Profilbild von kaeferchen

kaeferchen

Lesejury Star
offline

kaeferchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kaeferchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2025

Anders als gedacht, aber dennoch spannend

Seven Ways to Tell a Lie
0

Ein Jahr ist es her, dass Enya verschwunden ist. Seit einem Jahr ist Jonahs Clique zerbrochen. Nun taucht ein Video auf, in dem Jonah und seine ehemaligen Freunde in einem Schulbus sitzen, der letztlich ...

Ein Jahr ist es her, dass Enya verschwunden ist. Seit einem Jahr ist Jonahs Clique zerbrochen. Nun taucht ein Video auf, in dem Jonah und seine ehemaligen Freunde in einem Schulbus sitzen, der letztlich abstürzt… Das Video ist ein Fake und nur der Beginn des Albtraums. In der Folge werden weitere Deepfakes veröffentlicht, die nach und nach Geheimnisse von Jonahs Freunden veröffentlichen. Die Teenager wollen die Videoserie unbedingt beenden. Dafür suchen sie gemeinsam nach dem Ursprung und müssen ein vergangenes Ereignis aufarbeiten. Doch ihnen läuft die Zeit davon, denn das nächste Video könnte jederzeit erscheinen.

Nach dem Klappentext hatte ich andere Erwartungen an die Handlung. Dennoch hat mir die spannende Geschichte gut gefallen.

Wie gruselig ist die Vorstellung, dass plötzlich ein Video im Internet kursiert, in dem man seinen eigenen Tod sieht. Die heutige Technik macht es möglich… Die Videos wirken täuschend echt, sind aber dennoch Fälschungen. Was allerdings nicht falsch ist, sind die Inhalte. Abgesehen vom Busvideo decken die Videos verschiedene Geheimnisse der Clique auf, von denen kaum jemand wusste. Alle sind angespannt. Das nächste Video könnte das eigene sein. Welches dunkle Geheimnis wird ans Licht kommen. Wie wird die Umwelt auf das Geheimnis reagieren.
Mit jedem Video hat es die ehemalige Clique schwerer, aber je mehr ihre Mitschüler sie meiden, desto mehr müssen sie wieder zusammenrücken. Und irgendwie scheint alles mit der verschwundenen Enya zusammenzuhängen…

Die immer neuen Videos sowie die Spurensuche nach Enya sorgen für eine anhaltende Spannung und Aufregung. Es ist relativ schwer vorhersehbar, was als nächstes passieren wird und welche Geheimnisse noch ans Licht kommen.
Die einzelnen Enthüllungen sind alle ziemlich extrem und bringen der Geschichte eine ernste Note. Der ganze Ort kennt die Videos. Warum aber weder Eltern noch Lehrer darauf reagieren, bleibt für mich etwas unverständlich.

In die aktuelle Handlung, die aus der Ich-Perspektive von Jonah geschildert wird, sind kleine Rückblenden eingefunden, die nach und nach die vergangenen Ereignisse um Enyas Verschwinden zusammensetzen.
Im Verlauf konnten mich viele Dinge überraschen, andere Wendungen hingegen deuten sich an. Die Auflösung und letzten Kapitel kommen sehr dramatisch daher.

Fazit

Erschreckende, extreme Enthüllungen, große Geheimnisse und eine spannende Spurensuche, die in einem (über)dramatischen Finale gipfelt.

Veröffentlicht am 04.04.2025

eher ereignisarm

Dark Cinderella
0

Sofia sucht ihre vermisste Freundin, die zuletzt im Palast von Skønien gesehen wurde. Dass sie Prinzessin Linnea das Leben rettet, verschafft ihr letztlich die Chance, sich im Palast umzusehen und das ...

Sofia sucht ihre vermisste Freundin, die zuletzt im Palast von Skønien gesehen wurde. Dass sie Prinzessin Linnea das Leben rettet, verschafft ihr letztlich die Chance, sich im Palast umzusehen und das Vertrauen der Geschwister Linnea und Maximilian zu erschleichen, während der Prinz seinerseits die Aufgabe hat, sie im Auge zu behalten…

Die Ereignisse wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Sofia und Maximilian geschildert. Gesprochen werden die Hauptfiguren von Chantal Busse und Vincent Fallow, denen man gut zuhören kann.

Zudem ist es leicht, dem Geschehen hörend zu folgen, weil letztlich leider nicht wahnsinnig viel passiert. Nachdem Sofia Linnea geholfen hat, ist ihr der erhoffte Schritt in den Palast gelungen. Viel zu lange schon sucht sie nach Spuren ihrer Freundin und tatsächlich fällt deren Name im Palast. Aber es bleibt bei unverständlichen Andeutungen, die Sofia nicht voran bringen. Und so führt sie mal hier und da ein Gespräch, schaut sich um und sucht nach Antworten.
Sie sucht den Kontakt zu beiden Geschwistern, versucht Linneas Freundschaft zu gewinnen und flirtet mit Maximilian in der Hoffnung auf Hinweise. Dass Maximilian seinerseits versucht, ihre wahren Absichten zu ergründen, macht die Sache ein wenig verworren.
Einerseits knistert es zwischen ihnen, andererseits lügen sie einander an und spielen sich etwas vor. Daher ist es schwer, die Annährung zwischen den beiden wirklich einzuordnen.
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr verstrickt Sofia sich in ihren eigenen Lügen und den aufgeheizten Gefühlen. Sie lügt und betrügt, um nicht ertappt zu werden und ihre Antworten zu finden, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer. Sie ist schlagfertig, tough und mutig, aber ihr rücksichtsloses Vorgehen macht sie dennoch nicht gerade zur sympathischsten Protagonistin.

Mit dem Cliffhanger wird das Geschehen erstmals richtig dramatisch. Am Ende bleiben zahlreiche Fragen offen.

Fazit

Auch wenn sich die Geschichte gut hören lässt, empfand ich die Story als unspektakulär. Große Spannung kommt nicht auf. Protagonistin Sofia erhält kleine Hinweise auf ihrer Suche, die aber nur neue Fragen aufwerfen.

Veröffentlicht am 04.04.2025

History meets Fantasy

Geheimnisse des Nil, Band 1 - What the River Knows
0

Inez’ Eltern reisen regelmäßig nach Ägypten und lassen sie dafür monatelang allein. Sie würde sie so gern begleiten und das fremde Land selbst entdecken, doch dann bekommt sie einen Brief, dass ihre Eltern ...

Inez’ Eltern reisen regelmäßig nach Ägypten und lassen sie dafür monatelang allein. Sie würde sie so gern begleiten und das fremde Land selbst entdecken, doch dann bekommt sie einen Brief, dass ihre Eltern gestorben sind. Inez begibt sich auf eine lange Reise nach Kairo, um herauszufinden, was passiert ist. Vor Ort trifft sie auf ihren Onkel und dessen Handlager, die sie unbedingt loswerden wollen. Das macht Inez nur noch neugieriger und misstrauischer.

Inez ist eine aufgeweckte, neugierige und mutige Protagonistin. Allein begibt sie sich auf die Reise von Südamerika nach Ägypten, um die letzten Wege ihrer Eltern zu rekonstruieren. In Empfang genommen wird sie von Whit, der für ihren Onkel arbeitet und sie direkt auf das nächste Schiff zurück schaffen möchte. Doch Inez lässt sich von dem muskulösen Mann genauso wenig einschüchtern, wie von den Waffen, die in der Folge hin und wieder auf sie gerichtet werden.
Ihr Interesse an der Kultur und der Geschichte des Landes vermischt sich mit dem unbedingten Drang, die Wahrheit herauszufinden, wobei Inez in einigen Situationen recht naiv agiert.
Und dann ist da auch noch Inez’ Gabe, bei dem Kontakt mit magisch aufgeladenen Artefakten kleine Visionen zu bekommen.

Inez stößt auf jede Menge Geheimnisse und Halbwahrheiten. Sie schafft es, ihren Onkel bei dessen Arbeit auf verschiedenen Ausgrabungsstätten zu begleiten und wird immer misstrauischer, während sie Whit gleichzeitig immer lieber gewinnt – und das auf keinen Fall zulassen möchte.
Whit hingegen bleibt die komplette Zeit recht rätselhaft und undurchschaubar, da er nicht viel von sich preisgibt.

Es entwickelt sich eine abenteuerliche Suche, in der sich Geschichte und Fantasy vermischen. Wobei die Handlung durch den Schauplatz im 19. Jahrhundert ebenfalls bereits ein historisches Setting hat und Inez mit ihrem Freiheitsdrang als alleinreisende Frau an so manche Grenze dieser Zeit stößt.

Inez sucht nach Hinweisen, nach versteckten Gräbern und magischen Schätzen. Sie findet vom allem etwas – verbunden mit einigen Gefahren und Schwierigkeiten, die sie überwinden muss.
Insgesamt empfand ich die Geschichte als etwas zu lang, dafür dass insgesamt dann gar nicht so wahnsinnig viel passiert. Es gibt kleinere Wendungen, jede Menge Geheimnisse, Lügen und Intrigen. Spannende Passagen wechseln sich mit zähen Kapiteln ab. Von einer Wende werden zumindest die Figuren extrem überrascht, obwohl sie ziemlich offensichtlich ist. Der Magieaspekt kommt insgesamt relativ kurz.

Am Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem turbulenten, dramatischen Finale, dass im Vergleich zum Rest der Handlung sehr extrem daherkommt.
Es bleiben viele Fragen offen.

Der überwiegende Teil der Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Inez geschildert. Dazwischen gibt es ein paar kurze Kapitel aus Whits Sicht. Gesprochen wird die Geschichte von Leonie Landa und Martin Valdeig, denen ich beiden gut zuhören konnte.

Fazit

Das historische Ägypten, in dem noch weiter nach Schätzen der Vergangenheit gesucht wird, hat mir gut gefallen. Die Handlung bietet spannende Momente, allerdings auch viele Passagen, an denen das Geschehen nur vor sich hin plätschert.

Veröffentlicht am 05.03.2025

toller Auftakt

The Serpent and the Wolf
0

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen!

Vaasa ist eine starke, schlagfertige Protagonistin. Nach der erzwungenen Hochzeit will sie sich nicht einfach in ihr Schicksal fügen. Auf den Deal mit Reid ...

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen!

Vaasa ist eine starke, schlagfertige Protagonistin. Nach der erzwungenen Hochzeit will sie sich nicht einfach in ihr Schicksal fügen. Auf den Deal mit Reid – sie spielen aus politischen Motiven das glückliche Paar, dafür lernt sie ihre Magie zu kontrollieren – lässt sie sich nur ein, weil sie sich einen Vorteil davon erhofft.
Reid hingegen ist durchweg sympathisch. Er ist ein rücksichtsvoller Mann, der Vaasas Abwehr jederzeit akzeptiert, sie aber dennoch gern neckt. Er ist zudem ein bedachter Anführer.

Während Reid Vaasa von Beginn an toll findet, sieht sie ihn zunächst als Feind. Anfangs kann sie die gespielte Nähe zu Reid nur schwer ertragen, hinter verschlossenen Türen keift sie ihn kräftig an und meidet seine Nähe. Nur langsam baut sie Vertrauen auf und die zwei werden zu Verbündeten. Vaasas Gefühle entwickeln sich ganz allmählich, sodass die Liebesdramen über weite Strecken kein zentrales Thema des Buches sind, was ich sehr angenehm fand.

Stattdessen stehen Vaasas magische Ausbildung und die politischen Entwicklungen im Vordergrund. Die entworfene Welt mit den verschiedenen Reichen, die aufgrund teils unterschiedlicher Ressourcen voneinander abhängig sind, ist komplex und spannend, hätte an einigen Stellen aber gern etwas ausführlicher erklärt werden dürfen. Das gilt auch für das Magiesystem mit den verschiedenen Hexenzirkeln, die über unterschiedliche Kräfte verfügen, worüber ich gern noch mehr erfahren hätte.
Die Handlung ist voll von Lügen, Intrigen und Geheimnissen. Dabei sorgen unerwartete Verräter für spannende und dramatische Wendungen.
Während in manchen Situationen ein paar zu viele Details des Alltags geschildert werden, macht die Handlung an anderen Stellen kleine zeitliche Sprünge aus denen man etwas wenig erfährt. Insgesamt habe ich die abwechslungsreiche und spannende Geschichte aber inhaliert und mit den sympathischen Figuren mitgefiebert.

Nach dem Cliffhanger bin ich sehr neugierig auf die Fortsetzung.

Fazit

Eine tolle Fantasygeschichte mit Überraschungen und Wendungen, in der die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte zwar präsent ist, aber nicht im Mittelpunkt steht, sodass die spannenden politischen Intrigen und magischen Entwicklungen ausreichend Raum bekommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2025

spannender als Band 1

Empire of Sins and Souls 2 - Das gestohlene Herz
0

Achtung: 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum ersten Teil vorhanden

Die Idee von Band 1 hat mir gut gefallen, packen konnte mich das Buch allerdings nicht. Zoé empfand ich als zu passiv, dennoch hatte mich ...

Achtung: 2. Band. Inhaltliche Spoiler zum ersten Teil vorhanden

Die Idee von Band 1 hat mir gut gefallen, packen konnte mich das Buch allerdings nicht. Zoé empfand ich als zu passiv, dennoch hatte mich das Ende neugierig gemacht.

Zoé gefällt mir hier etwas besser, sie hat mehr eigenen Antrieb und handelt von allein, wobei sie schon hier und da auch einen Anstoß braucht.
Während Band 1 im Totenreich spielt, findet die Handlung nun fast komplett auf der Erde statt, wo Zoé als Geist vorsichtig sein muss. Menschen dürfen keine Geisteraktivitäten bemerken, sodass die Geister von sich aus nichts verändern dürfen, damit sie nicht auffallen und gejagt werden. Damit birgt jedes Türöffnen ein Risiko.

Der Klappentext von Band 1 deutet bereits an, dass eigentlich nicht Alexei – Zoés Liebhaber in Band 1 – der Love-Interest ist. Und so kommen sich Zoé und Kaspar hier langsam näher, obwohl Zoé zunächst überhaupt gar nichts mit ihm zu tun haben will.
Das Buch enthält einige Bettszenen, dabei haben die Figuren eigentlich großen Zeitdruck und dürfen auch nicht auffallen – aber für eine abenteuerliche Nacht muss trotzdem immer mal Zeit sein. Ihr Timing ist dabei so manches Mal fragwürdig.

Die Story hat spannende Momente, der ganze Handlungsverlauf ist für mich etwas aufregender als im ersten Teil, weil durch die Suche, die Flucht und Verfolger immer eine gewisse Dramatik über dem Geschehen liegt.

Kaspar wird als Monster dargestellt. Nach und nach offenbart sich, dass es vielleicht doch nicht ganz so einfach ist und er zumindest teilweise Gründe für seine Taten hatte. Ob dies allerdings seine Morde rechtfertigt?
Zumindest eine Tat bleibt bisher ungeklärt, auch wenn Kaspar andeutet, dass die Geschichte nicht so ablief, wie Zoé bisher denkt.
Daher bleiben für das Finale noch etliche Fragen offen, allen voran: Welche Charaktere lügen? Wer meint es ernst mit Zoé? Auch die Absichten vieler Figuren bleiben noch komplett im Dunklen.
Und nachdem das Ende mit zahlreichen unerwarteten Wendungen daherkommt, bin ich gespannt auf den Abschlussband.

Fazit

Band 2 hat mir etwas besser gefallen als der Auftakt. Die Handlung ist ereignisreicher und spannender und Protagonistin Zoé handelt mehr von sich aus, auch wenn ich nicht jede ihrer Taten nachvollziehen kann. Es bleiben noch viele Fragen offen.