Spannender Auftakt! Tolle Idee!
Breathe - Gefangen unter GlasAls Fan von Dytopien wollte ich auch unbedingt "Breathe" lesen und wurde von diesem Auftakt nicht enttäuscht.
Diesmal ist die Erde nicht durch nukleare Verseuchung unbewohnbar, sondern durch das Fehlen ...
Als Fan von Dytopien wollte ich auch unbedingt "Breathe" lesen und wurde von diesem Auftakt nicht enttäuscht.
Diesmal ist die Erde nicht durch nukleare Verseuchung unbewohnbar, sondern durch das Fehlen von Sauerstoff in der Luft. Durch das Abholzen der Bäume und das Verseuchen der Flüsse und Meere wird kein Sauerstoff mehr produziert, was zum "Switch" führte. Die Menschheit reduzierte sich um über 99% und die wenigen Überlebenden leben unter Glaskuppeln.
Toll fand ich, dass der Leser sofort erfährt, wieso und auf welche Weise es dazu kam, dass die Menschheit unter der Kuppel lebt. Bei anderen Dystopien fehlt mir das warum. Hier wird man direkt herangeführt. Erschreckend ist natürlich, dass es relativ realistisch ist, wenn weiter so mit unserem Planet umgegangen wird.
Wie in vielen anderen Dystopien auch gibt es ein Zwei-Klassen-System. Ist man "Premium", hat man keine Sorgen und kann sich alles leisten. Als "Second" muss man den ganzen Tag schuften und für Extra-Sauerstoff nachzahlen. Obwohl es in der Kuppel unterschiedliche Wohnbereiche gibt, treffen zumindest die Jugendlichen in der Schule zusammen. Das ist gut gelöst, denn so muss das Zusammentreffen von Premiums und Seconds nicht extra - wie so häufig - konstruiert werden.
Die Geschichte wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: Bea, eine ehrgeizige Second, die den Sprung nach oben in die Premium-Gesellschaft machen möchte, ihrem besten Freund Quinn, der zur Oberschicht gehört und keine Sorgen außer Mädels hat und schließlich Alina, die für die Rebellen Baumsetzlinge stiehlt und die Welt draußen wieder mit Leben füllen möchte.
Die drei könnten unterschiedlicher nicht sein, treffen dann aber doch aufeinander. Soviel darf gesagt sein :) Die Abwechslung in den Charakteren hilft dabei, verschiedene Perspektiven aufzuzeigen. Hierbei meine ich nicht nur die Gefühlssicht, sondern auch die unterschiedlichen Tätigkeiten. Es lässt sich super gut lesen und das switchen macht keine Probleme.
Das Buch lässt sich an sich auch wunderbar lesen, ist spannend und ein richtiger Pageturner. Man kann sich durch zahlreiche detaillierte Beschreibungen die neue Welt wunderbar vorstellen, ohne dass es sich in die Länge zieht oder langweilig wird.
Ein bisschen schade finde ich es allerdings, dass die Handlung schnell die Kuppel verlässt - ich hätte mir noch mehr über das Leben in der Kuppel gewünscht, da es sich doch sehr von dem was wir kennen unterscheidet. Die Geschichte spielt aber bald im Ödland und somit die Kuppel nur noch eine Randrolle.
Insgesamt aber ein schönes Buch, von dem ich natürlich auch die Folgebände lesen werde, ich möchte ja wissen, wie es weitergeht :)
Ein kleiner Kritikpunkt noch, aber wer das Buch noch lesen möchte, hört am besten hier auf.
ACHTUNG SPOILER:
Nicht wirklich glaubwürdig fand ich das Verhältnis, dass sich zwischen Bea und Quinn entwickelt. Sie ist von Anfang an in ihn verliebt, er interessiert sich nur für andere Mädels und sieht sie als Kumpel. Und dann, auf einmal, ohne viel drumherum, ist sie die Liebe seines Lebens. Hier hätte ich mir einen besseren und vor allem glaubwürdigeren Übergang gewünscht. Der Sprung war für mich zu extrem.