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Veröffentlicht am 11.06.2017

Band zwei: eine gute Überleitung für alles Weitere

Das Herz des Verräters
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ZUM INHALT

Der zweite Teil setzt genau da an, wo der erste aufhört: Prinzessin Lia wurde von dem Attentäter Kade nach Venda verschleppt. Auch Prinz Rafe wurde zum Gefangenen.

Lia lernt nun den Komizar ...

ZUM INHALT

Der zweite Teil setzt genau da an, wo der erste aufhört: Prinzessin Lia wurde von dem Attentäter Kade nach Venda verschleppt. Auch Prinz Rafe wurde zum Gefangenen.

Lia lernt nun den Komizar kennen, der Kade beauftragt hatte sie zu töten.

Es ist interessant zu lesen, was Lia alles über Venda lernt.
Scheinbar gibt es verschiedene Clans, die sich nicht alle wohl gesonnen sind.
Der Stadtbau ist recht verwirrend.
Verwirrt ist Lia auch, als sie Gelehrte trifft, die früher ihre Erzieher waren.

Auch nimmt der Komizar sich Zeit und zeigt Lia sein Land und erklärt ihr seine Beweggründe, die hinter seinen Taten und Regeln stehen. Ich persönlich fand das zum Teil richtig einleuchtend.
Unsympathisch wurde er jedoch, als er seine eigene Art von Allianz vorschlägt.

Rafe spielt eine neue Rolle, um zu überleben. Er gibt Lia Hoffnung die Gefangenschaft zu überleben. Lia ist jedoch nicht ganz von seinen Plänen überzeugt und zweifelt an deren Gelingen.

Kade ist hin und hergerissen zwischen seiner Loyalität zum Komizar und seiner Zuneigung zu Lia. Wir erfahren Überraschendes über seinen Hintergrund. Man kann gespannt sein, wie sich das aufklärt.


MEINE MEINUNG

Das Buch an sich hat mir sehr gut gefallen.
Es lies sich super flüssig lesen.
Wenn Band eins schon länger her ist, sollte man das auf jeden Fall vorher noch mal lesen, da es wirklich nahtlos weitergeht.

Ich fand es schade, dass Rafe kaum Gelegenheit gegeben wird mehr von sich zu zeigen.
So ist in diesem Band in meinen Augen Kade der klare Gewinner. Er hat viel mehr Auftritte und somit Momente, die ihn sympathisch machen.

Allerdings fand ich die Stimmung im Buch nicht immer angemessen. Die Gefangenen Lia und Rafe verhalten sich, als wären sie auf Klassenfahrt.
Und zum Schluss schlägt die Stimmung dann urplötzlich um.

Auch hat mir nicht gefallen, dass in diesem Band kaum etwas geschieht. Es hat in meinen Augen zu wenig Handlung, an die ich mich z.B. zwei Wochen nach dem Lesen noch erinnern werde.


FAZIT

Absolut lesenswert!

Man sollte auf jeden Fall nach Erscheinen der weiteren Bände alle Bücher direkt hintereinander weg lesen.

3,5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
Veröffentlicht am 26.05.2017

Eine Farm zum Verlieben! Oder liegt's am Farmer? ;-)

True North - Wo auch immer du bist
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Zum Inhalt:
Audrey versucht sich alleine durchs Lebens zu schlagen und Vitamin B außen vor zu lassen. Dies bringt sie in die unangenehme Situation Klinkenputzen zu gehen, statt den Kochlöffel zu schwingen.
So ...

Zum Inhalt:
Audrey versucht sich alleine durchs Lebens zu schlagen und Vitamin B außen vor zu lassen. Dies bringt sie in die unangenehme Situation Klinkenputzen zu gehen, statt den Kochlöffel zu schwingen.
So landet sie auf der Farm von Griffin – jemanden, den sie während des Studiums kennenlernte und seitdem nicht mehr gesehen hatte. Um ihren Job zu behalten muss Audrey Griffin dazu bringen Erzeugnisse seiner Farm an ihre Arbeitgeber zu verkaufen.

Meine Meinung:
Das Buch ist einfach toll.
Der Schreibstil ist super flüssig.
Man wird Schritt für Schritt an die Handlung rangeführt.
Auch werden Personen nach und nach eingeführt, sodass man alle in einem guten Tempo kennenlernen kann.
Die Charaktere waren mir auf Anhieb sympathisch. Sie werden nicht übertrieben dargestellt.
Klar gibt es eine Lovestory, aber das ist bei diesem Genre auch ein Muss.
Die andere Storyline, die mit Audreys Job zusammenhängt, ist auch gut gemacht. Sie spielt sich nicht aufdringlich in den Vordergrund, sondern passt einfach.

Aber lest am besten einfach selbst!

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 07.05.2017

Leider enttäuschend

For 100 Days - Täuschung
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REZENSION ZU – FOR 100 DAYS

Zum Inhalt:

Avery kellnert, da sie sich mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt nicht finanzieren kann. Sie lebt in einer kleinen Wohnung, die sie bald räumen muss.
Da erscheint ...

REZENSION ZU – FOR 100 DAYS

Zum Inhalt:

Avery kellnert, da sie sich mit ihrer Kunst ihren Lebensunterhalt nicht finanzieren kann. Sie lebt in einer kleinen Wohnung, die sie bald räumen muss.
Da erscheint es wie ein Wink des Schicksals, dass eine Dame in der Bar ihre Housesitterin kurzfristig abgesprungen ist. Die einfache Lösung: Avery räumt ihre Wohnung und hütet vorübergehend die Luxuswohnung.
Bei der ersten Besichtigung der Wohnung trifft sie im Foyer auf Nick: einen sexy Gentlemen, der vom Duft des Reichtums umgeben ist.


Der Schreibstil:

Zu Beginn sind die Sätze relativ lang, was für das Genre eher ungewöhnlich ist.
Ebenfalls auffallend sind die vielen Wiederholungen, mit denen Handlungen beschrieben werden. Immer wieder das Gleiche.
Nach der Hälfte des Buches habe ich mich gefragt, ob das wirklich der Schreibstil der Autorin ist oder ob das Buch einfach nur schlecht übersetzt wurde.
Es liest sich einfach nicht rund. Man stolpert von einer komischen Formulierung zur anderen.


Der Titel:

Ich persönlich suche immer nach der Verbindung zwischen Titel und Inhalt. Auch wenn es hier bis zum letzten Drittel gedauert hat, so wurde die Bedeutung des Titels doch aufgelöst. Und ich muss sagen, dass mir die Auflösung/die Verbindung gefallen hat.


Meine Meinung:

Das Buch war einfach nur zäh. Ich habe mehr als einmal überlegt es zur Seite zu legen.
Warum?
Es liegt an erster Stelle daran, dass die Protagonistin in keinster Weise sympathisch ist. Ihr wird gar keine Gelegenheit dazu gegeben. Die Beschreibungen ihrer Person und ihres Charakters sind erschreckend kurz, sodass es mir als Leser nicht möglich war zu verstehen, warum sie ach so toll sein soll, dass ihr alle Männer verfallen.
Nick verstehe ich da schon besser. Natürlich ist er das reinste Klischee. Aber egal. Darauf bin ich gefasst bei dieser Art von Literatur, bei der die Bücher derzeit wie Unkraut aus der Erde wachsen. Auch wenn es hier und da einen Touch too much war, so war das passend. Er verhält sich genau so, wie es vom reichen, sexy, erfolgreichen Geschäftsmann erwartet wird. Nur an einer Stelle plaudert er zu viel.
Am meisten gestört hat mich die Naivität von Avery.
Sie macht sich nicht eine Sekunde lang Sorgen wie es mit ihr weitergeht.
Dafür denkt sie jedoch nach nur einer gemeinsamen Nacht, dass sie mit Nick zusammen sei. Total unpassend.

Als Sidekick gibt es noch eine Kollegin Averys, die ganz nett ist.
Zudem erwährt man nach und nach ein Geheimnis aus Averys Vergangenheit, das mit ihrer Mutter in Verbindung zu bringen ist.


Das Ende hingegen hat mir gefallen.
Aber ein paar gute Seiten zum Schluss können kein zähes Buch aufwerten, sodass es keinen dritten Stern von mir gibt.

★★/★★★★★

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Schreibstil
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Ab damit ins Bücherregal…

Finding Back to Us
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…um es jederzeit erneut lesen zu können!

WORUM GEHT'S?
Die Studentin Callie verbringt den Sommer mit ihrer Schwester und ihrer Stiefmutter.
Leider muss sie recht schnell feststellen, dass ihr Stiefbruder, ...

…um es jederzeit erneut lesen zu können!

WORUM GEHT'S?
Die Studentin Callie verbringt den Sommer mit ihrer Schwester und ihrer Stiefmutter.
Leider muss sie recht schnell feststellen, dass ihr Stiefbruder, den sie für den Tod ihres Vaters verantwortlich macht, ebenfalls zurückgekommen ist.

DER VERLAUF
Im Laufe des Buches erfahren wir eine Menge über Callie. Sie studiert Medizin um so ihrem verstorbenen Vater näher sein zu können. Sie würde fast alles für ihre kleine Schwester, welche die Stiefmutter als eigene Mom akzeptiert hat, tun. Nur aus Liebe zu ihrer Schwester und Respekt vor ihrer Stiefmutter bemüht sich Callie mit ihrem Stiefbruder auszukommen. Keith. Früher mochten sich die beiden und haben wie ganz normale Geschwister gezankt. Bis eine Stunde Fahrunterricht für Keith mit dem Tod von Callies Vater endete.
Callie gibt Keith die Schuld am Tod ihres Vaters. Sie ist ganz und gar nicht erpicht darauf den Sommer mit Keith zu verbringen.
Nach und nach nähern sie beide jedoch an und es wird klar, dass keiner aus der Familie bemerkt hat, dass Callie nicht nur ihren Vater vermisst, sondern auch ihren Stiefbruder. Denn Keith hatte -noch während Callie im Krankenhaus war- die Familie verlassen und war zu seinem Vater gezogen.
Es stellt sich also die Frage, ob Callie es schaffen wird den Tod ihres Vaters nebst Keiths Beteiligung zu verarbeiten und nicht länger in Gedenken an die Vergangenheit zu leben, sondern sich eine eigene Zukunft zu erschaffen.

DAS COVER
Ich finde das Cover ziemlich gelungen. Es stellt in meinen Augen eine Art Heimkehr dar (- man beachte bitte die Wolldecke!). Jedoch ist sich die Frau nicht sicher, ob sie sich erlauben darf über diese Heimkehr erfreut zu sein.

DER SCHREIBSTIL
Ich muss gestehen, dass der Start für mich etwas holprig war. Es waren zu viele Informationen auf einmal. Vor allem werden viele verschiedene Figuren wie z.B. Kindheitsfreunde kurz eingeführt, indem sie namentlich benannt werden und das war's dann erstmal. An einer Stelle musste ich wirklich zurückblättern um herauszufinden wer das denn nun schon wieder war.
Alles in allem ließ sich das Buch aber in einem weg lesen. Es hatte mich richtig in seinen Bann gezogen.
Auch wenn ich nicht weiß, ob es an meiner eigener Stimmung lag und ich daher umso empfänglicher für die Szene war, muss ich zugeben, dass ich ein paar Tränchen verdrückt habe.
Im letzten Dritten gab es wieder einen Moment, bei dem ich dachte, "Huch, hab ich was überlesen?", aber das war nur eine kleine Ausnahme.

KRITIK
Eine Sache hat mich allerdings das ganze Buch über gestört: Die Charaktere verhielten sich in meinen Augen nicht so wie sie aufgrund ihres angegebenen Alters sollten.
Callies Schwester kommt viel jünger (und naiver) 'rüber und auch Callie selbst entspricht nicht der Beschreibung. Sie verhält sich Jahre älter.

SPECIAL
Das Buch greift die momentane Welle von Liebe-unter-Steifgeschwistern auf. Einerseits stört mich das, da man die ganze Zeit darauf wartet, dass etwas in dieser Richtung im Verlauf der Handlung geschieht. Allerdings hatte ich das beim Lesen recht schnell vergessen. Bis man mich zum Schluss quasi drauf zu schubste. Das hätte man sich meiner Meinung nach sparen können. Oder aber man hätte es (- ich meine die Reaktionen der Kleinstadt -) mehr "ausschlachten müssen".

FAZIT
Aufgrund des holprigen Startes und der Altersproblematik gebe ich dem Buch 4 von 5 Punkten.
Ich würde es jederzeit wieder lesen und hätte es sehr gerne auch als Druckbuch in meiner Bibliothek.

-THE END-
jublo

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 23.02.2019

Auch bei offener Tür bleibt man im Käfig gefangen (Was ich damit meine? Das erfahrt ihr weiter unten!)

Someone New
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Laura Kneidl – Someone New

Auch bei offener Tür bleibt man im Käfig gefangen
(Was ich damit meine? Das erfahrt ihr weiter unten!)


Zum Inhalt:
Micah heißt eigentlich Michaella. Sie stammt aus gutem Hause. ...

Laura Kneidl – Someone New

Auch bei offener Tür bleibt man im Käfig gefangen
(Was ich damit meine? Das erfahrt ihr weiter unten!)


Zum Inhalt:
Micah heißt eigentlich Michaella. Sie stammt aus gutem Hause. Ginge es nach ihren Eltern, so würde sie an der Eliteuniversität Yale Jura studieren. Doch seitdem Micahs Zwillingsbruder Adrian nach seinem Outing von ihren Eltern mehr oder weniger aus dem Haus gejagt wurde, haben sich Micahs Pläne geändert. Zwar studiert sie immer noch Jura – allerdings nun am örtlichen Mayfield College. Grund dafür ist ihre Suche nach Adrian, der sämtlichen Kontakt zu seiner Familie abgebrochen hat. Micah distanziert sich zumindest räumlich von ihren Eltern und zieht in eine eigene Wohnung. Als sie herausfindet, dass einer ihrer neuen Nachbarn Julian heißt und einen Kater namens Laurence hat, ist dies keine nur positive Entdeckung. Immerhin hatte sie auf einer der letzten Partys ihrer Eltern eben diesen Julian, der dort als Kellner beschäftigt war, in eine verfängliche Situation gebracht, die ihn den Job kostete. Stellt sich nun nur noch die Frage, wie man sich entschuldigen und sein Gewissen beruhigen soll, wenn einem der nette junge Mann von nebenan aus dem Weg geht.


Zum Cover:
Das Cover ist traumhaft schön. Der Hintergrund ist weiß gehalten. In schwarzer Schrift -wie mit einem Füller geschrieben- hebt sich das Wort „Someone“ ab. „New“ hingegen ist in drei versetzt und untereinander angeordneten weißen Großbuchstaben gestaltet worden. Im Hintergrund ist eine Flamme oder eine Art Rauch zu sehen, deren/dessen Quelle am Boden des Covers sitzt. Das Feuer ist zum Teil in Rosatönen und zum Teil in Blautönen gehalten. Allerdings lassen sich die Farben unten kaum auseinanderhalten, da sie miteinander vermischen.
In echt sieht das Cover noch viel schöner aus als am PC. Und ich muss sagen, dass ich nach dem Lesen eines Buches noch nie so sehr bewundert habe wie gut das Cover zu der Story passt wie in diesem Fall. Genial!


Meine Meinung / Bewertung:
Das Buch beginnt recht flott. Man merkt schnell, dass sich Micah in ihrer Welt, die eigentlich die Welt ihrer Eltern ist, nicht mehr wohlfühlt. Dennoch hat sie ihre Eltern weiterhin lieb und ist ihnen für die schöne Kindheit dankbar. Umso schwerer fällt es ihr damit klarzukommen wie ihre Eltern mit Adrian umgehen. Auch merkt man ihr an, dass sie stark damit zu kämpfen hat ihre Wünsche hinsichtlich des Studiums und der Wohnsituation zu äußern. Micah wird somit als starke junge Frau in die Geschichte eingeführt – mit einem Interesse für Comics. Die Hinweise auf Comics ziehen sich durch das gesamte Buch, was ich einerseits gut finde, da es so sehr aktuell und sehr nah an der Zeit geschrieben ist, was mir als nicht-Comic-Leserin anderseits aber ab einem gewissen Punkt ein wenig zu viel war. Dies ist vermutlich nur ein Grund, aus dem mir Micah nicht so sympathisch war wie Julian.
Julian ist ein netter junger Mann mit guten Manieren und einer Katze, der studiert und sich mit einer Vielzahl an Jobs über Wasser hält. Er ist als eher zurückhaltend zu beschreiben, aber dennoch jederzeit hilfsbereit. Durch seine charmante Art wächst er einem schnell ans Herz, auch wenn man sich fragt was er denn verbirgt.
Sein Geheimnis ist DAS große Thema in dem Buch. Ein Thema, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Ein Thema, über das ich noch nicht in einem Roman gelesen hatte. Ein Thema, das mehr Raum zur Entfaltung gebraucht hätte. (Ohne zu spoilern ist es echt schwer Näheres dazu zu schreiben, weshalb ich es an dieser Stelle bewusst wage halte.)
Dass das Lüften von Julians Geheimnis am Schluss in meinen Augen doch recht reibungslos über die Bühne ging, ist für mich einer meiner Kritikpunkte. Ich als Leserin habe mehr Zeit zum „Verarbeiten“ des Themas gebraucht, als mir das Buch ließ. Und mit „Verarbeiten“ meine ich lediglich, dass ich im Kopf die Handlung noch einmal durchgegangen bin und mir gedacht habe „Ahh... so ist das also. Jetzt macht das noch viel mehr Sinn.“, aber auch, dass ich mir Gedanken über das Thema in der Realität gemacht habe.
Wo ich schon einmal beim Thema Realität bin: hier sehe ich in ein und derselben Sache sowohl einen Plus- als auch einen Minuspunkt. Das Buch ist sehr sehr realitätsnah geschrieben. All das, was in dem Buch vorkommt, die Vielfalt an Persönlichkeiten, die Micah umgibt, sei es der homosexuelle Bruder oder die beste Freundin, die noch zu Schulzeiten Mutter wurde, kann man sich eins zu eins auf das wahre Leben übertragen vorstellen. Das Buch ist dadurch brandaktuell, was mir wirklich gut gefallen hat. Andererseits sind mit Micahs Freundeskreis -diese Charaktere sind im Übrigen alle sehr liebevoll gestaltet- alles Persönlichkeiten eingeführt worden, die ihre eigenen Probleme haben. Natürlich hat jeder sein eigenes Problem – wer kennt das nicht? Doch für die Handlung eines Buches war es mir vielleicht ein kleines bisschen zu viel. Stattdessen hätte ich mich lieber noch mehr auf die Haupt-Storyline konzentriert.

Zum Schluss möchte ich gerne das Bild von dem Käfig aufgreifen und warum man gefangen ist, wenn doch die Tür offen steht: Wir leben in einer modernen Zeit, in einer modernen Welt. Zumindest hört man das immer wieder. Man soll sein, wer man sein möchte. Man soll tun, was einen glücklich macht. Die Welt (oder Käfigtür) steht einem also offen. Aber dennoch traut man sich nicht heraus. Denn man hat sich an sein Leben gewöhnt. Wagt man einen Schritt heraus, so sind einem schiefe Blicke gewiss. Ich persönlich denke, dass es dadurch für die jungen Menschen von heute noch viel schwieriger ist, als früher. Und dieses Gefühl habe ich auch dem Buch entnehmen können. Die Handlung zeigt aber auch, dass man manchmal einen Käfig nur verlässt, um dann einen neuen zu betreten. Einen Platz zu finden, an dem sich Menschen versammeln, die ihre Käfige hinter sich gelassen haben ist schwer. Der Weg dahin ist mit vielen Zweifeln gesäumt.
Wem das zu metaphorisch war: Es ist schwer herauszufinden, wer man sein möchte. Und hat man es erst einmal herausgefunden und dabei manchmal leider alte Familienbanden kappen müssen, so braucht es seine Zeit mit seinem neuen Leben glücklich zu sein. Eine Erfahrung, die sowohl Micah als auch Julian durchleben mussten.


Sterne: 4 von 5!

Viel Spaß beim Lesen!

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