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Veröffentlicht am 26.10.2022

Leben mit dem Mond

Der Mond und wir
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Christoph Frühwirt ist fasziniert davon, wie sehr das alte Wissen rund um den Mond das Zusammenspiel von Mensch und Natur über Jahrhunderte geprägt hat. Doch mit zunehmender Technisierung hat der Mensch ...

Christoph Frühwirt ist fasziniert davon, wie sehr das alte Wissen rund um den Mond das Zusammenspiel von Mensch und Natur über Jahrhunderte geprägt hat. Doch mit zunehmender Technisierung hat der Mensch vergessen und verdrängt, dass der Mond als Kompass für das menschliche Wohl fungiert.

Voller Neugier beginnt er sich auch die Suche nach Menschen, die ihre Arbeit nach dem Mond ausrichten und bringt Verblüffendes ans Licht. Das Buch ist ein kleiner Wegweiser durch die Jahreszeiten, die, im Einklang mit den Mondphasen für reichlich Ertrag, gutes Holz und stabile Gesundheit verantwortlich sind.

Das Buch an sich ist jetzt keine Anleitung, um nach dem Mondkalender zu leben, sondern vielmehr eine ganz persönliche Entdeckungs- und Wissensreise des Autors. Kurzweilig und informativ gibt er erste Einblicke in das Zusammenspiel von Mond und Mensch, welches, wenn man bestimmte Dinge beherzigt, eine Freundschaft auf Dauer wird.

Im Anhang befinden sich die Mondkalender bis zum Jahr 2028 und ein ansprechend gestaltetes Poster.

Für Einsteiger:innen in diese Thematik ein sehr nützliches Büchlein

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Winterfreu(n)de

Der kleine Frosch will schwimmen gehen!
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Der kleine Frosch reckt sich seine müden Arme und Beine, denn er hat sooo lange in der Winterstarre ausgeharrt. Jetzt will er nur noch eines: Schwimmen. Also flink die rote Badehose angezogen und mit Anlauf ...

Der kleine Frosch reckt sich seine müden Arme und Beine, denn er hat sooo lange in der Winterstarre ausgeharrt. Jetzt will er nur noch eines: Schwimmen. Also flink die rote Badehose angezogen und mit Anlauf ins Wasser. Aua ! Warum ist das Wasser so hart und rund um den See sieht alles so anders aus ?

Dieses zauberhaft illustrierte Kinderbuch ist ein kleiner Schatz! Die Zeichnungen sind lustig und bunt und sprechen somit Kinder vom ersten Augenblick an. Mimik und Gestik der Tiere bringen ihre Gefühle sehr schön zum Ausdruck und lassen die Kinder mit ihnen mitfühlen.

Schon das Cover ist herzallerliebst und vermittelt das Gefühl, gemeinsam mit dem kleinen Frosch in der Winterlandschaft zu sein und zu überlegen, was man alles im Winter so alles unternehmen kann. Mit dem Schlitten die Hänge runtersausen, mit viel Schwung auf Skiern die Piste unsicher machen, oder gefrorene Beeren am Stiel schlecken – alles wunderbare Vorschläge, die Spaß machen, aber dem kleinen Frosch keine Freude bereiten. Die Gestaltung des Vorsatzblattes ist mit den zarten Blüten der Frühblüher übersät und auf dem Nachsatzblatt erfahren Jungen und Mädchen in altersgerechten Erklärungen alles Wissenswerte über Tiere im Winter. Witzig und und trotzdem lehrreich – eine sehr gelungene Mischung aus Sach- & Bilderbuch!

Die Geschichte selbst ist sehr liebevoll erzählt, nimmt die Kinder an die Hand und zeigt ihnen die Winterwelt am Teich. Dabei stehen die wunderschönen Zeichnungen im Vordergrund und unterstreichen eindrucksvoll, wie der Frosch nicht nur den Winter selbst, sondern auch die Winterfreu(n)de kennenlernt und ein neues Hobby für sich entdeckt.

Der kleine Frosch hüpft in die Herzen von Kindern und Vorlesenden und das Buch wird schnell zum Lieblingsbuch. Hier kann ich nicht anders, als 5 Sternchen zu vergeben!

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Mein Auto fährt tut-tut (Kinderlied)

Nur Rita raste rasanter
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Erst langsam wie 'ne Schnecke
Dann saust es um die Ecke
Mein Auto fährt, mein Auto fährt
Mein Auto fährt tut tut


Von wegen Love and Peace - Fahrlehrer Manni endet nach der Theoriestunde als unfreiwillige ...

Erst langsam wie 'ne Schnecke
Dann saust es um die Ecke
Mein Auto fährt, mein Auto fährt
Mein Auto fährt tut tut


Von wegen Love and Peace - Fahrlehrer Manni endet nach der Theoriestunde als unfreiwillige Kühlerfigur und Schluss mit lustig. Wer wird jetzt Inge Backes mit Engelsgeduld zur Seite stehen, wenn es darum geht, den Führerschein zu erlangen ? Jupp steht vor einem Rätsel und das gleich in mehrfacher Hinsicht, denn mit dem gut aussehenden Austausch-Polizisten Ole aus Schweden wird die Lage im Präsidium auch nicht besser. Und dann ist da noch Oma Käthe, die mit ihrem B&B Jupp auf den Zeiger geht...


Fall Nummer 6 für Jupp Backes kann sich wieder sehen lassen, denn mit seinem ganz besonderem Charme, den man mögen muss, ist Jupp wieder ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, den Unholden an den Kragen zu gehen.

Aber wie die Wahrheit finden, wenn diese so verbogen wird, dass es keinen Nagel in der Wand hält ? Während Austausch-Polizist Ole alles daran setzt, endlich Klarheit in den Fall zu bringen, macht Jupp genau das Gegenteil und bremst Ole aus, wo er nur kann. Das wäre ja noch mal schöner, wenn sich Jupp etwas von einem Jungspund etwas sagen lassen müsste und das in seinem Revier.

E sind wie immer die herrlich überzogenen Dialoge, die ein oder andere Klischeeschublade und die lieb gewonnenen Charaktere, die hier für Abwechslung und humorvolle Szenen sorgen. Allerdings habe ich nach dem 6. Fall ein bisschen das Gefühl, dass die Protas auf der Stelle treten und sich nicht weiterentwickeln. Ich lese zwar neue Fallkonstellationen, aber die Hauptfiguren hauen die gewohnten Kalauer heraus. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Pfiff und Esprit gewünscht.

Ansonsten ein schräger Lesepaß

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Der Berg hat seine eigenen Gesetze

Mord am Kehlsteinhaus
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Es ist ein grausiger Anblick, der Klaus Brunner am Kehlsteinlift erwartet, denn die Kabine ist blutverschmiert. Ein Unfall ? Ein Streit ?Oder steckt doch mehr dahinter ? Die Bergpolizei steht vor einem ...

Es ist ein grausiger Anblick, der Klaus Brunner am Kehlsteinlift erwartet, denn die Kabine ist blutverschmiert. Ein Unfall ? Ein Streit ?Oder steckt doch mehr dahinter ? Die Bergpolizei steht vor einem Rätsel. Aber da ist noch längst nicht alles, denn ein bekannter Geschäftsmann scheint sich in Luft aufgelöst zu haben ...Zufall oder Zusammenhang, das ist hier die Frage .


Der zweite Fall für Simon Perlinger bietet einen sehr fundierten Einblick in die Geschichte des Obersalzbergs. Felix Leibrock setzt sich dabei mit unglaublich viel Fingerspitzengefühl mit der Thematik auseinander, um Licht in die dunkle NS- Vergangenheit zu bringen. Die Verwandlung vom Nazi-Prestigeobjekt hin zur Gedenkstätte, die zwar immer noch die Ewiggestrigen anzieht, ist grandios mit der Handlung des Krimis verbunden, der von Beginn an voller Spannung und Rätsel steckt.

Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Vorfällen sind noch nicht einmal ansatzweise zu erahnen und so können die Leser:innen selbst mit auf Spurensuche gehen, um das kleinteilige Puzzle zu lösen.

Dabei ermöglicht Leibrock seiner Leserschaft unglaublich faszinierende Ausblicke in die Berchtesgadener Landschaft, aber auch erschütternde und aufwühlende Einblicke in die Vita seiner Figuren, die irgendwie alle mit dem Obersalzberg oder der Bergwelt an sich in Verbindung stehen.

Die Figuren sind sehr facettenreich angelegt und überzeugen mit sehr viel Authentizität. Es gelingt dem Autor, sie als reale Menschen darzustellen, denn so oder ähnlich könnte sich ihre Geschichte tatsächlich ereignen. Die verqueren Gedanken des braunen Sumpfes sind leider auch heute noch allgegenwärtig und auch geplatzte Träume, die Gier nach Geld und der Ruf nach Vergeltung sind im Alltag zu finden und werden hier den Protagonist:innen auf den Leib geschneidert.

Bis zum Schluss bleibt es spannend, denn zwischen Alpenschamanismus, NS-Devotionalien und jeder Menge Geheimnissen müssen die Leser:innen gemeinsam mit Perlinger und Co ermitteln, um den Täter dingfest zu machen.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Wieviel Tradtion und Brauchtum ist noch zeitgemäß ?

Königsfeuer
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Es ist jedes Jahr ein imposanter Anblick, wenn die Königsfeuer zu Ehren des Kini von den Gipfel leuchten. Doch heuer stehen die Tage vor dem Ereignis unter keinem guten Stern, denn Journalistin Tio wirft ...

Es ist jedes Jahr ein imposanter Anblick, wenn die Königsfeuer zu Ehren des Kini von den Gipfel leuchten. Doch heuer stehen die Tage vor dem Ereignis unter keinem guten Stern, denn Journalistin Tio wirft in ihrem Artikel die Frage auf, warum denn um Himmels Willen im 21. Jahrhundert noch an dem Brauch festgehalten wird und nur männliche Feuermacher die Feuer entzünden dürfen. Und dann geschieht das Unfassbare - Tio wird Opfer eines Unfalls und ringt schwer verwundet mit dem Leben...


Monika Pfundmeier setzt nicht nur dem verehrten Märchenkönig in ihrem Buch ein Denkmal, sie wagt sich auch weit vor und stellt, genau wie Tio, die Frage, ob sich Tradition und Brauchtum noch mit den modernen Gepflogenheiten des 21. Jahrhunderts vertragen und ein Aufweichen der Gewohnheiten zugunsten weiblicher Feuermacherinnen möglich und nötig ist.

Oberammergau ist geprägt vom Zusammenhalt seiner Dorfbewohner:innen und dem bewussten Pflegen Riten und Gebräuchen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie alle stur, erzkonservativ und altmodisch sind, sondern es ist ein Stück Kultur und Heimatverbundenheit, das hier mit viel Liebe und Herzblut gepflegt wird. Auch schön zu sehen auf dem Cover, das ein historisches Foto vom Forstamt in der Ettaler Straße in Oberammergau und ein Porträt von König Ludwig II. schmückt.

Wenn dann natürlich eine junge Frau diese Traditionen in Frage stellt, kocht schnell das Wasser hoch und die Diskussionen sind da . Die Autorin verpackt dies in einen sehr emotionalen Krimi, der eben jene Heimatverbundenheit mit den vielfältigen Möglichkeiten von heute in Einklang bringt. Toleranz, Akzeptanz und ein friedliches Miteinander sind nicht nur leere Worthülsen, sondern sollen aktiv gelebt werden.

Die Figuren um Theres Hack sind wieder sehr schön ausgearbeitet und beleben Oberammergau mit ihren Eigenarten. Ich mag die Mischung aus Kriminalfall, Spaziergang durch den Ort und die Ammertaler Bergwelt, denn Pfundmeier legt sehr viel Wert auf Authentizität. Wer schon einmal in Oberammergau Urlaub gemacht hat, wird vieles wiedererkennen.

Bis zur Lösung des Falles gibt es Wendungen, Aufreger und viele Diskussionen und so bleiben die Leser:innen immer am Ball, um ja nicht zu verpassen, warum Tio ein Opfer ihrer freien und modernen Denkweise geworden ist.

Lesenswert !

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