Hier hat die Chemie leider nicht ganz gestimmt
Norman Foremans Weg zum RuhmNichts ist schlimmer auf der Welt, als plötzlich so ganz allein und ohne den besten Freund dazu stehen, obwohl man doch noch so unendlich viele Träume verwirklichen möchte. Der Tod von Jax reißt eine große ...
Nichts ist schlimmer auf der Welt, als plötzlich so ganz allein und ohne den besten Freund dazu stehen, obwohl man doch noch so unendlich viele Träume verwirklichen möchte. Der Tod von Jax reißt eine große Lücke und Norman muss als 12jähriger Junge damit klarkommen...aber das will und will einfach nicht funktionieren. Und überhaupt, wie soll er so ganz alleine die große Karriere starten, die Jax und er sich als Comedy-Duo ausgemalt haben ? Auch Normans Mutter Sadie steht kurz vor der Verzweiflung, als Norman mit der Idee um die Ecke kommt, dass er den Traum von Jax weiterleben will...
Diese Geschichte um Norman Foreman hat schon ihren Reiz, ohne Frage, denn der Junge hat in seinem Leben schon viel Gepäck auf seinen Schultern getragen. Durch seine Schuppenflechte ausgegrenzt, weil er eben anders aussieht als die anderen, ist er zum Einzelgänger geworden. Doch mit Jax tritt nicht nur ein Freund, sondern das Leben selbst in Normans Dasein und man merkt richtig, wie der Junge aufblüht - und genauso schnell wieder in sich zusammensackt, als Jax plötzlich stirbt.
Diese Szenen gehen wirklich ans Herz, lassen den Leser mitfühlen und das Gefühl aufkomme, Norman einfach nur tröstend in den Arm nehmen zu wollen, für ihn da zu sein und ihm zu sagen, dass sich doch noch alles zum Guten wendet.
Mutter Sadie ist in ihrer Denkweise manchmal recht einfach gestrickt und doch liebenswert, denn für ihren geliebten Sohn setzt sie Himmel und Hölle in Bewegung, um ihn glücklich zu sehen. Für ein Lachen von ihm macht sie alles...wirklich alles.
Die Suche nach Normans Vater ist weiten Teilen schon recht überdreht, zeigt aber, wie dragikomisch die Charaktere tatsächlich sind. Mein Fall ist es nicht wirklich, denn ich kann nicht immer einen heißen Draht zu ihnen aufbauen und ich merke, dass die Chemie nicht stimmt, um mit ihnen gemeinsam diese denkwürdige Reise auf der Suche nach dem Vater und nach sich selbst mit ganzem Herzen zu erleben.
Der britische Humor zündet bei mir nicht, sodass ich die ein oder andere Pointe überlese, oder einfach nicht verstehe -was ich sehr schade finde.
Die Erzählung hat ihre guten Seiten, ohne Frage, aber wenn zwischen Leser und Gelesenem eine Disharmonie besteht, ist es schwierig, die Kurve zu bekommen. Der Roman wird sicherlich eine große Fangemeinde finden, bei mir reicht es aber nur für neutrale 3 Sternchen.