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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2022

Magischer und fesselnder Auftakt der High-Fantasy-Reihe

Die Krone der Dunkelheit
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Ich habe bereits "Midnight Chronicles" von Laura Kneidl gelesen, weswegen mir die Autorin nicht völlig fremd war, aber ich muss sagen, dass ihr Talent vor allem im Bereich High Fantasy liegt (zumindest ...

Ich habe bereits "Midnight Chronicles" von Laura Kneidl gelesen, weswegen mir die Autorin nicht völlig fremd war, aber ich muss sagen, dass ihr Talent vor allem im Bereich High Fantasy liegt (zumindest hat mir hier ihr Schreibstil, ihr Weltenaufbau, Plot und Characterdesign weitaus mehr gefallen!).

"Die Krone der Dunkelheit" ist der erste Band einer Trilogie und erzählt unter anderem von der Menschenprinzessin Freya, die ihren entführten Bruder Thalon sucht - und ihre Reise führt sie ins gefährliche Reich der Fae, in welchem sie nur mit der Hilfe eines unsterblichen Wächters überleben kann. Auf dem Klappentext wird zwar auch Ceylin erwähnt, die als erste Frau eine Wächterin an der Mauer werden wird und am Anfang genauso präsent wie Freya war, allerdings nimmt ihre Perspektive vor allem zum Ende hin ab, was ich etwas schade fand.

Das Buch wird aus mehreren Sichten erzählt und war zu gleichen Teilen spannend. Bei manchen Büchern finde ich manche Perspektiven ermüdend oder weniger interessant, so aber nicht hier. Jede Figur hat ihr eigenes Päckchen zu tragen und wird mit den verschiedenen Hintergrundgeschichten lebhaft und authentisch an die Leser:innen herangebracht.

Die ganze Zeit über dachte ich zwar, dass ich wusste, wer und wo Freyas Bruder ist, allerdings gab es auf den letzten 200 Seiten noch eine überraschende Wendung. Tatsächlich hätte ich mir das Wiedersehen zwischen den Geschwistern etwas emotionaler vorgestellt, doch der überraschende Wendepunkt hat etwas davon abgelenkt. An einigen Stellen, vor allem zum Ende hin, hat sich die Geschichte etwas gezogen, und in Anbetracht der Längen der nächsten beiden Teile hoffe ich, dass dies nicht auch dort der Fall sein wird.

Nichtsdestotrotz gebe ich dem ersten Band 5 Sterne! Ich bin gespannt auf den zweiten Teil!

Veröffentlicht am 01.08.2022

Eine Geschichte über einen Amoklauf, über Mobbing und Ignoranz

Was wir dachten, was wir taten
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Ich weiß nicht genau, wie ich das Buch (be-)werten soll. Ich habe es irgendwann mal auf Instagram gesehen und dachte, mich würde eine fesselnde und herzergreifende Geschichte über einen Amoklauf an einer ...

Ich weiß nicht genau, wie ich das Buch (be-)werten soll. Ich habe es irgendwann mal auf Instagram gesehen und dachte, mich würde eine fesselnde und herzergreifende Geschichte über einen Amoklauf an einer Schule und seine Auswirkungen erwarten. Dabei hat es sich eher wie eine Schullektüre gelesen, wo man hinterher nicht weiß, was genau man eigentlich gelesen hat.

Das Buch wird aus der Sicht zweier Schüler:innen und eines Lehrers auf weniger als 200 Seiten erzählt. Es geht nicht nur um den Amoklauf selbst, sondern auch um 10 Aufgaben, die die Schüler:innen und Herr Filler absolvieren müssen, um nicht erschossen zu werden.

Der Grund für diese Aufgaben wird schnell klar - sie sollen zeigen, wie ignorant und arrogant die Klasse ist, wie sehr sie bei den wirklichen Problemen ihrer Mitschüler:innen weggesehen und diese für ihr "Anderssein" gemobbt haben.

An sich ist die Lehre schön und wichtig, allerdings war die Aufmachung der Geschichte für mich etwas zu trocken und emotionslos. Sie hat mich nicht wirklich gepackt. Ich denke aber, dass das Buch beabsichtigt so geschrieben worden ist. Dennoch vergebe ich "nur" 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2022

Es ist okay ...

Es ist okay
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Lange stand das Buch auf meiner Wunschliste und ich bin so froh, dass ich es doch endlich mal gekauft habe! Normalerweise hadere ich immer etwas mit solchen "Lebensratgeber-Büchern", aber bereits beim ...

Lange stand das Buch auf meiner Wunschliste und ich bin so froh, dass ich es doch endlich mal gekauft habe! Normalerweise hadere ich immer etwas mit solchen "Lebensratgeber-Büchern", aber bereits beim Vorwort konnte Angela Doe mich überzeugen: "Trotzdem fühle ich mich nicht befugt, einen "Lebensratgeber" zu schreiben. In meinen Augen ist eigentlich niemand dazu befugt [...]. Person Y kann keinen Ratgeber für Person B schreiben. Denn Person Y ist nicht Person B."

Dieses Grundverständnis führt Angela weiter fort. "Es ist okay" ist kein Ratgeber und auch kein Leitfaden für ein "besseres" oder "glücklicheres" Leben. Es ist ein Buch, welches Geschichten aus ihrem Leben erzählt - und ja, trotzdem habe ich mich darin wiedergefunden.

Sie spricht viel über Essstörungen, und auch wenn ich niemals eine hatte, so verstehe und fühle ich ihre Lehren und Sichtweisen auf gewisse Aspekte. Genau wie bei ihren anderen Geschichten über Selbstzweifel, Zukunftsängste, Sich-Finden und -Verlieren.

Ihre Worte gehen einem unter die Haut, regen einen zum Nachdenken an, berühren einen. Sie haben mich berührt und mir an manchen Stellen sogar die Augen geöffnet.

Ich kann das Buch auf jeden Fall jedem empfehlen, der manchmal das Gefühl hat, nur rückwärts und nicht vorwärts zu gehen. Der das Gefühl hat, nicht genug oder ein Versager zu sein. Der denkt, dass Glücklichsein niemals möglich werden wird, wenn das, das und das noch aussteht oder noch nicht vorhanden ist.

Ganz klare 5 Sterne von mir!

Veröffentlicht am 10.06.2022

Wenn eine vorlaute Studentin und ein schusseliger Mechaniker einen Fall lösen ...

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
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Anfang des Jahres habe ich "Animant Crumbs Staubchronik" gelesen, und nachdem ich mich in dieses Buch verliebt habe, musste ich einfach die anderen Bücher aus diesem Universum lesen. Nach wie vor liebe ...

Anfang des Jahres habe ich "Animant Crumbs Staubchronik" gelesen, und nachdem ich mich in dieses Buch verliebt habe, musste ich einfach die anderen Bücher aus diesem Universum lesen. Nach wie vor liebe ich Lin Rinas Schreibstil. Sie schreibt so packend und fesselnd, dass man beinahe in die Geschichte hineingezogen wird. Auch mit "Elisa Hemmiltons Kofferkrimi" hat sie einen authentischen und spannenden Roman über die 1890-er Jahre in London und über Elisa Hemmiltons Leben geschrieben.

Und Lin Rina hat mich zu Anfang in die Irre geführt - ob beabsichtigt oder nicht, ich weiß es nicht, aber ich ging zu Beginn von einer ganz anderen Liebesgeschichte aus. Aus diesem Grund hat mich die eigentliche Liebelei Elizas ziemlich überrascht!

Zunächst fand ich das etwas schade, aber zum Ende hin konnte ich mich damit abfinden - auch wenn ich sagen muss, dass mich die Liebesgeschichte zwischen Elisa und ihrem Herzensmann nicht ganz so packen konnte wie die von Animant Crumb und Thomas Reed. Tatsächlich war sie mir an einigen Stellen viel zu blass und ... zu wenig halt. Natürlich - der Titel lässt darauf schließen, dass es in dem Buch vielmehr um die Lösung des Falls geht, aber generell hätte ich mir etwas mehr Funken, etwas mehr Bauchkribbeln gespürt.

Auch war mir die Geschichte an einigen Stellen etwas zu langatmig, wobei die Falllösung im Großen und Ganzen dann doch ganz spannend war.

Das Layout des Buches ist definitiv etwas Besonderes, ich muss jedoch zugeben, dass es mich zu Anfang etwas irritiert hat. Trotz dessen fand ich die Aufmachung und die vielen kleinen Notizen ganz interessant (und sie haben mich das ein oder andere Mal zum Lächeln gebracht). Hinzu kommt, dass es sich wirklich wie ein (um Chief Inspector Layer zu zitieren: "doch sehr umfangreiche[r]") Polizeibericht gelesen hat, was ich äußerst ansprechend fand.

Das Ende war wirklich ein Paukenschlag - plötzlich und auftaktig, wobei ich mir sicher bin, dass es dazu keine weiteren Ausführungen geben wird. Wir werden uns wohl (leider) mit dem Cliffhanger zufrieden geben müssen.

Insgesamt gebe ich dem Buch 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2022

Das Vermächtnis der deutschen Sprache

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Folge 2
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Auch mit seinem zweiten Band zu "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" hat Bastian Sick eine kompakte Ausgabe und Sammlung von Artikeln geliefert, die aufführen, an welchen Stellen die deutsche Sprache hin ...

Auch mit seinem zweiten Band zu "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" hat Bastian Sick eine kompakte Ausgabe und Sammlung von Artikeln geliefert, die aufführen, an welchen Stellen die deutsche Sprache hin und wieder seine Probleme aufweist - und wie man diese lösen kann.

Wie im ersten Band gab es hilfreiche Tabellen und Exkurse, die auch für mich sehr interessant waren und mir das ein oder andere Mal die Augen geöffnet hat.

Hinzu kam, dass Sick dieses Mal Fragen der Leser:innen beantwortet hat; manche waren informativ, manche eher weniger. Generell fand ich, dass einige Artikel viel zu sehr in die Länge gezogen worden waren, wodurch ich manchmal die Leselust verloren habe. Auch der aufgesetzte Humor hat oft darunter gelitten.

Wie schon im ersten Band konnte mich auch hier der Witz nicht packen, aber da ich sowieso einen sehr eigensinnigen Humor habe, konnte ich größtenteils darüber hinwegsehen. Das Einzige, was meinen Lesefluss gestört hat, war die bereits erwähnte unnötig ausgeweitete Länge mancher Artikel.

Nichtsdestotrotz ist es ein interessantes Buch für zwischendurch, dem ich gerne 4 Sterne gebe!