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Veröffentlicht am 12.11.2021

toller Wohlfühlroman für den Winter

Right Here (Stay With Me)
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Was, wenn mein Herz für das Eiskunstlaufen gemacht ist - aber der Rest von mir nicht?

Für Lucy bedeutet das Eiskunstlaufen einfach alles! Umso schmerzhafter ist es für sie, dass ihre Eltern ihr jetzt ...

Was, wenn mein Herz für das Eiskunstlaufen gemacht ist - aber der Rest von mir nicht?

Für Lucy bedeutet das Eiskunstlaufen einfach alles! Umso schmerzhafter ist es für sie, dass ihre Eltern ihr jetzt ein Ultimatum gesetzt haben: Wenn sie den nächsten Wettkampf nicht gewinnt, muss sie ihr Marketingstudium wieder aufnehmen. Ein wenig verzweifelt, weil ihr der dreifache Rittberger nicht gelingt, und unter Zeitdruck bemüht sie sich ihre Kür zu perfektionieren. Plötzlich steht ihre Welt auf dem Kopf, nachdem sie auf Jules trifft, der eine große Ablenkung für sie darstellt. Doch schnell merkt sie, dass sie nicht die Einzige ist, die mit Problemen zu kämpfen hat.

Das Thema „Eiskunstlaufen“ war für mich, wie auch für viele andere, das Erste an diesem Buch, das die Neugier weckte. Das Cover ist wunderschön gestaltet, mit viel Liebe zum Detail. Der Schreibstil war flüssig und zum Dahinschmelzen schön. Die Geschichte wird aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Jules und Lucy erzählt.

Jules Art hat mir von Anfang an gefallen. Er ist ein sehr liebevoller, aufmerksamer Mensch, der stets die anderen im Blick hat und merkt, wenn es Jemandem nicht gut geht.
Mit Lucy musste ich erst einmal warm werden. Ihre Zielstrebigkeit und Kämpfernatur haben mir gut gefallen. Womit ich mich schwer getan habe, war ihre familiäre Situation und wie sie damit umgegangen ist. An vielen Stellen kamen von ihr nur Vorwürfe und Unverständnis ihren Eltern gegenüber. Viele Probleme wären gar nicht erst entstanden, wenn sie einfach mal miteinander geredet hätten.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich ziemlich ruhig und ein wenig oberflächlich. An der ein oder anderen Stellen hätte ich mir mehr Tiefgang und Gefühle gewünscht. Die Handlung an sich ist eher unspektakulär.

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen. Sehr zu empfehlen für alle, die nach einem ruhigen, winterlichen Roman und einer zarter Liebesgeschichte suchen.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

lehrreich, aber schwer zu verstehen

Vom unfreien Willen
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In dem Buch „Vom unfreien Willen“ beleuchtet Luther die zentralen Anliegen der Reformation. Die ungekürzte und neu bearbeitete Übersetzung wurde vom betanien-Verlag herausgebracht.

„Vom unfreien Willen“ ...

In dem Buch „Vom unfreien Willen“ beleuchtet Luther die zentralen Anliegen der Reformation. Die ungekürzte und neu bearbeitete Übersetzung wurde vom betanien-Verlag herausgebracht.

„Vom unfreien Willen“ ist keine leichte Kost für Nebenbei. Luther geht auf wichtige theologische Fragen und intellektuell herausfordernde und anspruchsvolle Themen ein, wie z. B. ein verlorener Sünder gerettet werden kann oder nach welchem Maßstab Gott die Menschen richtet. Luther geht auf die Fragen und Themen anhand verschiedener Bibelstellen ein und analysiert sie sehr kritisch und theologisch.

Viele Gedankengänge waren meiner Meinung nach sehr kompliziert und unverständlich. Ich musste mich sehr konzentrieren, um gedanklich beim Thema zu bleiben. Die Fußnoten und kurzen Erklärungen waren durchaus hilfreich. Meiner Meinung nach wäre eine weiterführende Lektüre hilfreich, um das Ganze besser zu verstehen, da dieses Buch wirklich sehr komplex ist.

Ich wollte unbedingt ein Buch lesen, das sich mit der Kirchengeschichte auseinandersetzt und um meinen Horizont ein wenig zu erweitern. Dafür eignet sich das Buch wirklich gut, ist aber auch wirklich nicht so leicht zu verstehen und ist nicht für Jeden geeignet. Man sollte sich viel Zeit dafür nehmen. (3,5 von 5 Sterne)

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Virologie trifft auf Theologie

Warum erschuf Gott die Viren?
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„Krisen können uns zeigen, wo die Not am größten ist, und wir sollten Krisen nicht ungenutzt lassen, diese Missstände anzugehen.“ (S. 83)

In dem Buch „Warum erschuf Gott die Viren?“ geht die Autorin und ...

„Krisen können uns zeigen, wo die Not am größten ist, und wir sollten Krisen nicht ungenutzt lassen, diese Missstände anzugehen.“ (S. 83)

In dem Buch „Warum erschuf Gott die Viren?“ geht die Autorin und Virologin Mirjam Schilling auf viele spannende Fragen zum Thema „Viren“ ein und nimmt den Leser mit in das Leben einer Virologin. Schritt für Schritt erfährt man die wichtigsten Grundlagen zu diesem Thema und setzt sich mit den verschiedensten Fragen auseinander, wie z. B. „Warum gibt es Viren und wie entstehen Krankheiten?“.

In diesem Buch trifft Virologie auf Theologie und der Leser darf sich ein wenig mit wissenschaftlichen und religiösen Fragen auseinandersetzen, gerade auch im Hinblick auf die Coronavirus-Pandemie.

Die Autorin erklärt hier nicht nur die wichtigsten Funktionsweisen unseres Körpers, sondern führt uns auch zu grundlegenden Lebensfragen wie: Was ist eigentlich Leben? Wie gehst du mit Leid um? Welche Rolle spielt Gott in deinem Leben?

Die theologischen Aspekte in diesem Buch knüpfen an die wissenschaftlichen Aussagen an und das hat mir stellenweise gut gefallen, jedoch eben nicht immer. Ich muss sagen, das habe ich in diesem Buch so nicht erwartet und würde es durchaus nachvollziehen können, wenn dieses Buch dem ein oder anderen aufgrund dessen nicht zusagt.

Ich konnte vieles lernen und mitnehmen. Mir hat das Buch ganz gut gefallen, jedoch empfand ich einige Passagen doch recht zäh und langatmig. Ich konnte das Buch auch nicht in einem Rutsch durchlesen, da mir der Schreibstil nicht so ganz zugesagt hat. Dennoch war das Thema wirklich spannend und die Ausführungen sehr lehrreich. (3,5/5 Sterne)

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Veröffentlicht am 12.11.2021

imme​​​​​r noch zu viele vergessene Menschen auf dieser Welt

Am Abgrund der Menschlichkeit
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„Es gibt imme​​​​​r noch zu viele vergessene Menschen auf dieser Welt, in unserer Umgebung sogar.“ (S.10)

In seinem Buch „Am Abgrund der Menschlichkeit“ möchte der Autor Gerhard Trabert, ein Arzt, der ...

„Es gibt imme​​​​​r noch zu viele vergessene Menschen auf dieser Welt, in unserer Umgebung sogar.“ (S.10)

In seinem Buch „Am Abgrund der Menschlichkeit“ möchte der Autor Gerhard Trabert, ein Arzt, der bereits viele Menschen auf der Flucht in der ganzen Welt behandelt hat, den Lesern einige Lebensschicksale von flüchtenden Menschen näherbringen und „damit denjenigen Menschen, die als anonym-abstrakte Zahl durch die Medien geistern, ein Gesicht und eine Stimme geben, die oft, zu oft, nicht gehört und verstanden wird“.

Der Leser begibt sich mit diesem Buch auf eine Reise durch die ganze Welt. Der Autor erzählt von Begegnungen mit Menschen auf der Flucht aus den verschiedensten Ländern, wie z. B. Slowenien, Bangladesch, Libanon, Griechenland oder Irak. Trabert erzählt die Erlebnisse aus seiner Sichtweise als Arzt, gibt aber auch weitere Informationen aus dem Leben der betroffenen Person und weitere Details und Fakten zu dem entsprechenden Land und der Kultur an den Leser weiter. Die Berichte werden ergänzt durch Karten, Fotos und Grafiken.

Optisch ist das Buch sehr ansprechend gestaltet und durch die Fotos bekommt das Ganze eine persönliche Note und wirkt viel authentischer und realer.

Seine Aussagen sind wissenschaftlich fundiert und belegt. Seine Erfahrungen sind sehr bewegend und ich kann es durchaus nachvollziehen, warum er sich entschieden hat ein Buch zu diesem Thema und seinen Erlebnissen herauszubringen.

Ich kann mich dem Autor nur anschließen. Ich bin auch der Meinung, dass über dieses Thema zwar schon viel gesagt wurde und doch immer noch zu wenig. Danke an jeden Einzelnen, der sich für Menschen auf der Flucht einsetzt, sie betreut und versorgt und auch an jeden, der sich für Menschenrechte im In- und Ausland einsetzt!

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Veröffentlicht am 12.11.2021

herzzerreißender Lebensbericht

Steh auf, mein Kind, und geh!
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„Ruanda nennt man auch „das Land der 1000 Hügel“. Nun singen die Hügel ein entsetzliches Lied. Ich mache den Fehler und drehe mich nun doch um – und was ich in diesem Moment sehe, werde ich mein ganzes ...

„Ruanda nennt man auch „das Land der 1000 Hügel“. Nun singen die Hügel ein entsetzliches Lied. Ich mache den Fehler und drehe mich nun doch um – und was ich in diesem Moment sehe, werde ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen können.“ (S. 16)

Mit gerade einmal neun Jahren erlebt Marie das Unfassbare, als in ihrem Heimatland Ruanda der Völkermord ausbricht und unzählige Tutsi ihr Leben verlieren - darunter auch ihre Familie. Verängstigt und auf sich allein gestellt, weiß sie nicht, wo sie hinsoll und was zu tun ist, bis zu dem Moment, wo sie eine leise Stimme hört, die ihr sagt, was ihr nächster Schritt ist. Mit Gottes Hilfe gelingt ihr die Flucht nach Deutschland. Traumatisiert, jedoch in Freiheit, spürt sie viele Jahre später immer noch den Schmerz und wird von Wut und Hass zerfressen… Bis sie eines Tages jedoch wieder diese Stimme hört, die ihr nur allzu bekannt vorkommt...

Die Geschichte wird aus Maries Perspektive erzählt. Ihre Beschreibungen der Mitmenschen, der Natur und ihrer Umgebung wirken authentisch und lebendig. Beim Lesen spürt man einfach ihre Liebe für ihr Land und ihre Kultur. Doch als der Völkermord ausbricht, werden ihre liebevollen Schilderungen abgelöst durch schmerzhafte und schreckliche Erlebnisse.

Die Geschichte hat mich völlig eingenommen, mich mitfühlen und mitleiden lassen. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Marie am Ende ihren Seelenfrieden finden konnte.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ich hätte mir jedoch stellenweise ein wenig mehr Informationen und Details gewünscht. (4,5 von 5 Sterne)

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