True Crime der 70er
Bright Young WomenJessica Knoll ist es mit "Bright Young Women" gelungen, True Crime mit dem Spirit der 70er-Jahre zu mischen und so ein bewegendes Buch zu schaffen. "Bright Young Women" sticht aus der Masse der anderen ...
Jessica Knoll ist es mit "Bright Young Women" gelungen, True Crime mit dem Spirit der 70er-Jahre zu mischen und so ein bewegendes Buch zu schaffen. "Bright Young Women" sticht aus der Masse der anderen True Crime Geschichten heraus. Allein bei der Betrachtung des Covers wird schnell klar: Ab in die 70er. Zusammen mit den spannenden Klappentext bekommt man einen guten Eindruck, was dieses Buch zu bieten hat.
Das Setting in den 70er Jahren ist in dem Buch deutlich spürbar und wird durch den tollen Schreibstil von Jessica Knoll gut transportiert. Erzählt wird hier aus der Perspektive mehrerer Opfer. Die Identität des Täters tritt in den Hintergrund und neben dem True Crime treten Themen wie Feminismus, Machtmissbrauch, Trauma(-bewältigung) und Freundschaft in den Mittelpunkt.
Bright Young Women unterscheidet sich in vielen Punkten von anderen Thrillern. Leider wurden mir einige Passagen zu detailliert beschrieben. Zwar fügt sich das Bild am Ende des Buches sinnvoll zusammen und die eher langatmigen Stellen wirken im Nachgang passend ... aber insgesamt hat mir ein bisschen Spannung und der gewisse Thrill gefehlt. Durch die wechselnden Sichtweisen entsteht ein bruchstückhafter Schreibstil, bei dem sich erst am Ende des Buches alle Puzzleteile zusammenfügen. Das ging mir persönlich etwas zu langsam. Hier hätte man einige Stellen etwas kürzen können und so ein höheres Spannungsmaß zu halten. Dennoch passt am Ende alles zusammen und ich wurde an vielen Stellen emotional berührt. Besonders die Opfer-Täter-Thematik und die Solidarität haben mich beeindruckt.
Insgesamt eine Leseempfehlung für die, die gerne True Crime lesen und ein70er Jahre Setting suchen.