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Veröffentlicht am 07.03.2019

interessante Idee mit Schwächen in der Umsetzung

True Tales 1: Tochter des Schnees
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Durch einen magischen Brunnen ist Marie ins Schneereich von Frau Holle gelangt. Doch obwohl die beiden Frauen sich gut verstehen, leidet Marie unter der Trennung von ihrem Bruder Karl und ihrem Verlobten. ...

Durch einen magischen Brunnen ist Marie ins Schneereich von Frau Holle gelangt. Doch obwohl die beiden Frauen sich gut verstehen, leidet Marie unter der Trennung von ihrem Bruder Karl und ihrem Verlobten. Gleichzeitig suchen die beiden Männer auf der Erde nach einem Weg, zu der bösen Hexe zu gelangen, die Marie ihrer Meinung nach Gefangen hält. Eigentlich müsste ihnen der Weg durch die Brunnen verschlossen sein. Aber eigentlich hätte Marie Holles Reich auch gar nicht verlassen dürfen. Die Suche beginnt…

Da ich Märchenadaptionen sehr gern lese, war ich gespannt auf diese Umsetzung von Frau Holle. Mit dem klassischen Märchen hat die Geschichte allerdings wenig zu tun. Das Setting ist dennoch total interessant: Seit ca. 500 Jahren lebt Holle wie in einer Schneekugel. Verirrt sich eine junge Frau in einen der magischen Brunnen auf der Erde, gelangt diese zu Holle und lebt ein Jahr mit ihr in ihrer magischen Schneewelt und schüttelt die Betten. Danach kehrt sie ohne Erinnerungen an diese Zeit auf die Erde zurück. Holle selbst, die in all dieser Zeit ihr Alter von 20 Jahren beibehalten hat, weiß nichts über ihre Vergangenheit und wie sie die Aufgabe, auf der Erde für Schnee zu sorgen, erhalten hat. Im Verlauf wird aber deutlich, dass die Welt keinesfalls an den Grenzen ihrer Schneelandschaft, welche normalerweise durch undurchdringliche Barrieren geschützt ist, endet. Hinter der durchsichtigen Wand leben viele magische Wesen. Und mache von ihnen erinnern sich, im Gegensatz zu Holle, an vieles, was vorgefallen ist… Dadurch gibt es im Verlauf einige unerwartete Wendungen.

„Tochter des Schnees“ ist der Auftaktband der Reihe. Nach dem offenen Ende bin ich auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht. Dennoch konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen.
Anfangs hatte ich einige Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, den ich als etwas holprig empfand. Beispielsweise störte mich die regelmäßige Andeutung von besonderen Ereignissen, die dann aber direkt im Anschluss geschildert werden (…was dann passierte, sollte alles verändern…) und die zahlreichen Wiederholungen von bestimmten Sachverhalten und Gedanken.

Auch mit den Figuren hatte ich meine Schwierigkeiten. Karl ist verständlicherweise wütend, weil er denkt, Holle hätte ihm seine Schwester genommen. Doch egal, was sie versucht ihm zu erklären, er bleibt zornig und verhält sich ziemlich dämlich. Gleichzeitig gehen seine Gedanken in eine ganz andere Richtung und drehen sich dabei ziemlich im Kreis – beide Zustände werden immer und immer wieder erwähnt. Karls Verhalten war für mich nicht immer nachvollziehbar.

Und auch Holle fand ich zwischenzeitlich etwas anstrengend. Sie bemitleidet sich ständig selbst, lässt sich einreden, dass sie böse ist und Menschen geschadet hat, obwohl sie sich an nichts erinnern kann. Karls grobes Verhalten nimmt sie widerstandslos hin – schlimmer noch, sie hat sogar noch Verständnis dafür. Auch ihre Gedanken – an denen man dank der wechselnden Ich-Perspektiven teilhaben kann – wiederholen sich oft.

Während sich die Ereignisse zum Ende hin überschlagen und die Geschehnisse immer dramatischer werden, kommt die Handlung im ersten Teil nicht so recht in Fahrt, was auch den langen – oft ähnlichen – inneren Monologen geschuldet ist.
Im weiteren Verlauf gibt es dann aber einige Andeutungen und Aufdeckungen, die noch weitere spannende Ereignisse versprechen. Nach dramatischen Geschehnissen lässt die Geschichte am Ende noch vieles offen.

Fazit

Die Grundidee finde ich total spannend: Märchenwelt einmal völlig anders. Magische Wesen, verborgene Zusammenhänge, es ist viel Konfliktpotential vorhanden, das aber noch nicht ausgeschöpft wird. Stattdessen verstricken sich die Figuren viel zu oft in immer gleichen Gedankengängen, worunter der Fortgang der Handlung leidet. Erst zum Ende hin wird es immer ereignisreicher und spannender, wobei ich das Verhalten der Figuren aber nicht immer nachvollziehen konnte.

Veröffentlicht am 07.03.2019

ereignisreiches, verzwicktes Fantasyabenteuer

Die weiße Magierin: Gefährliche Mächte
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Rael wächst unter Gauklern auf. Sie tanzt und bezaubert das Publikum mit kleinen Feuertricks. Dass sie stärkere Magie in sich trägt, ahnt sie nicht, bis zwei Reisende bei ihrer Truppe stranden und ihr ...

Rael wächst unter Gauklern auf. Sie tanzt und bezaubert das Publikum mit kleinen Feuertricks. Dass sie stärkere Magie in sich trägt, ahnt sie nicht, bis zwei Reisende bei ihrer Truppe stranden und ihr Potential entdecken. Nolan und Jerdan nehmen Rael mit nach Prelon, wo sie an der Akademie ihre Fähigkeiten erlernen soll. Doch Rael hat keine Ahnung von der Stadt und ihren rauen Sitten. Wer seine Prüfung nicht besteht, stirbt. Wer gegen Regeln verstößt, stirbt. Wer für das falsche Haus kämpft, stirbt. Und plötzlich steckt sie mitten in einer riesigen Intrige.

Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Die Welt ist sehr faszinierend, aber auch brutal und grausam. In Prelon ist die Gesellschaft in Häuser unterteilt, die jeweils einen bestimmten Gesellschaftsrang innehaben. Innerhalb der Häuser gibt es verschiedene Positionen, vom Fürsten des Hauses, über den Schwertmeister bis zum Diener. Kämpfe und Intrigen können zum Auf- und Abstieg führen. Je mehr starke Magier dem Haus angehören, desto größer sind die Chancen, in einem Kampf zu bestehen. Dabei gibt es verschieden Arten von Magiern, die teils die Elemente, teils aber auch den Geist anderer Menschen befehlen können.
Bündnisse untereinander sichern bestimmte Positionen, aber auch zum Sturz der Elite werden Verbindungen eingegangen. Und dann gibt es noch die Scheinzusammenschlüsse, um dann hinterrücks zuzuschlagen.
Doch nicht nur in Prelon herrschen Machtkämpfe, es gibt noch weitere Königreiche mit bestimmten Eigenheiten und eigenen Interessen, die den Frieden gefährden.
Ein Glossar listet die verschiedenen Häuser und Länder samt Mitgliedern und deren jeweilige Position auf.

Da das ganze Gesellschaftssystem für Rael neu ist, kann man es als Leser gemeinsam mit ihr kennenlernen. Doch es ist gar nicht so leicht, all die teils fragwürdigen Regeln einzuhalten. Dadurch gerät Rael auch in einige Schwierigkeiten, da sie Unrecht nicht einfach hinnehmen möchte. Zudem ist sie nicht mit dem Ausmaß von Lug und Betrug vertraut, das um sie herum herscht. Sie kann ohnehin nur schwer vertrauen aufbauen, traut dann aber teilweise den falschen Leuten. Jede neue Enttäuschung verunsichert sie mehr. Und auch ich wurde immer wieder von der Vielzahl an Intrigen und verborgenen Verbindungen überrascht, die sich mit der Zeit offenbaren. Doch es gab nicht nur negative Überraschungen, einige Figuren wechseln auch zu Raels Gunsten die Seiten.
So ist die Handlung voll von überraschenden Wendungen, Action, aber auch emotionalen und brutalen Momenten. Überhaupt ist die Geschichte sehr ereignisreich, auch wenn manche Geschehnisse etwas knapp abgehandelt werden. Es wird an verschiedenen Schauplätzen intrigiert. Rael durchläuft verschiedene Phasen ihrer Ausbildung und kommt mit den unterschiedlichsten Charakteren in Kontakt. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, es wird immer dramatischer. Dabei bleiben noch viele Fragen und das Schicksal der überlebenden Figuren offen.

Was mich manchmal ein wenig gestört hat, ist die Erzählform. Dem allwissenden Erzähler fehlt teilweise der Blick nach innen in das Gefühlsleben der Figuren. Gleichzeitig bleiben dadurch aber natürlich auch viele Pläne von Charakteren verborgen, über die zwar berichtet wird, die aber gar nicht vorhaben, was sie zu tun vorgeben.

Fazit

Auch für mich war es – wie auch für Rael – am Anfang nicht ganz leicht, mich in dem verworrenen Gesellschaftssystem mit seinen teils grausamen Regeln zurechtzufinden. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto spannender wird sie: denn immer mehr Lügen und Intrigen offenbaren sich, Freunde werden zu Feinden, und Feinde zu Freunden. Zahlreiche Menschen müssen dabei sterben. Auch die verschiedenen Magiearten sind sehr spannend.
Da auch der zweite Band bereits erschienen ist, werde ich die Geschichte zeitnah weiterlesen, solange ich noch die Details um die zahlreichen Figuren und Verstrickungen im Kopf habe.

Veröffentlicht am 07.03.2019

eigentlich tolle Geschichte, aber soooo anstrengend zu lesen

Das Mädchen, das den Mond trank
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Ein Dorf, in dem Jahr für Jahr ein Kind einer Hexe geopfert werden muss.
Ein junger Mann, der dieses Vorgehen verabscheut.
Eine Hexe, die ein Kind ausversehen mit Mondlicht füttert.
Ein Mädchen, dass nicht ...

Ein Dorf, in dem Jahr für Jahr ein Kind einer Hexe geopfert werden muss.
Ein junger Mann, der dieses Vorgehen verabscheut.
Eine Hexe, die ein Kind ausversehen mit Mondlicht füttert.
Ein Mädchen, dass nicht weiß, dass es Magie beherrscht und sich nie ganz vollständig fühlt.
Eine Geschichte, in der nach und nach all diese Handlungen zusammenlaufen…

Cover und Klappentext haben mich direkt angesprochen, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Leider habe ich mich ziemlich durchquälen müssen.

Angegeben ist dieses Buch als Kinderbuch ab 10 Jahren, was für mich nicht nachvollziehbar ist. Zwar ist die Wortwahl recht einfach gehalten, dennoch empfand ich die Geschichte in verschiedener Hinsicht als unglaublich kompliziert erzählt.
Da wäre zum einen der Schreibstil: Teilweise knappe Sätze, teilweise aber auch so lang verschachtelt, dass man mittendrin den Anschluss verliert. Aufzählungen und Ellipsen ohne Ende. Hier und da noch ein paar in Klammern nachgeschobene Informationen, deren Sinn sich mir nicht erschloss – wenn es doch schon einen allwissenden Erzähler gibt, warum müssen dann Informationen über Dinge, die die Figuren nicht bemerken, eingeklammert nachgeschoben werden…?
Dann der Erzählstil: Zwischen den Passagen des Er-Erzählers, der die Handlung verschiedener Figuren schildert, gibt es kurze Kapitel, in denen offensichtlich ein Elternteil seinem Kind alte Legenden und Märchen erzählt, wobei die Person dem Kind antwortet, dessen Fragen allerdings ausgelassen werden.
Und die Geschichte: Grundsätzlich ließe sich die Handlung in wenigen Sätzen zusammenfassen – aber erst am Ende, wenn sich alle Zusammenhänge erschlossen haben. So gibt es im Verlauf zahlreiche Andeutungen, was es mit den Geschehnissen auf sich hat. Die kleinen Märcheneinschübe geben ebenso Hinweise auf das aktuelle Geschehen. Dazwischen muss aber viel zwischen den Zeilen gelesen und selbst zusammengebastelt werden. Teilweise sind die Schilderungen unglaublich philosophisch. Die Entstehung der ganzen Welt wird ausschweifend und bildhaft dargestellt. Ob ein Kind da immer folgen kann…? Ich zumindest habe manche Passagen eher überflogen. Zudem strotzt die Geschichte nur so vor Magie, die bekanntermaßen nicht immer logisch sein muss. Gerade das Ende ist dann auch eher einfach gestaltet, während es in der Handlung selbst einige sehr (übertrieben) brutale und grausame Szenen gibt.

Dabei hätte eigentlich alles so schön sein können. Die Handlung an sich fand ich nämlich total interessant und in einem „normalen“, flüssigeren Erzählstil hätte sie mich sicher packen können.
Es wird das Schicksal verschiedener Personen über knapp 13 Jahre hinweg geschildert, wobei die einzelnen Handlungsstränge im Verlauf zusammenlaufen. Die Figuren sind interessant geschildert. Es gibt die uralte Hexe Xian, die Jahr für Jahr ein scheinbar ausgesetztes Baby in eine neue Familie bringt, wobei sie sich in einen kleinen Säugling so verliebt, dass sie das Kind selbst großzieht. Dies ist Luna, die unabsichtlich Mondlicht getrunken hat und dadurch magische Kräfte entwickelt. Dies weiß Luna allerdings nicht und erst nach und nach erfährt sie, warum sie sich immer ein wenig unvollständig gefühlt hat. Die enge Beziehung zwischen den beiden ist toll dargestellt.
Dann wäre da noch Antain, der in der Stadt aufwächst, in der jährlich Kinder ausgesetzt werden (der Hintergrund ist zugleich grausam und faszinierend und erschließt sich in seinem ganzen Ausmaß erst im späten Verlauf). Er war dabei, als Luna ihrer Mutter entrissen wurde und kommt mit den Praktiken in seiner Stadt nicht zurecht. Je älter Antain wird, desto mehr Courage entwickelt er. Er ist mutig und bereit für die Liebe zu kämpfen.
Und dann gibt es noch Lunas fantastischen Freunde, die für einige Momente zum Schmunzeln sorgen. Lunas Mutter, die über den Verlust ihres Kindes verrückt wird. Eine böse Hexe und und und.
Gefallen hat mir, dass die eigentlichen Hintergründe der Dorfereignisse sich so lange verbergen und später mit mehrfachen Wendungen aufgedeckt werden.

Fazit

Die Grundgeschichte an sich hat mir gut gefallen. Es gibt einige Geheimnisse und Lügen, die sich erst nach und nach aufdecken, sodass man das ganze Ausmaß der jahrelang durchgeführten Grausamkeiten erst mit der Zeit entdeckt. Während manche Ereignisse sehr grausam sind, werden andere Probleme mithilfe vom Magie sehr leicht gelöst.
Leider hat es mir der Stil extrem schwer gemacht. In den teils arg kurzen und dann wieder unnötig komplex verschachtelten Sätzen habe ich einfach keinen Lesefluss gefunden. Dadurch zog sich das Buch für mich extrem in die Länge.
Interessehalber habe ich nach dem Lesen in das Hörbuch reingehört – die Erzählstimme ist angenehm, und da man sich über die Satzstruktur beim Hören weniger Gedanken machen muss, kann ich mir vorstellen, dass mir das Buch hörenderweise besser gefallen hätte.

Veröffentlicht am 07.03.2019

ereignisreiche, spannende, gefühlsgeladene Fortsetzung

Druidenkraft (Mysterious 2)
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Achtung: 2. Band der Mysterious-Trilogie, Spin-off-Reihe zu Enchanted. Die Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum ersten Band,→ Zwergenerbe.

Nach dem fiesen Cliffhanger des ersten Bandes war ich ...



Achtung: 2. Band der Mysterious-Trilogie, Spin-off-Reihe zu Enchanted. Die Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum ersten Band,→ Zwergenerbe.

Nach dem fiesen Cliffhanger des ersten Bandes war ich super gespannt, wie die Geschichte weitergeht.
Die Handlungsstränge werden nahtlos fortgesetzt. Möglichst frisches Vorwissen ist auf jeden Fall hilfreich, da nicht allzu viel wiederholt wird. Neben den bereits bekannten Figuren kommen im Verlauf der Handlung neue Charaktere hinzu. Zudem wird auch hin und wieder auf einige Figuren und Ereignisse aus Enchanted Bezug genommen.

Abwechselnd wird aus der personalen Sicht verschiedener Figuren das Geschehen an drei unterschiedlichen Schauplätzen geschildert.
Im Mittelpunkt steht die Ereignisse um Fiona und Connark. Die zwei hatten wahrlich keinen guten Start. Doch während Connark ohnehin schon alles versucht, um sein Vergehen wieder gut zu machen, ändert sich auch Fionas Einstellung langsam, je länger die Gruppe gemeinsam unterwegs ist und je mehr Gefahren sie überwinden müssen. Und davon gibt es wieder einige.
Überhaupt fand ich vor allem die Entwicklungen innerhalb der Gruppe total spannend. Die Charaktere kennen sich teilweise noch nicht so lange, doch einige Schwierigkeiten erfordern Mut und Vertrauen zueinander. Dabei gelingt es nicht jedem, vorbehaltlos Befehle zu befolgen, sodass es zu kleineren Auseinandersetzungen und Wortgefechten kommt.

Die Geschichte ist sehr ereignisreich. Es wird dramatisch und brisant. Allerdings gibt es auch immer wieder Szenen zum Schmunzeln – der Humor der Sidhe ist wirklich einmalig. Auch an Emotionen mangelt es nicht.
Das ganze Setting gefällt mir nach wie vor unglaublich gut. In der facettenreich ausgearbeiteten Welt gibt es wieder neue Wesen und Zusammenhänge zu entdecken.

Ich habe das Buch innerhalb eines (Sonn-)Tages gelesen, da mich die Geschichte komplett fesseln konnte und ich wissen wollte, wie es ausgeht – wobei ja noch ein dritter Band folgt und das Geschehen somit am Ende wieder sehr offen bleibt.

Fazit

Ereignisreiche, spannende Fortsetzung, in der nicht nur die Gefahren, die die Figuren bewältigen müssen, mich fesseln konnten. Besonders gefallen haben mir auch die zwischenmenschlichen Entwicklungen unter den Reisegefährten, die angesichts der vorhandenen Bedrohungen zusammenarbeiten müssen, auch wenn sie teilweise Vorbehalte gegeneinander hegen.

Veröffentlicht am 04.03.2019

ereignisreiches Fantasyabenteuer

Der Weltenfinder - Die zweite Reise ins Wolkenmeer
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Corren ist Forscher mit Leib und Seele. Er hat schon viele Gegenden erkundet, doch sein größtes Abenteuer wartet noch auf ihn. Er will sich am Grund des Wolkenmeers auf die Suche nach einer versunkenen ...

Corren ist Forscher mit Leib und Seele. Er hat schon viele Gegenden erkundet, doch sein größtes Abenteuer wartet noch auf ihn. Er will sich am Grund des Wolkenmeers auf die Suche nach einer versunkenen Stadt machen, in der er große Schätze einer untergegangenen Kultur vermutet. Mit einer mutigen Crew begibt er sich auf eine Reise, deren Ausgang für alle ungewiss ist.

Dies ist die zweite Reise ins Wolkenmeer. Die Kenntnis des ersten Bandes, dessen Handlung 10 Jahre zurück liegt, ist nicht zwingend erforderlich, da die Handlungen unabhängig voneinander sind, auch wenn drei der damaligen Reisegefährten im Buch vorkommen. Sie schildern einige ihrer Erlebnisse und Erfahrungen, weiteres Wissen über das damalige Abenteuer ist nicht zwingend notwendig. Was aber dennoch hilfreich ist, ist das Verständnis für die entworfene Welt. Ich hatte das Glück, den ersten Band in einer vom Autor begleiteten Leserunde zu lesen, sodass es einige Hintergrundinfos zum Wolkenmeer und seinen Bewohnern gab, die die Vorstellung dieser doch recht ungewöhnlichen Landschaft erleichtert haben, sodass ich nun bereits wusste, was auf mich zukommt.
Interessant ist auch, dass die Geschichten in der selben Welt spielen wie die „Imperium der Drachen“-Reihe. So wird beispielsweise die aus „Kampf um Aidranon“ bekannte Hauptstadt erwähnt, da Corren sie bereits bereist hat.

Alle Bücher, die ich bisher von Bernd Perplies gelesen habe, konnten mich total fesseln. Ein anschaulicher Schreibstil, ungewöhnliche Welten und facettenreiche Völker sorgen dafür, dass es während des Lesens immer wieder Neues zu entdecken gibt. In diesem Fall auch für Corrren, der zum ersten Mal ins Wolkenmeer reist und dabei gleich ein sehr ungewöhnliches Ziel ins Auge gefasst hat. Denn eigentlich will niemand zum Grund des Wolkenmeers, über welchen es zahlreiche Gruselgeschichten gibt… Während im ersten Band die Suche nach den Drachen und damit die vielfältigen Echsenarten und zahlreiche Kämpfe im Vordergrund standen, gibt es diesmal zahlreiche Details über verborgene Orte des Wolkenmeers. Kampflos geht die Suche aber auch für diese Gruppe nicht vonstatten, sodass es einige actionreiche Szenen gibt, die nicht jeder Reisegefährte unbeschadet übersteht.
Erneut hat mich die Vielfalt der Völker mit ihren optischen Besonderheiten und ihren speziellen Gaben fasziniert. (Und die zugehörigen Wortspiele: Vertreter aus dem Volk der Nondurierer, welche hundeartige Züge haben, heißen beispielsweise Knurrn und Winsla.). Auch gibt es wieder jede Menge Magie und fantastischer Elemente.

Die Handlung beginnt relativ ruhig, es dauert, bis Corren seine Mannschaft zusammengestellt hat und sich tatsächlich auf die Reise begibt. Doch dann steigert sich das Tempo. Unerwartete Schwierigkeiten und Entdeckungen sorgen für einige Umwege und Konflikte, die bewältigt werden müssen. Zum Ende hin wird das Geschehen immer ereignisreicher und dramatischer. Mit langen, schmachtenden Liebesgeschichten hält sich Bernd Perplies nicht auf, auch wenn es nicht völlig an Gefühlen fehlt.
Der Schluss ist stimmig, gibt aber nur einen Ausblick, wie es für die verbliebenen Figuren weitergehen könnte und führt die Geschichte nicht komplett zuende.

Fazit

Schon im ersten Band konnte mich das detailliert ausgearbeitete Setting begeistern: ein Ozean gefüllt mit Wolken statt mit Wasser, mit schwebenden Felseninseln und Drachen als Bewohnern, mit fliegenden Schiffen, mutigen Abenteurern, Luftpiraten und Drachenjägern. Die Welt ist unglaublich facettenreich und auch die einzelnen Figuren weisen sehr unterschiedliche Charakterzüge auf und sorgen damit immer wieder für Überraschungen und ungeahnte Talente. Auch die Handlung hält zahlreiche Wendungen bereit. So wird die Geschichte, je weiter sie voranschreitet, immer spannender und dramatischer. Zahlreiche Kämpfe, einige Verluste, Freundschaft und Verrat, ungewöhnliche Entdeckungen und jede Menge Magie sorgen für eine abwechslungsreiche Mischung und spannende Lesestunden.