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Veröffentlicht am 09.08.2021

Zeitreise auf einem historischen Handelsweg

Die Seidenstraße
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Globaler Handel - dieser Begriff ist nicht etwa eine Wortschöpfung der Moderne, sondern Susan Whitfiled zeigt in ihrem überaus beeindruckenden Text-Bildband, dass schon seit der Antike weltweite Wegenetze ...

Globaler Handel - dieser Begriff ist nicht etwa eine Wortschöpfung der Moderne, sondern Susan Whitfiled zeigt in ihrem überaus beeindruckenden Text-Bildband, dass schon seit der Antike weltweite Wegenetze bestehen, die einen Handel mit Schmuck, Glas, Porzellan, Gewürzen und kostbaren Stoffen möglich machen.

Ihre Recherchen widmen sich einem alten Handelsweg, der sich unter dem Begriff "Seidenstraße" eingeprägt hat. Eine Verknüpfung von Knotenpunkten, die von China aus über die Mongolei und das Pamir-Gebirge bis in die Levante führt und so atemberaubende Landschaften und Kulturen miteinander verbindet, damit der Handel mit den Kostbarkeiten so richtig aufblühen kann.

Als Leser bekommt man einen unglaublich plastischen Einblick und kann direkt die alten Reisewege nachvollziehen, begibt sich auf Spurensuche und entdeckt sagenhafte Schätze: Silber-vergoldete römische Gefäße, alte Seekarten, Schmuckstücke von ungeahnter Schönheit, Glaskunst, Gewürze und textile Raritäten, die einen Hauch von Luxus versprühen.

Mit Hilfe von detaillierten Karten und vielen beeindruckenden Fotos wird hier die Legende lebendig und man bereist als Leser Oasen, Flüsse und Ebenen, lernt die Steppe kennen und darf sich anhand der heute noch eindrucksvollen Ruinen vorstellen, wie die imposant die Bauten damals gewesen sind.

Geschichtsinteressierte Leser wird dieses Sachbuch mit Bildband-Charakter direkt vom Hocker hauen, denn es ist einfach nur beeindruckend, was die Autoren der einzelnen Kapitel an geschichtlichen Details über Kultur, Waren und ihren Austausch über das ausgeklügelte Wegenetz zusammengetragen haben.

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Wenn alle Sterne fallen und der Himmel bricht...

Gut Greifenau - Sternenwende
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Katharina kann es noch gar nicht richtig glauben, dass ihr das Schicksal so über mit spielt und sei sich dann auch noch mit den Querelen von Schwiegervater Cornelius auseinander setzen muss. Kann denn ...

Katharina kann es noch gar nicht richtig glauben, dass ihr das Schicksal so über mit spielt und sei sich dann auch noch mit den Querelen von Schwiegervater Cornelius auseinander setzen muss. Kann denn dieser Man nicht einfach mal Ruhe geben ? Als wäre das noch nicht genug, sieht sie die Zukunft von Gut Greifenau schwinden. Nicht nur, dass die Weltwirtschaftskrise die Daumenschrauben enger zieht, nein, auch Konstantin dreht sich wie ein Hahn im Wind und wird plötzlich zum politischen Mitläufer des rechten Gesocks. Ist Greifenau noch zu retten ?



Mit dem finalen Band der Gut Greifenau Saga zeigt Hanna Caspian noch mal all ihr Können und setzt ein echtes Glanzlicht in der immer dunkler werdenden Zeit auf dem Gut. Ihre Schilderungen sind wieder voller Leidenschaft und Begeisterung, sodass man sich als Leser gerne wieder direkt vor Ort einfindet und all die Höhen und Tiefen miterlebt. Auch wenn der Roman deutlich politischere Züge aufweist, ist der doch ein Spiegelbild der damaligen Zeit und gibt mit leisen Tönen, aber mit unwiderruflichen Botschaften zwischen den Zeilen den Umschwung und den Rechtsruck wieder.

Katharina entpuppt sich immer mehr als starke Frau, die ihren eigenen Weg geht und ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ihr im Kampf gegen Cornelius ganz fest die Daumen gedrückt habe, dass sie zu ihrem Recht kommt. Auch wünsche ich ihr für ihre Zukunft alles erdenklich Gute - sie hat es verdient, glücklich sein und geliebt zu werden.

Es ist ein großes Wiedersehen mit allen Bekannten aus den bisherigen 5 Bänden und ich spüre die Veränderung, die nicht nur auf dem Gut, sondern auch außerhalb der Mauern vor sich geht. All die kleinen und großen Geheimnisse dringen machtvoll ans Tageslicht, sorgen für ordentlich Wirbel und auch dafür, dass Konstantin über seinen Schatten springen und seine Entscheidungen überdenken muss.

Es wird gelacht und geweint, gehofft und gebangt und über allem liegt der Hauch der Ungewissheit...Hetze, Hass und Antisemitismus vergiften die Atmosphäre und Hanna Caspian lässt diese gedrückte und zugleich aufgeheizte Stimmung den Leser hautnah miterleben. Sie erzählt die Lebensgeschichten und Entwicklungen ihrer Figuren für den Leser wieder mit emotionalen Worten, die Handlungsstränge greifen ineinander über und verbinden bereits Gelesenes mit den aktuellen Handlungen.

Feodora polarisiert, wie immer, aber für sie hält Hanna Caspian einen absoluten Geniestreich bereit - ich habe herzhaft gelacht, als ich mir die Szenen bildlich vorgestellt habe. Ein absolut gelungener Coup, der Feodora aussehen lässt wie der sprichwörtlich begossene Pudel.

Leider muss ich jetzt Gut Greifenau verlassen und ich hoffe, dass alle die, die mir im Verlauf der Saga so sehr ans Herz gewachsen sind, die Irrungen und Wirrungen der Nazi-Herrschaft gut überstanden haben. Mit diesem Finale habt Hanna Caspian zwar ihre Buch-Reihe beendet, aber Gut Greifenau mit alle seinen Bewohnern werden noch lange in Erinnerung bleiben.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Gelebte Gartenträume

Oberpfälzer Gartenglück
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Gertraud Anna Portner besucht gartelnde Oberpfälzer und diese öffnen nicht nur die Gartenpforten, sondern auch ihr Gärtnerherz, heißen die Besucher willkommen und erzählen von der Umsetzung und dem Leben ...

Gertraud Anna Portner besucht gartelnde Oberpfälzer und diese öffnen nicht nur die Gartenpforten, sondern auch ihr Gärtnerherz, heißen die Besucher willkommen und erzählen von der Umsetzung und dem Leben in ihren Gartenträumen.

Ganz egal, ob kleiner Stadtgarten, weitläufige Grundstücke oder ausgezeichnete Naturgärten - es sind kleine Paradiese auf Erden, die hier mit viel Liebe und Einsatz entstanden sind und immer neue Inspirationen für Gartenerlebnisse bieten. Dabei lassen sich Biodiversität und berauschende Farbenspiele perfekt in Einklang bringen, um den Insekten Nahrungsquelle und Heimat zugleich zu sein und den Menschen die Auszeit im Garten zu ermöglichen, um Abstand vom Alltag zu nehmen und neue Energie zu tanken.

Ob als romantische Kulisse für Hochzeitsfotos, Feierabend auf dem Dachgarten, gemütliches Beisammensein in der überdachten Outdoor-Küche, Nutzung des Ofens in der Pergola, aus dem der Duft von selbst gebackenem Brot verführerisch durch den Garten zieht oder ein paar Schwimmzüge im Pool - hier finden Gartenliebhabende Anregungen für die Umsetzung ihrer eigenen Gartenträume und jede Menge nützliche Hinweise aus dem Gartenwissen.

"Oberpfälzer Gartenglück" ist ein anschaulicher Bildband, der zum Nachmachen animiert und so neue, wunderschöne Gartenträume mit lauschigen Plätzen entstehen lässt.


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Veröffentlicht am 06.08.2021

Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt (Khalil Gibran)

Faszinierende Bäume in der Oberpfalz
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Autor Jürgen Schuller nimmt seine Leser auf einen ganz besondere Exkursion mit, zeigt eindrucksvolle Baumgreise und erzählt ihre Geschichten. Dabei reist man durch die Jahrhunderte, erfährt Wissenswertes, ...

Autor Jürgen Schuller nimmt seine Leser auf einen ganz besondere Exkursion mit, zeigt eindrucksvolle Baumgreise und erzählt ihre Geschichten. Dabei reist man durch die Jahrhunderte, erfährt Wissenswertes, Kurioses und Historisches und lernt so unglaublich viel über die faszinierende Baumgeschichte der Oberpfalz.

Das Buch startet mit einer kurzen Einführung in die Baumkunde, um dann den Bogen gekonnt zu Mythen und Sagen zu schlagen, die leise vom Laub der Naturdenkmäler geflüstert werden. Stolz recken sie die Äste in den Himmel , während schauerliche Geschichten von Hexen und Räubern die Runde machen. Auch wird erläutert, wie die Friedenseiche zu ihrem Namen kam, Kapellen urplötzlich von einem Fleck zum anderen wandern und warum uns uralte, imposante Bäume immer wieder aus Neue faszinieren.

Bizarr geformte Äste, knorrige Stämme und ausladende Baumkronen werden zu Bauwerken der Natur, die hier mit eindrucksvollen Fotografien den Leser zu einem Spaziergang einladen. Damit man die Baumschönheiten auch tatsächlich in Natura bewundern kann, sind die GPS-Koordinaten und Standorte direkt mit angegeben. Einfacher geht's nun wirklich nicht, um die beeindruckenden, vielfältigen Lebenskünstler in Natura zu bestaunen, ihre Borke zu fühlen und dem Gesang ihrer Blätter zu lauschen.

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Veröffentlicht am 06.08.2021

Melodramatische Familiengeschichte

Das Haus der wilden Rosen
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Juliet ist die Nachfahrin eines bekannten Malers, der einst sein berühmtestes Werk verbannt hat. Niemand weiß, warum er zu diesem Wahnwitz verleitet wurde und so bleibt dies ein ungelöstes Rätsel. Mitten ...

Juliet ist die Nachfahrin eines bekannten Malers, der einst sein berühmtestes Werk verbannt hat. Niemand weiß, warum er zu diesem Wahnwitz verleitet wurde und so bleibt dies ein ungelöstes Rätsel. Mitten in der hässlichen Schlammschlacht um ihre Scheidung platzt die Nachricht, dass Juliet Nightingale House geerbt hat und dieses wundervolle Anwesen soll von nun an ihr Zuhause sein. Aber mit dem ersten Schritt in das Anwesen reist sie zurück in die Zeit, als das Geheimnis um das berühmte Gemälde entstanden ist und das wirbelt Juliets Leben einmal komplett durch...


Historische Gemäuer, alte Rosensorten und ein Familiengeheimnis - normalerweise sind das Zutaten, die für garantierten Lesegenuss, seitenweise Spannung und Mitfiebern stehen. Aber mit "Das Haus der wilden Rosen" habe ich leider kein glückliches Händchen bewiesen und bin von d er Geschichte ziemlich enttäuscht.

Juliet ist komplett überfordert - mit sich, mit ihrer kaputten Ehe und vor allen Dingen mit ihren Kindern. Das spiegelt sich auch im Umgangston zwischen ihr und den Kids wieder, der mich manchmal entsetzt von den Seiten Abstand nehmen lässt. Auch vermisse ich hier eine liebevolle, einfühlsame Mutter, die sich um ihre Kinder sorgt, anstatt sich immer wieder wie ein Derwisch um sich selbst zu drehen und keinen Anfang und kein Ende zu finden.

Die Reise zurück in die Vergangenheit bietet an vielen Stellen ein wunderschönes Familienporträt und lässt den Leser die liebevolle Zuwendung zwischen dem Ehepaar Horner und ihren Kindern spüren. Das große Gewese um das Puppenhaus allerdings lässt allerdings schon früh erahnen, dass es im Verlauf der Handlung noch einmal einen ganz großen Auftritt bekommen wird...und so ist es dann auch. Der Überraschungseffekt verpufft, auch wenn er hier sehr theatralisch inszeniert wird.

Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen von unterschiedlichen Figuren im Roman, die wenig überzeugend sind und so entsteht eine gewisse Unruhe, die ich an und für sich nicht gebraucht hätte. Bis Kapitel 34 ist man mal mehr mal weniger drin in der Geschichte und fragt sich, ob es die kleinen und großen Katastrophen tatsächlich gebraucht hat, um so etwas wie Aufregung zu erzeugen. In meinen Augen wirken die vielen Schicksalsschläge wenig glaubwürdig und verleiten dazu, den einen oder anderen Part mit genervtem Augenrollen zu lesen.

Ist das Geheimnis dann gelüftet, folgt aber zugleich das nächste...warum muss hier die Autorin noch mal zu einem sehr konstruierten Rundumschlag greifen ? Dieser Gedankengang erschließt sich mir nicht wirklich...

Die Idee für den Roman finde ich gelungen, die Umsetzung kann aber leider keine Begeisterungstürme bei mir hervorrufen.

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