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Veröffentlicht am 08.08.2022

Leseeinstieg für Dino-Fans

SUPERLESER! Vorsicht, Dinos!
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„Dieses Erstlesebuch über die Welt der Dinos eignet sich mit kurzen Sätzen, einfacher Sprache und extra großer Fibelschrift perfekt zur Leseförderung.“

Inhaltlich handelt es sich bei dem Erstleser-Buch ...

„Dieses Erstlesebuch über die Welt der Dinos eignet sich mit kurzen Sätzen, einfacher Sprache und extra großer Fibelschrift perfekt zur Leseförderung.“

Inhaltlich handelt es sich bei dem Erstleser-Buch „Vorsicht, Dinos!“ um eine Sammlung einiger Dino-Mini-Porträts: Der Name des jeweiligen Dinos wird genannt und seine markanteste Eigenschaft. Der Rest der Doppelseite ist mit einer hervorragenden, fotorealistischen Illustrationen gefüllt.
Es sind auch nicht nur die bekanntesten Dinosaurier porträtiert, sondern durchaus auch weniger bekannte wie der Stegoceras.
Die denn Griechischen entlehnten Dinonamen sind wohl auch das Herausforderndste für den Erstleser.

Mein Sohn findet dieses Buch extrem spannend und er freut sich drauf, wenn er nun bald lesen lernt und sich die Worte und Namen selbst erarbeiten kann.
Inhaltlich kann das Buch dem eingefleischten Dino-Fan aber nicht viel Neues bieten. Die Welt der Dinosaurier beinhaltet so viel mehr und diesem Thema nähern sich durchaus auch die Kleinsten schon aus systematischerer Sicht. Es ist oft gerade die paläontologische Arbeit die die Faszination am Thema ausmacht.

Das bleibt bei diesem sehr kurz gehaltenen Buch natürlich auf der Strecke. Es ist eher dadurch spannend, dass man sich den Selbstlesen hier über sein Lieblingsthema nähern kann.

Sehr gut gefällt uns auch die kleine Bastelanleitung am Ende des Buches. Hier knüpfen wir uns einen Dino-Schlüsselanhänger aus Perlen.

Insgesamt ein durchaus empfehlenswertes Erstleser-Buch, das dem Schulanfänger hier sehr gefällt.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Eine wunderbare Sommerlektüre

Reisen mit leichtem Gepäck
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„Natürlich hatte ich großen Respekt vor diesen Herren, die einzig und allein ihre verlorene Lust suchten und denen sonst nichts wichtig war, aber gleichzeitig machte ich mir Sorgen, ob wir genügend Kaffee ...

„Natürlich hatte ich großen Respekt vor diesen Herren, die einzig und allein ihre verlorene Lust suchten und denen sonst nichts wichtig war, aber gleichzeitig machte ich mir Sorgen, ob wir genügend Kaffee im Haus hatten und ob es sehr unaufgeräumt war.“ (37)

Die für ihre Mumin-Bücher berühmte Autorin und Illustratorin Tove Jansson war ein Ausnahmetalent. Vielen hierzulande dürfte nicht (mehr?) bekannt sein, dass sie auch Literatur für Erwachsene geschrieben hat. In „Reisen mit leichtem Gepäck“ versammeln sich zwölf Kurzgeschichten der bekannten Schriftstellerin.

Dieses Buch hat alle meine Erwartungen übertroffen. Ich mag Kurzgeschichten, zum Beispiel von Alice Munro und Judith Hermann. Tove Janssons Geschichten sind genauso pointiert und klug. Besonders ist hier aber, dass die Geschichten trotz ihrer Ernsthaftigkeit sehr leicht und wohlwollend sind.

Ein wunderbares Lesevergnügen. Tove Jansson war eine kluge Beobachterin, eine Menschenkennerin, die in ihren Geschichten stets freundlich auf ihre Figuren schaut, so schwierig und eigensinnig sie auch sein mögen. Sie erzählt uns in „Reisen mit leichtem Gepäck“ von den unterschiedlichsten zwischenmenschlichen Beziehungen und lässt ihre Protagonisten dafür reisen. Reisen, um alte Bekannte, Verwandte oder Freunde zu besuchen. Reisen, um mal rauszukommen aus dem Alltag. Oder auch mal reisen, um in einer leeren Nachkatastrophenwelt „einkaufen“ zu gehen.

Ich habe dieses Buch so genossen und werde nun einen ihrer Romane lesen.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Enttäuschend

Susanna
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„Da war dieses Mädchen. Ich wünschte, ich hätte sie gekannt.“

Dieses Mädchen heißt Susanna und das Leben führt sie schon als kleines Kind aus Basel heraus nach Amerika. Dort wird sie zur mittelmäßig begabten ...

„Da war dieses Mädchen. Ich wünschte, ich hätte sie gekannt.“

Dieses Mädchen heißt Susanna und das Leben führt sie schon als kleines Kind aus Basel heraus nach Amerika. Dort wird sie zur mittelmäßig begabten und mit der aufkommenden Fotografie konkurrierenden Porträtmalerin. Eines ihrer bekanntesten Bilder malt sie von Sitting Bull.

Susanna ist vielleicht besser bekannt unter dem Namen Caroline Weldon. Denn Alex Capus‘ neuster Roman beruht auf einer wahren Geschichte.

Und Caroline Weldons Geschichte ist tatsächlich recht interessant.1 Allerdings erzählt Capus sie sehr gemächlich und es entsteht der Eindruck, dass Susanna ein routiniertes und unaufgeregtes Leben führte. Die maßgeblichen Wendepunkte darin werden durch nahestehende Personen herbeigeführt. Und sie selbst zeigt keinerlei Regungen.

Hinzu kommt die etwas seltsame Erzählperspektive, denn der Erzähler tritt aus der Geschichte heraus, kommentiert und fasst große Abschnitte der realen Geschichte mal eben - aus heutiger Sicht - zusammen. Der affektierte Erzähler, der sich einer kitschigen Sprache bedient, und die passive Protagonistin ergeben ein Bild von Caroline Weldon, das sehr uncharmant ist. Eine arrogante, gefühllose Frau in einem eher langweiligen Leben.

Wie, um die Geschichte aufzupeppen, werden ab und zu grausame und blutige Passagen eingestreut. Diese unnötigen und ekeligen Szenen habe ich überblättert.

Ich habe schon sehr gute Bücher von Alex Capus gelesen. Und ich hatte Lust, die Lebensgeschichte von Caroline Weldon kennen zu lernen.

Aber es drängt sich beim Lesen des Romans schon die Frage auf, warum Capus uns die Geschichte dieser Frau erzählen wollte? Er zeichnet kein freundliches Bild von ihr. Und erzählt hat er auch schon deutlich besser.

Schade.

1Nachzulesen zum Beispiel bei Wikipedia.

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Veröffentlicht am 04.07.2022

Die Geschichte der Frauen - spannend und unterhaltsam

1919 - Das Jahr der Frauen
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„Die ersten Minuten des neuen Jahres sind angebrochen, 1919, das klingt wie eine Schnapszahl, nein, es soll vor allem eine Glückszahl sein.“ (11)

In diesem Jahr kann erstmals ein wenig aufgeatmet werden: ...

„Die ersten Minuten des neuen Jahres sind angebrochen, 1919, das klingt wie eine Schnapszahl, nein, es soll vor allem eine Glückszahl sein.“ (11)

In diesem Jahr kann erstmals ein wenig aufgeatmet werden: Der Krieg ist vorbei. Vieles scheint möglich. Aber es sind unruhige Zeiten und die Menschen müssen ein neues Miteinander finden. Hunger, Trauer, Angst - viele Gefühle sind noch immer präsent.
Aber es ist auch ein Jahr, in dem sich in Sachen Frauenbewegung und Emanzipation etwas tut. Frauen dürfen in Deutschland erstmals wählen und tun dies auch mit großer Mehrheit.

„Bei der Wahl-Premiere beteiligen sich 82% aller wahlberechtigten Frauen, siebenunddreißig weibliche Abgeordnete ziehen ins Parlament ein, immerhin ein Zehntel Frauen, für den Anfang nicht schlecht, unter ihnen Gertrud Bäumer, Marie Elisabeth Lüders und Louise Schröder.“ (Seite 49)

Frauen erschließen sich Lebensbereiche wie Kunst, Literatur, Erziehungswissenschaften und Naturwissenschaften. Sie machen Karriere, gründen Vereine, setzen sich für die sozial Schwächeren ein. Sie lieben und leben frei.

Unda Hörner fasst in ihrem Buch die wichtigsten Ereignisse des Jahres 1919 zusammen. Sie lässt uns nacherleben was Frauen wie Rosa Luxemburg, Coco Chanel, Else Lasker-Schüler, Anita Augspurg, Alma Mahler-Gropius und Käthe Kollwitz in diesem Jahr gemacht, gefühlt und erreicht haben.

Selten ist Geschichte so spannend und unterhaltsam aufbereitet. Und immer noch viel zu selten wird der Fokus auf die Geschichte der Frauen gelegt. Unda Hörners Buch ist eine fantastische Zeitreise; sie macht Spaß und ist lehrreich.

Wie schön, dass es bereits einen weiteren Band gibt, in dem wir in das Jahr 1929 reisen. (Und im August 2022 kommt sogar ein dritter Band raus - ich freue mich schon!)

Um die Geschichten dieser Frauen geht es:

Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann
Sylvia Beach
Coco Chanel
Marie Curie
Hedwig Dohm
Gertrud Grunow
Clara Grunwald
Caroline von Heydebrandt
Hannah Höch
Marie Juchacz
Käthe Kollwitz
Else Lasker-Schüler
Suzanne Lenglen
Rosa Luxemburg
Alma Mahler-Gropius
Gunta Stölzl
Mary Wigman

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Die Geschichte des Buches

Papyrus
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„Wenn eine Erzählung mich packt, wenn mich ihr Wörterregen durchnässt, wenn ich auf fast schmerzliche Weise begreife, wovon da erzählt wird, wenn mich die innige, einsame Gewissheit überkommt, dass der ...

„Wenn eine Erzählung mich packt, wenn mich ihr Wörterregen durchnässt, wenn ich auf fast schmerzliche Weise begreife, wovon da erzählt wird, wenn mich die innige, einsame Gewissheit überkommt, dass der Autor mein Leben verändert hat, dann glaube ich aufs Neue: Ich - ganz besonders ich - bin die Leserin, nach der dieses Buch gesucht hat.“ (172)

Von mündlich überlieferten und schauspielerisch vorgetragenen Geschichten zur Schrift. Von Steintafeln zum geschriebenen Wort auf Papyrusrollen; bis hin zu Tierhäuten, Hadernpapier und unseren heutigen Holzpapieren. Herrscher, die das Wissen der Welt sammeln und besitzen wollten und beeindruckende Bibliotheken und Museen gründeten. Von für den Handel wichtigen Listen über Heldenepen bis hin zu einer vielfältigen Genrelandschaft. Vom gebildeten Adel über Kleriker bis hin zu nahezu jedem Bürger, der lesen lernen und dadurch Leser werden konnte. Klassiker, die immer wieder von begeisterten Lesern abgeschrieben, versteckt und bewahrt wurden und so bis heute überdauern konnten.

Irene Vallejo zeichnet all diese Entwicklungen in „Papyrus“ nach und geht der Geschichte des Buches auf faszinierende, hochgradig spannende Weise nach.

Ich kann das dieses Buch mit keinem anderen vergleichen, da es etwas völlig Neues ist. Ein aufregendes Sachbuch, eine Reise in die Antike, ein Herzensthema. Und wenn das Herz sehr für ein Thema schlägt, dann fehlen einem manchmal die Worte. So geht es mir bei diesem Buch. Ich kann eigentlich nur so viel sagen:

Ich - ganz besonders ich - bin die Leserin, nach der Irene Vallejos Buch gesucht hat. Und bestimmt auch du. Denn „Papyrus“ ist eine Geschichte für Büchermenschen.

Diese wunderschöne Ausgabe mit Goldprägung und Lesebändchen darf das Herzstück meiner kleinen Privatbibliothek werden.

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