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Veröffentlicht am 26.11.2016

Eine Fackel im Dunkel der Nacht

Elias & Laia - Eine Fackel im Dunkel der Nacht
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Wer Fantasy liebt und auf der Suche nach einer spannenden, monumentalen Handlung ist, der wird mit dem zweiten Band aus der Feder von Sabaa Tahir vollends zufrieden sein, denn „Elias & Laia“ zählt für ...

Wer Fantasy liebt und auf der Suche nach einer spannenden, monumentalen Handlung ist, der wird mit dem zweiten Band aus der Feder von Sabaa Tahir vollends zufrieden sein, denn „Elias & Laia“ zählt für mich zu einer der besten Jugendbuchreihen der letzten Jahre.

Inhalt

Elias, die ehemalige Maske und Laia, ein einfaches Sklavenmädchen, deren Familie fast komplett ausgelöscht wurde, begeben sich gemeinsam auf die Reise quer durch ein Land, in dem der Krieg tobt und Hunger, Leid und Rachsucht dominieren. Beide haben nur einen Wunsch, sie müssen Laias Bruder Darin aus dem berühmten Gefängnis in Kauf befreien, denn er ist der Einzige, der ein Geheimnis kennt, welches das Imperium vor dem Untergang bewahren wird und die Kundigen des Landes befreien kann. Doch ihr Weg nach Kauf ist ein gefährlicher. Verfolgt vom Blutgreif des Imperators, abhängig von der Gunst der zersplitterten Stämme und angewiesen auf magische Kräfte bahnen sich die beiden einen Weg. Tod und Verlust begleiten sie unaufhörlich und Elias läuft die Zeit davon, denn seine barbarische Mutter, die selbst nach der Herrschaft des Landes trachtet hat ihn vergiftet und wenn es ihm nicht gelingt, das Gefängnis rechtzeitig zu erreichen, ruft die Welt der zerstörten Seelen, die Zwischenstatt mit lauter Stimme nach ihm.

Meinung

Zu Beginn des Jahres habe ich den ersten Band dieser Reihe mit Begeisterung gelesen und war nun ausgesprochen gespannt auf die Fortsetzung. Leider schwächeln viele Jugendbuch-Reihen ab dem zweiten Band, so dass ich nicht jede davon weiterverfolge.

Ganz anders ist es hier. Die Charaktere sind bestens herausgearbeitet, die Protagonisten bereits aus dem Vorgängerroman bekannt, entwickeln sich hier zu ausgereiften Persönlichkeiten, die man meint zu kennen. Besonders positiv empfinde ich das Vermögen der Autorin aus einer eher mäßig abwechslungsreichen Handlung (schließlich ist das Thema der Befreiung, der einzige wirkliche Handlungsstrang und das auf gut 500 Seiten), ein wahres Feuerwerk an Ereignissen und Abenteuern heraufzubeschwören, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte.

Ebenso fulminant und andersartig empfinde ich die Wahl des Handlungsortes, die sowohl dystopisch als auch historisch zu sein scheint. Als Leser kann man Parallelen ziehen und lernt doch eine komplett andere, unbekannte Welt kennen. Selbst die Ausflüge ins Reich der Fantasy, die uns mit Toten kommunizieren lassen und magische Fähigkeiten wie Heilkräfte und Unsichtbarkeit heraufbeschwören sind so kompakt und schlüssig in das Gesamtkonzept eingebettet, dass sie einfach perfekt passen.

Fazit

Ich vergebe volle Punktzahl mit 5 Lesesternen, denn mir hat der zweite Teil sogar noch besser als der erste gefallen und mit Freude habe ich gelesen, dass weitere Bände folgen werden. Diese Jugendbuchreihe eignet sich auch hervorragend für Erwachsene, weil sie teilweise sehr brutal angehaucht ist und subtile Stimmungen erzeugt, die viel mit Magie aber wenig mit klassischen Teenagerproblemen zu tun haben. Die Handlung erinnert mich an ein Epos, an Heldensagen und kriegerisch, dramatische Auseinandersetzungen. Hier wäre eine Verfilmung definitiv angebracht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Fantasie
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2016

Keine goldene Jugend

Die goldenen Tage
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„Sie hatten ihre Geheimnisse voreinander, und so bildete sich eine Art Blase zwischen ihnen, die ein Serum voller Bitterkeit und Reue enthielt und bei all der Energie, die sie umgab, langsam aufzuplatzen ...

„Sie hatten ihre Geheimnisse voreinander, und so bildete sich eine Art Blase zwischen ihnen, die ein Serum voller Bitterkeit und Reue enthielt und bei all der Energie, die sie umgab, langsam aufzuplatzen drohte.“

Inhalt

Crans-Montana in den unbeschwerten 60-iger Jahren, in denen alles möglich scheint und die Welt für die Jugend geradezu offensteht. Dort finden sich drei Mädchen zu einer Clique zusammen, die von sämtlichen jungen Männern aus der Ferne bewundert wird und zu einer verheißungsvollen Zukunft gehört. Jeder träumt sich an die Seite einer dieser Schönheiten und versucht auf eigene Art und Weise das andere Geschlecht zu beeindrucken. Doch Charlie, Chris und Claudia (kurz die drei C´s) zeigen keinerlei Interesse an ihren Verehrern. Ihre Jugend spielt sich zwischen mondänen Partys, wilden Exzessen und einer schier unüberbrückbaren inneren Einsamkeit ab. Wie ein Eisberg bleiben sie als Einheit bestehen, obwohl das Leben jeder Einzelnen längst in viele kleine Splitter zerbrochen ist.

Meinung

Dieser Roman aus der Feder der französischen Autorin Monica Sabolo, reiht sich so gar nicht in die typisch französische Leichtigkeit, den Charme und die hoffnungsfrohe Schreibweise vieler Landsleute ein. Hier findet man eher Melancholie gepaart mit Bitterkeit und einer fast depressiven Langzeitstimmung, die selbst die gewählte Ausdrucksweise nicht schmälern konnte. Während des Lesens habe ich mich gefragt, wie es zur Wahl des Buchtitels kam, denn der suggeriert das komplette Gegenteil vom Inhalt. Nach goldenem Glanz, erinnerungswürdigen Sehnsüchten und einer unbeschwerten Jugend sucht man bei den Mädchen aus Crans-Montana vergebens.

Die Autorin wählt verschiedene Erzählperspektiven, die sowohl die Bewunderer zu Wort kommen lässt, als auch die Bewunderten. Seltsamerweise sorgt diese Vielfalt an Eindrücken hier nicht für das allgemeine Leserverständnis. Denn alle Charaktere, wie genau sie auch beschrieben werden, bleiben seltsam blass und agieren nicht nur oberflächlich, sondern mitunter absolut unbegreiflich. Wie kann es sein, dass keiner dieser jungen Leute im später Leben einen Lichtblick hat, wie kann eine von Begehren und sexuellen Verheißungen geprägte Jugend, derart im Sande verlaufen? Leider konnte ich keine dieser Fragen beantworten. Hin und wieder nimmt die Erzählung Tempo auf, nur um sich sogleich wieder an Banalitäten festzubeißen und so schockiert mich hier weder der Drogenmissbrauch, noch die Lieblosigkeit der Protagonisten, noch ein tragischer Unglücksfall, der alle Hoffnungen zerstört.

Ganz besonders schade fand ich die erzeugte Melancholie, die hier viel zu früh in Verzweiflung und Lebensunlust umschlägt und jeglichen Hoffnungsschimmer begräbt. Kaum zu glauben, dass der Prozess des Erwachsenwerdens derart traurig und pessimistisch ausfällt und sowohl mit den familiären Hintergründen (fehlende Liebe des Elternhauses) als auch den Verheißungen der Zeit, keinen Fortschritt bringt.

Fazit

Ich vergebe 2,5 Lesesterne (aufgerundet 3) für einen zeitgenössischen Roman, der meine Erwartungen nur bedingt erfüllen konnte. Einer der wenigen Pluspunkte ist die Schilderung einer Jugendbewegung, die im Glanz von Geld, Ansehen, Schönheit und Bewunderung nichts findet, was ihr bleibt, weil all ihre Werte erschreckend vergänglich sind. So setzt die Autorin für mich den Akzent auf ein Umdenken, auf die Betonung der Innerlichkeit, die bleibt, selbst wenn der Glanz des Äußeren vergeht.

Veröffentlicht am 19.11.2016

Für den Fall, dass du dein Leben nicht zurückwillst

Binde zwei Vögel zusammen
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„Binde zwei Vögel zusammen, sie werden nicht fliegen können, obwohl sie nun vier Flügel haben.“

Inhalt

Albert ist freier Redakteur und hangelt sich nur mäßig erfolgreich durchs Leben, immer knapp an ...

„Binde zwei Vögel zusammen, sie werden nicht fliegen können, obwohl sie nun vier Flügel haben.“

Inhalt

Albert ist freier Redakteur und hangelt sich nur mäßig erfolgreich durchs Leben, immer knapp an der Grenze zur Arbeitslosigkeit und auf der Suche nach dem Sinn seines Daseins. Als er auf eine Rekrutierungsmaßnahme aufmerksam wird, die gute Bezahlung bei kurzem Arbeitseinsatz verspricht, verpflichtet er sich für 6 Wochen, um in die Rolle eines gewissen Aladdins zu schlüpfen und mitten in einem bayrischen Trainingscamp, den Ernstfall Krieg zu proben. Doch nach seiner Rückkehr in das normale Leben erscheint ihm sein Job, seine Freundin, ja sein ganzes soziales Umfeld als fremd und er fühlt sich immer mehr wie Aladdin. Fast besessen von der Idee Aladdin, den es schon oft gab und der dennoch nicht existiert zu finden, zieht sich Albert immer mehr zurück. Bis er eines Tages erneut auf eine Annonce aufmerksam wird, diesmal geht es um Schiffbrüchige, die verzweifelt versuchen, das rettende Ufer zu erreichen …

Meinung

Isabelle Lehn, eine mir bisher unbekannte Autorin schafft mit diesem Roman ein sehr eindrucksvolles, wirklich beklemmendes Szenario zwischen Identitätsverlust und Sinnsuche, zwischen Ignoranz und Anteilnahme, zwischen Realität und Fiktion. „Binde zwei Vögel zusammen“ beschreibt den Weg eines jungen Mannes, der sich nicht sicher ist, was er möchte, der zweifelt, ob sein Leben wirklich das ist, was es zu sein scheint und ob er nicht genauso ersetzbar wie die Statistenrolle von Aladdin ist.

Sprachlich auf hohem Niveau, entführt uns die Autorin hinein in eine Welt, die aus den Fugen geraten ist, die nicht mehr gerecht agiert und die erst durch Überspitzung der Tatsachen zu dem wird, was sie wirklich ist – verkommen, elitär und irgendwie auch abstrakt. Besonders gut gelungen finde ich die distanzierte und doch intensive Erzählweise des Hauptprotagonisten Alberts, für den man zwar nur bedingt Verständnis aufbringen kann, der aber doch absolut konsequent und umsichtig handelt. Innerlich zerrissen, emotional aufgewühlt und schließlich angetan von einer alles verändernden Idee präsentiert sich dieser junge Mann, der stellvertretend für eine ganze Generation handelt. In kurzen Sequenzen, die zwischen der Zeit vor dem Trainingscamp, den fast realen Ereignissen im roten Sand des Lagers und der erschreckend nüchternen Gegenwart, erlebt der Leser eine Metamorphose der ganz besonderen Art. Hier wird gezeigt, wie schmal der Grat zwischen einem Leben in Freiheit und ohne kriegerische Bedrohung ist und dem Gegenstück nur wenige Kilometer vor der eigenen Haustür. Indirekt und zwischen den Zeilen bietet dieser Roman alles, was man braucht um eine Debatte auszufechten, Argumente zu suchen und Thesen zu belegen bzw. zu wiederlegen. Auf kurzen 192 Seiten stellt sich damit eine fühlbare Beklemmung ein, die den Leser an das Geschehen bindet, ohne wirklich ein absolutistisches Statement zu liefern. Auch dieser Aspekt konnte mich überzeugen, denn er lässt vieles offen und bringt doch Wahrheiten ans Licht.

Fazit

Ich vergebe sehr gute 4 Lesesterne für diesen ungewöhnlichen, sprachlich ansprechenden Roman jenseits des Mainstreams. Eine aktuelle Thematik, gepaart mit einer fiktionalen Handlung, die dennoch zahlreiche Parallelen zu unserem Leben aufwirft, konnte mich begeistern. Ich empfehle diesen zeitgenössischen Roman sowohl politisch als auch psychologisch Interessierten, die gerne reflektieren und Handlungen hinterfragen. Gesprächsstoff für einen gelungenen Meinungsaustausch bietet der Roman in Hülle und Fülle. Und wer sich tatsächlich die Frage stellt, ob er sein Leben zurückwill, so wie es war vor einer Zeit, in der man ein anderes Individuum war, findet hier ebenfalls Gehör.

Veröffentlicht am 15.11.2016

Der hohe Preis vermeintlicher Freiheit

Die Spionin
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„Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, ...

„Denn das habe ich immer gesucht: die Freiheit. Ich habe nicht die Liebe gesucht. Denn die Liebe kommt und geht – und ich habe ihretwegen Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen, und mich an Orte begeben, die ich besser gemieden hätte.“

Inhalt

Die schillernde Femme fatale Mata Hari, einst wunderschön und beneidet ebenso wie begehrt und berühmt schreibt aus dem französischen Gefängnis „Saint-Lazare“ einen Brief an ihren Anwalt, in Erwartung ihrer Strafe, die sich zwischen Begnadigung und Todesurteil entscheiden wird. Ein kurzer, skizzenhafter Abriss über ihr Leben, ihre Wünsche und Sehnsüchte ebenso wie getroffene Fehlentscheidungen, eine schriftliche Unschuldsbekundung und gleichermaßen ein bitteres Eingeständnis. Denn obwohl sie mitnichten eine deutsch-französische Doppelagentin im ersten Weltkrieg war, so lautete die Anklage, hat sie sich zahlreicher Verfehlungen hingegeben, deren einziger Initiator der Wunsch nach Anerkennung war. Und auch ihr Anwalt antwortet in einer Art Entschuldigungsschreiben, welches sie nicht mehr lesen wird, um ihr mitzuteilen, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort war und im gesamtpolitischen Hintergrundgeschehen keine gerechte Strafe erwarten könne.

Meinung

Grundlegend muss ich sagen, dass Paulo Coelho zu einen meiner Lieblingsautoren zählt, der mich mit zahlreichen Romanen zum Nachdenken und Innehalten angeregt hat, schon allein deshalb war ich auf sein neues Buch so gespannt. Und schon nach den ersten Seiten des Buches wurde mir klar: hier gibt es zu wenig Platz, um die Geschichte rund um Mata Hari in allen Einzelheiten zu erzählen.

Umso treffender finde ich die Aussage, die der Autor im Nachwort des Romans liefert. Denn dieses Buch stellt nicht den Anspruch eine Biografie von Margaretha Zelle (später Mata Hari) zu sein, sondern fungiert eher als eine Art Einstieg, um vielleicht die Lust beim Leser zu wecken, genauere Recherchen anzustellen und sich ein eigenes Bild zu machen. Und das ist mit diesem wahrlich kurzen, skizzenhaften Briefroman sehr gut gelungen.

Coelho legt sein Augenmerk auf wenige, einschneidende Erlebnisse in Mata Haris Leben, die sie in die Arme der falschen Männer getrieben haben. Er setzt sich mit der Illusion auseinander, die eine Gefangene hat, die von ihrer Unschuld überzeugt ist. Er zeigt, wie sich ihr selbstgewähltes, exotisches Auftreten im Laufe der Jahre gegen sie gewandt hat, nachdem sie feststellen musste, dass es immer wieder hübschere, jüngere Tänzerin geben würde und ihr Stern am Himmel nicht unendlich strahlen würde. Glanz und Glamour hatten auch damals schon einen hohen Preis, insbesondere, wenn man fast blauäugig und an Selbstüberschätzung leidend versuchte, als emanzipierte Frau in einer männerdominierten Welt zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, Fuß zu fassen. Dieser innere Zwang, es anderen zu beweisen und selbst im Angesicht des Todes eine gewisse Rolle zu spielen, hat mir die Person Mata Hari nähergebracht.

Der Schreibstil von Paulo Coelho liest sich flüssig und durch einige eingestreute Bilder und Zeitdokumente, wird der Text zusätzlich aufgelockert. Leider muss ich sagen, dass ich dieses Buch so gern gelesen habe, dass es mich schmerzt, wie wenig Textmaterial tatsächlich vorliegt. An so vielen Stellen hätte man in die Tiefe gehen können und gerade die historischen Zusammenhänge besser herausarbeiten können.

Fazit

Ich vergebe 5 Lesesterne für einen interessanten, wenn auch kurzen biographischen Eindruck aus dem Leben einer selbstbewussten Frau. Ein Buch, welches mir die Person Mata Hari aus der Ich-Erzählperspektive heraus, schmackhaft machen konnte. Mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Zwischen den Zeilen verpackt der Autor seine Lebensweisheiten, die ich immer gerne herauslese, um sie mit meinen persönlichen Lebenserfahrungen zu vergleichen. Ein stiller, nachdenklich stimmender Roman, dem es leider an Umfang fehlte.

Veröffentlicht am 13.11.2016

Im magischen Reich der Schattenjäger

City of Bones
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„Willkommen in New York City – der coolsten Stadt der Welt – der Stadt, die niemals schläft. Denn hier sind die Kreaturen der Nacht unterwegs: Feen und Vampire, Engel und Dämonen. Und sie sind auf der ...

„Willkommen in New York City – der coolsten Stadt der Welt – der Stadt, die niemals schläft. Denn hier sind die Kreaturen der Nacht unterwegs: Feen und Vampire, Engel und Dämonen. Und sie sind auf der Jagd … „

Inhalt

Vollkommen unbedarft gerät die 15-jährige Clary mitten hinein ins tödliche Chaos der Schattenwelt, in der es darum geht, Dämonen zu jagen und sie zu töten. Normalerweise können Sterbliche diese zweite Dimension gar nicht wahrnehmen, doch schon bald muss Clary erfahren, dass ihre Mutter selbst eine Schattenjägerin aus der Andernwelt war und ihr Vater einer der einflussreichsten Dämonenjäger überhaupt. Doch nun wurde ihre Mutter entführt und ihr Vater plant die Ausrottung aller Geschöpfe der Nacht, mit einem überaus zweifelhaften Ziel. Er will der alleinige Machthaber über das Reich der Dunkelheit werden. Gemeinsam mit ihren neuen Freunden, versucht Clary, das drohende Unheil abzuwehren und sieht sich dabei konfrontiert mit den abscheulichen Wahrheiten und Gesetzen der Unterwelt.

Meinung

Dieser Fantasyroman, der gleichzeitig der Debütroman der aus Teheran stammenden Autorin Cassandra Clare (ein Pseudonym) ist, lag schon geraume Zeit auf meinem SUB und wurde nun endlich aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Die Chroniken der Unterwelt erstrecken sich mittlerweile auf 6 Bände und eröffnen ein schier unglaubliches Repertoire weiterer Fantasyreihen wie „Magisterium“ oder die „Chroniken der Schattenjäger“. Der Auftakt zu dieser Reihe liest sich schon mal einprägsam und verbindet gekonnt Elemente eines Abenteuerromans, mit denen eines Jugendbuchs und natürlich der zauberhaften Magie und der gruseligen Geschöpfe aus dem klassischen Genre Fantasy.

Gemeinsam mit der Hauptprotagonistin Clary entdeckt man die geheime Unterwelt und wird nicht nur auf Zauberkräfte und Flüche aufmerksam gemacht, sondern erschließt sich ein ganz neues Universum. Diese Vielschichtigkeit fand ich äußerst gut gelungen und auch der wohldosierte Humor, der hier immer wieder zu finden ist, konnte mich für die Lektüre einnehmen. Kleine Kritikpunkte gibt es dennoch. Insbesondere die immense Fülle der Wesen aus der Schattenwelt ist hier fast etwas übertrieben, denn man findet sie allesamt gebannt auf nur wenige Quadratkilometer und ihre Artenvielfalt wirkt auf mich etwas beengend. Vampire, Werwölfe, Hexenmeister, Forsaken und viele andere liefern sich hier einen erbitterten Kampf um den Kelch der Engel, um Macht und Einflussreichtum sowie der Herrschaft über ihr düsteres Reich. Außerdem empfand ich sowohl Schreibstil als auch Inhalt sehr stark an einer jugendlichen Fangemeinde orientiert, so dass ich diesen Roman tatsächlich eher jüngeren Lesern ans Herz legen möchte, mir fehlte manchmal etwas Düsternes, tiefgreifende Geheimnisse und mehr Tiefgang.

Fazit

Ein gelungenes Romandebüt und eine abenteuerliche Reise quer durch die Schattenwelt von New York City, konnten mich durchaus überzeugen. Trotz der Tatsache, dass ich nicht zur Stammgemeinde von Liebhabern des Genres Fantasy gehöre, habe ich das Buch gerne gelesen. Die Reihe selbst werde ich aber nicht weiterverfolgen. Das Buch wandert jetzt in die Hände meiner Tochter, dort wird es wohl mehr Anklang finden.