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julia-elysia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2022

Wenn Tarotkarten gefährlich werden

All Our Hidden Gifts - Die Macht der Karten (All Our Hidden Gifts 1)
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Beim Release des Buches sah ich es überall auf Social Media und nicht zuletzt auf der Carlsen-Website, wo man sogar seine Tages-Tarotkarte ziehen kann. Vor Kurzem habe ich mich dazu entschieden, es mir ...

Beim Release des Buches sah ich es überall auf Social Media und nicht zuletzt auf der Carlsen-Website, wo man sogar seine Tages-Tarotkarte ziehen kann. Vor Kurzem habe ich mich dazu entschieden, es mir zu kaufen: Einerseits, weil mich das Thema interessierte, andererseits, weil ich noch nie ein Buch gelesen habe, in welchem ein nichtbinärer Charakter präsent war.

Zunächst etwas zu diesem Punkt: Ich fand es schön, dass das LGBTQ+-Thema solch eine große Bedeutung im Buch eingenommen hat. Roe, der große Bruder von Maeves ex-bester Freundin Lily, ist nichtbinär, Maeves Schwester ist lesbisch. Zudem gab es LGBTQ+-Veranstaltungen und Drag Queens und Kings, aber auch Leute, die sich dagegen aufgelehnt haben und sogar zur Gewalt übergegangen sind. Zum Ende hin wurde es etwas so abgetan, dass man diese Kämpfe niemals besiegen könnte, weil es diese schon immer gegeben hat und auch immer geben wird; man selbst dürfe nur niemals aufgeben und aufhören, sich dafür einzusetzen. Ich hoffe, dass im zweiten Band noch etwas stärker dagegen vorgegangen wird. Ich weiß nicht, wie die Politik in Irland ist, aber dass gegen die Jugendorganisation, die gezielt Mitglieder der LGBTQ+-Community aufsucht und angreift, nichts (juristisch) unternommen wird, finde ich etwas fraglich.

Dennoch fand ich die Tarotkartenlesungen am Anfang sehr interessant. Eine Zeitlang wusste man als Leser:in nicht wirklich, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, weil der Beginn eher ruhig dargestellt worden ist, doch als Lily dann verschwunden ist, wurde es spannender.

Maeve ist keine klischee-besetzte Protagonistin, sondern dicklich und (so beschreibt sie sich ständig) "hässlich". Dass sie sich selbst so runtergemacht hat, hatte für mich immer einen sehr unguten Beigeschmeck. Natürlich, viele Jugendliche fühlen sich in ihrer Haut nicht wohl, aber Maeve hat keine Entwicklung durchgenommen und/oder ihre Meinung bewusst verändert. Lediglich Roe hat sich für sie eingesetzt und ihr ihre Schönheit zugesprochen.

Lily, die von der ganzen Schule und später auch von Maeve gemobbt wurde, wurde ebenfalls durchweg als armselig beschrieben: Mit Hörgerät, Pickeln und Pony und natürlich als Leseratte. Auch wenn Maeve später eingesehen hat, dass das Mobbing nicht richtig gewesen war, hatte ich das Gefühl, dass nicht wirklich auf die ernsthaften Auswirkungen eingegangen worden ist.

Die Autorin befasst sich viel mit LGBTQ+, das Einsetzen für die eigenen Rechte, für PoC uvm., aber die Themen wie Mobbing, Aussehen, Gewalt an LGBTQ+-Mitgliedern, Selbstwertgefühl und Selbstwahrnehmung wurden nur negativ aufgeführt und nicht ins Positive ausgelöst. Viele Punkte beschäftigen auch Jugendliche in diesem Alter, weswegen ich finde, dass sich diese Darstellungen eher negativ auf diese Leser:innenzielgruppe auswirken könnte. Auch hätte ich mir Triggerwarnungen gewünscht, vor allem in Bezug auf Homophobie und Gewaltanwendung.

Teilweise hat mir das magische Etwas gefehlt. Ja, natürlich war es eine Fantasy-Geschichte, aber irgendwie konnte ich sie nicht ganz greifen. Auch dass Maeve angeblich Fähigkeiten besitzt, ist bei mir nicht wirklich angekommen.

Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Assassin's Creed - Black Flag

Assassin's Creed
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Zu meinem Bedauern muss ich leider sagen, dass das Buch mich enttäuscht hat. Ich habe Assassin's Creed - Black Flag nie selbst gespielt, ich kenne es aber vom "Angucken", und natürlich war mir klar, dass ...

Zu meinem Bedauern muss ich leider sagen, dass das Buch mich enttäuscht hat. Ich habe Assassin's Creed - Black Flag nie selbst gespielt, ich kenne es aber vom "Angucken", und natürlich war mir klar, dass man die Szenen 1:1 zu den Cut Scenes vom Spiel mitlesen kann, allerdings hat mir die Umsetzung und der Schreibstil nicht sonderlich gefallen.

Ich hatte das Gefühl, dass die Szenen einfach aneinander gereiht waren. Das ganze Buch hat sich wie eine Berichterstattung oder wie ein langer Brief an seine Tochter gelesen, was ja letztendlich auch so war.

Es hat mir irgendwie an Emotionen gefehlt. Natürlich haben sich viele Kampfszenen gehäuft, weil das Spiel ja auch wesentlich daraus besteht, aber diese wurden vor allem am Ende hin ziemlich gestaucht. Oft kamen dann Sätze wie "Um es kurz zu halten" o.ä., und anschließend wurden nur der Reihe nach Leute getötet, ohne jedoch eine emotionale Ebene in der Erzählung abzudecken.

Mir kam es oft so vor, als würde man krampfhaft versuchen, ein gesamtes Spiel mit 60 bis 80 Spielstunden, auf 400 Seiten zu quetschen und dabei die wesentlichen und interessanten Ereignisse zu kurz und die langweiligen zu lang zu halten. Manchmal wurde man mit Informationen über die Pirat*innen überhäuft, wenn Edward Kenway gerade nichts Besseres zu tun hatte, als im Kerker zu sitzen oder auf seinem Schiff zu stehen.

Kurzum - so etwas hat einfach die Spannung genommen.

Warum ich trotzdem 3 Sterne gebe, ist, weil ich den Anfang und die Suche nach dem Observatorium interessant fand und auch das jeweilige Einbringen historischer Ereignisse und Figuren. Wahre Fans der Spielreihe werden vielleicht mehr Liebe für das Buch aufbringen können, mir hat einfach die Spannung gefehlt.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Kurzgeschichten über Selbstfindung, Einsamkeit und Liebe

Sommerhaus, später
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Ich habe diese Kurzgeschichtensammlung im Rahmen eines Uni-Kurses gelesen. Bisher habe ich nur ein einziges Buch mit Kurzgeschichten gelesen, weil ich eher der Roman-Leser bin.

Judith Hermanns Schreibstil ...

Ich habe diese Kurzgeschichtensammlung im Rahmen eines Uni-Kurses gelesen. Bisher habe ich nur ein einziges Buch mit Kurzgeschichten gelesen, weil ich eher der Roman-Leser bin.

Judith Hermanns Schreibstil ist einfach und weder auffällig noch außerordentlich besonders. Sie verwendet viele Hauptsätze und beschreibt die Erzählungen nicht ins genauste Detail. Sie wirft den Leser jedes Mal inmitten die Geschichten und Handlungen hinein. Man bekommt keinen genauen Eindruck von den Charakteren, sondern nur grobe Merkmale und Hintergründe. Die Figuren selbst sind Menschen aus dem gewöhnlichen Alltag, die sich in verschiedenen Lebenssituationen befinden.

Anfänglich habe ich immer noch nach der Wendung oder Moral in den Geschichten gesucht, doch diese fehlt zumeist. Es liegt an dem Leser selbst, sich ein Bild von den Erzählungen zu machen. Meistens handeln diese von Einsamkeit, von Entscheidungen (zumeist in Bezug auf die Liebe, ob die Figuren diese erwidern sollten oder nicht) und von unausgesprochenen Worten und verpassten Momenten.

Dieses Buch ist für jeden, der die Art von (Kurz-)Geschichten mag. Es liest sich schnell und ist ein gutes Buch für zwischendurch.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Spannende Liebesstory, aber inhaltlich war es etwas schwach

Midnight Chronicles - Blutmagie
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"Blutmagie" ist der zweite Teil der Midnight-Chronicles-Reihe und schließt beinahe nahtlos an den ersten Teil an, allerdings aus der Sicht der neuen Protagonistinnen Cain und Warden. Da der erste Band ...

"Blutmagie" ist der zweite Teil der Midnight-Chronicles-Reihe und schließt beinahe nahtlos an den ersten Teil an, allerdings aus der Sicht der neuen Protagonistinnen Cain und Warden. Da der erste Band bei mir schon etwas zeitlich zurücklag, brauchte ich einen Moment, um mich wieder daran erinnern zu können, was eigentlich geschehen war. Es wurden einige Sachen noch einmal erklärt, allerdings ließ man Cain ziemlich im Dunkeln darüber, was Warden mit den Huntern aus London erlebt hat.

Inhaltlich passiert tatsächlich nicht sonderlich viel. Zwar widerfährt Cain beinahe dasselbe Schicksal wie Warden, was auch letztendlich dazu führt, dass die beiden sich wieder näherkommen, aber mehr als die Suche nach ihrem Cousin Jules und nach dem Vampirkönig Isaac erwartet einen nicht wirklich. Dafür steht die Beziehung und Liebesstory zwischen Cain und Warden deutlicher im Vordergrund. Im zweiten Teil spürt man, meines Erachtens nach, stärker die Anziehung zwischen den beiden Protagonist
innen als zwischen Roxy und Shaw, nicht zuletzt dadurch, weil man hier sehr erotische Szenen bekommt.

Ich habe bereits im ersten Teil kritisiert, dass dieser etwas zu lang geraten war und man es kürzer oder spannender hätte gestalten können. Teilweise hatte ich auch hier den Eindruck, dass das Buch etwas zu lang ist. Ich hoffe, dass die nächsten Banden sich nicht ebenfalls unnötig in die Länge ziehen, immerhin folgen noch vier weitere Teile.

Nichtsdestotrotz kann ich das Buch empfehlen. Ich gebe dem zweiten Teil 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.02.2022

Humorvoller und magischer Auftakt zur neuen Trilogie von Kerstin Gier

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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kann Spoiler enthalten

Als Jugendliche habe ich die Edelstein- und Silber-Trilogie von Kerstin Gier gelesen und geliebt. Deswegen war ich umso glücklicher, als ich den ersten Teil der Vergiss-mein-nicht-Trilogie ...

kann Spoiler enthalten

Als Jugendliche habe ich die Edelstein- und Silber-Trilogie von Kerstin Gier gelesen und geliebt. Deswegen war ich umso glücklicher, als ich den ersten Teil der Vergiss-mein-nicht-Trilogie bei der Leserunde gewonnen habe.

Wie immer hat es Kerstin Gier geschafft, eine magische und besondere Welt aufzubauen, in der nicht nur bekannte Fabelwesen wie Feen und Dunkelalben wohnen, sondern auch ein paar andere, besondere Lebewesen, wie z.B. die Zeppelin-Wale. Diese Welt nennt sich Saum, und auch wenn sie noch nicht zu 100% zur Geltung gekommen ist, so hat man bereits im ersten Band einen guten und umfangreichen Einblick bekommen. Manchmal etwas zu umfangreich, wie ich fand. Für mich war es an einigen Stellen schwierig, die ganzen Informationen und Strukturen in und über diese Welt zu verstehen, weswegen ich hoffe, dass es im zweiten Band noch etwas verständlicher erklärt wird.

Wie auch in den anderen Büchern der Autorin gab es auch hier zwei Protagonist:innen - Quinn und Matilda. Durch einen Unfall ist Quinn für eine Zeitlang an einen Rollstuhl gebunden, und die besorgte und in ihn verliebte Matilda wird durch Zufall seine Begleiterin und Helferin.

Der Klappentext verrät ja schon, dass die beiden sich nicht wirklich leiden können, wobei ja eigentlich nur Quinn ihre Familie nicht leiden kann und Matildas Familie Quinns nicht, denn Matilda ist eigentlich schon seit Jahren in den gut aussehenden Nachbarsjungen, der eine Stufe über sie ist, verknallt. Das ändert aber nichts daran, dass die beiden sich eine Zeitlang angiften und provozieren, was Kerstin Gier auf sehr humorvolle Art und Weise herüberbringt. Generell ist das Buch von einer gewissen Komik durchzogen, die mich auf jeden Fall zum Schmunzeln gebracht hat.

Und dennoch muss ich anmerken, dass ich, wahrscheinlich auch durch den Klappentext, ein etwas falsches Bild von Matilda hatte. Dass sie eine Vorliebe für Fantasyromane hat, kommt zwar an einigen Ecken durch, aber irgendwie entspricht sie null dem Klischee, in welches Quinn sie die ganze Zeit reindrückt - sie ist nämlich ziemlich charismatisch, belesen, intelligent, humorvoll und schlagfertig, und eigentlich ähnelt sie so ziemlich Quinns Charakter. Wenn man einmal von seiner arroganten Seite absieht.

Trotzdem muss ich anmerken, dass ich an vielen Stellen das Gefühl hatte, nicht ein Buch aus den Sichten zweier 16-/17-jähriger Teenager zu lesen, sondern aus der von weitaus jüngeren Protagonist:innen. In der Leserunde blieb ich mit meinem Gefühl nicht allein, und ich kann auch nicht wirklich nicht sagen, woher das kam - aus der Art, wie sie sich unterhalten und verhalten haben vielleicht?

Die Szene am Anfang auf der Party hatte für mich noch das Bild zweier Fast-Volljähriger-Teenager, aber später dachte ich wirklich des Öfteren, sie wären jünger.

Was mir gefallen hat, war, dass sich Quinns und Matildas Sichtweisen nicht gedoppelt, sondern ergänzt haben, und dass sie nicht immer alles zusammen gemacht haben. Während Quinn z.B. im Saum war, hat Matilda sich in der Kirche mit dem Wasserspeier unterhalten. Mein Edelstein-Trilogie-Herz hat auch gleich einen Hüpfer gemacht, als hier eine Anspielung auf diese Reihe kam.

An manchen Stellen fand ich jedoch, dass es sich etwas gezogen hat. Vor allem, als am Anfang immer wieder Szenen rückblickend erklärt und erzählt wurden. Dahingehend verging das Ende etwas schnell und plötzlich. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Erzählung mitten in der Story geendet hat. Zwar war der Kampf beendet, aber dass die beiden sich aufteilen und sich nur noch einen Blick zuwerfen, hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen.

Alles in allem war es dennoch ein gelungener Auftakt, weswegen ich dem ersten Band 4 Sterne gebe. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht!