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Inhalt:
Duftende Mangohaine, wolkenverschleierte Berge, geheimnisvolle Tempel und der goldene Palast ihres Vaters - für Prinzessin Amrita gibt es keinen schöneren Ort als Shalingar. Um ihr Königreich vor dem schrecklichen Tyrannen Sikander zu schützen, willigt sie sogar ein, ihn zu heiraten, nur im nächsten Moment mitansehen zu müssen, wie ihre Welt ins Chaos gestürzt wird. Verraten und verfolgt, muss sie ihre große Liebe zurücklassen und fliehen. Gemeinsam mit der Seherin Thala und einem geheimnisvollen Fremden macht sie sich auf die Suche nach der Bibliothek des Seins, um die Vergangenheit ungeschehen zu machen. Doch welchen Preiss muss sie dafür zahlen, ihre Geschichte neu zu schreiben?
Über Aditi Khorana: Khorana verbrachte ihre Kindheit in Indien, Dänemark und den USA. Ihr Debütroman „Mirror in the sky“ erschien 2016. Mit ihrem Buch „Amrita - Am Ende beginnt der Anfang“ möchte sie vor allem auf die Diskriminierung auf der Welt aufmerksam machen.
Information zur Rezension: In dieser Rezension handelt es sich um ein Rezensionsexemplar, das mir großzügig vom Dressler Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Jedoch beeinflusst dieser Fakt nicht meine Meinung zum Buch.
Meine Meinung:
„Amrita - Am Ende beginnt der Anfang“ handelt von der sechszehnjährigen Prinzessin Amrita, die nach einem bedeutenden Schicksalsschlag eine Reise zur Bibliothek des Seins antretet.
Der Schreibstil hat mich zuerst etwas überrascht, denn mir ist vorher nie ein so perfekt passender Schreibstil zu einem Charakter vorgekommen. Daher kann ich schon sagen, dass die Geschichte in der Ich- Perspektive verfasst ist. Der Schreibstil ist perfekt an den Charakter einer Prinzessin angepasst. Man merkt sofort, dass es sich um eine Prinzessin handelt. Allerdings gibt es auch einige Wörter, die man sich in sein Vokabular neu zulegen sollte. Es tauchen nämlich viele Wörter aus der indischen Welt auf. Damit sind allerdings keine Fremdwörter aus der indischen Sprache gemeint, sondern zum Beispiel Wörter aus der Welt des Kochens.
Die Kapitel haben keine überheblich lange Länge. Teilweise sind sie sogar sehr kurz und vermitteln damit sogar das Gefühl die Geschichte sehr schnell zu lesen.
Die Handlung ist gut zu verfolgen. Man könnte fast schon behaupten, dass die Geschichte teilweise nicht vorankommt, aber das ändert sich ziemlich schnell. Außerdem ist die Geschichte bei einer Länge von 320 Seiten sehr kurz, in Anbetracht auf ihre Konflikte gefasst, was mich persönlich aber nicht gestört hat, da mir kurze, dafür durchgehend geladene Geschichten, lieber sind, als längere mit „Luft raus“- Phasen. Das Ziel der Geschichte wird gut und schnell vermittelt. Das Besondere an der Geschichte ist, dass sie eine Parabel enthält, die sogar sehr wichtig für die Geschichte ist. Wem nicht klar ist was eine Parabel ist, gebe ich hier kurz eine Info und keine Sorge: Mathematik hat damit nichts zu tun! Bei einer Parabel handelt es sich um eine kurze Erzählung, die zwei moralische Lehren enthält. Diese sind aber nicht klar formuliert. Der Leser muss sich selbst ausdenken, was er sich von dieser Erzählung mitnimmt bzw. was er versteht. Mehr werde ich allerdings nicht darauf eingehen, allerdings ist ein Blogbeitrag zu Parabeln geplant. Um auf die Geschichte zurückzukommen: Die Parabel macht die Geschichte nicht nur epischer und schöner mitzulesen, sondern lässt einen auch mehr in die Geschichte hineinfühlen. Die Voraussetzung ist natürlich einen kleinen Faible für Märchen und Rätsel zu haben. Und damit habe ich auch schon eine tolle Überleitung gefunden, denn auch Rätsel finden ihren Platz in der Geschichte. Khorana macht es den Leser sehr schmackhaft immer weiterlesen zu wollen, da immer mal kleine Rätsel oder Konflikte eingebaut werden. Die Geschichte ist vergleichbar mit einem Märchen, obwohl das Thema bzw. die Intention der Autorin heutzutage ziemlich großgeschrieben wird. Das Lesen macht unglaublich Spaß und natürlich darf auch ein wenig Liebe und Freundschaft hier und da nicht fehlen. Die komplette Geschichte ist sehr emotional, aber ist nicht kitschig. Unter anderem bekommt man auch das Gefühl des orientalischen und fühlt sich eine Welt, die der von Aladin auf eine Art und Weise vielleicht ähneln könnte. Insgesamt hat die Handlung einen guten Lauf, der ein Abenteuer einer Prinzessin in seinen schönsten, als auch hässlichsten Seiten präsentiert. Allerdings muss ich auch erwähnen, dass ich bei der Leitfrage der Geschichte, die ich der Spoiler wegen nicht verrate, über längere Zeit eine Vorahnung hatte, die sich letztendlich bestätigt hat. Daher will nicht versprechen, dass die Geschichte für manch andere auch langweilig ausfallen könnte. Jedoch hat mir die Geschichte trotz Vorahnung sehr gut gefallen.
Amrita ist eine Figur von sturem Wesen, das man trotzdem anfängt zu mögen. Ihre leichte Neigung zur Naivität könnte sie etwas in das negative Licht rücken. Sie ist hilfsbereit, aber trotzdem immer etwas auf der Hut. Sie gibt Dinge zu und benimmt sich nicht wie eine klischeehafte arrogante Prinzessin. Ich persönlich konnte mich mit Amrita in der Geschichte gut anfreunden.
Mein Fazit: Die Geschichte enthält viel Herzblut, was man während des Lesens auf jeden Fall merkt. Es hat einen Tick von einem Märchen und enthält trotz der kurzen Länge jede Menge Spaß, Trauer, Freundschaft, Liebe und Lehren. Trotz allem ist die Geschichte nicht kitschig und macht Spaß zu lesen. Wer sich mal an Parabeln versuchen möchte, kann gerne zu diesem Buch greifen, aber auch jetzt für die Weihnachtszeit ist die Geschichte ganz gut geeignet, auch wenn sie im Sommer spielt.