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Veröffentlicht am 13.03.2020

Großartige Fantasy

Das Haus der tausend Welten
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Fantasy bietet kreative Möglichkeiten, die man in einem anderen Genre kaum findet; dem Erfindergeist des Autors sind keine Grenzen gesetzt und so kann man mit den unmöglichsten plot twists überrascht werden. ...

Fantasy bietet kreative Möglichkeiten, die man in einem anderen Genre kaum findet; dem Erfindergeist des Autors sind keine Grenzen gesetzt und so kann man mit den unmöglichsten plot twists überrascht werden. T.S. Orgel beweisen das mit ihrem neuen Buch mal wieder aufs Beste (man sollte sich nur nicht vom Klappentext ins Bockshorn jagen lassen).

In Atail treffen die unterschiedlichsten Personen aufeinander und alle haben sie ein Ziel: Das Haus der aufgehenden Sonne. Denn dieses Wirtshaus verbirgt ein Geheimnis, das es nur alle 60 Jahre enthüllt, uund verspricht damit, Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen.

Dieses Buch nimmt sich viel Zeit, um die vielen Figuren einzuführen, die am Anfang der Handlung eine Rolle spielen (keine Angst, es werden schnell weniger). Gerade diese detailierte Charakterzeichnung ist eine der vielen Stärken dieses Buches. Auch wenn man nicht mit allen sympathisiert, so kann man sie sich zumindest gedanklich sehr genau vorstellen und sieht sie fast schon bildlich vor sich stehen.

Sobald die Handlung an Fahrt aufnimmt, zeigt sich aber der wahre Star dieses Buches: Das Haus der aufgehenden Sonne! Denn dieses Gebäude hält für jeden, der es betritt, ein paar schlagkräftige Überraschungen bereit. Als Leser rechnet man mit vielem und wird doch immer wieder überrascht, ebenso wie die Figuren.

Und wer es bis zum Ziel schafft, ist lange nicht abzusehen. Aber es lohnt sich sowohl für die Protagonisten als auch für den Leser, durchzuhalten!

Fazit:

Wahnsinnig gute Unterhaltung, die jede Seite dieses Wälzers wert ist.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Neueinstieg

Die Fowl-Zwillinge und der geheimnisvolle Jäger (Die Fowl-Zwillinge 1)
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Unglaublich, aber wahr: ich hatte bis jetzt noch nichts von Artemis Fowl und seinen grandiosen Abenteuern gehört!

Aber in diesem Buch geht es ja zum Glück auch nicht um ihn, sondern um seinen zwei jüngeren ...

Unglaublich, aber wahr: ich hatte bis jetzt noch nichts von Artemis Fowl und seinen grandiosen Abenteuern gehört!

Aber in diesem Buch geht es ja zum Glück auch nicht um ihn, sondern um seinen zwei jüngeren Brüder Miles und Beckett. Die Zwillinge sind gerade alleine auf dem Familienanwesen, als sich ein Zwergtroll den Weg auf ihre Insel bahnt und damit eine verhängnisvolle Kette von Ereignissen in Gang setzt.

Und somit beginnt eine lustige, humorvolle und aufregende Abenteuerreise, die sich perfekt eignet, um in die Geschichten rund um Familie Fowl einzusteigen!

Die Hauptfiguren sind 11 Jahre alt und könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der eine schlaumeierisch und superintelligent ist, gehört der andere eher zur körperlichen Sorte und beherrscht die gefährlichste Kampftechnik der Welt. Und trotz dass sie Mitglieder einer berühmten Verbrecherfamilie sind, sind sie doch herzensgut und wirken sehr sympathisch.
Ihrem Alter ist es aber auch geschuldet, dass die Geschichte für Kinder und Jugendliche ebenso funktioniert, wie für Erwachsene. Einerseits ist sie schlicht genug gehalten, um auch junge Gehirne nicht zu überfordern, andererseits versteckt sich in der Geschichte ein sehr feiner Humor, der auch Leser anspricht, die schon vieles gesehen und erlebt haben.

Die Action ist aufregend aber trotzdem auch versöhnlich unblutig geblieben und bietet so insgesamt eine Leseabenteuer, dass man entspannt auf dem Sofa oder als Bettlektüre genießen kann, ohne hinterher Albträume befürchten zu müssen.

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Veröffentlicht am 11.02.2020

Tief bewegend

Marianengraben
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Mit dem Verlust eines geliebten Menschen geht jeder anders um. Viele haben allerdings Probleme damit, ihn zu verarbeiten.

Paula ist eine davon: Seitdem ihr kleiner Bruder Tim beim Schwimmen ertrunken ...

Mit dem Verlust eines geliebten Menschen geht jeder anders um. Viele haben allerdings Probleme damit, ihn zu verarbeiten.

Paula ist eine davon: Seitdem ihr kleiner Bruder Tim beim Schwimmen ertrunken ist, fühlt sie sich vollkommen gelähmt- von ihrem Schmerz und ihren Schuldgefühlen. Als sie sich eines Nachts dazu überwindet, sein Grab zu besuchen, trifft sie auf Helmut, der gekommen ist, um die Urne seiner verstorbenen Freundin Helga zu stehlen.

Dieses Buch ist eine lustig-berührende Mischung aus Verlustbewältigung, dem Umgang mit dem Tod und einem Road-Movie. Beim Lesen schwankt man konstant zwischen lustigen und traurigen Momenten, die alle das Herz berühren.

Dabei lebt die Geschichte durch die skurrilen Gespräche zwischen Helmut und Paula, die zeigen, dass der Umgang mit Trauer nicht immer nur bierernst sein muss.

Als besonderes Stilmittel fallen die Passagen auf, die Paula in direkter Ansprache an ihren verstorbenen Bruder richtet. Ich finde, diese bringen die Emotionen am besten rüber und verdeutlichen ihren inneren Kampf.

Insgesamt ist "Marianengraben" ein wundervolles, informatives, berührendes Buch für jedes Alter. Denn mit dem Tod wird man schneller konfrontiert als man denkt.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Würdiger Abschluss

Das Imperium aus Asche
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Mit "Das Imperium aus Asche" hat Anthony Ryan ein würdiges Ende für seine Draconis Memoria-Reihe geschaffen.

Die Geschichte, die aus Sicht der vier Leitfiguren erzählt wird, knüpft nahtlos an den Vorgänger ...

Mit "Das Imperium aus Asche" hat Anthony Ryan ein würdiges Ende für seine Draconis Memoria-Reihe geschaffen.

Die Geschichte, die aus Sicht der vier Leitfiguren erzählt wird, knüpft nahtlos an den Vorgänger an:

Clay und Kapitän Hilemore befinden sich auf der Suche nach einer Waffe gegen den Weißen immer noch im ewigen Eis und stoßen dort unverhofft auf neue Verbündete.

Lizanne, die Mitarbeiterin der Abteilung Außerordentliche Maßnahmen, bereitet sich mit Flüchtlingen und Verbündeten auf die unvermeidliche Schlacht vor und versucht nebenbei, in den Erinnerungen des legendären Tüftlers Hinweise auf eine Waffe gegen den Drachen zu finden.

Sirus, ranghoher General in den Truppen aus Verderbten, befehligt vom weißen Drachen, gibt dem Leser Einblicke in die Geschehnisse und Handlungen des Gegners.

Alles läuft auf ein letztes großes Aufeinanderprallen der gegnerischen Lager hinaus und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Großteil dieses letzten Buches durch verschiedene Kampfhandlungen geprägt ist.

Und doch schafft es der Autor, mehr als nur ein blutiges Schlachtengetümmel zu erschaffen. Die Kämpfe sind gekonnt choreografiert, lassen aber auch noch Platz für die Emotionen der Figuren. Und so sind die nicht mal 700 Seiten schneller verflogen als man glaubt.

Um länger in dieser faszinierenden Welt bleiben zu können, liest man langsamer, genießt jede Szene und schwankt so zwischen euphorischer Begeisterung und dem grenzenlosen Bedauern, dass das nahende Ende unvermeidbar und vor allem endgültig ist.

Diese Welt hat mich nicht nur mit ihren fantastischen Elementen begeistert, sondern auch mit dem Steampunk-Touch hochtechnologischer Waffen und Gerätschaften und dem allgemeinen Detailreichtum, mit dem die gesamte Welt aufgebaut ist.

Besonders gut gelungen ist, dass man dank Sirus Erzählungen selbst die Bösen nicht von Grud auf verurteilen kann. Sie werden menschlich, ihre Beweggründe nachvollziehbar und so leidet man zum Schluss nicht nur mit den Menschen, sondern auch mit Drachen und Verderbten.

Fazit:
Eine großartige High Fantasy-Reihe findet ein grandioses Ende und hinterlässt damit eine große Lücke, aber auch eine insgesamt rund abgeschlossene, sehr lesenswerte Trilogie.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Jess Kidd gewohnt stark

Die Ewigkeit in einem Glas
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Jess Kidds Bücher muss man einfach lieben. Selten habe ich einen so ungewöhnlichen Schreibstil und so fantasievolle Geschichten gelesen wie bei ihr. Und auch "Die Ewigkeit in einem Glas" macht da keine ...

Jess Kidds Bücher muss man einfach lieben. Selten habe ich einen so ungewöhnlichen Schreibstil und so fantasievolle Geschichten gelesen wie bei ihr. Und auch "Die Ewigkeit in einem Glas" macht da keine Ausnahme.

Bridie Devine nutzt ihre außergewöhnliche Beobachtungsgabe, um sich als Privatdetktivin besonders schwerer Fälle anzunehmen. Ihr neuester Fall, in dem es um ein verschwundenes Mädchen mit besonderen Eigenschaften geht, stellt sie nicht nur vor erhebliche Herausforderungen, sondern scheint sie auch in ihre Vergangenheit zu führen.

Die Geschichte spielt im viktorianischen England und zeichnet ein vielschichtiges und zugleich sehr düsteres Gesellschaftsbild, dessen Unterschicht bevölkert ist von skurrilen, verschrobenen Figuren, von denen mich nicht zuletzt der Geist des verstorbenen Boxers Ruby begeistert hat.

Der Fall überrascht mit unvorhersehbaren Wendungen und war für mich, nicht zuletzt dank der mysteriösen Elemente, bis zum Schluss nicht durchschaubar. Der Schreibstil fesselt einen ebenso wie die Figuren, von denen mich Bridie am meisten beeindruckt hat. Als alleinstehende Frau zu dieser Zeit beweist sie ein ungeheures Maß an Stärke und Integrität, und lässt sich dabei von keinem Mann etwas sagen.

Fazit:
Das ganze Buch wirkt auf mich, als hätte Tim Burton eine Sherlock Holmes-Geschichte inszeniert und gerade dieser Stil macht beim Lesen so richtig viel Spaß.

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