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Veröffentlicht am 02.07.2022

Hier ist leider wirklich nichts mehr top secret

Secret Places Bayern
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Geheime Schätze in Bayern entdecken und Urlaubsfotos knipsen an Orten, wo vorher kaum jemand gewesen ist - klingt spannend und macht neugierig. Aber ganz ehrlich, spätestens seit der Corona-Pandemie, in ...

Geheime Schätze in Bayern entdecken und Urlaubsfotos knipsen an Orten, wo vorher kaum jemand gewesen ist - klingt spannend und macht neugierig. Aber ganz ehrlich, spätestens seit der Corona-Pandemie, in der Urluau in Deutschland wieder vollkommen in ist, ist Bayern kein geheimer Insidertipp mehr und vollkommen überlaufen.

"55 unbekannte Traumreiseziele abseits des Trubels" verspricht dieser Reisebildband und dementsprechend hoch sind die Erwartungen, zumal ich Bayern kenne wie meine Westentasche.

Umso größer ist die Enttäuschung nach dem ersten Überfliegen der Inhaltsangabe, denn hier findet sich wirklich nur Altbekanntes und bereits Bewährtes. Obersalzberg, Bad Reichenhall, Murnau und das Blaue Land, Almabtrieb am Königssee, Königshaus am Schachen, Kloster Weltenburg, Kinokulisse der 1950er Jahre in Mespelbrunn und das durch den G7 (weltweit) bekannt gewordene Schloss Kranzbach sind jetzt nicht das, was ich mir unter Insidertipps und Secret Places vorstelle. Vielmehr sind es echte Hotspots, die Besucher:innen anziehen wie Magnete.

Die Fotografien sind schön anzuschauen, die Texte sind kurzweilig und informativ zusammengestellt, sodass sie die Vorzüge des jeweiligen (Urlaubs-)Ortes betonen und schmackhaft machen. Aber leider können sie das Manko nicht ausmerzen, dass hier weder verborgene Plätze, noch touristisch unentdeckte Orte zu finden sind.

Für mich leider eine absolute Enttäuschung.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

“Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.” (Peter Rosegger)

52 x Natur pur
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Die Woche neigt sich dem Ende zu und das Wochenende steht vor der Tür. Einfach mal raus aus dem stressigen Alttag und hinein in die Stille der Natur. Jörg Berghoff hat mit "52 x Natur pur" einen Impulsgeber ...

Die Woche neigt sich dem Ende zu und das Wochenende steht vor der Tür. Einfach mal raus aus dem stressigen Alttag und hinein in die Stille der Natur. Jörg Berghoff hat mit "52 x Natur pur" einen Impulsgeber veröffentlicht, der für jedes Wochenende des Jahres einen Ausflugstipp parat hält und dafür sorgt, dass Hektik, Stress und Ärger keine Chance haben.

Ein Reiseführer, der wirklich hinaus in die Natur führt und für jede der vier Jahreszeiten eine Fülle an Inspirationen bietet, die die Ausflügler:innen garantiert so noch nicht auf ihrer Agenda stehen haben.

Die Reiseziele befinden sich hauptsächlich in Deutschland, aber auch Tschechien, Österreich, Irland, Frankreich, Südtirol und und und machen mit Tipps für Trips auf sich aufmerksam. Wandern, Rad fahren, meditative Auszeit oder einfach nur draussen sein - dieser Reiseführer ist so konzipiert, dass je nach Lust und Laune an jedem Wochenende des Jahres traumhafte Erlebnisse möglich sind.

Innere Einkehr und meditative Stille im Kloster, märchenhafte Landschaften im Frau-Holle-Land, Adventszauber bei einer winterlichen Flusskreuzfahrt, zum Herbstzauber nach Südtirol oder eine hyggelige Auszeit in Dänemark sind nur einige wenige Möglichkeiten, um das Wochenende mit unvergesslichen Momenten zu füllen und daraus Erinnerungen zu formen, die noch lange im Gedächtnis bleiben.

Leider werden die Informationen zu den vorgestellten Wochenendreisen sehr komprimiert und wirken dadurch leicht oberflächlich und wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Um nähere Informationen zu erhalten, müssen die Leser:innen ergänzende Lektüre zu Rate ziehen oder sich im Internet die erforderlichen Auskünfte einholen. Diese Tatsache schmälert ein wenig den Lesegenuss des ansonsten sehr gelungenen Reiseführers, denn hier sind wirklich unglaublich viele Tipps und Anregungen für ein entspanntes, stressfreies, erlebnisreiches Naturwochenende zu finden.

Ich muss daher schweren Herzens mit 3,5 Sternchen bewerten, da mir der Informationsgehalt einfach zu kurz kommt.


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Veröffentlicht am 02.07.2022

Raus aus der Großstadt und rein in die Natur

Echt wild – Rhein-Main
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Das Rhein-Main-Gebiet ist für Viele mit großstädtischem Trubel, Flughafenlärm und der imposanten Skyline von Frankfurt verbunden. Doch die Region ist mehr als nur Lärm, Abgase und Hektik - sie ist grün, ...

Das Rhein-Main-Gebiet ist für Viele mit großstädtischem Trubel, Flughafenlärm und der imposanten Skyline von Frankfurt verbunden. Doch die Region ist mehr als nur Lärm, Abgase und Hektik - sie ist grün, entspannend, aufregend und voller wunderbarer Möglichkeiten für Ausflüge, die den Trubel aussen vor lassen.

Holger Mathias Peifer stellt in diesem Naturreiseführer 37 Touren vor, die echten Wohlfühlcharakter haben und an Orte führen, die beeindrucken und vergessen lassen, dass die pulsierende Großstadt quasi gleich um die Ecke ist.

Einfach mal raus und zu Fuß, mit dem Rad, am oder auf dem Wasser das Rhein-Main-Gebiet mit Grünfaktor erkunden und die vorgestellten Ausflugsziele, Sehenswürdigkeiten und Freizeittipps alleine oder in der Gruppe genießen.

Auf dem Felsenmeer in Lautertal klettern, die mystische Atmosphäre auf Burg Frankenstein mit einen Hauch von Anspannung aufsaugen, ein imaginärer Ausflug ans Meer auf der Schwanheimer Düne, auf dem Planetenweg wandern, eine meditative Tour mit dem Kanu auf dem Altrhein oder der imposante Ausblick vom Goetheturm in meinen geliebten Stadtwald - hier finden zukünftige Ausflügler:innen alles, was das Herz begehrt und der Autor weiß, wie er die Neugier auf die Region und ihre wunderschöne Natur wecken kann.

Die einzelnen Ausflugstipps sind ausführlich erläutert und mit detaillierten Wegbeschreibungen versehen, sodass ein verlaufen oder verfahren fast unmöglich ist. Tourensteckbriefe, Piktogramme und Karten vereinfachen die Planungen und dank der GPS-Tracks zum Downloaden wird die Vorbereitung des nächsten Ausflugs ins Grüne ein Kinderspiel, kulinarische Genüsse (sehr empfehlenswert: die Oberschweinstiege im Frankfurter Stadtwald) inbegriffen :) Die ansprechenden Aufnahmen sind dabei regelrechte Appetithäppchen, die Lust auf mehr machen.

Das Buch bietet eine gelungene Auswahl an regionalen und überregionalen Unternehmungen, die bequem zu erreichen sind und überwältigende Eindrücke hinterlassen. Viel Spaß beim Lesen, Besuchen und Entdecken!

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Schaurig-schönes Schleswig-Holstein

Lost & Dark Places Schleswig-Holstein
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Schleswig-Holstein hat nicht nur wunderschöne Urlaubsziele zu bieten, sondern begeistert Urbexer:innen mit unheimlichen Orten, die ihre ganz eigene Geschichte erzählen.

Dietrich von Horn hat für seinen ...

Schleswig-Holstein hat nicht nur wunderschöne Urlaubsziele zu bieten, sondern begeistert Urbexer:innen mit unheimlichen Orten, die ihre ganz eigene Geschichte erzählen.

Dietrich von Horn hat für seinen schaurig-schönen Reiseführer 33 sehenswerte Lost & Dark Places ausgesucht und sich näher mit ihrer Vergangenheit befasst. In seinem kleinen Büchlein finden kleine und große Geschichten, Katastrophen und stumme Zeitzeugen Erwähnung, die eine düstere, unheimliche Atmosphäre verbeiten und regelrecht dazu anstacheln, auf Entdeckungsreise zu gehen.

Brudermord, Hexenjad, Geisterbahnhof, ehemalige innerdeutsche Grenze, ein Baum mit eigener Postleitzahl, Jimi Hendrix und eine Geisterklinik - das Repertoire der außergewöhnlichen, verfallenen und unheimlichen Orte ist groß. Der Autor erzählt die dazu gehörenden Geschichten in kurzweiligen Texten, die genau die richtige Dosis an Information und Hintergrundwissen enthalten und mit eindrucksvollen Fotografien die Lost Places mit all ihrem morbiden Charme zeigen.

Ich selbst war früher oft und gerne in der Südermühle auf Fehmarn zu Gast und habe in diesem wunderschönen Restaurant das gemütliche Flair genossen. Heute erinnert ein verstümmeltes Grundgerüst an glanzvolle Zeiten, als noch der Wind in den Flügeln drehte und das Lachen der Gäste im Restaurant für eine lockere Urlaubsstimmung gesorgt hat.

Ergänzt wird dieser Dark-Tourism-Guide mit GPS-Koordinaten, einer Anfahrtsbeschreibung und exklusiven Tipps, um die ganz besondere Atmosphäre der Orte regelrecht in sich aufzusaugen.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Mitunter sehr grotesker Humor, der den Krimi platt drückt

Der Tegernsee-Deal
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Stocker hat einen neuen Fall und der spielt in einer ganz besonderen Liga, nämlich in der High Society am Tegernsee. Denn ausgrechnet die Frau des Oberstaatsanwaltes will mit ihrem Lover ihre eigene Entführung ...

Stocker hat einen neuen Fall und der spielt in einer ganz besonderen Liga, nämlich in der High Society am Tegernsee. Denn ausgrechnet die Frau des Oberstaatsanwaltes will mit ihrem Lover ihre eigene Entführung inszenieren und so ihrem verhassten Ehemann das Geld aus der millionenschweren Tasche ziehen. Doch erstens kommt alles anders und zweites als man denkt, denn bei der Entführung läuft alles nach Murphys Gesetz und Stocker muss sehen, wie er selbst mit halbwegs heiler Haut aus dem Schlamassel kommt...


"Der Tegernsee-Deal" ist mein zweites Buch aus der Stocker-Reihe und auch hier muss ich sagen, dass ich nicht wirklich warm geworden bin mit der Schreibweise des Autors. Er versucht zwar, die Leser:innen direkt ins Geschehen mit einzubinden, indem er sie direkt anspricht, aber das geschieht manchmal so phrasenhaft und plump, dass ich mich bei dieser ganzen Aktion nicht wohl fühle.

Der mitunter sehr spezielle Humor lässt die Protas in einem weniger guten Licht dastehen und vermitelt das Gefühl, dass sie alle nicht unbedingt die hellsten Kerzen auf der Torte sind und mehr als planlos durchs Leben stiefeln.

Von Wilk nimmt die High Society aus Korn und bedient sich dabei gängiger Klischees, die er zusammen mit der Krimihandlung zu einer Mischung aus überzogener Stichelei und grotekser Satire vereint. Auch flitzen recht viele Anti-Helden durchs idyllische Bild am Tegernsee und es fällt schwer, sich mit ihnen zu identifizieren. Denn die Leser:innen können sich zu keiner Zeit sicher sein, auf welcher Seite sie stehen. Sie sind weder durchgängig gut noch dauerhaft durchtrieben und wechseln zwischen verbrecherischer Struktur und normaler Existenz hin und her. Die Moral bleibt des öfteren auf der Strecke und der Schreibende zeigt, wie einfach es ist, dem Ruf der Verführung/Verlockung zu folgen, wenn das Umfeld es verlangt Selbst Stocker kann diesem Ruf nicht widerstehen und es scheint, als wechsle er immer wieder mal die Seiten, gerade wie es ihm in den Kram passt.

Die eigentliche Krimihandlung wird an vielen Stellen einfach platt gedrückt und verliert dadurch ihren Reiz, was ich sehr schade finde. In diesem Krimi finden sich nämlich viele gute Ansätze, um hinter die schillernde Fassade der Bussi-Bussi-Gesellschaft zu blicken und deren tiefschwarze Seele zu entblößen.

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