Profilbild von jasbr

jasbr

Lesejury Star
offline

jasbr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit jasbr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2018

Leichen, Zirkus und Neuseeland

Der ungeschminkte Tod
0

In diesem Buch ermittelt die junge Polizistin Sam Shepard bereits zum zweiten Mal. Man konnte sie bereits in "Ein harmloser Mord" kennenlernen. Dieses Buch habe ich aber noch nicht gekannt und konnte der ...

In diesem Buch ermittelt die junge Polizistin Sam Shepard bereits zum zweiten Mal. Man konnte sie bereits in "Ein harmloser Mord" kennenlernen. Dieses Buch habe ich aber noch nicht gekannt und konnte der Handlung trotzdem super folgen, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Allerdings gibt es viele Querverweise auf den Vorgänger und vor allem die schlechte Beziehung zwischen Sam und ihrem Vorgesetzten entstand wohl im ersten Teil. Deshalb denke ich, dass man gerade das Zwischenmenschliche besser versteht, wenn man Band 1 kennt.

Sam Shepard als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Sie ist jung, muss sich viel gefallen lassen, aber macht immer das Beste daraus. Ihre Art ist wirklich einnehmend, man muss sie einfach mögen. Dass sie sich permanent behaupten muss, macht einen Großteil der Ermittlungen aus. Allerdings wird das Ganze auf humorvolle Weise herübergebracht und man muss deswegen das ein oder andere Mal schmunzeln.

Überhaupt ist der Thriller nicht so ernst, wie man vom Cover her vermuten könnte. Die Morde rücken fast ein bisschen in den Hintergrund. Diese werden nur sehr oberflächlich geschildert, das Buch eignet sich deswegen auch für Leser, die nicht auf Brutalität stehen, sondern eher bei den Ermittlungen mitfiebern.

Allerdings ist auch das ein kleiner Kritikpunkt: Das Buch dreht sich sehr um Sam, ihr Leben und ihre Polizeiarbeit bzw. den Ärger mit ihrem Boss. Deshalb trat für meinen Geschmack die Krimihandlung etwas in den Hintergrund.

Auch das habe ich getan. Schon schnell hatte ich eine Vermutung, wer der Mörder sein könnte. Das fand ich etwas doof, allerdings wurde ich schnell eines besseren belehrt. Das Ende konnte mich dann trotzdem nicht wirklich überzeugen. Die Wendung kam zwar sehr überraschend und war insgesamt schon schlüssig, allerdings kam es etwas zu gewollt herüber. Die Auflösung konnte mich deswegen nicht überzeugen.

Alles in allem wurde ich gut unterhalten und es war mal wieder schön, einen Krimi zu lesen, der nicht so düster war. Trotzdem war es mir zu wenig Thrill. Deshalb bekommt das Buch von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Unheimliche Filme...

Rekorder
0


Ich wusste, dass das Buch kein Thriller ist, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, bevor ich es zu lesen anfing. Trotzdem war ich gespannt, wie das Unheimliche hier umgesetzt wird. Schließlich ...


Ich wusste, dass das Buch kein Thriller ist, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte, bevor ich es zu lesen anfing. Trotzdem war ich gespannt, wie das Unheimliche hier umgesetzt wird. Schließlich konnte man davon ausgehen, dass man keinem Massenmörder begegnet, der auf diesen seine Opfer aufgenommen hat.

Eingeteilt ist das Buch in vier Teile, die wiederum in einzelne Kapitel gegliedert sind. Der Großteil der Handlung spielt in der "Gegenwart", den späten 1990 Jahren in einer amerikanischen Kleinstadt. Der zweite Teil jedoch macht einen Sprung in die Vergangenheit. Dieser ist mir ehrlich gesagt sehr schwer gefallen, weil man keine eindeutigen Bezüge zu den bereits bekannten Personen herstellen kann. Der Bruch war für mich zu hart und hat dafür gesorgt, dass mein Lesegenuss etwas getrübt wurde.

Leider hatte ich an mehreren Stellen das Problem, mich in die Geschichte einzufühlen. Alles ist sehr sachlich erzählt, die Protagonisten lernt man nur relativ oberflächlich kennen und man muss ziemlich viel zwischen den Zeilen lesen. Jeremy, ein Angestellter in der Videothek, in der die mysteriösen Kassetten auftauchen, ist die Person, über die man am meisten erfährt. Man erfährt einiges über sein Leben und seinen Charakter. Aber auch hier fand ich nicht so toll, dass man nicht wusste, was wichtig und was unwichtig ist. Denn vieles aus seinem Privatleben ist meiner Meinung nach für die Geschichte nicht relevant.

Sehr gut fand ich allerdings die Perspektive, aus der erzählt wurde. Es gibt einen allwissenden Erzähler, der manchmal sogar den Leser direkt anspricht. Das findet man selten und ist meiner Meinung nach auch schwierig umzusetzen - hier ist das allerdings sehr gut gelungen und hat zum Nachdenken angeregt.

Insgesamt konnte mich das Buch aber einfach nicht fesseln. Es war zu verworren, ich konnte der Handlung nicht richtig folgen, mir fehlte einfach der rote Faden. Mit der Auflösung war ich auch nicht wirklich zufrieden. Es blieben doch einige Fragezeichen in meinem Kopf zurück.

Ich denke, dass es einige Leser gibt, für die dieses Buch genau das richtige ist, da es eben nicht dem Mainstream entspricht. Abwechslung bietet es auf jeden Fall. Meinen Geschmack konnte es aber einfach nicht treffen. Deswegen gibt es von mir nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Unglaublich spannend!

Der Preis des Todes
0

Einfach nur WOW! Ich habe das Buch von der ersten Seite an verschlungen und nur ein einziges Mal unfreiwillig aus der Hand gelegt, als ich abends die Augen nicht mehr offen halten konnte.

Das Buch ist ...

Einfach nur WOW! Ich habe das Buch von der ersten Seite an verschlungen und nur ein einziges Mal unfreiwillig aus der Hand gelegt, als ich abends die Augen nicht mehr offen halten konnte.

Das Buch ist nicht nur in Kapitel, sondern auch in Teile gegliedert. Die Teile hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, da schon die Einteilung der Kapitel für Übersicht gesorgt hat. Was mir richtig gut gefallen hat war, dass nicht nur der jeweilige Ort des Geschehens, sondern auch das Datum angegeben wird. Obwohl die Geschichte nämlich zum größten Teil chronologisch erzählt wird, gibt es an einigen Stellen kleine Sprünge und so weiß man immer genau, wo man sich zeitlich gerade befindet.

Los geht es in einem Flüchtlingscamp in Afrika - aber nur ganz kurz, denn sofort danach ist man schon in Berlin. Deshalb konnte man das erste Kapitel auch nicht sofort einordnen - erst später geht einem beim Lesen ein Licht auf. Mir gefällt es, wenn auf den Anfang später noch einmal Bezug genommen wird.

Auch die Protagonisten sind gut gewählt. Zum einen haben wir die junge, aufstrebende Journalistin Sarah Wolf. Sie hat mir sehr gut gefallen, denn sie ist sehr selbstbewusst und sieht es nicht ein, vor einem Vorgesetzten zu buckeln. Auch wenn es sie ihre Karriere kosten könnte, möchte sie sich nicht vorschreiben lassen, was sie sagt und wie sie ihre Arbeit macht. Dafür einen Daumen hoch! Und unter Druck gesetzt wird sie mehr als einmal. Ich hoffe, alle Journalisten handeln nach diesem Kodex und lassen sich keinen Maulkorb verpassen.

Daneben gibt es Kommissar Paul Sellin, der eigentlich an einem Vermisstenfall arbeitet, der sich dann aber als Mord herausstellt. Was mich an ihm gestört hat, war nicht sein Arbeitseifer, sondern dass er etwas zur tragischen Figur wurde: Frau gestorben, keinen Kontakt zur Tochter und unheilbar krebskrank. Das soll sich nicht so anhören, als wären mir seine Lebensumstände egal, aber irgendwie habe ich in der letzten Zeit das Gefühl, dass Kommissare irgendwie immer ein schweres Schicksal tragen müssen. Das hätte für meinen Geschmack nicht sein müssen, denn die Handlung bzw. seine Ermittlung stand für mich im Vordergrund.

Das beeindruckende an diesem Buch ist aber, dass es unglaublich real wirkt. Manchmal habe ich richtig vergessen, dass es nur Fiktion ist. Der Autor schafft es wirklich mit jeder Seite mehr ein Szenario zu entwerfen, dass sich der Leser richtig gut vorstellen kann. Ich habe einfach nur gehofft, dass es so etwas in Wirklichkeit nicht gibt bzw. das nicht passiert. Aber eben weil Eckert es auch schafft aufzuzeigen, dass es in der Politik doch sehr leicht ist, Dinge zu verschleiern bzw. zu seinen eigenen Gunsten auszulegen, fängt man das Nachdenken an. Und das macht ein gutes Buch für mich aus.

Wer Spannung sucht, wird auch hier fündig. Wie bereits erwähnt entwickelt sich das Buch zu einem richtigen Pageturner. Das liegt daran, dass nicht nur der Plot an sich spannend ist, sondern hier verschiedene Ereignisse miteinander verwoben werden, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. So denkt man mit, hat eigene Ideen, bekommt dann wieder ein paar Informationen zugeworfen und man kann kaum erwarten, wie sie alles zusammenfügt. Einige Dinge kann man schon zwischen den Zeilen herauslesen - da habe ich mich dann richtig gefreut, dass meine Vermutungen zugetroffen haben.

Das Buch an sich ist ziemlich nüchtern, fast schon sachlich geschrieben. Das passt sehr gut zum politischen Setting. Einzige einzelne Passagen der Protagonistin Sarah Wolf und ihre Erlebnisse sind etwas emotionaler. Der Bruch unterstreicht den Gegensatz sehr gut.

"Der Preis des Todes" ist ein absolut gelungener Polit-Thriller, der mich richtig bewegt hat. Davon will ich auf jeden Fall mehr! Von mir gibt es 5 Sterne - unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 04.03.2018

Richtiger Friedhof, falsche Leiche

Schweig wie ein Grab
0

Auch wenn es sich bei dem dritten Fall für Viktor Anders wieder um eine abgeschlossene Geschichte handelt, sollte man meiner Meinung nach die beiden Vorgänger kennen. Der Fall an sich ist zwar auch so ...

Auch wenn es sich bei dem dritten Fall für Viktor Anders wieder um eine abgeschlossene Geschichte handelt, sollte man meiner Meinung nach die beiden Vorgänger kennen. Der Fall an sich ist zwar auch so verständlich, aber auch diesmal spielen die Entwicklungen innerhalb der Familie Anders eine wichtige Rolle - und hier fehlen einem dann die entsprechenden Hintergründe. Ich denke, das würde etwas den Lesegenuss trüben.

Obwohl ich die ersten beiden Bände kannte, bin ich trotzdem relativ schlecht in das Buch hineingekommen. Gerade in Bezug auf die Familiensituation musste ich mich erst wieder orientieren, da es etwas her war, dass ich die anderen Bücher gelesen habe. Vielleicht wäre hier eine kurze Zusammenfassung am Anfang ganz hilfreich gewesen.

Der Fall an sich ist sehr unblutig, anders als im ersten Teil gibt es keinen Serienmörder und auch nur wenige Leichen. Weniger Blut - dafür umso subtiler. Das hat mir ganz gut gefallen. Es geht alles ein bisschen gemächlicher daher, man hat viel Zeit, sich seine eigenen Gedanken zu machen und mitzurätseln. Trotzdem hat das Buch sehr spannende Momente.

Im Gegensatz zum zweiten Band sind die bekannten Personen hier eher Nebenfiguren, dafür tauchen umso mehr Verdächtige auf. Trotz der recht hohen Zahl kam ich aber wunderbar zurecht - ich neige ja sonst dazu, Namen zu vertauschen und Figuren durcheinander zu werfen. Das war diesmal aber nicht der Fall.

An der ein oder anderen Stelle war mir das Buch leider ein bisschen zu überspitzt. Natürlich leben Krimis dieser Art von Übertreibungen, gerade gegen Ende wurde es mir dann aber ein bisschen zu viel.

Versöhnt hat mich dann aber die Wendung am Ende. Diese kam nämlich sehr überraschend und hat mich mit offenem Mund zurückgelassen. Das muss bei einem guten Krimi einfach sein.

Trotzdem war es für mich der bislang schwächste Teil der Bestatter-Krimis, aber ich werde die Reihe trotzdem weiter verfolgen - allein schon deshalb, weil ich wissen will, wie es in Viktors Privatleben weitergeht. Von mir gibt es 3 Sterne!

Veröffentlicht am 01.03.2018

In 80 Tagen um die Welt!

Auf ewig mein
0

Meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil der Timeschool-Reihe auf jeden Fall gelesen haben, bevor man sich Teil 2 widmet. Denn dann kennt man schon die Personen, die vorkommen und erkennt das ein ...

Meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil der Timeschool-Reihe auf jeden Fall gelesen haben, bevor man sich Teil 2 widmet. Denn dann kennt man schon die Personen, die vorkommen und erkennt das ein oder andere wieder.

Ich war sofort wieder in der Geschichte drin und habe mich gefreut, Anna und Sebastiano wiederzutreffen. Auch meine Lieblingsfigur, der Dämon Barnaby ist wieder mit dabei. Natürlich sind auch Fatima und Ole mit von der Partie.

Diesmal müssen die fünf eine Art Spiel spielen, um ihre gestohlene Zeitmaschine wieder zurück zu bekommen. Es gilt im Jahr 1873 in 80 Tagen einmal um die Welt zu reisen, so wie in Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt". Aber damit nicht genug: Sie müssen auch noch Aufgaben erledigen und Rätsel lösen. Sollten sie es nicht schaffen, ist nicht nur die Maschine verloren, sondern Sebastiano muss außerdem sterben.

Es ist also nicht verwunderlich, dass Anna alles dafür gibt, das Spiel zu gewinnen. Mir hat gefallen, dass alles wieder aus ihrer Sicht verzählt wurde. Ich mag auch ihren Charakter, auch wenn sie an der ein oder anderen Stelle für mich nicht nachvollziehbar gehandelt hat. Sie ist eben sehr emotional und hat sehr viel Mitgefühl - aber genau das wird hier mehr als einmal zur Gefahr.

Auf die Reise um die Welt habe ich mich auch sehr gefreut. Die Idee, auf Dampfschiffen über den Atlantik und mit der Eisenbahn zu reisen und dabei fremde Kulturen kennenzulernen, war super. Allerdings fand ich es etwas schade, dass die Etappen teilweise sehr schnell abgehandelt wurden. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, um mehr über die verschiedenen Länder und die Begebenheiten zur damaligen Zeit zu erfahren.

Nicht nachvollziehbar war für mich auch eine Wendung in der Geschichte - ACHTUNG SPOILER!
Mitten in der Handlung werden der Reisegruppe nämlich die zu lösenden Aufgaben erlassen. Sie müssen nur noch die Reise zu Ende schaffen. Das fand ich irgendwie komisch und auch schade, denn es hat etwas die Spannung herausgenommen.

Die Spannung kommt aber zum Schluss nochmal richtig auf. Da konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen und ich habe mich mehrmals gefragt, wie die Autorin das jetzt auflöst. Das war einfach nur super und richtig überzeugend.

Ich freue mich auf jeden Fall schon richtig auf den dritten Teil und hoffe, dass er nicht mehr so lange auf sich warten lässt. Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Lesespaß
  • Spannungsbogen