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Veröffentlicht am 26.06.2022

Klare Empfehlung

Whitestone Hospital - High Hopes
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Ich bin eigentlich jemand, der ungern Ärzteserien
schaut. Daher kann ich mich der Greys Anatomy Welt
nicht anschließen. Allerdings hat mich High Hopes
doch irgendwie überzeugt, dass mein Interesse
ausreichend ...

Ich bin eigentlich jemand, der ungern Ärzteserien
schaut. Daher kann ich mich der Greys Anatomy Welt
nicht anschließen. Allerdings hat mich High Hopes
doch irgendwie überzeugt, dass mein Interesse
ausreichend gewesen ist, um dem Ganzen eine
Chance zu geben und ich wurde absolut nicht
enttäuscht!
Am besten gefiel mir, dass der Mensch in High Hopes
absolut im Vordergrund steht. Der Mensch mit all
seinen Facetten: Medizinisch, psychologisch und
emotional. Alles dabei und manchmal natürlich mit
einer Prise Dramatik. Ich finde es klasse wie Ava Reed
es geschafft hat auch schlechte Seiten eines
Menschen so realistisch und normal wie möglich
rüberzubringen.
Die Charaktere sind alle liebgewonnene Figuren! Bis
auf Nash - der mir manchmal einfach ein wenig zu
viel Stock im Arsch hat - hier sind nicht sämtliche Figuren auffällig gekünstelt dramatisiert worden. Man
hat beim Lesen das Gefühl, dass man diese
Menschen komplett versteht und kann mitfühlen.
Natürlich gibt es auch die Liebesgeschichte, aber wer
hier viele spicy Scenes will, ist hier leider falsch, denn
es geht wirklich, um die Große Sache in diesem Buch:
Gefühle, Mensch, Freundschaft und Mut. Es macht
Spaß zuzusehen wie Laura sich entwickelt, kämpft
und sich verliebt. Denn es ist herrlich romantisch und
trotzdem realistisch, sofern man denn auch einen
Doktortitel trägt! Es gibt auch viele Hürden in der
Geschichte, die die Protagonisten überwinden
müssen. Eine davon ist besonders heftig und lässt ab
sofort mein Herz (vor Angst) höher schlagen, wenn
ich an diese Geschichte denke.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.10.2021

Absolut begeistert!

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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„A fate darker than love“ ist der Auftakt der „The last goddess“- Dilogie von Bianca Iosivoni. Bianca Iosivoni ist bekannt für das Schreiben von New Adult und Romantasy Geschichten.

Valkyren sind die ...

„A fate darker than love“ ist der Auftakt der „The last goddess“- Dilogie von Bianca Iosivoni. Bianca Iosivoni ist bekannt für das Schreiben von New Adult und Romantasy Geschichten.

Valkyren sind die Nachfahrinnen der nordischen Götter und die Einzigen, die die Menschheit vor dem endgültigen Untergang bewahren können. Ihr Auftrag: die Seelen gefallener Helden nach Valhalla zu begleiten. Blair, die als Tochter einer Valkyre keine eigenen Kräfte besitzt, hat mit alldem nichts zu tun - bis ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt. Doch Blair ist sich sicher, dass es kein Unfall war. Ihre Mutter wurde ermordet. Allerdings will ihr niemand glauben, nicht einmal ihr bester Freund Ryan, für den sie schon lange mehr als nur Freundschaft empfindet. Auf sich allein gestellt macht sich Blair auf die Suche nach der Wahrheit und muss schon bald erkennen, dass ihr Schicksal aufs Engste mit dem der Valkyren verknüpft ist - und mit dem von Ryan.

Ich habe schon mehrere Bücher von Bianca Iosivoni gelesen und die meisten mag ich sehr. Als ich „A fate darker than love“ in die Hand nahm, wusste ich aber noch nicht wie sehr mich dieses Buch in seinen Bann reißen würde.

Der Lesefluss dieser Geschichte ist unglaublich! Ich war und bin beeindruckt wie locker und leicht sich diese Geschichte liest. Die Worte sind simpel, der Satzbau viel simpler, aber ohne, dass man das Gefühl hat, dass man ein Kinderbuch liest. Denn Wörter wie Valhalla, Ragnarök, Thor und Heimdall - ja, Leute!, in einen Satz zu bringen kann teilweise Gehirnzellen kosten und trotzdem hatte ich überhaupt nicht das Gefühl nicht mitkommen zu können.

Die Handlung ist bombastisch! Am Anfang gibt es eine kleine Einführung und man ahnt noch gar nicht wie viel in der Einführung schon so viele Hints auf die folgende Handlung gibt. Es geht stetig aufwärts. Mehr Spannung, mehr Emotion, mehr Action. Ich habe mich gefühlt wie einem Kinofilm, der immer besser wird.

Die Charaktere - wow! Wir treffen zum einen auf sehr viele Charaktere, was es ist nicht so leicht macht auf jeden einzelnen Charakter im Detail einzugehen. Das Schöne ist, dass das auch gar nicht nötig ist, denn meiner Meinung nach geht es in dieser Geschichte primär um das Geschehen um alle herum, als um das Geschehen von Blair, Ryan oder einer Valkyre. Natürlich sind Blair und Ryan keine Charaktere, die man gar nicht kennenlernt, aber es gibt die wichtigsten Informationen und Beschreibungen, um den Charakter zu verstehen und mögen zu kennen und darüber hinaus muss auch nichts weiter gesagt werden. Ich persönlich brauche keine weiteren 10 Seiten auf denen der Charakter über seine tiefsten Gedanken berichtet. Daher ist in diesem Buch der Fokus wirklich auf Handlung und Fortsetzung. Was passiert mit Blair? Wie geht sie damit um?

Blair ist auch eine sehr tolle Protagonistin. Ihrem Alter entsprechend etwas naiv, aber an so vielen Stellen extrem erwachsen. Sie hinterfragt und ist sturköpfig, aber wenn es um ihre Liebsten geht, würde sie durchs Feuer gehen. Eine Schwäche, die die Geschichte deutlich zeigt und Spannung bringt!

Ryan ist eher wenig in der Geschichte erklärt. Man erhält ein paar Details. Immer so viel, dass man den Figuren ein Stück weit voraus ist oder so wenig, dass es spannend vor lauter Fragen wird. Ein sehr ausgeglichenes Spiel der Autorin, auch wenn der Charakter ein wenig zu zart beschrieben ist. Für mich aber kein Problem.

Eine Liebesgeschichte gibt es auch, die auch für die Handlung wichtig ist. Hier muss aber gesagt werden, dass man hier keinen Liebesroman erwarten sollte, sondern, dass Action wirklich im Vordergrund spielt, während Liebe ein Mitbringsel ist.

Die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. Zuerst konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, was mich erwarten würde. Ich finde es super, dass man viele Parallelen zur Marvel-Welt entdeckt bzw. Thor. Das brachte mich oft zum Schmunzeln und Mitfiebern. Das Finale ist grandios und habe ich auch so nicht kommen sehen. Daher könnt ihr euch eigentlich direkt den zweiten Band griffbereit halten, wenn ihr den ersten Band lest.

Im Kurzen erhält man eine super Heldengeschichte: Gut gegen Böse mit der Frage, wer eigentlich gut und wer böse ist. Polarlichter, winterliche Stimmung und das alles in einer fast normalen Welt.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Etwas anderes erwartet

Dich hab ich nicht kommen sehen
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In „Dich hab ich nicht kommen sehen“ von Nina Resinek geht es um die junge Patentanwältin Mari Thaler. Diese zieht nach Berlin und lernt nach einem blöden Missgeschick die mögliche große Liebe kennen. ...

In „Dich hab ich nicht kommen sehen“ von Nina Resinek geht es um die junge Patentanwältin Mari Thaler. Diese zieht nach Berlin und lernt nach einem blöden Missgeschick die mögliche große Liebe kennen.

Vorerfahrungen mit der Autorin habe ich bisher nicht, weshalb ich auch völlig ohne Erwartungen an diese Geschichte herangegangen bin. Der Klappentext hat mich überzeugt, weshalb ich mich auf eine angenehme und süße Liebesgeschichte gefreut habe.

Das Cover ist mit seiner grünen Farbe sehr auffällig. Mir gefallen die rosa Blüten ganz gern. Ein wirklicher Bezug zur Handlung der Geschichte fällt mir beim Cover nicht auf.

An dieser Stelle herzlichen Dank an die Bloggerjury beziehungsweise an Bastei Lübbe für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Der Lesefluss der Geschichte ist recht schwierig. Es sind meiner Meinung nach viel zu viele Füllsel, unbekannte Wörter und Metaphern, dass ich persönlich nicht gut folgen konnte und oft auch nicht verstanden habe worum es gerade geht. Da ich dachte, dass das „Verstehen“ der Geschichte, was mir sehr schwer fiel, vielleicht nur an mir gelegen hat. Also habe ich mir fremde Rezensionen durchgelesen, bei denen oft dasselbe Problem geschildert wurde. Eine Liebesgeschichte aus der Sicht des auktorialen Erzählers beziehungsweise aus der dritten Person zu erzählen ist sowieso eine große Herausforderung für einen Autor/eine Autorin. Man hätte hier lieber auf diese Erzählperspektive verzichten sollen, da man aus der Ich-Perspektive viel mehr hätte mitnehmen können. Dazu gleich mehr.

Natürlich beeinflusst so ein nicht gelungener Lesefluss die Handlung, da sich die Leselaune bei mir deutlich von Kapitel zu Kapitel verschlechtert hat. Desto tiefer es in die Geschichte reinging und man auch desto weniger verstand, desto mehr habe ich auch angefangen die Seiten zu überfliegen. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, worum es genau in „Dich hab ich nicht kommen sehen“ geht, wüsste ich nicht was ich antworten sollte.

Leo, der Schwarm der Protagonistin, kommt mir gar nicht sympathisch. Ehrlichgesagt weiß ich auch gar nicht so recht, wann er wirklich er selbst in der Geschichte ist und wann nicht.

Mari hingegen kam mir am Anfang noch sehr sympathisch vor. Sie hat auf jeden Fall ihre Macken. Sturheit im Beruf gehört dazu, aber auch sie trägt ihre Päckchen mit sich. Wie es neunmal üblich ist. Manchmal habe ich aber auch das Gefühl gehabt, dass sie kein Selbstbewusst sein hat und im nächsten Moment ist sie wieder ganz anders. Dieses Hin und Her machte mir beim Lesen sehr zu schaffen. Mit der Ich-Perspektive, die ich vorhin ansprach, hätte man einen besseren Bezug und mehr Verständnis zwischen Figur und Leser*in aufbauen können. Mit dieser Erzählperspektive habe ich alles nur sehr oberflächlich mitnehmen können.

Aus all den genannten Punkten ist die Umsetzung dieser Liebesgeschichte nicht gelungen. Ich wurde nicht mitgerissen, als Leserin hat man mich beim Lesen nicht halten können und generell verstehe ich auch gar nicht, was mir diese Geschichte sagen wollte. Allerdings bin ich auch eine sehr New-Adult-Drama verwöhnte Leserin. „Dich hab ich nicht kommen sehen“ ist leider ein Buch, dass ich trotz schweren Herzens nicht weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Krönender Abschluss dieser Reihe!

Runaway
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„Runaway“ ist der dritte Band der „Away“- Trilogie von Anabelle Stehl. Der dritte Band kann unabhängig von den beiden anderen Bänden gelesen werden. Um manchmal gewisse Zusammenhänge besser verstehen zu ...

„Runaway“ ist der dritte Band der „Away“- Trilogie von Anabelle Stehl. Der dritte Band kann unabhängig von den beiden anderen Bänden gelesen werden. Um manchmal gewisse Zusammenhänge besser verstehen zu können, lohnt es sich dennoch die ersten beiden Bände vorab zu lesen. In dieser Rezension gibt es keine Spoiler zu jeglichen Bänden dieser Trilogie.

In diesem Band geht es um die junge Studentin Miriam, die nach einigen Jahren das große Geheimnis um ihre Abtreibung lüftet. Dies geschieht über einen sehr beliebten Podcast. Auch ihre Familie erfährt davon und Miriam muss sich nun ihrer Verantwortung bewusst werden. Nicht selten kommt es hierbei zu Streitigkeiten und Diskussionen über dieses hoch emotionale Thema. Auf Miriams Weg sich durch dieses Schlamassel zu kämpfen kommt auch ein wenig Liebesdrama nicht zu kurz. Wie steht Elias, der Bruder ihrer besten Freundin von Kindesalter, zu ihr? Und welche Päckchen trägt Elias ebenfalls mit sich?

Nachdem mir „Breakaway“ sehr gut und „Fadeaway“ gut gefallen hat, fiel mir der Entschluss „Runaway“ zu lesen natürlich nicht schwierig. An dieser Stelle auch ein herzliches Danke an die Bloggerjury beziehungsweise den LYX-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

Diese Reihe ist auch vor dem dritten Band bereits sehr stark, weshalb ich davon ausgehen musste, dass „Runaway“ ähnlich abschneiden würde. Nachdem „Fadeaway“ etwas schwächer als sein Vorgänger ist, habe ich aber meine Erwartungen an „Runaway“ versucht nicht zu hoch zu halten. Letztlich kann ich nur sagen, dass diese Entscheidung auch gut gewesen ist, aber mir „Runaway“ auch so sicherlich gut gefallen hätte.

Großes Reden über das Cover möchte ich euch an dieser Stelle ersparen, weil sich dieses nicht groß von den anderen beiden Covern unterscheidet.

Der Lesefluss dieses Buches ist unglaublich schön! Keine zu schwierigen Wörter und wenn doch, dann an gut gewählten Stellen oder auch humorvoll umgesetzt. Auch die Worte passen einfach zu jedem Charakter wie meine Schuhe an meine Füße. Die Geschichte wird somit sehr authentisch, emotional durch seine Thematik, aber auch sehr unterhaltsam und intelligent. Man fühlt sich so, als ob man die Charaktere und die Geschichte schon immer kannte. Wie ein Stück nach Hause kommen!

Die Handlung ist am Anfang extrem stark und man kann gar nicht erwarten herauszufinden wie es nun weitergeht! Die Thematik ist einfach so explosiv, vorausgesetzt natürlich man interessiert sich auch für das Thema Abtreibung und Lebenspläne auf eine fast schon philosophische Art und Weise. Ich gebe euch mal hier ein Zitat aus „Runaway“ mit, welches einen wirklich zum Mitfiebern, Mitdenken und Mitdiskutieren bringt:

„Ich lese in den Kommentaren ständig, dass Kinder gottgewollt sind, aber was bringt es, wenn es von Gott gewollt ist, aber nicht von den eigenen Kindern?“ (S. 13, Runaway von Anabelle Stehl)

Und dieses Zitat ist nur ein kleines von vielen!

Wer sich nun erschreckt hat und glaubt, dass es nur um religiöse und philosophische Hintergründe geht, den kann ich beruhigen. Am Ende des Tages sprechen wir hier immerhin von einem New Adult Roman, der von seiner Handlung her recht einfach und teilweise vorhersehbar ist. Man bekommt also eine gute Ladung von Nachdenken, aber auch Erholung. Leider hat sich die Geschichte aber nach einer Zeit sehr gezogen und gestreckt. Man hätte bestimmte Probleme und Auseinandersetzungen schneller und weniger langgezogen abhandeln können, aber das hat mich nicht großartig gestört. Dennoch musste ich hierfür ein wenig bei der Bewertung abziehen.

Die Charaktere sind für mich ein Traum! Die perfekte Freundesgruppe in Berlin! Nicht zu draufgängerisch, aber irgendwie schon. Sehr viel Humor, aber auch viel Liebe für Freunde und Hilfsbereitschaft. Man fühlt sich einfach nur sehr sehr wohl.

Miriam ist als Protagonistin sehr angenehm. Sie hat ihre typischen Mädchenprobleme, bei denen man sich die Haare ausreißen möchte und schreit: „Warum sprichst du denn nicht einfach mit jemanden darüber?“, aber im nächsten Moment passiert genau das. Sie ist also das typische Mädchen von nebenan, aber irgendwie auch nicht.

Elias ist ein sehr charmanter, verantwortungsbewusster, selbstloser, wenn auch manchmal zu selbstloser, junger Mann. Seine Probleme sind sehr greifbar. Sein Dilemma umso mehr. Er ist ein so freundlicher und hilfsbereiter Mensch und wirkt trotzdem nicht so langweilig wie ein typischer Good Boy. Man kann sich nur in Elias verlieben. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Die Liebesgeschichte der beiden ist nichts Neues in der New Adult Szene, aber es macht Spaß die beiden anzufeuern und zu hoffen, dass sie zusammenkommen. Charakterlich sind sie sich nämlich, so wie ich finde, sehr ähnlich. Sowas habe ich bisher eher selten in Liebesgeschichten erlebt, weil Geschichten oft davon leben, dass sich die beiden Protagonist*innen entweder überhaupt nicht ähneln, was zu Problemen führt, oder sie sich erstmal nicht ausstehen können, was zu Problemen führt. Wie also funktioniert Spannung bei zwei angenehmen und selbstlosen Charakteren, die nebenher viele Probleme haben? Sich gegenseitig unterstützen! Und es ist teilweise so süß gemacht, dass man lange viel schmunzelt.

Wenn ihr also herausfinden wollt, wie unterschiedlich Menschen auf Abtreibung, Zukunftspläne, verbotene oder unübliche Liebe reagieren und dabei das Flair von der Serie „Friends“ haben wollt, denn es gibt schließlich auch ein Lieblingscafé, welches auch in diesem Band gern Handlungsort ist: Runaway ist eine sehr gute Auswahl!

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Gut, aber nicht besser als Breakaway

Fadeaway
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Fadeaway kann unabhängig von den anderen beiden Bänden gelesen werden. Trotzdem ist es sinnvoll die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die freundschaftlichen Zusammenhänger besser nachvollziehen ...

Fadeaway kann unabhängig von den anderen beiden Bänden gelesen werden. Trotzdem ist es sinnvoll die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, um die freundschaftlichen Zusammenhänger besser nachvollziehen zu können.

In Fadeaway geht es mit der Geschichte von Kyra und Milan weiter. Nach einem eher weniger schönen Sommer von Kyra beginnt sie ein Studium an der Humboldt Universität in Berlin, wo auch Milan studiert. Kyra startet einen anonymen Podcast über diverse soziale und gesellschaftliche Schwierigkeiten von Frauen und therapiert damit in negative und positive Richtungen, die die Geschichte in viele Spannungseinheiten mitreißt.

Vorerfahrungen mit Anabelle Stehl als Autorin habe ich bisher über ihr Debüt Breakaway aus der gleichnamigen Reihe gesammelt. Dieser Band hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich auch bereits höhere Erwartungen an Fadeaway gestellt habe.

Das Cover ist erneut wunderschön und stimmig in seiner Reihe. Es gefällt mir besonders gut, dass man wieder eine Luftaufnahme erkennt und, dass dieses mal mehr rosa eingearbeitet wurde.

Der Lesefluss ist wie gewohnt sehr gut. Man kommt gut durch die Seiten. Zwar gibt es teilweise viele Wortwiederholungen oder generelle Handlungswiederholungen, für die ich an dieser Stelle allerdings keinen Punkt abziehen würde.

Kommen wir zu Kyra. Kyra ist die kleine Schwester der Seger-Brüder, die wir bereits in Breakaway kennengelernt haben. Leider konnte ich mich persönlich nicht so gut mit Kyra identifizieren. Das hat mir das Buch auch leider ein wenig verdorben, was aber für andere Leserinnen nicht sein muss. Kyra ist natürlich hübsch, klug und steht immer mehr auf eigenen Beinen. Was ich eher schlecht finde ist, dass sie meiner Meinung nach eine tickende Zeitbombe bestehend aus Emotionen ist. Und wenn diese Zeitbombe einmal platzt, dann passiert nichts Gutes. Für keinen. Auch für sie selbst nicht. So entstehen oft irrationale Handlungen ihrerseits, die natürlich in Anbetracht ihrer schwierigen, und psychischen Situation nachvollziehbar sind, aber einfach kein schönes Lesegefühl geben. Zudem finde ich persönlich, dass Kyra keine gute Freundin für ihre Freunde ist. Näher möchte ich gar nicht auf speziellere Handlungen eingehen, da ich diese Rezension spoilerfrei halten möchte.

Schön finde ich, dass Anabelle Stehl auch in diesem Band wieder eine schwierige Situation thematisiert. Bereits in Breakaway
ACHTUNG: SPOILER ZU BREAKAWAY haben wir erlebt wie Lia bereits mit bösen Menschen und Social Media zu kämpfen hatte, nachdem sie betrunken und unwissend beim Geschlechtsverkehr mit einem vergebenen Mann aufgenommen wurde. SPOILER ZU ENDE*.

Auch hier haben wir wieder eine nervenaufreibende Geschichte einer jungen Frau zu erwarten, die es auf einer anderen Ebene sogar noch mehr in sich hat. Daher möchte ich hier auf die Triggerwarnung im Buch verweisen, falls jemand interessiert an der Geschichte ist, aber möglicherweise Probleme mit bestimmten Themen hat.

Milan ist der perfekte Junge von nebenan. Ich habe mich sofort in ihn verliebt. Er ist nicht aufbrausend, beschützerisch, auf keinster Weise toxisch und hinterfragt nicht jedes kleinste Detail. Er ist einfach ein freundlicher, sportlicher und ambitionierter junger Mann, der sich für ein Mädchen interessiert. Jedes Mal, wenn Milan seinen Auftritt hat, habe ich mich beim Lesen sehr gefreut, weil man ihn nur mögen kann!

Im Vergleich zu Breakaway ist die Handlung in diesem Band nicht schleppend. Man erfährt sehr schnell worum es hier geht. Was man nicht erfährt ist, was das Ziel sein soll, da Kyra als Hauptfigur selbst sehr unsicher ist. Mir hat gefallen, dass man aus der Sicht von ihr und Milan lesen konnte, weil man so auch manchmal Dinge wusste, die als Information wichtig für den jeweils anderen ist, aber die Person nichts davon erfährt. Das bringt Spannung und macht Spaß. Aber es gibt auch einzelne Kapitel des Podcasts und die dazugehörigen Kommentare. Bevor man also überhaupt die Sicht der Hauptfiguren über den Podcast erfährt, kann man sich seine eigene Meinung bilden. Das Ende kam mir am Ende tatsächlich zu mild und langsam vor, aber ist auch nicht schlecht. Dennoch hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht und so kommen wir auch schon zu der Umsetzung.

Die Umsetzung des Themas gefällt mir leider nicht so gut. Das in Fadeaway behandelte Thema wird im Klappentext nicht direkt beschrieben, sodass man sich erstmal einfühlen muss. Und mir persönlich hätte aus reinem Lesegeschmack eine andere Umsetzung besser gefallen. Das bedeutet, dass die Umsetzung nicht schlecht ist und ich definitiv Spaß beim Lesen hatte, aber ich einfach hier und da meine Probleme beim Identifizieren mit der Geschichte hatte. Ich denke, dass die Geschichte an sich einfach nicht unbedingt mein Fall ist, was nicht heißt, dass sie das für andere nicht ist.

Und deswegen freue ich mich sehr auf Runaway und kann guten Gewissens sagen, dass ich euch Fadeaway empfehlen kann, wenn ihr eine Geschichte über Frauenrechte und den jungen von nebenan lesen möchtet!

Viel Spaß!

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