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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2021

What if we Stay (Band 2)

What if we Stay
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Zuallererst muss ich sagen, dass ich nicht viele Bücher aus dem NA-Bereich lese, da ich kein Fan von Klischees bin. Doch vor allem in diesem Band wurden die von der Gesellschaft festgelegten Geschlechterrollen ...

Zuallererst muss ich sagen, dass ich nicht viele Bücher aus dem NA-Bereich lese, da ich kein Fan von Klischees bin. Doch vor allem in diesem Band wurden die von der Gesellschaft festgelegten Geschlechterrollen getauscht und hinterfragt - so ist Amber das Partygirl, welches sich mit Sex und Drogen von ihren Gefühlen distanziert, und Emmett der ruhige, schüchterne Junge und Musterstudent, dem nichts wichtiger ist als seinen Platz am College zu behalten und seine Projekte in die Tat umzusetzen. Ganz wichtig fand ich auch, dass die Wichtung von dem Wort "Nein" thematisiert wurde, in dem Sinne, dass, wenn man noch nicht so weit ist (in Bezug auf sexuelle Annäherungen), ein "Nein" und Aussagen und Handlungen in ähnlicher Form auch "Nein" bedeutet.

Dennoch muss ich sagen, dass ich nicht so eine schnelle Verbindung zu Amber gespürt habe wie zu Laurie. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich ihre Art am Anfang sehr fraglich und größtenteils auch nervig und unsympathisch fand.

Teilweise fand ich auch die Plottwists sehr offensichtlich, die ich an dieser Stelle aufgrund von Spoiler nicht aufführen werde, aber es war für mich schon von Anfang an klar, dass Emmett die ganze Schuld auf Amber schieben wird, obwohl diese rein gar nichts damit zu tun hatte - zumindest nicht wissentlich.

Schön fand ich, dass sich die Einstellung ihrer Eltern im Verlauf geändert hat und sie eingesehen haben, was sie falsch gemacht haben, insbesondere der Vater. Wie im ersten Band waren die Uniszenen wieder sehr authentisch dargestellt. Ab und an wurden auch Rückschlüsse zu Laurie und Sam geschlossen, die sogar öfter in Band 2 auftraten.

Das Ende hingegen fand ich etwas kritisch. Amber versucht alles gerade zu biegen (obwohl es nicht einmal ihr direkter Fehler war), Emmett geht in keinster Weise darauf ein, bis er über zwei Monate später erfährt, dass Amber den Mitgliedsbeitrag beim Eiskunstlaufen für seine Schwester bezahlt. Er entschuldigt sich daraufhin und meint, dass sein distanziertes Verhalten nur dadurch kam, weil er mit der Veränderung "warm" werden musste. Alles in allem wirkt das etwas egoistisch von ihm.

Aus diesem Grund gebe ich dem Band nur 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Kaleidra I - Ein toller Auftakt mit sehr viel Spannung!

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
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"Kaleidra - Wer das Dunkel ruft" ist der erste Band einer Trilogie mit einer interessanten Idee.

Der Anfang hat sich etwas in die Länge gezogen. Auch war es an vielen Stellen sehr verwirrend, da viele ...

"Kaleidra - Wer das Dunkel ruft" ist der erste Band einer Trilogie mit einer interessanten Idee.

Der Anfang hat sich etwas in die Länge gezogen. Auch war es an vielen Stellen sehr verwirrend, da viele Informationen auf einmal aufgeführt und nicht wirklich erklärt wurden. Dabei hat es mich nicht wirklich gestört, dass es sehr chemische Inhalte waren (immerhin bestehen die Logen aufgrund von chemischen Elementen), es waren nur sehr viele fachwissenschaftliche Informationen, mit denen ich nicht viel anfangen konnte.

Ich selbst war noch nie in Rom gewesen, allerdings konnte die Autorin die Stadt richtig gut und bildhaft beschreiben. An manchen Stellen fand ich nur, dass das etwas die Überhand und den Fokus vom Geschehen genommen hat.

Nach und nach nimmt die Geschichte an Spannung zu. Auch dass es verboten ist, dass sich zwei Leute aus zwei verschiedenen Logen ineinander verlieben, sorgt dafür, dass man mit Emilia und Ben mitfiebert.

Ein Pluspunkt meinerseits sind die historischen Fakten und Zusammenhänge, die gegeben werden. Auch die Missionen sind ausführlich und interessant geschrieben, obwohl man manchmal am Anfang der Kapitel in diese hineingeworfen wurde, ohne dass vorher direkt erklärt wurde, warum sie jetzt genau an diesem Ort sind. Die Zwischenkapitel mit den Rückblicken lassen den Leser rätselnd zurück, aber das ist wahrscheinlich beabsichtigt.

Emilia als Charakter finde ich ganz cool, auch wenn ich es etwas fraglich finde, dass sie sich so schnell mit ihrem Schicksal abfindet. Auch dass sie ihrer eigenen Loge zu vorurteilhaft gegenübertritt, finde ich schade, weil diese ja praktisch nichts dafür kann, dass sie nicht so "cool" wie die Goldloge ist.

Mit einigen Kritikpunkten gebe ich dem ersten Band 4-4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Eine lesenswerte Neuinterpretation der griechischen Mythologie

Magie aus Gift und Silber
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Der Beginn der Geschichte hat sich etwas gezogen, dennoch hat man sich durch und durch gefragt, welche Rolle Rya spielt und wer oder was sie eigentlich ist, wenn sie schon nicht zu den Nachfahren Perseus' ...

Der Beginn der Geschichte hat sich etwas gezogen, dennoch hat man sich durch und durch gefragt, welche Rolle Rya spielt und wer oder was sie eigentlich ist, wenn sie schon nicht zu den Nachfahren Perseus' gehört. Dass sie höchstwahrscheinlich eine Gorgone ist und irgendetwas getan haben musste, weswegen sie versteinert worden war, war einem als Leser ja klar, doch der Plottwist und das Ende haben mich sehr überrascht.

Einige Szenen haben sich etwas unnötig in die Länge gezogen und das Ende ging dann plötzlich wieder etwas schneller. Doch die Tatsache, wie die griechische Mythologie und die Geschichte um Medusa und ihre Schwestern eingebaut worden war, hat für mich einiges wieder herausgeholt. Mein Historikerinnenherz ist auf jeden Fall aufgeblüht und begeistert gewesen, obwohl es im Verlauf oder in Bezug auf die Spannung der Geschichte noch etwas Platz nach oben gab.

Die Liebesgeschichte zwischen Nick und Rya hat dafür umso weniger an Dramatik nachgelassen. Man hat mit ihnen mitgefiebert. Dass die beiden eigentlich zu unterschiedlichen Gruppen gehören und sich dennoch ineinander verlieben, ist ja kein neues Motiv in solchen Geschichten, aber nachdem dann herauskommt, wer Rya wirklich ist, wurde es noch spannender.

Trotz einiger Schwächen gebe ich dem Buch 3,5-4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein spannender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe!

Hundstage für Beck
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Zuallererst muss ich sagen, dass ich Charaktere liebe, die moralisch verwerfliche Taten begehen, obwohl sie sich in Positionen befinden, in denen sie diese lieber nicht tun sollten - so wie Nick Beck, ...

Zuallererst muss ich sagen, dass ich Charaktere liebe, die moralisch verwerfliche Taten begehen, obwohl sie sich in Positionen befinden, in denen sie diese lieber nicht tun sollten - so wie Nick Beck, ein Polizist, der eine Leiche verschwinden lässt, weil er denkt, dass er die Frau selbst getötet hat.

Der erste Band der neuen norddeutschen Krimi-Reihe "Beck" hat einen fesselnden Schreibstil und eine interessante Erzählstrategie, denn es wird nicht nur aus der Sicht der Protagonistinnen Nick und Cleo geschrieben, sondern auch aus der der vermeintlichen Täterinnen.

Nick ist ein gebrochener alkoholabhängiger Polizist, der sich nach dem Todesfall seiner Kollegin und Liebschaft in eine ländliche Region versetzen lassen hat, in der er als "Dorfbulle" bekannt ist und eher weniger ernst und wahrgenommen wird.

Er zettelt Streitigkeiten mit Bikern an, die seinen heißgeliebten Wagen demolieren und die er dafür nicht einmal festnimmt, da diese ihn im Vollsuf erwischt haben. Er fährt sturzbetrunken eine Landstraße entlang und überfährt dabei versehentlich eine Leiche, von der er denkt, dass er sie selbst getötet hat, und lässt diese dann verschwinden, ehe er herausfindet, dass jemand anderes sie umgebracht hat.

Cleo Torner wird wegen ihrer Schwangerschaft vom Drogendezernat in ein Dezernat für Vermisstenanzeigen versetzt. Ihre Verlobung mit Chris läuft nur semi-gut. Die geplante Hochzeit ist eher eine Bürde als eine Freude, und auch dass sie schwanger ist, begeistert sie immer weniger.

Nick und Cleo arbeiten nur durch Zufall zusammen. Während Cleo sich später an die Mordkommission ranhängt, obwohl sie nicht einmal bei dieser arbeitet, versucht Nick die Tat auf Alleingang aufzuklären - nebenbei immer mit Cleos Unterstützung, die dabei die Rolle seiner besseren Hälfte und des Moralapostels spielt.

Man merkt, dass die beiden irgendetwas miteinander verbindet und dass sie sich aufeinander verlassen können. Eine Liebesgeschichte entwickelt sich nicht, doch das braucht der Roman auch gar nicht. Die beiden funktionieren auch so als Team wunderbar.

Während Nick versucht, den Fall zu lösen und seine Tat dabei zu vertuschen, spielen sich an der Tankstelle, wo er wohnt, noch weitere Probleme und Ungereimtheiten ab, die er versucht, zu beheben. Auch der Streit mit den Bikern entpuppt sich als noch größere Sache. Generell merkt man, dass Nick versucht, ein besserer Mensch und Cop zu werden, doch das Schicksal hat oft andere Dinge mit ihm vor.

Das Ende konnte man ab einem gewissen Punkt teilweise erahnen, doch letztendlich hat es mich auf jeden Fall überrascht. Nicks Tat ist immer noch geheim, doch bekommt man bereits einen Hinweis, dass Cleo das irgendwann wahrscheinlich erfahren wird - vielleicht im zweiten Band.

Der Epilog hat auch noch einmal für einen Höhepunkt gesorgt, indem nämlich Becks Erzfeind, der Elbripper, vorgestellt und seine Sicht beschrieben wurde. Generell fehlt es dem Roman nicht an Spannung. Auch fiebert und rätselt man ununterbrochen mit, nicht zuletzt dadurch, weil man überlegt, ob Nicks Tat nun herauskommt oder nicht.

Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 5 Sterne. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil!

Veröffentlicht am 29.07.2021

Ein spannender Thriller mit leichten Sci-Fi-Elementen

Thalamus
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Zu Beginn dachte ich, dass es mich stören würde, dass Timo die meiste Zeit über schweigt oder nur redet, wenn er "schlafwandelt", aber Ursula Poznanski hat es mit ihrem Schreibstil geschafft, die Geschichte ...

Zu Beginn dachte ich, dass es mich stören würde, dass Timo die meiste Zeit über schweigt oder nur redet, wenn er "schlafwandelt", aber Ursula Poznanski hat es mit ihrem Schreibstil geschafft, die Geschichte nicht langweilig werden zu lassen. Generell fand ich diesen verständlich, flüssig und fesselnd und passend zur Geschichte!

Während des Lesens habe ich durch und durch mitgerätselt. Generell hat sich durch das gesamte Buch ein Spannungsfaden gezogen, der nicht nachgelassen hat. Dafür hatte ich aber das Gefühl, dass die letzten hundert Seiten etwas durchgehetzt waren bzw. es gab Wendungen, bei denen ich einen Moment gebraucht hatte, um zu realisieren, was genau da passiert ist. In dem Sinne hat es dort etwas an Erklärungen und Ausführungen gefehlt.

An einigen Stellen dachte ich, dass manche Charaktere noch mehr Gewicht hätten bekommen sollen, da diese dann kommentar- oder bedeutungslos im Raum stehen gelassen wurden. Auch die Storyline mit Hannah hatte kaum Bedeutung, wenn man bedenkt, dass Timo am Anfang noch so von ihr geschwärmt hatte.

Trotzdem fand ich alle Protagonist*innen interessant und realitätsnah. Man schließt viele von ihnen ins Herz und fiebert mit ihnen mit, insbesondere dann, als einige von ihnen beginnen, sich nach und nach gegen Timo zu stellen. Jede Figur hat eine eigene Geschichte und Aufgabe, die in dem Roman auf jeden Fall nicht zu kurz kommt.

Timos Flucht und Versuche, die rätselhaften und seltsamen Ereignisse aufzuklären, sorgen ebenfalls für mehr Spannung. Man fiebert mit ihm mit und hofft, dass er das Ganze überstehen wird und kann.

Insgesamt kann ich jedem, der einen spannenden Thriller mit (wissenschaftlichen) Sci-Fi-Elementen lesen will und gerne miträtselt, dieses Buch empfehlen. Aufgrund einer Kritikpunkte würde ich diesem 4,5 Sterne geben, wobei meine Tendenz eher zu 5 Sternen geht.