Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde nach John Matthews
Die Legende von König Arthur und den Rittern der TafelrundeEhrlich gesagt dachte ich zu Beginn, dass es sich bei diesem Buch um eine Neuinterpretation der Artussage handelt. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und beim Vorwort schließlich realisiert, ...
Ehrlich gesagt dachte ich zu Beginn, dass es sich bei diesem Buch um eine Neuinterpretation der Artussage handelt. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und beim Vorwort schließlich realisiert, dass John Matthews "lediglich" die für ihn spannendesten Geschichten nach Thomas Malory zusammengetragen und wiedergegeben hat. Wer also auf eine Eigeninterpretation hofft, ist hier falsch!
Letztendlich fand ich das dann doch nicht so schlimm, da ich mich selbst mit dem Ursprungsmaterial der Sage noch nie so richtig auseinandergesetzt habe. Ich habe meine Bachelorarbeit zwar über Gawan geschrieben, allerdings auf der Grundlage von Wolframs von Eschenbach Parzival.
Nun zu diesem Buch: Das Vorwort von Neil Gaiman und die Tatsache, dass der Tolkien-Illustrator John Howe höchstpersönlich die Illustrationen in dem Buch geschaffen hat, haben mich sofort gecatched! Auch die erste Geschichte über Merlin fand ich interessant, da sie viele Handlungsstränge beinhaltet hatte, die ich noch nicht kannte.
Das Buch ist in mehrere Bücher unterteilt und diese dann noch einmal in verschiedene Unterkapitel. Sehr viele Elemente haben sich wiederholt, manche Geschichten waren auch unfassbar langatmig, was es wirklich schwierig gemacht hat, dran zu bleiben. Aus diesem Grund würde ich das Buch niemals für zwischendurch oder als Unterhaltungslektüre empfehlen - auch schon wegen der immense Seitenzahl nicht. Ich bin es zwar durch mein Studium gewohnt, dass mittelalterliche Texte viele ähnliche Themen und Elemente beinhalten, dennoch war es zwischenzweitlich überaus anstrengend, so dass ich das Buch immer wieder beiseite legen musste.
Auch hat Matthews Auswahl der Texte manchmal etwas willkürlich gewirkt. Zwar fand ich es gut, dass nicht immer dieselben bekannten Ritter erwähnt wurden, sondern auch einige unbekannte(re), allerdings haben sich nicht nur die Längen zwischen den Geschichten drastisch unterschieden, sondern auch die Häufigkeit der Erwähnung der Figuren (Gawain und Arthur wurden z.B. relativ häufig aufgeführt).
So oder so war es ein interessanter Einblick in die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde, weswegen ich 4 Sterne vergebe.