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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.04.2023

Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde nach John Matthews

Die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde
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Ehrlich gesagt dachte ich zu Beginn, dass es sich bei diesem Buch um eine Neuinterpretation der Artussage handelt. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und beim Vorwort schließlich realisiert, ...

Ehrlich gesagt dachte ich zu Beginn, dass es sich bei diesem Buch um eine Neuinterpretation der Artussage handelt. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde erhalten und beim Vorwort schließlich realisiert, dass John Matthews "lediglich" die für ihn spannendesten Geschichten nach Thomas Malory zusammengetragen und wiedergegeben hat. Wer also auf eine Eigeninterpretation hofft, ist hier falsch!

Letztendlich fand ich das dann doch nicht so schlimm, da ich mich selbst mit dem Ursprungsmaterial der Sage noch nie so richtig auseinandergesetzt habe. Ich habe meine Bachelorarbeit zwar über Gawan geschrieben, allerdings auf der Grundlage von Wolframs von Eschenbach Parzival.

Nun zu diesem Buch: Das Vorwort von Neil Gaiman und die Tatsache, dass der Tolkien-Illustrator John Howe höchstpersönlich die Illustrationen in dem Buch geschaffen hat, haben mich sofort gecatched! Auch die erste Geschichte über Merlin fand ich interessant, da sie viele Handlungsstränge beinhaltet hatte, die ich noch nicht kannte.

Das Buch ist in mehrere Bücher unterteilt und diese dann noch einmal in verschiedene Unterkapitel. Sehr viele Elemente haben sich wiederholt, manche Geschichten waren auch unfassbar langatmig, was es wirklich schwierig gemacht hat, dran zu bleiben. Aus diesem Grund würde ich das Buch niemals für zwischendurch oder als Unterhaltungslektüre empfehlen - auch schon wegen der immense Seitenzahl nicht. Ich bin es zwar durch mein Studium gewohnt, dass mittelalterliche Texte viele ähnliche Themen und Elemente beinhalten, dennoch war es zwischenzweitlich überaus anstrengend, so dass ich das Buch immer wieder beiseite legen musste.

Auch hat Matthews Auswahl der Texte manchmal etwas willkürlich gewirkt. Zwar fand ich es gut, dass nicht immer dieselben bekannten Ritter erwähnt wurden, sondern auch einige unbekannte(re), allerdings haben sich nicht nur die Längen zwischen den Geschichten drastisch unterschieden, sondern auch die Häufigkeit der Erwähnung der Figuren (Gawain und Arthur wurden z.B. relativ häufig aufgeführt).

So oder so war es ein interessanter Einblick in die Legende von König Arthur und den Rittern der Tafelrunde, weswegen ich 4 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Ich will keine Kinder. Nicht mit ihm, mit niemandem. Schon gar nicht mit mir selbst.

Nie, nie, nie
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Seit ich ein Kind war, habe ich mich nie in der Rolle gesehen, irgendwann mal eine Mutter zu sein. Der Klappentext dieses Buches hat mich deswegen sehr angesprochen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen ...

Seit ich ein Kind war, habe ich mich nie in der Rolle gesehen, irgendwann mal eine Mutter zu sein. Der Klappentext dieses Buches hat mich deswegen sehr angesprochen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen und man kam schnell und flüssig durch die Seiten. Am Anfang konnte ich mich auch noch mit den Gedanken der Protagonistin identifizieren, doch irgendwann hat sie sich leider in ihren eigenen Worten und Erlebnissen verloren.

Ob die Geschichte fiktiv ist oder auf reale Begebenheiten beruht, weiß ich nicht, allerdings hatte ich beim Lesen sehr stark das Gefühl, dass die Protagonistin nicht im Reinen mit sich selbst ist. Sie hat für sich entschieden, keine Mutter sein und niemals ein Kind kriegen zu wollen, doch scheint es mir zeitweise, als wäre sie sich selbst doch nicht so sicher, wie sie es dachte. Sie lässt sich durch viele Begebenheiten und Personen in ihrer Umgebung verunsichern, und das wäre auch okay gewesen, wenn es irgendwie für einen runden Abschluss gesorgt hätte - z.B., dass ihr Struggle letztendlich in der Erkenntnis endet, wirklich keine Kinder haben zu wollen; doch irgendwie kam das nicht so zur Geltung.

Zwischenzeitlich ist Linn Stromsborg auch oft vom eigentlichen Thema ihres Buches abgewichen und hat über die Kindheit der Protagonistin gesprochen und was sie gerne in ihrem Urlaub macht, ohne jedoch die Conclusio zum (Nicht-)Kinderkriegen zu ziehen. Das war zwar manchmal interessant zu lesen, jedoch völlig am Thema vorbei und hat mich letztendlich mit einigen Fragezeichen zurückgelassen.

Das Buch schien mir eher eine Bewältigungsstrategie und Aufarbeitung der Protagonistin zu sein, als wirklich eine repräsentative und inspirierende Geschichte einer Frau, die keine Kinder will und mit dieser Entscheidung gegen Vorurteile kämpft. Sie wurde zwar mit diesen konfrontiert, letztendlich blieb jedoch nichts weiter als Verunsicherung zurück.

Schade eigentlich, denn ich hatte mir mehr vom Buch erhofft. Deswegen leider nur 3,5-4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Was wäre, wenn jeder unsere Gedanken lesen könnte?

Gemmas Gedanken
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kann Spoiler enthalten

Ich habe letztes Jahr "Animants Staubchronik" und alle dazugehörigen Spin Offs gelesen und war absolut begeistert von Lin Rinas Schreibstil und Geschichten. Aus diesem Grund wollte ...

kann Spoiler enthalten

Ich habe letztes Jahr "Animants Staubchronik" und alle dazugehörigen Spin Offs gelesen und war absolut begeistert von Lin Rinas Schreibstil und Geschichten. Aus diesem Grund wollte ich unbedingt noch mehr von ihr lesen und habe mich nach fast einem Jahr an "Gemmas Gedanken" gewagt.

Leider wurde ich ziemlich enttäuscht. Der Klappentext und das Thema klangen unglaublich spannend, doch die Umsetzung war sehr ermüdend. Es gab unfassbar viele Charaktere, deren Beziehungen ich bis zum Ende nicht wirklich ordnen konnte. Am Anfang zogen sich unnötige und langatmige Beschreibungen; durch die knapp 500 Seiten zogen sich auch mehr tell statt show, wodurch ich echt Mühe hatte, wirklich beim Lesen dranzubleiben.

Dass Gemma ihr letztes halbes Jahr vergessen und dennoch immer wieder Gedanken- und Erinnerungsfetzen hatte, hat es anfänglich noch spannend gemacht. Auch die Aufbereitung und Illustrationen der Tagebucheinträge fand ich unglaublich toll (hat mich teilweise an die Aufzeichnungen aus "Elisa Hammiltons Kofferkrimi" erinnert, wo ich die Skizzen und Berichtausschnitte lieben gelernt habe). Doch als die Wahrheit nach und nach ans Licht kam, war das kaum mit Spannung verknüpft. Es war teilweise viel zu kompliziert und umfangreich dargestellt, wodurch sich der Faden der Geschichte und die Tiefe der Charaktere und Beziehungen verloren hat.

Gemma war leider für mich auch eine sehr unsympathische Protagonistin - teilweise viel zu quirlig und sich wie ein kleines Kind benehmend. Ich konnte ihr ihr Alter kaum abnehmen. Im nächsten Moment war sie dann wieder eine sehr überstürzte, kampfbereite Person, die am liebsten jeden zusammengebrüllt oder verprügelt hätte.

Insgesamt konnte mich der Schreibstil und die Aufbereitung des Themas nicht abholen, obwohl das Thema an sich super interessant ist. Von mir leider nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Der Tod in ihren Augen

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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kann Spoiler enthalten

Ich habe den zweiten Teil bereits vor einigen Monaten in einer Leserunde gelesen, ohne jedoch den ersten Teil zu kennen. Deswegen wollte ich das jetzt nachholen. Da es schon eine ...

kann Spoiler enthalten

Ich habe den zweiten Teil bereits vor einigen Monaten in einer Leserunde gelesen, ohne jedoch den ersten Teil zu kennen. Deswegen wollte ich das jetzt nachholen. Da es schon eine Weile her ist, konnte ich mich bereits an viele Dinge nicht mehr erinnern, nur an eine Sache, die in Band 1 erst zum Ende herauskommt.

Ehrlich gesagt hat mir der zweite Band weitaus besser gefallen, auch wenn ich weiß, dass viele das anders sehen. Band 1 war an vielen Stellen ziemlich langatmig und hatte mir zu viele Beschreibungen und Erklärungen, die z.B. die Spannung der Dialoge genommen haben. Manchmal ist weniger mehr - und vor allem hier hätte ich mir gewünscht, dass dieses Sprichwort umgesetzt worden wäre, weil der Lesefluss doch sehr darunter gelitten hat.

Der Roman lenkt die Leserinnen auch zunächst in eine komplett andere Richtung, was das Motiv des Täters angeht. Ich habe versucht, mitzurätseln, doch wäre ich im Leben nicht auf das Ende gekommen. Einerseits hat das für Spannung und Überraschung gesorgt, andererseits hatte ich aber das Gefühl, dass die Lösung etwas weit hergegriffen war, weil vorher wenig darauf geschlossen hatte.

Nichtsdestotrotz hat mir, wie bereits in Band 2, wieder sehr gefallen, wie lebhaft die Autorin die Gegenden geschildert hat. Man merkt, dass sie einen gewissen Bezug zu diesen hat und bereits einmal dort gewesen war, auch wenn sie im Nachwort meinte, dass ein paar Orte fiktiv waren (wenn auch nicht alle).

Gut fand ich auch die Zusammenfassung am Ende und der Bericht, der die Motive des Täters zusammengefasst hat. Das hat für einen runden Abschluss gesorgt. Der Plot Twist zwischen den zwei Ermittler
innen war etwas aus der Luft gegriffen, und da ich Band 2 schon kannte, hatte ich wenigstens gehofft, dass dieser in Band 1 etwas spannender gestaltet werden würde.

Der Krimi konnte mich leider nicht so mitreißen wie Band 2, deswegen gibt es von mir nur gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Auf nach Camelot!

Elayne (Band 2): Rabenherz
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Nachdem mich vor wenigen Monaten Band 1 der Reihe überzeugen konnte und ich wenig später auch das Spin Off gelesen habe, habe ich nun Band 2 gelesen - und ich finde ihn genauso ...

kann Spoiler enthalten

Nachdem mich vor wenigen Monaten Band 1 der Reihe überzeugen konnte und ich wenig später auch das Spin Off gelesen habe, habe ich nun Band 2 gelesen - und ich finde ihn genauso gut wie den ersten Teil!

Elaynes Reise führt sie nach Camelot und auch hier hat man wieder gemerkt, wie gut sich die Autorin mit dem Stoff der Artussaga auseinander gesetzt hat. So hat sie wieder nicht nur unzählige Verwandtschaftsbezüge hergestellt, sondern auch historische Fakten eingebaut. Es kamen viele neue Figuren hinzu, was mich teilweise wieder verwirrt hat (und ich könnte auch trotz mehrfacher Erklärungen der Verwandtschaftsverhältnisse diese nicht wiedergeben), dennoch war es erfreulich für mich zu lesen, dass mir einige Namen doch bekannt vorkamen. Ich hätte mir vielleicht noch ein Figurenregister mit den wichtigsten Informationen gewünscht, da es doch wirklich sehr schwierig war, sich alle Beziehungen zu merken und zu verfolgen.

Die Geschichte beinhaltet viele kleine Nebenhandlungen, die allerdings sehr angenehm zu lesen waren. Dennoch gab es einen runden Bogen, denn der Beginn des Buches wurde am Ende noch einmal aufgeschlüsselt und thematisiert. Vor allem der Abschluss hat noch einmal für Spannung gesorgt!

Außerdem fand ich es interessant, zu sehen, wie sehr Elayne sich in Bezug auf Band 1 verändert hat. Auch dass sie Lancelot nicht gleich vergeben, sondern offen kommunziert hat, was ihr Anliegen ist, fand ich gut, da ich anfänglich die Befürchtung hatte, dass es sich um einen Klischee-Liebesroman handeln würde, in welchem alle vergänglichen und vor allem kritischen Taten ignoriert werden.

Klare 5 Sterne von mir! Ich freue mich auf Band 3!