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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2021

Die Geschichte entwickelt sich und wird von Seite zu Seite besser

Emely - (K)eine Liebe ohne Vergangenheit
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Emely ist eine Studentin Anfang 20, die keine Party auslässt und auch schon mal Filmrisse hat. Doch eine Party am Rheinstrand endet mit einem Unfall, dessen Folge eine Amnesie ist. Emely wacht im Krankenhaus ...

Emely ist eine Studentin Anfang 20, die keine Party auslässt und auch schon mal Filmrisse hat. Doch eine Party am Rheinstrand endet mit einem Unfall, dessen Folge eine Amnesie ist. Emely wacht im Krankenhaus auf und kann sich an nichts erinnern. Sie weiß weder ihren Namen, noch kennt sie die Frau, die in ihr Zimmer rauscht, angeblich ihre Mutter sein soll und sie mit nach „Hause“ nehmen will. Emely hat weder Erinnerungen an die Unglücksnacht noch an ihr bisheriges Leben. Selbst Gerüche und Geschmäcker sind ihr fremd.

Die einzigen, die sich wirklich um sie kümmern, sind ihre langjährige beste Freundin Ramona und Chris, den sie mag, aber nicht einschätzen kann. Und was sie über Emelys Leben vor dem Unfall erzählen, klingt nicht sehr sympathisch. Wird sie je herausfinden, was wirklich passiert ist? Wird sie ihr Gedächtnis wiedererlangen? Was, wenn nicht???

Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Emely fand ich auf den ersten Seiten sehr anstrengend und absolut unreif für ihre 20 Jahre. Ich habe mich zu Beginn wirklich gefragt, ob das die richtige Lektüre für mich mit meinen 55 Jahren ist, weil es sich eher nach Young Adult angefühlt hat. Dieses „Party machen“ fand ich alles etwas übertrieben, vor allem in die „alte“ Emely konnte ich mich überhaupt nicht einfühlen.

Von Kapitel zu Kapitel fand ich das Buch jedoch immer besser. Die Protagonistin lernt sich selbst neu kennen, realisiert, wie viel sie vor dem Unfall falsch gemacht hat. Sie hat den falschen Freunden vertraut und langjährige Vertraute vor dem Kopf gestoßen. Mit jeder neuen Erkenntnis konnte ich mich besser in Emely einfühlen. Der Zwiespalt, in dem Emely sich befindet, wurde von der Autorin wunderbar herausgearbeitet. Ich habe ihre Zweifel gespürt, den Ekel vor sich selbst und auch das Unverständnis, wie sie so geworden ist. Gleichzeitig hat sie Mühe, überhaupt wieder jemandem zu vertrauen und legt alles auf die Goldwaage mit dem Ergebnis, dass sie irgendwann gar nicht mehr weiter weiß.

Das Thema Amnesie wurde hier sehr sensibel angepackt. Man kann die Zerrissenheit der Protagonistin quasi mit den Händen greifen, hat aber dennoch Hoffnung, dass es wieder gut wird. Gleichzeitig kam bei mir die Überlegung, was passiert, wenn die Erinnerungen nicht wieder kommen. Überhaupt hat mich die Geschichte viel zum Nachdenken angeregt. Sowas mag ich immer sehr.

Ich kann die Geschichte wirklich empfehlen und spreche eine klare Leseempfehlung aus, auch wenn mir der Anfang schwer fiel. Ich bewerte den Roman mit guten 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Das ist eines der Bücher mit Familiengeheimnis, das ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Das Erbe der Blumenmalerin
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Diese Geschichte spielt abwechselnd in Cornwall und auf Madeira. Außerdem gibt es verschiedene Zeitebenen, die mich anfangs etwas verwirrt haben, ebenso wie die fielen Namen. Aber durch die Personenliste, ...

Diese Geschichte spielt abwechselnd in Cornwall und auf Madeira. Außerdem gibt es verschiedene Zeitebenen, die mich anfangs etwas verwirrt haben, ebenso wie die fielen Namen. Aber durch die Personenliste, die der Geschichte vornan gestellt ist, und den Ort mit Jahreszahl zu Beginn jeden Kapitels hat sich das sehr schnell gelegt.

Es geht um die Familie von Laura, die es nach einem Schicksalsschlag in der Haus ihrer Großtante auf Madeira verschlägt. Sie hat ein Buch von ihrer Ahnin Amelia, die einst ebenfalls auf Madeira lebte und hier Blumen gemalt hat. Eigentlich wollte Laura Abstand gewinnen, aber auf der Suche nach weiteren Bildern findet sie Briefe einer Mutter an ihre Tochter, die so unglaublich schön und voller Liebe geschrieben sind, dass Laura mehr über sie erfahren möchte. Was ist damals in den 1920er Jahren in ihrer Familie geschehen?

In Cornwall steht Amelia 1928 im Schatten ihrer Stiefschwester Bethany. Als sich beiden in den gleichen Mann verlieben, trifft Amelia eine Entscheidung, die ihr Leben verändert. Und Bethany zeigt einmal mehr, dass die nicht verlieren kann und ihr jedes Mittel recht ist, das zu bekommen, was sie unbedingt haben möchte.

Ich liebe Familiengeheimnisse, daher war ich Feuer und Flamme, als ich dieses Buch hier im Rahmen einer Leserunde entdeckt habe. Dass die Geschichte jedoch so komplex ist, hätte ich nicht erwartet. Im Grunde handelt es sich nicht um ein einziges Geheimnis, doch alle hängen mit der Familie der Protagonistin zusammen. Und nahezu alle Fäden hat die Antagonistin in der Hand.

Der Schreibstil ist einfach nur super und hat mich sofort abgeholt. Ich hatte eigentlich eine leichte Sommergeschichte erwartet. Stattdessen habe ich eine extrem facettenreiche und vor allem emotionale Geschichte bekommen, in der es vor allem um Liebe, aber auch um Aufrichtigkeit und Vertrauen geht, das von der Antagonistin immer wieder gebrochen wurde. Die extremen Wendungen haben mich überrascht und ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, bis alle Ungereimtheiten geklärt und alle Familiengeheimnisse ans Tageslicht gekommen waren.

Ich vergebe dem Buch verdiente 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Schöne Liebesgeschichte mit unerwarteten Wendungen auf einem Schloss in der österreichischen Bergwelt - hat mich prima unterhalten

Feudal verliebt
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Protagonistin Annette ist in Augsburg aufgewachsen, gelernte Buchhalterin und arbeitet nach einem wenig rühmlichen Ende ihres bisherigen Jobes bei McDonalds. Ihre Mutter und Oma nerven sie ein wenig und ...

Protagonistin Annette ist in Augsburg aufgewachsen, gelernte Buchhalterin und arbeitet nach einem wenig rühmlichen Ende ihres bisherigen Jobes bei McDonalds. Ihre Mutter und Oma nerven sie ein wenig und einen Vater gibt es nicht. Das heißt, es gibt ihn eigentlich schon, aber Annette kennt ihn nicht, denn nach ihrer Geburt hat er die Mutter über einen Anwalt wissen lassen, dass er keinen Kontakt haben möchte. Mutter und Oma wollen das nun ändern und schenken Annette einen Aufenthalt in einem Luxushotel in Österreich, damit sie sich ein Bild von ihrem leiblichen Vater machen kann.

Während sie Undercover in Sachen Familienzusammenführung unterwegs ist, läuft ihr immer wieder ein extrem gutaussehender Waldarbeiter über den Weg, der eigentlich der Burgherr der nahegelegenen Burg Ehrenfelsen ist. Und es gibt eine Gemeinsamkeit zwischen ihnen, denn auch er wird von den Geistern seiner Vergangenheit gejagt.

Wird Annette finden, wonach sie sucht? Ist Burgherr Matthias unerreichbar für sie, weil er in einer anderen Liga spielt?

Der Schreibstil ist einfach wunderbar und die Landschaftsbeschreibungen haben mich eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und gedanklich mit nach Österreich zu reisen. Annette ist eine Protagonistin, die ich sofort in mein Herz geschlossen hatte. Sie ist gradlinig und ehrlich, dabei aber auch noch witzig und amüsant, und sie hat dieses Helfersyndrom in genau richtigem Maß, also genau so, wie man sich eine gute Freundin vorstellt. Zudem gab es in der Geschichte tolle Wendungen, die ich so nicht erwartet habe. Solche Überraschungen finde ich immer super. Es gab allerdings auch zwei Szenen, die mich nicht überzeugt haben, aber es waren auch wirklich NUR diese beiden Stellen, ansonsten war die Story rund und nachvollziehbar. Die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte daher gute 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Ich bekam beim Lesen ständig Hunger - tolle Liebesgeschichte über eine Sterneköchin in Schottland

Highland Hope 2 - Ein Pub für Kirkby
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Protagonistin Isla Fraser ist Sterneköchin in Kirkby, einem kleinen Nest in Schottland. Auch Rodney Swinton ist Koch und eröffnet in der Nähe ein Bistro. Eigentlich müsste ihr das egal sein, doch sie kennt ...

Protagonistin Isla Fraser ist Sterneköchin in Kirkby, einem kleinen Nest in Schottland. Auch Rodney Swinton ist Koch und eröffnet in der Nähe ein Bistro. Eigentlich müsste ihr das egal sein, doch sie kennt Rodney aus früheren Zeiten, und das weckt keine angenehmen Erinnerungen, denn es ist damals etwas vorgefallen, weswegen er ihr den Erfolg nicht gönnt. Dann taucht auch noch Jon Grant auf, der seinen Job in der Werbebranche geschmissen hat und nun in Kirkby den alten Pub zu neuem Leben erwecken will. Eigentlich fühlt sich Isla sehr zu Jon hingezogen. Aber er ist ein alter Bekannter von Rodney. Kann sie ihm wirklich trauen?

Ich habe mich in Islas Restaurant in Schottland auf Anhieb wohlgefühlt und bei der Beschreibung der Gerichte ständig Hunger bekommen. Ich habe die Aufregung, die Freude und auch die Enttäuschung der Protagonistin gefühlt und konnte mich so komplett auf die Geschichte einlassen. Ich durfte Isla begleiten bei ihrem Weg, als Sterneköchin ihre Position zu behaupten.

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Band der Reihe um Kirkby. Band 1 hat mich schon sehr begeistert, und daher waren meine Erwartungen an die Fortsetzung recht hoch. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe alte Bekannte wiedergetroffen und so u.a. erfahren, wie es mit den Protagonisten aus Band 1 weitergeht. Zudem ist Ilsa eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gut in die Geschichte eintauchen konnte. Auch Spannung und Romantik haben nicht gefehlt, so dass ich die Geschichte wirklich sehr mochte und auch die Finger nicht vom Buch lassen konnte. Ich sehe die Protagonistin quasi vor mir, wie sie im Restaurant ihre tollen Kreationen zaubert und nebenbei noch jedem hilft, der ihre Hilfe braucht und annimmt. Das zaubert auch mir ein Lächeln ins Gesicht.

Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Absolut wundervoller zweiter Teil einer Dilogie über die Träume unseres Lebens

Zeig mir deinen Himmel
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Band 1 der Dilogie hatte ich mit 4 von 5 Sternen bewertet, weil ich mich in die Protagonisten nicht richtig einfinden konnte. Das hat sich in Band 2 völlig geändert.

In Band 1 hat Maries Traum von einem ...

Band 1 der Dilogie hatte ich mit 4 von 5 Sternen bewertet, weil ich mich in die Protagonisten nicht richtig einfinden konnte. Das hat sich in Band 2 völlig geändert.

In Band 1 hat Maries Traum von einem freieren und selbstbestimmten Leben mit der Möglichkeit, seine Träume auszuleben und nicht auf später zu verschieben, zum Bruch zwischen Marie und Lukas geführt, die geglaubt hatten, ihre Liebe sei für immer und ewig. Sie driftete in eine Depression ab und die Beziehung geriet ins Wanken.

Band 2 schließt direkt an das Ende von Band 1 an und ich war sofort wieder in der Geschichte drin. Marie versucht weiter, ihren Traum vom Fotografieren und einem freieren Leben zu verwirklichen, während die finanziellen Mittel immer mehr schwinden und sich Lukas immer weiter von ihr zu entfernen scheint. Er ist nicht bereit, Marie in eine ungewisse Zukunft zu folgen. Ist ihre Liebe verloren? Wird Lukas Marie dazu bringen, „vernünftig“ zu sein oder kann Marie Lukas überzeugen, dass ein glückliches Leben mehr wert ist als finanzielle Sicherheit?

Band 2 fand ich nicht gerade so schwermütig wie Band 1. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass Marie sich wirklich weiterentwickelt und das Leben trotz Rückschlägen leichter zu werden scheint. Sie ist entschlossen, ihren Traum zu leben, ob mit oder ohne Lukas, und dafür muss ich sie bewundern. Lukas hat es hier etwas schwerer, denn er hat keine Ahnung, wie er sich verhalten soll und ob er noch eine Chance bei Marie hat, zumal ihm hier immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, die er leider nicht als solche erkennt. Dennoch habe ich die Hoffnung bis zum Ende des Buches nicht aufgegeben.

Der Schreibstil war einfach nur toll und hat mich mit den Protagonisten hoffen und bangen lassen. Endlich konnte ich auch Maries Beweggründe nachvollziehen und mich sowohl in sie als auch in Lukas hineinversetzen. Band 2 war für mich noch einen Tick besser als Band 1, was ich dieses Mal mit 5 von 5 Sternen honoriere.

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