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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2021

Ein besonderes Buch

Der Panzer des Hummers
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Die Geschwistern Sidsel, Niels und Ea haben keine Gemeinsamkeiten mehr. Die Eltern sind tot, daher gibt es keinen Grund für die drei, miteinander in Verbindung zu bleiben. Ea, die Älteste, nimmt jedoch ...

Die Geschwistern Sidsel, Niels und Ea haben keine Gemeinsamkeiten mehr. Die Eltern sind tot, daher gibt es keinen Grund für die drei, miteinander in Verbindung zu bleiben. Ea, die Älteste, nimmt jedoch Kontakt zu einer Seherin auf und möchte dadurch ihre Mutter wieder "treffen". Es meldet sich allerdings nur der Vater und Eas Enttäuschung ist groß. Doch dann schließlich müssen die Geschwister sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Problemen auseinandersetzen.

Der Schreibstil von Caroline Albertine Minor ist sehr besonders und großartig. Einfühlsam und berührend wird aus den Perspektiven der verschiedenen Protagonisten erzählt.
Entstanden ist ein Buch mit Tiefgang, das ich allen empfehlen kann, die gerne anspruchsvolle Lektüre mögen. Es ist ein toller Roman, der sich nicht unbedingt leicht lesen lässt, der jedoch lange nachklingt.
Besonders schön ist auch das klassische Cover, wie man es vom Diogenes Verlag kennt.

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Eine Tote im Seniorenheim

Unguad
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Eine Tote im Seniorenheim - sowas soll es geben. Allerdings handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Bewohnerin, sondern um eine Angestellte. Elvira war Pflegerin im Altenheim Sonnenhügel und liegt ...

Eine Tote im Seniorenheim - sowas soll es geben. Allerdings handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Bewohnerin, sondern um eine Angestellte. Elvira war Pflegerin im Altenheim Sonnenhügel und liegt dort eines Morgens tot in der Abstellkammer. Gefunden wird die Leiche von Karin Schneider, die bei ihren Eltern im Heim zu Besuch und lediglich auf der Suche nach einer Blumenvase war. Nun steckt Karin mittendrin in einem neuen Fall und mischt bei den Ermittlungen mit, was das Kommissaren-Duo nicht gerade erfreut.

Ingrid Werner hat mit "Unguad", dem zweiten Fall um Karin Schneider, wieder einen kurzweiligen Regionalkrimi geschrieben, der uns erneut ins Rottal entführt. Das Buch liest sich leicht und schnell und ist gleichzeitig spannend bis zur letzten Seite.
Mir hat die Lektüre kurzweilige Stunden bereitet und ich kann sie uneingeschränkt empfehlen. Auch wenn man den ersten Band nicht kennt, kann man der Geschichte problemlos folgen.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Ein Buch, das zu Herzen geht

Die Bücher des Monsieur Picquier
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Monsieur Picquier - genannt "der alte Buchhändler" - lebt im Seniorenheim. Die Wände seines Zimmers sind vollgestellt mit Regalen, in denen sich um die 3000 Bücher befinden. Restbestände aus seiner Buchhandlung, ...

Monsieur Picquier - genannt "der alte Buchhändler" - lebt im Seniorenheim. Die Wände seines Zimmers sind vollgestellt mit Regalen, in denen sich um die 3000 Bücher befinden. Restbestände aus seiner Buchhandlung, die er aufgeben musste.
Selbst lesen kann der alte Herr aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr. Parkinson und Grüner Star verhindern es.
Doch da taucht Grégoire auf. Er ist achtzehn und arbeitet im Seniorenheim als Hilfskoch. Mit Büchern konnte der junge Mann bisher nichts anfangen. Doch dies ändert sich, als er Monsieur Picquier regelmäßig besucht und beginnt, ihm vorzulesen.

Mit "Die Bücher des Monsieur Picquier" ist Marc Roger ein wunderbar warmherziger Roman gelungen. Es ist das Erstlingswerk des Autors und erzählt auf anrührende Weise über die Liebe zu Büchern und zum Lesen, über Freundschaft und Vertrauen.
Eine kleine, aber feine Lektüre, die zu Herzen geht, die einen berührt und verzaubert.
Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Tolle Lektüre

Inneres Wetter
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Der Vater wird im Herbst 77 - für Bettina Melker ein Grund, sich im Frühling bei ihren beiden Geschwistern zu melden, um sich gemeinsam Gedanken über einen Überraschungsbesuch und die Geburtstagsfeier ...

Der Vater wird im Herbst 77 - für Bettina Melker ein Grund, sich im Frühling bei ihren beiden Geschwistern zu melden, um sich gemeinsam Gedanken über einen Überraschungsbesuch und die Geburtstagsfeier zu machen.
Alles fängt mit einer E-Mail an, die Bettina an Huberta und Sebastian schreibt, die Schwägerin Mora ins CC gesetzt. Hier stellt sich die Frage, warum nimmt man die Frau des Bruders "nur" ins CC. Ist es eine geringere Wertschätzung oder möchte man sie einfach nicht mit der Organisation belasten, sondern nur informieren?

Solche Feinheiten wie diese ziehen sich durch die Geschichte. Absolut treffend und ausdrucksstark beschreibt Elke Schmitter abwechselnd aus der Sicht der drei Geschwister, die alle Anfang bis Mitte 50 sind, deren Leben, deren Alltag mit all seinen Problemen. Zwischendurch kommt auch der Vater zu Wort. Sprünge zurück in die Vergangenheit, in die Kindheit von Bettina, Hubert und Sebastian, erinnern an alte Zeiten.
Mit einer Sprachgewalt werden die Gedankengänge, Selbstgespräche und Dialoge der Protagonisten dargestellt.

Mir hat dieser Roman ein großes Lesevergnügen bereitet. Daher gibt's eine uneingeschränkte Leseempfehlung!
Die Lektüre ist im C.H.Beck Verlag erschienen und hat 202 Seiten.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Eine Reise ins Ungewisse

Der Salzpfad
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Raynor und Moth Winn sind 32 Jahre glücklich verheiratet, als das Schicksal zuschlägt. Ihr Haus muss verpfändet werden, noch dazu wird bei Moth eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Nachdem der gesamte ...

Raynor und Moth Winn sind 32 Jahre glücklich verheiratet, als das Schicksal zuschlägt. Ihr Haus muss verpfändet werden, noch dazu wird bei Moth eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Nachdem der gesamte Besitz verloren ist, beschließt das Ehepaar, mit einem Zelt und dem, was in zwei Rucksäcke passt, den South West Coast Path zu gehen.
Ray hat über diese Zeit ein Buch geschrieben. Ihre Geschichte ist aufwühlend und beeindruckend.
Schon zu Beginn der Lektüre wird deutlich, um was für eine immense Strecke es sich beim South West Coast Path handelt. Die Karte auf den ersten Seiten des Buches zeigt den Verlauf des Pfades auf, der mit 1014 Kilometern (630 Meilen) und 35 000 Höhenmetern der längste Fernwanderweg Großbritanniens ist.

Wir werden mitgenommen auf eine Reise ins Ungewisse. Malerisch wird die Natur geschildert, ausführlich über Fauna und Flora berichtet. Alles ist so bildlich erzählt, als wäre man dabei.
Berührend und ergreifend sind die Beschreibungen der einzelnen Etappen.
Wir erfahren, dass der Großteil der Menschen, die Ray und Moth unterwegs begegnen, alles andere als herzlich reagiert, sondern ablehnend und entsetzt ist, was die beiden "Obdachlosen" oder "Landstreicher" betrifft. Aber auch Empathie begegnet dem Paar. Menschen, die es gut mit ihnen meinen und auch mal Essen oder einen Schlafplatz anbieten.

Mich hat dieses Tagebuch ab der ersten Seite gepackt. Und ich kann es uneingeschränkt empfehlen.
Verdient ist dieses erste Buch von Raynor Winn auf der Shortlist für den Costa-Award gelandet.
Inzwischen gibt es eine Fortsetzung. In "Wilde Stille" erfahren wir, wie es weitergeht im Leben von Ray und Will.

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