Auch im zweiten Jahr der Pandemie sind sie unsere ständigen Begleiter im Alltag, bedecken Mund und Nase und somit mehr als die Hälfte unsere Gesichts - FFP2- oder medizinische Masken sind zum Schutz Aller ...
Auch im zweiten Jahr der Pandemie sind sie unsere ständigen Begleiter im Alltag, bedecken Mund und Nase und somit mehr als die Hälfte unsere Gesichts - FFP2- oder medizinische Masken sind zum Schutz Aller notwendig.
Mahmoud Dabdoub hat mit seiner Kamera "Augenblicke" eingefangen, die ihre Botschaften ganz ohne Worte transportieren. Sorgenvolle, kritische Blicke in die ungewisse Zukunft, ironische und sarkastische Augen, skeptische und liebevolle Momentaufnahmen und Menschen, die eine unglaubliche Strahlkraft in ihren Augen haben, die die Betrachtenden sofort in ihren Bann ziehen.
Auch wenn wir Menschen vorher ohne Maske verschlossen und zurückhaltend begegnet sind, über Verhüllte oder Vermummte unser (Vor)Urteil gebildet haben, vereint uns jetzt das Tragen der Maske und lehrt uns, einmal genauer hinzusehen. Denn manchmal sagt ein Blick mehr als tausend Worte.
Nicht nur Wiesbaden liegt 1945 in Trümmern, auch Hennis Leben ist ein einziger Trümmerhaufen. Es scheint als habe sich alles gegen sie verschworen, um ihr den Neuanfang so schwer wie möglich zu machen. ...
Nicht nur Wiesbaden liegt 1945 in Trümmern, auch Hennis Leben ist ein einziger Trümmerhaufen. Es scheint als habe sich alles gegen sie verschworen, um ihr den Neuanfang so schwer wie möglich zu machen. Ihr geliebter Ehemann wird in Russland vermisst, über den Verbleib von ihrer jüngsten Schwester Bille weiß niemand etwas und die heimische Sektkellerei ist auch nicht unbeschadet aus den Bombardements hervorgegangen. Aber Henni lässt sich nicht so leicht unterkriegen und krempelt die Ärmel hoch, denn schließlich gilt es das Familienerbe zu retten und in eine neue Zukunft zu führen...
Mit dem ersten Band der Winzerhof-Saga entführt Linda Winterberg ihre Leser:innen an den Rhein und lässt die vorherrschende desolate wirtschaftliche als auch persönliche Situation kurz nach Kriegsende für sie aus den Seiten steigen. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und sehr plastisch, ermöglicht einen Besuch der Sehenswürdigkeiten entlang des Rheins (Neroberg, Rüdesheim mit Niederwalddenkmal) und zeigt die Probleme des Wiederaufbaus, mit denen sich Henni herumschlagen muss.
Zwar ist Henni an und für sich eine starke Persönlichkeit, aber sie erscheint trotz allem unnahbar und fremd. Auch wenn sie etliche Schicksalsschläge verkraften muss, macht sie das nicht zugänglicher, sondern sie schirmt sich immer mehr von den Leser;innen ab und verwehrt ihnen so den Zugang zu ihrer Gefühls- & Gedankenwelt.
Lisbeth ist ein ganz schön durchtriebenes Früchtchen, eifersüchtig hoch zehn und überlegt die ganze Zeit, wie sie zum vernichtenden Schlag gegen ihre große Schwester ausholen kann. Sie lässt keine Gelegenheit aus, um Henni nicht nur Steine, sondern echte Felsbrocken vor die Füße zu werfen, um ihr das Leben so schwer wie möglich zu machen.
Mit Heimkehrerin Bille zieht ein wenig die Sanftmut in die Handlung ein, aber auch hier macht das Schicksal nicht halt und schlägt unbarmherzig zu. Alle Achtung, wie sie den Umgang mit dem Verlust meistert und immer wieder all ihre Kräfte mobilisiert, um nach vorn zu blicken.
Linda Winterberg packt bereits in den Auftakt ihrer Familien-Saga so unglaublich viele Themen, Drama und Leid, sodass den Leser:innen der Kopf schwirrt und man sich unweigerlich fragt, was denn da in den folgenden zwei Bänden noch passieren soll, da eigentlich schon alles erzählt ist.
Der Markt wird momentan geradezu überschwemmt von Familiengeschichten, deren Handlung in der Nachkriegszeit angesiedelt ist und bei denen es immer darum geht, dass eine junge Frau für das Fortbestehen des Familienunternehmens verantwortlich ist. Leider gleichen sich die Bücher in Aufbau und Handlung doch sehr, sodass es auch hier nicht wirklich viel Neues zu lesen gibt.
Das Buch hebt sich leider nicht aus der breiten Masse ab und daher kann ich nur 3 Sternchen vergeben. Auf die Fortführung der Reihe werde ich verzichten.
Die Rosengartengruppe mit ihrer markanten Silhouette ist nicht einfach nur ein Bergmassiv, sondern auch Schauplatz der berühmten Sage um König Laurin.
Der Zwergenkönig besitzt nicht nur unendliche Reichtümer ...
Die Rosengartengruppe mit ihrer markanten Silhouette ist nicht einfach nur ein Bergmassiv, sondern auch Schauplatz der berühmten Sage um König Laurin.
Der Zwergenkönig besitzt nicht nur unendliche Reichtümer aus Gold und Silber, sondern auch einen wundervollen Rosengarten, dessen Pracht niemand zerstören soll.
Mit List und Tücke gelingt es ihm, Prinzessin Similde auf sein Schloss zu entführen. Aber er hat die Rechnung ohne Dietrich von Bern und seinen Waffenmeister gemacht, der alles daran setzt, um Similde aus den Fängen des Zwergenkönigs zu befreien.
Was dann folgt, ist Legende - der Kampf endet mit dem Fluch Laurins, der die Rosen in Stein verwandelt. Doch in der Dämmerung glühen die Felsen und lassen den Rosengarten immer wieder von Neuem erblühen.
Dieses wundervolle Kinderbuch ist ein Fest für alle, die Märchen und Sagen lieben. Auf den großformatigen Seiten kommen die liebevollen Illustrationen richtig gut zur Geltung und erwecken Laurin zum Leben. Die Zeichnungen sind nicht nur farbenfroh gestaltet, sondern auch sehr lebensnah gehalten, sodass nicht nur die Kulisse zum echten Schauplatz wird, sondern sich auch die Zwerge und Ritter in ihnen wahrhaftig bewegen.
Besonders faszinierend ist die Mimik der Figuren, die das Böse von Laurin, aber auch die Sanftmut von Similde und die Entschlossenheit von Dietrich von Bern in sichtbaren Bewegungen widerspiegelt.
In kindgerechten Worten wird die berühmteste Sage Südtirols erzählt und bringt den Zauber und die Magie des Rosengartens in die Kinderzimmer.
In "Aibophobia" lässt Autor Kurt Fleisch seine Leser:innen an einem regen Briefkontakt teilhaben, der zwischen einem praktizierenden Psychiater, Dr. H, und seinem Patienten Herr S. floriert.
S. verliert ...
In "Aibophobia" lässt Autor Kurt Fleisch seine Leser:innen an einem regen Briefkontakt teilhaben, der zwischen einem praktizierenden Psychiater, Dr. H, und seinem Patienten Herr S. floriert.
S. verliert sich zunehmend in Zwangsneurosen und eine generalisierte Angststörung kann sich ungehindert ausbreiten. Er entwickelt immer mehr Wahnvorstellungen und verliert dadurch den Bezug zur Realität. Dr. H sieht seine Zeit gekommen, um an eben jenem Patienten seine medizinischen Forschungen zu betreiben zu können, um den Beweis zu erbringen, dass seine Erklärungen zum Auftreten von psychischen Erkrankungen belegbar sind.
Da aber der Briefwechsel immer nur aus der Sicht des Behandelnden geschildert wird, ist es schwierig, hier klar und deutlich zu erkennen, wie sich die paranoide Schizophrenie von Patient auf Psychiater überträgt und quasi von ihm Besitz ergreift.
Vielmehr verliert sich der Autor in kafkaesken Schilderungen, die dermaßen ineinander verknotet und wirr sind, dass die Leser:innen schon bald den Durchblick verlieren und aufstecken. Wirre Gedankengänge, Missbrauch von Psychopharmaka und dubiose Behandlungen geben sich die Klinke in die Hand und zeigen eigentlich nur eines auf - die Grenze zwischen Behandelndem und Patient verschwimmt zu einer grotesken Aneinanderreihung von somatischem Wahn und bipolarer Störung. Es entsteht ein undurchsichtiges Verwirrspiel, dem ich nicht mehr folgen kann.
3 Frauen, deren familiäre Geschichte untrennbar mit Italien verbunden ist und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Großmutter, Mutter und Tochter begeben sich auf die Reise nach Sizilien, um ...
3 Frauen, deren familiäre Geschichte untrennbar mit Italien verbunden ist und doch könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Großmutter, Mutter und Tochter begeben sich auf die Reise nach Sizilien, um den letzten Wunsch von Eleonoras Mann zu erfüllen. Aber diese Reise ist nicht nur ein Abschiednehmen, sondern die Zwangsgemeinschaft auf Zeit muss sich der eigenen Vergangenheit stellen, um alte Wunden heilen zu lassen und sich endlich mit all den ungesagten Worten auseinanderzusetzen, die immer wieder für Unstimmigkeiten gesorgt haben....
"Via Torino" erzählt über 3 Generationen hinweg die Geschichte starker Frauen, deren Lebenswege einen gemeinsamen Nenner haben - Italien. Von den Arbeiteraufständen im Fiat-Werk über Schubladendenken und Vorurteile bis hin zum ausländerfeindlichen Mobbing in der Schule werden hier alle Themen behandelt, die den Frauen einen Stempel aufdrücken und sie "anders" sein lassen.
Gerade zu Beginn des Buches fällt es den Leser:innen schwer, sich in die Geschichte einzufinden, denn die Sprünge zwischen den Ereignissen in den betreffenden Jahrzehnten und die Orientierung, wer wo gerade steht, ist doch recht mühsam.
Die Familiengeschichte lebt von den drei unterschiedlichen Charakteren, die zwar Stärke und einen gewissen Eigensinn vermitteln, jedoch lassen eben jene Eigenschaften die Figuren auch an manchen Stellen unnahbar erscheinen, sodass ich viele Szenen nur beobachte, anstatt mich in sie hineinziehen zu lassen.
Der historische Hintergrund ist sauber recherchiert, bringt aber mitunter einige Längen in den Roman ein, sodass hier die Rahmenhandlung mehr Raum einnimmt und das Handeln und die Gefühle der Protagonistinnen beschneidet. Zwar kann man die Entwicklung der Frauen über die Jahrzehnte begleiten, aber ihre Gefühle und Gedanken sind mir einfach zu wenig zugänglich, sodass hier der Umgang mit den Brüskierungen, Anforderungen als alleinerziehende Mutter und die Suche nach den eigenen Wurzeln eher eine nebensächliche Rolle einnimmt. Dabei bietet gerade diese Konstellation so unglaublich viel Potenzial, um hier zu zeigen, wie es gelingt, mit offener Provokation, unterdrückten Gefühlen und den generationsübergreifenden Problemen umzugehen. Die Frauen verbindet mehr, als sie ahnen und genau dieser Aspekt hätte in meinen Augen mehr ausgearbeitet werden müssen.
Was wiederum sehr gut gelungen ist, ist die Umsetzung des italienischen Flairs. Die Begeisterung der Autorin für das Mediterrane spüren die Leser:innen sehr deutlich und lassen die Kulisse sehr authentisch wirken.
Alles in allem ein solider Generationenroman, der zum Schluss alte Wunden heilen lässt, mit der Vergangenheit versöhnt und den Blick nach vorn richtet.