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Veröffentlicht am 25.05.2020

Einzelschicksale

Das Haus der Frauen
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Laetitia Colombani hat eine ganz eigene Art, ihre Geschichten zu erzählen. Und so wendet sie ihr Erfolgsrezept der parallel laufenden Erzählstränge aus "Der Zopf" auch hier wieder an, mit einigem Erfolg.

"Das ...

Laetitia Colombani hat eine ganz eigene Art, ihre Geschichten zu erzählen. Und so wendet sie ihr Erfolgsrezept der parallel laufenden Erzählstränge aus "Der Zopf" auch hier wieder an, mit einigem Erfolg.

"Das Haus der Frauen" erzählt von den Schicksalen seiner Frauen, sowohl der Bewohnerinnen der heutigen Zeit als auch der engagierten Gründerin, die den Palast der Frau mit ihrem unermüdlichen Einsatz vor 100 Jahren erst ermöglicht hat.

Was all die Frauen dieser Erzählung gemeinsam haben, sind die Rückschläge einer patriarchalen Welt, die jede von ihnen auf die eine oder andere Weise erfahren haben. Dabei wird eine unglaubliche Bandbreite von Unterdrückung über Vergewaltigung und Beschneidung bis zu psychischer Einengung aufgefahren.

Und genau da liegt für mich auch ein wenig das Problem des Buches: jedes Thema für sich wäre es wert, ein ganzes Buch darüber zu schreiben. So hat man das Gefühl, dass die Probleme zwar angesprochen, aber nicht genügend behandelt werden. Sie werden nur angerissen, ohne den ihnen zustehenden Raum einnehmen zu können.

Und was in "Der Zopf" noch gut funktioniert hat, verliert hier aufgrund der Fülle an Themen seine Wirkung. Die parallel verlaufenden Erzählstränge sind jeder für sich spannend bzw gut aufgebaut. Aber die Mischung aus beidem funktioniert für mich nicht richtig. Die Handlung rund um Soléne und ihre Damen hätte vollkommen ausgereicht und lässt die Rückblicke zu Blanche etwas blass in den Hintergrund treten.

Fazit:
Ein grundsätzlich wichtiges Buch, das dem Leser die Augen für die Probleme der Frauen in unserer heutigen Gesellschaft öffnet, aber etwas zu viel will und den Leser damit leicht erschlägt.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Überraschend tiefgründig

Was der Vampir begehrt
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Etwas, das ich bei all dem Lesevergnügen und der locker-flockigen Unterhaltung, die mir ihre Bücher bisher schon liefern konnten, noch nie über ein Buch von Lynsay Sands sagen konnte.

Aber mit der Geschichte ...

Etwas, das ich bei all dem Lesevergnügen und der locker-flockigen Unterhaltung, die mir ihre Bücher bisher schon liefern konnten, noch nie über ein Buch von Lynsay Sands sagen konnte.

Aber mit der Geschichte um die 142-jährige Elspeth, die sich dank einer zwanghaft kontrollsüchtigen Mutter zum ersten Mal allein ein Leben aufbaut, hat sie eine umwerfend berührende, Mut machende Geschichte geschrieben.

Dabei kommt zwar auch die Liebe zwischen ihr und Wyatt, dem Enkel ihrer neuen Vermieterin, nicht zu kurz, aber der Fokus liegt doch auf El, die sich aus der schützenden Umklammerung ihrer Familie befreit und dabei zu einer mutigen und starken Frau wird. Es macht wirklich viel Spaß und vor allem auch Mut, ihr dabei zuzusehen, wie sie Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen entwickelt.

Mit diesem Buch hat Lynsay Sands auf jeden Fall ein neues Level in ihrer 27-bändigen Vampir-Ära erreicht!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Prickelnd und spannend

Vampir für dich
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Es freut mich sehr, dass Lynsay Sands mit diesem Buch zu ihrer alten Fom zurück gefunden hat!

Gewohnt charmant und sexy erzählz sie die Geschichte von Scotty und Beth, die sich bereits vor 125 Jahren ...

Es freut mich sehr, dass Lynsay Sands mit diesem Buch zu ihrer alten Fom zurück gefunden hat!

Gewohnt charmant und sexy erzählz sie die Geschichte von Scotty und Beth, die sich bereits vor 125 Jahren zum ersten Mal begegnet sind. Doch erst jetzt, als er das Gefühl hat, dass sie ihre Vergangenheit überwunden hat, scheint er für sie beide eine Zukunft als Lebensgefährten zu sehen.

Die Figuren sind gewohnt sympatisch und leicht ins Herz zu schließen, aber besonders die starke Beth hat es mir in diesem Buch angetan. Sie lässt sich von ihrer Vergangenheit nicht einschüchtern und scheint vor allem nicht auf die Hilfe des dominanten Scotty angewiesen zu sein. Mit dieser selbstständigen, klugen Frau hat die Geschichte eine tolle Hauptfigur mit Vorbildfunktion bekommen!

Und auch die Rahmenhandlung hat mich sehr gut unterhalten können und wich, zumindest in großen Teilen, vom Schema F ab.

Insgesamt eine wirklich tolle Story, die ich sehr gerne und in einem Rutsch durchgelesen habe!

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Verwirrende Mischung

Das Evangelium der Aale
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Dieses Buch ist so wandelbar wie das von ihm besungene Tier. In einer Mischung aus Sachtexten und Autobiografie des Erzählers liefert es dem Leser Wissenswertes mit teils philosophischen Ansichten rund ...

Dieses Buch ist so wandelbar wie das von ihm besungene Tier. In einer Mischung aus Sachtexten und Autobiografie des Erzählers liefert es dem Leser Wissenswertes mit teils philosophischen Ansichten rund um den Aal.

Dabei hat mich vor allem beeindruckt, wie viele Berühmtheiten sich schon mit dem Mysterium Aal auseinander gesetzt haben. Zunächst muss aber betont werden, dass ein Grundinteresse an Biologie, speziell der des Meeres und der Süßgewässer, vorhanden sein muss, um zumindest im Grundsatz vorhanden sein muss, um sich von diesem Buch unterhalten zu lassen.

Mir hat die Mischung aus allgemeinen und doch recht persönlichen Erfahrungen gefallen hat und mich doch erstaunlich oft überraschen konnte. Allerdings fordert einem der sehr ruhige Erzählton ohne große Höhen und Tiefen sehr viel Aufmerksamkeit beim Lesen ab. Die einzelnen Kapitel lesen sich oft wie kleine Kurzgeschichten, die bis auf die Hauptfigur nicht viel gemeinsam haben.

Letztlich lässt sich kaum die Spezies des Buches festmachen: ist es Sachbuch? Ist es Roman? Diese Wandelbarkeit spiegelt das Naturell des Tieres exakt wieder und lässt den Leser genauso ratlos zurück wie die vielen Forscher, die sich bisher mit der Natur des Aales auseinander zu setzen versucht haben.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Bunter Zauberspaß

Die Magier von Paris
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Was viele oft vergessen ist, dass Paris nicht nur die Stadt der Liebe ist. Sie ist vor allem auch eine Stadt voller Flair und Magie mit einem verrückten Touch. "Die Magier von Paris" heben genau dieses ...

Was viele oft vergessen ist, dass Paris nicht nur die Stadt der Liebe ist. Sie ist vor allem auch eine Stadt voller Flair und Magie mit einem verrückten Touch. "Die Magier von Paris" heben genau dieses besondere Lebensgefühl auf eine magische Art und Weise auf eine neue Stufe.

Denn Claire und Rafael gehören zwei verfeindeten Zauberer-Clans an und müssen sich nach dem Tod ihrer Väter zusammen raufen, um den finsteren Plan eines dritten Zauberers aufzuhalten.

Die Geschichte ist gespickt mit vielen lustigen Figuren und mit ein paar wundervollen Illustrationen verziert. Auf kindgerechte Weise entführt einen die Geschichte in die verschiedenen Ecken von Paris und eröffnet einem die verschiedenen Arten von Magie. So werden dem Leser Themen wie Individualität und Freundlichkeit näher gebracht.

Man muss sich allerdings vor Augen halten, dass die Zielgruppe eindeutig Kinder sind. Dementsprechend sollte man über einige Logiklücken und fehlende Tiefe hinwegsehen und sich einfach gut unterhalten lassen.

Letztendlich bringt das Buch alles mit, was man als Kind dank des grandiosen Covers erwartet: eine spannende, bunte Geschichte mit extravaganten Figuren.

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