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Veröffentlicht am 20.03.2022

Sehr spannend und mitreissend

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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Mittlerweile befinden wir uns in Berlin im Jahr 1924. Es zieht viele Fremde in die Stadt auf der Suche nach Glamour, Ausschweifung, Tanz und Zügellosigkeit. Magda, jetzt verheiratete Mehring, soll in ihrer ...

Mittlerweile befinden wir uns in Berlin im Jahr 1924. Es zieht viele Fremde in die Stadt auf der Suche nach Glamour, Ausschweifung, Tanz und Zügellosigkeit. Magda, jetzt verheiratete Mehring, soll in ihrer Funktion als Polizeiärztin eine schwer verletzte Frau untersuchen, die offenbar auch ihr Glück in der Stadt gesucht hat und letztendlich im Hafenbecken entsorgt wurde. Als die Unbekannte wenig später ums Leben kommt, macht sich Magda Vorwürfe. Hätte sie anders handeln sollen oder hat sie sogar eine falsche Diagnose gestellt? Doch kurze Zeit später stellt sich heraus, dass die unbekannte Tote eine Millionärin war, die ein wildes Leben mit Damen und Herren aus den höchsten Kreisen genoss. Was oder wer war ihr zum Verhängnis geworden? Auf der Suche nach der Wahrheit kommt Magda einflussreichen und mächtigen Leuten zu nahe.

Auch die unermüdliche Suche nach dem kleinen Otto lässt Magda nicht ruhen. Denn Elke, die Magda damals gerettet und in die Obhut ihrer Schwester gegeben hat, sehnt sich immer noch nach ihrem kleinen Bruder. Die Polizei hat mittlerweile neue Erkenntnisse im Bereich Fingerabdrucksicherung und Auswertung gewonnen. Können nach so langer Zeit diese neuen Methoden bei der Auffindung behilflich sein? Es sind zahllose Kinder, von denen die Fingerabdrücke genommen werden müssten. Dann erinnert sich Elke an ein ganz besonderes Merkmal ihres Bruders. Gibt es jetzt vielleicht eine Chance ihn zu finden?

Wir treffen alle Protagonisten der vorangegangenen Bücher wieder und können die Entwicklung der einzelnen Leben mit ihren Höhen und Tiefen, Freud und Leid gut verfolgen.
Die einzelnen Charaktere sind authentisch dargestellt und haben in den Jahren ihre ganz eigene Entwicklung durchgemacht. Das hat mir besonders gut gefallen.
Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig und die Handlungen haben mich absolut mitgerissen. Dieses Buch ist ein wahrer Pageturner und hat mir sogar besser gefallen, wie der zweite Band.
Das Cover ist wieder ausgesprochen gut gelungen und hat einen hohen Wiedererkennungswert. Es passt sich in der Gestaltung den Vorgängerbüchern an.

Alle drei Bücher der Trilogie haben mich tief beeindruckt und ich kann hier wieder eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Mord im deutsch-dänischen Grenzgebiet

Gezeitenmord
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Im Watt, auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland, wird von dem elfjährigen Schüler Villad Geertsen und seinem Lehrer Lasse Espersen auf einer Erkundungstour die Leiche eines Mannes halb vergraben ...

Im Watt, auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland, wird von dem elfjährigen Schüler Villad Geertsen und seinem Lehrer Lasse Espersen auf einer Erkundungstour die Leiche eines Mannes halb vergraben im Wattboden entdeckt. Doch seit dem Fund ist Villad verschwunden und Lasse ist in Verdacht geraten, den Jungen entführt zu haben. Der Mordfall ist Lykke Teits, Kriminalpolizistin aus Kopenhagen, erster eigener Fall. Ihr wird Rudolph Lehmann aus Flensburg zur Seite gestellt, mit dem sie gemeinsam den Mord aufklären soll. Doch leider bleibt es nicht bei diesem einen Verbrechnen und das neue Ermittler-Duo wird vor immer neue Herausforderungen gestellt. Melum scheint nicht mehr das Dorf zu sein, dass es mal war, denn anderthalb Jahre zuvor, verschwand bereits ein sechsjähriges Mädchen.

Mit Gezeitenmord startet eine neue dänische Krimireihe, die im Grenzgebiet zu Deutschland spielt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, wobei auch die Sprache äußerst bildhaft und mit schlagfertigen Dialogen angereichert ist, was den Leser hier und da ein Schmunzeln entlockt. Die Charaktere der Protagonisten sind absolut authentisch und sympathisch. Sowohl Lykke als auch Rudi hatten in der Vergangenheit traumatische Erlebnisse gehabt. Für den Leser ist sofort klar, da besteht zwischen den beiden eine Verbundenheit. Mir gefällt diese Mischung aus Aufklärungsarbeit und kleinen privaten Elementen. Der Spannungsbogen wird gleichbleibend hochgehalten, so dass das Buch ein absoluter Pageturner ist. Das Cover mit seiner Darstellung des Küstenstreifens und seinen unheilverkündenden Wolkenformationen runden den Inhalt ab. Für mich ist das Buch absolut lesenswert und ich kann hier eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Sehr speziell - von zurückhaltendem Charme

Meter pro Sekunde
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Westjütland, das Land der kurzen Sätze, ein Landstrich mit sehr speziellen Menschen, etwas wortkarg und von sehr zurückhaltendem Charme. Eine junge Mutter zieht mit ihrem Partner und dem gemeinsamen noch ...

Westjütland, das Land der kurzen Sätze, ein Landstrich mit sehr speziellen Menschen, etwas wortkarg und von sehr zurückhaltendem Charme. Eine junge Mutter zieht mit ihrem Partner und dem gemeinsamen noch namenlosen Baby nach Velling in eine Heimvolkshochschule, an der ihr Freund eine Anstellung als Lehrer bekommen hat. Für die Ich-Erzählerin ist das Leben auf einmal voller Hindernisse, doch sie wird von der Schulleiterin ermuntert, in der Lokalzeitung den Part des Kummerkastens zu übernehmen. Von da an verändert sich ihr Leben.

Die Romanhandlung, also der Alltag der Protagonistin mit Familie, Tagesmutter, Begegnungen mit Freunden und den Dorfbewohnern, Fahrschule und dem Leben in der Heimvolkshochschule, wechselt sich ab mit Anfragen und Antworten des Kummerkastens, sowie Liedertexten.

Mir persönlich haben die tiefsinnig und mit Wortwitz angereicherten Antworten des Kummerkastens am besten gefallen. Der schnelle Wechsel der kurzen Kapitel hat für mich keine Einheit ergeben. Anfänglich war auch der Schreibstil sehr gewöhnungsbedürftig. Trotzdem werde ich das Buch mit Sicherheit noch einmal lesen und versuchen, mich ganz darauf zu fokussieren und es als einen Roman darüber zu sehen, sich mit Humor und Menschenfreundlichkeit im Nirgendwo auf die Mitte des Lebens einzulassen.

Erst dachte ich, was für ein merkwürdiges Cover, doch als ich das Buch in den Händen hielt, war ich von der Gestaltung ganz angetan. Das untere Dreiviertel ist ein Schutzumschlag und hat eine ganz leicht glänzende, strukturierte Oberfläche. Macht man ihn ab, vervollständigt sich das Bild mit den Wolken über der Dünenlandschaft von Westjütland. Tolle Idee, so gefällt es mir richtig gut.

Sehr spezielle Lektüre, aber im Nachhinein betrachtet vergebe ich gerne 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Wundervolle Reisegeschichten - herzerwärmende Begegnungen

Und dann kommt das Meer in Sicht
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Die Sendung Wunderschön mit Tamina Kallert ist mir wohlbekannt und gehört zu den Reisesendungen, die ich immer wieder gerne anschaue. In ihrem neuen Buch „Und jetzt kommt das Meer in Sicht“ berichtet sie ...

Die Sendung Wunderschön mit Tamina Kallert ist mir wohlbekannt und gehört zu den Reisesendungen, die ich immer wieder gerne anschaue. In ihrem neuen Buch „Und jetzt kommt das Meer in Sicht“ berichtet sie sehr eindrücklich über die schönen Seiten des Moderatorenlebens, fremde Länder und Menschen kennenzulernen, aber auch wie beschwerlich die Aufnahmen zu einer Sendung sein können. Sei es die Steilsthänge der Weinberge samt Kamerateam hinaufzukraxeln, einen sehr speziellen Antiquariatsbesitzer in Liverpool zu interviewen oder Aufnahmen im Dauerregen zu drehen. Für den Fernsehzuschauer sieht alles so idyllisch und leicht aus, doch es ist auch harte Arbeit und der Drehplan sehr eng. Tamina lässt zwischendurch den Leser an ihrem ganz persönlichen Werdegang mit seinen Höhen und Tiefen teilhaben, an familiären Begebenheiten und wie sie den stressigen Job, Kinder, Mann und Hund unter einen Hut bringt.

Auch Corona und zusätzlich ein Kreuzbandriss haben Tamina ausgebremst. Sie beschreibt ihre Zeit während des Lockdowns und des langen Winters, was in einem alten Schwarzwaldhäusle schon zu Herausforderung werden kann. Ihre ganz persönlichen Ressourcen, wie ihre vielfältigen Reiseerlebnisse und Begegnungen, haben sie unter anderem durch diese Zeit getragen.

Das Buch ist in neun Kapitel aufgeteilt und in jedem Abschnitt berichtet sie nicht nur von ihren wundervollen Reiseerlebnissen, sondern auch von ihren persönlichen Erfahrungen, selbstkritisch und offen. Das macht das Buch so authentisch. Auch das Cover spiegelt ihre sympathische Art wider, die den Betrachter dazu einlädt, mit auf Reisen zu kommen. Ich finde es sehr gelungen.

Der flüssige Schreibstil und die lockere Erzählweise geleiten den Leser schnell durch das Buch und am Ende hätte man gern noch mehr Erlebnisse mit Tamina geteilt.

Das Buch hat mich nachhaltig beeindruckt und ich kann hier eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Familienalltagswahnsinn ironisch und witzig

Meine kleine Welt
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Anders als „Alte Sorten“ oder „Der große Sommer“ ist „Meine kleine Welt“ ein Buch mit kurzen Familiengeschichten aus dem Alltag von Ewald Arenz (als sein Alter Ego Heinrich), seiner Frau Juliane, dem siebzehnjährigen ...

Anders als „Alte Sorten“ oder „Der große Sommer“ ist „Meine kleine Welt“ ein Buch mit kurzen Familiengeschichten aus dem Alltag von Ewald Arenz (als sein Alter Ego Heinrich), seiner Frau Juliane, dem siebzehnjährigen Theo, der dreizehnjährigen Philly und dem dreijährigen Otto. In kurzen amüsanten Episoden wird der Alltagswahnsinn einer fünfköpfigen Familie beschrieben. Ein Wocheneinkauf, der Zirkusbesuch, pubertäre Anwandlungen der beiden älteren Kinder oder Herausforderungen als Teilzeitlehrer werden hier mit viel Humor und Ironie über mehrere Jahre beschrieben. Die Familienmitglieder bis auf Otto, der fast immer gutgelaunt zu sein schien und seinen Vater immer wieder mit seiner kindlichen Ehrlichkeit in ungeahnte Situationen gebracht hat, waren charakterlich sehr speziell.

Einige Szenen haben mich dann doch an unsere eigene fünfköpfige Familie erinnert. Durch den leichten Schreibstil lässt sich das Buch gut lesen. Ich persönlich musste auf Grund der vielen Episoden immer wieder eine Pause einlegen, es war etwas ermüdend. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten. Sehr kurzweilig für zwischendurch.

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