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Veröffentlicht am 05.09.2021

Über den Wolken

Die Anomalie
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Die Passagiere des Fluges von Paris nach New York genießen den Flug. Nichtsahnend, dass die Boeing 787 gleich in eine plötzlich auftauchende Unwetterfront hineinrast.

Die Maschine wird kräftig von einem ...

Die Passagiere des Fluges von Paris nach New York genießen den Flug. Nichtsahnend, dass die Boeing 787 gleich in eine plötzlich auftauchende Unwetterfront hineinrast.

Die Maschine wird kräftig von einem elektromagnetischen Wirbelsturm erfasst und die Systeme spielen völlig verrückt. Als der Pilot und die Crew Kontakt zu diversen Bodenstationen aufnehmen, erhalten Sie dubiose Antworten zurück. Die Maschine wird mehrfach umgeleitet und soll sämtliche Identitäten bestätigen.

Im Juni landet dann dieselbe Boing mit denselben Passagieren ein zweites Mal in New York. Das ruft diverse Geheimdienste und das Militär mit auf den Plan.

Die Passagiere werden auf einem geheimen Militärstützpunkt gefangen gehalten und mehrfach verhört. Die Verhöre gestalten sich als schwierig. Es befinden sich mehrere Nationalitäten darunter und das Weiße Haus muss einige unangenehme Telefonate mit Staatsministern und Präsidenten führen.

Die verhörten Passagiere machen es den Spezialisten und Wissenschaftlern nicht leicht. Ob Architekt, Geliebte, Auftragskiller, Sänger, Schriftsteller oder eine zickige amerikanische Schauspielerin – jeder führ so oder so schon ein Doppelleben. Nichtsahnend, dass diese Passagiere es jetzt auch in der Realität tun.

Mit sich selbst konfrontiert müssen sich diese Reisenden eingestehen, dass nichts mehr so sein wird, wie es war.

Es gibt sie also alle doppelt und die Welt muss, ob sie will oder nicht, damit umgehen.

Le Tellier verschreibt sich ganz dieser Anomalie. Camill Jammal verleiht den Persönlichkeiten alle eine eigene Stimme. Sich selbst gegenüberstehend gewinnt man eine ganz neue Betrachtung über die Welt. Was macht man mit den Menschen im Umfeld? Mit feinem Sarkasmus lässt Le Tellier aufblitzen, dass die Anomalie über den Wolken von New York nicht die erste war und diverse Länder dieses „Problem“ auf ihre ganz eigene Art und Weise gelöst haben. Wäre da nicht noch ein weiterer Flug der Boing 787….

Eine interessante Geschichte, mit teilweise zu langatmig, jedoch mit erstklassigen Charakteren bestückt.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Ein Blick in den Spiegel

Über Menschen
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Dora muss raus. Raus aus Berlin und raus aus ihrer verstockten Beziehung zu Robert. Robert hat zu Greta gefunden und nachdem ihm hier die Puste ausgeht, kommt Corona als sein neues Thema gerade recht.

Dora ...

Dora muss raus. Raus aus Berlin und raus aus ihrer verstockten Beziehung zu Robert. Robert hat zu Greta gefunden und nachdem ihm hier die Puste ausgeht, kommt Corona als sein neues Thema gerade recht.

Dora kann ihren Job als Marketing-Expertin selbstverständlich im Homeoffice erledigen, aber Mitte Berlin, anfangs noch interessant und spannend, wird es mit Robert zum reinsten Hindernislauf.

Kurzentschlossen kauft Dora heimlich in Bracken ein Häuschen auf dem Land.

Mit dem Mietwagen geht es inklusive Jochen, der Hündin, ab ins Grüne.

Wo sich Fuchs und Hase noch in ihrer natürlichen Umgebung gute Nacht sagen, lebt Dora den reinsten Minimalismus. Ohne Möbel kommt Dora klar und kann ihre laufenden Projekte in der Agentur endlich in Ruhe und in ihrem Rhythmus fertigstellen.

Eingewöhnt beginnt Dora ein neues Projekt. Der verwilderte Garten braucht ihre Aufmerksamkeit und der erste Nachbar zeigt ihr nach einiger Plackerei mit großem Gerät, wie es richtig geht.

Der Nachbar Grote entpuppt sich als Nazi und Menschenfreund. Dora findet, egal wo hin sie in Bracken sieht, Zwiespalt. Als Franzi, die Tochter von Grote, von ihrer nach Berlin geflüchteten Mutter im Bauwagen abgeladen wird, entsteht aus ferner Nachbarschaft ein Hauch von Freundschaft.

In „Über Menschen“ kommt man nicht umhin, sich irgendwie selbst wiederzufinden. Kleinkarierte Dorfbevölkerung trifft auf junge weltverbessernde Städterin, kann das gut gehen? Dora beweist im Laufe der Zeit, dass sie großzügig über ihren eigenen Schatten springen kann. Sie fängt an, die Menschen zu hinterfragen und findet so endlich zu sich selbst.

Ein Roman, nicht mehr als ein Blick in den Spiegel! Ob Dörfler, ob Städter, Corona-Leugner oder notorischer Weltverbesserer – mit offenen Augen und Ohren findet man seinen Sinn im Leben.

Mit wachem Blick auf Fake-News, verdrehten Wahrheiten und hartnäckigem Hinterfragen schafft man es heute, den Überblick über uns selbst nicht zu verlieren und auch mal ein wenig Abstand zum Trend der Selbstoptimierung zu finden.

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Veröffentlicht am 01.09.2021

Nr. 12 der Schwester Fidelma Reihe

Verneig dich vor dem Tod
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Bruder Eadulf und Schwester Fidelma sind von Canterbury aufgebrochen, um Botulf, einem alten Freund Eadulfs beizustehen. Angekommen in dessen Abtei, können sie allerdings nur noch dessen Tod feststellen.
Nach ...


Bruder Eadulf und Schwester Fidelma sind von Canterbury aufgebrochen, um Botulf, einem alten Freund Eadulfs beizustehen. Angekommen in dessen Abtei, können sie allerdings nur noch dessen Tod feststellen.
Nach der beschwerlichen Reise dorthin erkrankt Fidelma und wird nur mit viel Überzeugungskunst seitens Eadulf in der Abtei überhaupt als Gast aufgenommen und fiebert seit dem krank im Bett.
Eadulf muss währendessen feststellen, das mit dieser Abtei so einiges nicht stimmt. Sie wird nach von Abt Cild streng und nunnachgiebig nach den neuen Regeln Roms geführt und die Gemeinschaft der Brüder lebt in Angst und Schrecken.
Als erst Eadulf und dann auch vor Fidelma eine scheinbar tote Frau erscheint, bricht die Hölle los und veranlasst die beiden, zu fliehen.
Nur dank des unnachgiebigen Spürsinnes Fildemas und der Hartnäckigkeit Eadulfs gelingt es nach und nach die Fäden dieses kleinen bösartigen Theaterstückes zu entwirren.
Um 666 nach Christus ist Südengland von Kriegen, Hass und Machtgier zerüttet. Die alten Traditionen kämpfen gegen den christlich römischen Glauben an und führen zu einem harten und kriegszerrütteten Leben.
Neben Geächteten, kriegerischen Bauern und einer irischen Einsiedlerkonklave sind einfallende Horden verschiedener Königreiche zur Tagesordnung der Menschen geworden und trägt dazu bei, das Bruder Eadulf sich ein ganz anders Bild von seiner alten Heimat machen muss und von der Zukunft überrascht wird.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Ab in die kolumbianische Pampa

Drecksgeschäft
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Ein Flug einer kleinen Einmotorigen endet für den Schmuckhändler mit einem lauten Knall. Eine Bombe im Heck scheint für Walzer eine ziemlich klare Ansage.

Als Walzers ehemalige Kundin Teresa dann auch ...

Ein Flug einer kleinen Einmotorigen endet für den Schmuckhändler mit einem lauten Knall. Eine Bombe im Heck scheint für Walzer eine ziemlich klare Ansage.

Als Walzers ehemalige Kundin Teresa dann auch noch verprügelt in Krankenhaus eingeliefert wird, stehen Ermittlungen an.

Dank seiner zahlreichen Kontakte zur örtlichen Polizei in Stuttgart und einem Krankenhausarzt muss der ehemalige Anwalt Walzer in sich gehen. Teresa hatte also vor Jahren eine Entbindung und ist in ihrem eigenen Haus vermöbelt worden, das sieht ganz und gar nicht gut aus. Dank Walzers entwaffnende Art gelingt es ihm, Teresa ein paar Informationen zu entlocken.

Die Familie wird seit Jahren von einem Drogen- und Geldwäsche-Netz erpresst. Das Kind befindet sich als Geisel irgendwo in Kolumbien und das hält natürlich das Netzwerk am Laufen. Doch jetzt hat Teresa genug. Die Ermittlungen bringen noch mehrere Geiselnahmen ans Licht und ein Plan muss her.

Doch auch die Geiselnehmer sind nicht ganz untätig. Der jüngste Spross hingegen ist aus seinem Traum eines reichen Beaus aufgewacht und hat seine Sachen gepackt. Das macht seinen Onkel natürlich nicht glücklich und eine Lösung dieses Problems muss her, bevor der Clan und die wahren Bosse davon Wind bekommen.

Walzer schlägt mit alten Freunden und deren zahlreichen Kontakten ungesehen in Kolumbien auf und es beginnt ein Katz- und Mausspiel.

Einzig Lena, Walzers Frau kann ihn vor dem Tripp vor einem totalen Rachefeldzug abbringen. Doch als die Geschichte offiziell ans Licht kommt, wird Teresa mutig. Alle Parteien sinnen nach Rache, während Walzer Geld gerochen hat. Er wagt, dank Lenas plötzlichem Sinneswandel, ein Spiel mit ganz eigenen Spielregeln.

Fazit

Ich mag Walzer. Wieso sollte er einem auch nicht sympathisch sein? Er hat ein feines Gespür für seine Klienten und ein noch feineres für gute Geldanlagen, auch wenn diese nicht immer Lupenrein sind. Er schätzt gute Freundschaft und hält an seinen Kontakten und ist bemüht, es nicht so arg zu übertreiben.

Mitten in der Pampa von Kolumbien aber, da kommt er nur mit den Sicherheitsexperten Max und Alex ans Ziel, die selbstverständlich über das passende Handwerkszeug und weltweit einsatzbereite Kontakte verfügen.

Ein wirklich gut gesponnener Wirtschaftskrimi, der sich quer über fast alle Kontinente zieht und wieder einmal klar macht, dass man mit einem klassischen Sparbuch im „normalen“ Leben nicht weit kommen kann.

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Veröffentlicht am 29.08.2021

Irrungen und Wirrungen

Eigentlich erhängt
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Walter besucht mit seinen beiden Söhnen seine Mutter. Unterwegs erhält er noch einen Maklerauftrag, was ihm in seiner derzeitigen finanziellen Situation sehr entgegenkommt.

Als Walter tags darauf das ...

Walter besucht mit seinen beiden Söhnen seine Mutter. Unterwegs erhält er noch einen Maklerauftrag, was ihm in seiner derzeitigen finanziellen Situation sehr entgegenkommt.

Als Walter tags darauf das Haus besichtigen will, hängt der Hausbesitzer kopfüber erhängt in seinem Wohnzimmer.

Die Polizei ermittelt und Walters Mutter beginnt ebenfalls, ihre ganz eigenen Ermittlungen anzustellen.

Im Dorf kochen die Emotionen hoch. Das Haus scheint einen hohen Verkaufswert zu haben und der ortsansässige Immobilienhai ist von Walters Engagement nicht gerade begeistert. Als Walter daraufhin eines Nachts verprügelt wird, wird ihm klar, dass er das Immobilienobjekt vielleicht besser abgeben sollte.

Mehrere Protagonisten tauchen auf und verschwinden wieder. Die Ermittlungen stecken fest und Walter ist sich sicher, dass es hier eigentlich um etwas ganz anderes geht als um diesen schnöden Hausverkauf.

Doch niemand rückt mit der Wahrheit heraus.

Claas Triebel verstrickt sich mit dem alleinerziehenden Vater Walter in einem dubiosen Mordfall. Folter scheint auch im Münchener Vorort nicht abwegig so dass sich niemand wirklich über diesen Todesfall wundert. Alle Beteiligten sind sich bei ihren Ermittlungen und Bestrebungen einig.

Die Geschichte selbst versandet mir zu viel in dubiosen Immobilienhandeln, kroatischen Killern, diversen Mitwissern und einem nicht ganz klaren Mordkomplott.

Final bleibt viel Luft in den Ermittlungen nach oben und die Unschuldsvermutung nimmt hier ganz neue Dimensionen an.

Mit persönlich waren es zu viele Irrungen und Wirrungen, die dann zu keinem Erzählziel fanden.

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