wie kleine Veränderungen in der Vergangenheit große Auswirkungen auf eine ganze Gesellschaft haben können…
Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machenScythe, Dry und Vollendet 1 fand ich super. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an Game Changer – vielleicht ein wenig zu hoch…
Dabei fand ich den Ansatz ganz spannend, letztlich kam die Handlung ...
Scythe, Dry und Vollendet 1 fand ich super. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an Game Changer – vielleicht ein wenig zu hoch…
Dabei fand ich den Ansatz ganz spannend, letztlich kam die Handlung für mich aber nicht so richtig in Fahrt.
Schon der Klappentext weckte bei mir falsche Erwartungen. Denn es ist keineswegs so, als könnte Ash tatsächlich bewusste Veränderungen vornehmen. Viel mehr stolpert er von einer Version seiner Realität unkontrolliert in die nächste. Und jedes Mal wird die Welt etwas übler.
Dabei strotzt die Geschichte nur so vor Gesellschaftskritik. Es wird nahezu jeder denkbare Aspekt herangezogen: Rassentrennung, rassistisch motivierte (Polizei-)Gewalt, Homophobie, Gewalt in Beziehungen, Geschlechterungerechtigkeit…
Unglaublich viele Themen, für die meisten war aber gar nicht genügend Raum. Es wirkt, als hätte so viel Kritik wie möglich in die Geschichte passen müssen. Dies ging aber zulasten der Handlung.
Einerseits fand ich es durchaus interessant, Ashs Weg zu verfolgen. Nach jedem Sprung muss er sich neu orientieren und herausfinden, was sich verändert hat. Dabei macht er viele Erfahrungen, die ihm in seinem normalen Leben verwehrt geblieben wären. Er bekommt einen anderen Blick auf die Gesellschaft und kann nun beispielsweise besser verstehen, warum sein schwarzer Freund so oft über versteckten Rassismus empört war.
Er erlebt sich im Umgang mit seinen Freunden anders. Entwickelt ein anderes Verhältnis zu seiner Familie. Dabei gibt es Dinge, die ihm in anderen Realitäten durchaus gefallen. Aber ist eine davon es wirklich Wert, darin weiterzuleben? Ash, der zwar Ungerechtigkeiten wahrgenommen, aber auch oft hingenommen hat, befindet sich plötzlich in der Rolle, aktiv handeln zu wollen/müssen. Aber auch das erweist sich oft als gar nicht so einfach.
Andererseits zog sich die Handlung für mich aber auch sehr. Weil es gar keine richtige fortlaufende Handlung gibt. Es ist eher eine Aneinanderreihung einzelner Episoden. Manche wirklich aufregend oder gefühlvoll, andere halt weniger.
Kaum hat Ash sich in einer Welt orientiert und die Geschichte beginnt spannender zu werden, wird Ash wieder herausgerissen und der ganze Prozess der Einfindung beginnt erneut. Dadurch passiert letztlich nicht so richtig viel.
Die Storyline darüber, wie Ash die Sprünge ausführt und Veränderungen zu beeinflussen versucht, fand ich eher wirr und weniger interessant.
Und auch das Ende überzeugt mich leider nicht.
Fazit
So aufregend es für Ash ist, sich in den neuen Realitäten zurechtzufinden, so frustrierend fand ich es mit der Zeit, immer wieder von Neuem zu starten und zu jeder Realität die verschiedenen Hintergründe zu erfahren. Dabei sind viele von Ashs Erlebnissen durchaus interessant. Seine neue Wahrnehmung auf die Welt und ihre Probleme regt definitiv zum Nachdenken an und sensibilisiert für verschiedene Themen, indem Missstände aus einer neuen Sicht aufgezeigt werden. Allerdings wirkt es auf mich, als hätte so viel Gesellschaftskritik wie möglich in die Geschichte gemusst und viele Themen bekommen recht wenig Raum.