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Veröffentlicht am 07.04.2018

Ein Tag verändert dein Leben

Ein Tag und alles anders
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Gleich vorweg: Es ist ein schöne, unterhaltsame Liebesgeschichte, die man gut Zwischendurch lesen kann, um ein bisschen aus dem Alltag auszusteigen. Allzu viel Tiefe sollte man aber nicht erwarten.

Sehr ...

Gleich vorweg: Es ist ein schöne, unterhaltsame Liebesgeschichte, die man gut Zwischendurch lesen kann, um ein bisschen aus dem Alltag auszusteigen. Allzu viel Tiefe sollte man aber nicht erwarten.

Sehr gut hat mir die Protagonistin Lina gefallen, allerdings bedient sich die Autorin hier auch vielen Klischees. Lina ist super intelligent, sehr ehrgeizig, macht sich nichts aus ihrem Äußeren und hat mit Männern nichts am Hut. Sie hat sich ganz und gar ihrer Forschung verschrieben. Toll ist, dass sie als starke Frau dargestellt wird, etwas weniger gut hat mir gefallen, dass schon sehr mit dem Vorurteil "Wenn eine Frau was in der Birne hat, ist sie eine graue Maus" gespielt wird. Trotzdem war mir Lina von Anfang an sehr sympathisch.

Fabio hingegen ist der typische Macho, der meint jede herumzukriegen. Ob er dabei auf Gefühlen herumtrampelt, ist ihm egal. Seine Einstellung hat bereits am Anfang dafür gesorgt, dass ich ihn nicht unbedingt ins Herz geschlossen habe, allerdings macht er im Laufe des Buches eine tolle Entwicklung durch. Hier habe ich ihn zu früh verteufelt :)

Der Plot an sich ist nicht wirklich neu: Ein Kerl wettet, dass er jede Frau dazu bringen kann, sich in ihn zu verlieben und wie es der Zufall will trifft er auf eine graue Maus, die so gar nicht in sein Beuteschema passt. Auch wenn der Verlauf daraufhin etwas vorhersehbar war, wurde ich gut unterhalten. Die beiden Gegensätze, die hier aufeinander prallen, sind einfach herrlich: Vor allem das rationale Denken und Schlussfolgern von Lina hat immer wieder dafür gesorgt, dass ich Schmunzeln musste. Und die Geschichte beweist mal wieder: Gegensätze ziehen sich an. Es war wunderbar zu lesen, wie die beiden aufeinander reagieren und miteinander agieren und wie jeder durch den anderen über sich hinauswächst.

Bis ungefähr zur Hälfte des Buches war ich auch sehr zufrieden. Dann allerdings wurde es mir zu konstruiert. Es passieren einfach zu viele Dinge, die die Beiden auseinander treiben, dann nähern sie sich wieder an, dann passiert wieder etwas etc. Das wurde mir dann einfach zu viel und ich wünschte mir die ganze Zeit, dass sie jetzt einfach getrennte Wege oder eben einen gemeinsamen Weg gehen. Deshalb konnte ich das Ende auch nicht mehr wirklich genießen.

Insgesamt ist das Buch eine schöne Unterhaltung. Dass man die Handlung weitestgehend vorhersehen kann, wird durch die tolle Protagonistin wettgemacht. Allerdings kam der Punkt, an dem es für mich einfach zu viel Hin und Her war - deswegen nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.03.2018

EInmal um die Welt...

Frühstück mit Giraffen
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Das Buch ist sehr persönlich gestaltet, was mir gut gefallen hat. Gemeinsam mit der Familie Pohlmann reist man von Afrika über Asien und Australien in die USA und Kanada. Die einzelnen Länder sind in unterschiedlich ...

Das Buch ist sehr persönlich gestaltet, was mir gut gefallen hat. Gemeinsam mit der Familie Pohlmann reist man von Afrika über Asien und Australien in die USA und Kanada. Die einzelnen Länder sind in unterschiedlich lange Kapitel eingeteilt - je nachdem, was die Familie erlebt, werden einzelne Passagen ausführlicher geschildert. Am Ende jeden Kapitels gibt es außerdem Buch- und Filmtipps der Autorin zum jeweiligen Land.

Witzig fand ich, dass auch Tochter Antonia Raum im Buch bekommt. Von ihr werden immer wieder kleine Erlebnisgeschichten eingestreut, sodass man die Reise auch aus Kinderaugen sehen kann. Und was für Kinder bedeutsam und einprägsam ist, ist manchmal wirklich überraschend.

In der Mitte des Buches gibt es außerdem eine Reihe von Reisefotos, die neidisch machen. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn die Bilder immer direkt in das jeweilige Kapitel eingebunden gewesen wären, sodass sie immer zu dem passen, was man liest. Da sie aber auf besonderem Papier gedruckt sind, war es wahrscheinlich praktisch nicht möglich, das anders umzusetzen.

Lust auf Reisen bekommt man auf jeden Fall, wenn man das Buch liest. Mir haben die Schilderungen sehr gut gefallen und ich habe mein Herz an Neuseeland verloren, auch wenn ich noch nicht dort war. Es klingt wirklich wie ein Paradies und ich möchte unbedingt mal hin.

Neuseeland wird auch sehr viel Raum gewidmet, andere Länder bzw. Reiseziele kamen mir dafür etwas zu kurz. Gerade Australien - was mich auch sehr reizt - wird relativ knapp dargestellt. Natürlich bin ich mir bewusst, dass alle Eindrücke sehr subjektiv sind und einiges, was Familie Pohlmann gefallen hat, nicht jedem anderen gefällt. Es ist natürlich kein Reiseführer, trotzdem hätte ich mir gewünscht, an der ein oder anderen Stelle einfach noch etwas mehr über das Land und seine Besonderheiten an sich zu erfahren.

Insgesamt hat es wirklich Spaß gemacht, in fremde Länder und Kulturen abzutauchen und mit der Familie die Welt zu entdecken. Das Fernweh hat mich auf jeden Fall gepackt. Von mir gibt es 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Einer schlimmer als der andere...

Das Buch der Schurken
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Das Buch ist kein Roman, aber irgendwie für mich auch kein Sachbuch, da es mit viel Witz und Ironie geschrieben ist. Mir gefällt, dass man es nicht am Stück lesen muss. Es eignet sich dazu, immer mal wieder ...

Das Buch ist kein Roman, aber irgendwie für mich auch kein Sachbuch, da es mit viel Witz und Ironie geschrieben ist. Mir gefällt, dass man es nicht am Stück lesen muss. Es eignet sich dazu, immer mal wieder hineinzublättern, einfach irgendwo eine Seite aufzuschlagen und diese zu lesen. Man kann es also gut auf den Nachttisch legen und immer, wenn man mal nur ein paar Minuten Zeit hat, sich ein oder zwei Schurken zu Gemüte führen.

Die 100 Bösewichte sind in verschiedene Kategorien eingeordnet, zum Beispiel "Die Psychopathen", "Die Erziehungsberechtigten" oder "Die Gierigen". Das ist ganz witzig, denn man kann auch ganz gut Vergleiche ziehen. Meiner Meinung nach lassen sich auch einige Figuren in mehrere Kategorien einordnen - denn einige sind wirklich durchweg böse.

Jedem Schurke ist eine Doppelseite gewidmet. Neben dem Autor und dem literarischen Werk, in dem er bzw. sie auftaucht, gibt es auch immer eine witzige Illustration und ein Zitat aus dem jeweiligen Buch. Dann wird die Figur - und vor allem ihre Taten - auf eine sehr witzige und ironische Art und Weise beschrieben, sodass man dazu neigt, die jeweilige Person gar nicht mehr so böse zu finden.

Die ausgewählten Bösewichte stammen aus den unterschiedlichsten Genres und auch Zeiten. So findet man Märchenfiguren wie die bösen Stiefmütter neben Figuren der Mythologie oder Romanen und Erzählungen. Die Mischung hat sehr gut gepasst und der Autor zeigt auch immer Querverweise zwischen verschiedenen Bösewichten auf.

Schade fand ich allerdings, dass ich relativ wenige Figuren gekannt habe. Die moderneren wie Dolores Umbridge aus "Harry Potter" natürlich schon - aber gerade bei den klassischen Werken wusste ich oft nicht, wer derjenige ist. Auf der einen Seite habe ich dadurch schon Lust bekommen, mich auch mehr diesen klassischen Geschichten zuzuwenden. Auf der anderen Seite lesen sich die Erklärungen einfach witziger, wenn man weiß um wen es geht. Dann versteht man die Ironie besser.

Insgesamt war das Buch mal etwas ganz anderes und hat Abwechslung in mein Leseleben gebracht. Man kann es gut zwischendurch lesen und es ist auf jeden Fall sehr witzig. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 26.03.2018

Spannend und witzig zugleich!

Tulpengold
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Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt - Amsterdam als Schauplatz von historischen Romanen kam mir nämlich noch nicht so oft zwischen die Finger. Auch der Klappentext hat schon angedeutet, dass eigenes ...

Auf dieses Buch war ich wirklich gespannt - Amsterdam als Schauplatz von historischen Romanen kam mir nämlich noch nicht so oft zwischen die Finger. Auch der Klappentext hat schon angedeutet, dass eigenes los sein wird: Ein berühmter Maler, Morde, Spekulationen mit Tulpenzwiebeln und dann auch noch ein sehr außergewöhnlicher Protagonist.

Und Pieter hat mich wirklich von der ersten Seite an für sich eingenommen. Er ist einfach super! Meiner Meinung nach hat er autistische Züge, denn er ist nicht nur furchtbar intelligent, sondern hat ein Problem damit, zwischenmenschliche Gefühle zu erkennen. Er nimmt alles wörtlich, was an der ein oder anderen Stelle wirklich zu komischen Situationen führt.

Pieter ist der rote Faden, der alle anderen Dinge miteinander verbindet. Ich fand es sehr interessant, wie ein Maler um 1600 arbeitet, bevor er bekannt wurde. Rembrandt ist ja heute fast jedem ein Begriff. Pieter zu seinem Lehrling zu machen fand ich von der Autorin deswegen sehr mutig. Mich würde interessieren, inwieweit hier über seinen Charakter und sein Verhalten recherchiert wurde, denn im Buch kommt er sehr speziell, etwas verrückt und nicht wirklich sympathisch rüber.

Ein zweiter Aspekt sind die Spekulationen mit Tulpenzwiebeln, die um diese Zeit in ganz Holland sehr populär waren. Auch hier ist Pieter involviert und ich hätte ihn gerne als meinen Finanzberater. Allerdings habe ich das mit den unterschiedlichen Sorten und den Tulpenscheinen nicht so wirklich verstanden... Zum Glück ist es aber auch nicht nötig, die einzelnen Vorgänge bis ins kleinste Detail zu verstehen. Alles andere wird dann auch gut von Pieter erklärt.

Nicht weniger wichtig sind die Morde, die immer wieder im Umfeld des Malers passieren. Pieter möchte diese unbedingt aufklären. Dabei verlässt er sich vor allem auf seinen Intellekt und seine Erkundigungen, die er überall einzieht. Dadurch gerät er aber natürlich selbst ins Visier. Dieser Handlungsstrang hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich selbst nicht diese Kombinationsgabe habe, die Pieter immer ein Stückchen weiterbringt.

Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen, vor allem wegen Pieter, der eine ganz tolle, einmalige Hauptperson ist. Ich hoffe wirklich, dass es bald noch mehr von ihm zu lesen gibt. Von mir gibt es 5 Sterne!

Veröffentlicht am 21.03.2018

Zwei Tage ohne Erinnerung

Aquila
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Das Buch geht schon mal spannend los. Die Protagonistin Nika, gerade in Siena, um ein Auslandssemester zu absolvieren, wacht auf und hat einen Filmriss. Langsam dämmert ihr, dass sie sich aber nicht nur ...

Das Buch geht schon mal spannend los. Die Protagonistin Nika, gerade in Siena, um ein Auslandssemester zu absolvieren, wacht auf und hat einen Filmriss. Langsam dämmert ihr, dass sie sich aber nicht nur an die letzte Partynacht nicht erinnern kann, sondern ihr ganze zwei Tage fehlen.

Diese Plotidee fand ich unheimlich spannend. Dies wird noch durch den Hinweiszettel, den Nika findet, verstärkt - auch wenn die Botschaften scheinbar keinen Sinn ergeben.

So rasant wie es losgeht, so schnell nimmt für meinen Geschmack die Spannung aber auch wieder ab. Denn der Mittelteil des Buches zieht sich: Nika hat immer noch kein Gedächtnis, die Hinweise zu entschlüsseln ist sehr schwer und da man als Leser auch kein wirkliches Hintergrundwissen hat, kann man nicht mal mitraten.

Was mich aber noch mehr gestört hat, war, dass Nika sich ziemlich naiv und teilweise dumm verhält. Vielleicht bin ich einfach zu alt, um mich in eine 18-Jährige hineinzuversetzen, aber ihr Handeln ist teilweise sehr unüberlegt. Anstatt Hilfe zu suchen, begibt sie sich immer wieder alleine auf den Weg und ignoriert dabei alle Gefahren. Klar wäre es langweilig, wenn sich alles ohne Hindernisse ohne Probleme lösen würden, doch kann man meiner Meinung nach auch Spannung auf andere Art und Weise aufbauen. Dazu braucht es keine naive Hauptperson. Das hat leider auch dazu geführt, dass ich mit Nika nie wirklich warm geworden bin.

Das Ende ist dann aber doch wieder gelungen. Zwar kommt alles sehr plötzlich und teilweise schon etwas weit hergeholt, doch macht die Auflösung am Ende einen Sinn. Ich hatte schon vorher Vermutungen, die teilweise bestätigt wurden. Schade fand ich allerdings, dass es auf den letzten 20 Seiten dann doch sehr schnell ging und man vor allem am Schluss sehr konstruiert war.

Im Buch spielt die italienische Stadt Siena die Hauptrolle. Diese kenne ich noch nicht, trotzdem haben mir die Beschreibungen der Gebäude, Straßen und Plätze sehr gut gefallen. Man konnte es sich gut vorstellen und den Weg von Nika gut verfolgen.

Sehr gut gefallen hat mir die Sprache. Der locker leichte Jugendsprache-Stil passt perfekt zu den Protagonisten und spricht deswegen auch Teenies an. Trotzdem wurde nicht mit zu vulgären Ausdrücken um sich geworfen - das mag ich nämlich gar nicht. Schön war auch, dass immer mal wieder italienische Ausdrücke eingeflossen sind. Das hat gut zum Inhalt gepasst.

Meiner Meinung nach ist es nicht das beste Buch von Poznanski, aber gerade für die Zielgruppe lesenswert. Von mir gibt es 3 Sterne!