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Veröffentlicht am 14.04.2021

Schieber, Verbrecher und zwei gewitzte Jungs

1946: In den Ruinen von Babylon
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Die Vorbereitungen zur ersten freien Wahl in Berlin wir vom Mord an der Politikerin Döring überschattet. Die beiden Kommissarsanwärter Lanke und Steinert müssen in den Trümmern ermitteln und bekommen nicht ...

Die Vorbereitungen zur ersten freien Wahl in Berlin wir vom Mord an der Politikerin Döring überschattet. Die beiden Kommissarsanwärter Lanke und Steinert müssen in den Trümmern ermitteln und bekommen nicht ganz unerwartet Schützenhilfe von zwei gewitzten Jungs, die ihnen mit manch gutem Tipp helfen. Berlin ist ein Umschlagplatz für Schieber, Verbrecher und zwielichtige Gestalten, die den beiden Kommissarsanwärtern die Ermittlungen nicht gerade einfach machen...


Der Auftakt zur neuen Nachkriegs-Krimi-Reihe von Carlo Ferber kann sich wirklich sehen lassen, denn mit seinem bildhaften Schreibstil lässt er die grauen Gerippe der zerbombten Stadt aus den Seiten gen Himmel steigen, der feine Aschestaub ist allgegenwärtig und irgendwie fühlt es sich immer so an, als würde hinter der nächsten Häuserruine jemand stehen und den Leser beobachten. Die Atmosphäre wird sehr gut transportiert und vermittelt dem Leser das Gefühl, sich mit Atze und Günni zwischen all den Schuttbergen zu bewegen, um auf "Schatzsuche" zu gehen.

Die beiden Kommisarsanwärter sind ebenfalls gut gelungen und erinnern mich ein wenig an Derrick und Harry, denn sie ergänzen sich perfekt und haben es faustdick hinter den Ohren.

Der Fall baut sich langsam auf, hat einen dauerhaft gestrafften Spannungsbogen und mir gefallen besonders die Szenen von Hellas Flucht über die Dächer von Berlin und von der Jagd nach dem Baron. Spannende und dramatische Szenen, in den der Puls rast, das Herz gegen den Brustkorb hämmert und der Atem angehalten wird, weil man es vor Anspannung kaum noch aushält.

Die weitverzweigten Netze der Schieber sind für den Leser vom Schreibenden gut aufgedröselt, nachvollziehbar offengelegt und man bekommt einen sehr guten Einblick in den Schwarzmarkthandel.

Die Klüngeleien im Nachkriegsberlin , die neue politische Situation, die noch auf recht jungfräulichen Beinen steht und das noch sehr lückenbehaftete Netz an unbelasteten Polizisten sind vom Autor sehr gut recherchiert und bieten, neben den Kriegstrümmern der Stadt, eine perfekte Kulisse für das personifizierte Böse.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Von einer Kuh die ausbüxte, um das Leben zu genießen

Elsa büxt aus
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Wow, was für ein Abenteuer, denkt Elsa, als sich der LKW in Bewegung setzt. Aber irgendwie hat sie ein ungutes Gefühl im Bauch und dann erinnert sich Elsa auch noch an eine Geschichte, die ihr mal die ...

Wow, was für ein Abenteuer, denkt Elsa, als sich der LKW in Bewegung setzt. Aber irgendwie hat sie ein ungutes Gefühl im Bauch und dann erinnert sich Elsa auch noch an eine Geschichte, die ihr mal die Mutter erzählt hat. Eine Kuh wurde ebenfalls mit einem LKW weggebracht und ist nie, nie wieder aufgetaucht. Als der LKW anhält und die Türen geöffnet werden, rennt Elsa einfach davon und zwar so schnell und so weit, bis sie in einem Wald Unterschlupf findet. Elsa beschließt, dass sie Waldkuh wird...aber das ist einfach gesagt, als getan....


Schon allein das wunderschön gezeichnete Cover lässt die Kinder neugierig auf die Geschichte von Kuh Elsa werden und erste Vermutungen anstellen, was denn da jetzt nun alles so passiert, wenn eine Kuh im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben rennt.

Mit liebevollen Illustrationen werden die Tiere zu lebendigen Wegbegleitern in der Erzählung und machen so das Abenteuer von Elsa für die Kleinen und Großen erlebbar. Durch die kurzen Texte und die angenehme Schriftgröße können auch Erstleser kleine Leseerfolge feiern und so gemeinsam mit Elsa den aufregenden und interessanten Ausflug in den Wald erleben.

Der reale Hintergrund der Tiergeschichte wird im Nachgang erläutert und hält die ein oder andere Frage der größeren Kinder zum Leben der Tiere auf einem Gnadenhof bereit.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Wunderbare Welt

Wunderbare Welt
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Anke Hopfengarten hat mit diesem Kinderbuch ein Buchschätzen erschaffen, das mit eingängigen Texten und Bildern im Siebdruckverfahren von den kleinen und großen Wundern, Sehnsüchten und Träumen der Lebewesen ...

Anke Hopfengarten hat mit diesem Kinderbuch ein Buchschätzen erschaffen, das mit eingängigen Texten und Bildern im Siebdruckverfahren von den kleinen und großen Wundern, Sehnsüchten und Träumen der Lebewesen und Pflanzen auf der Erde erzählt.

Jedes Individuum hat seinen festen Platz und doch träumt es davon, zu etwas zu gehören. Im Verlauf der Geschichte baut sich eine immer größer werdende Gemeinschaft auf und diese schließt den vorhergehenden Part farbenfroh mit ein. Am Ende träumt die Erde von einem glücklichen Menschenkind und die Autorin zeigt auf, dass es kein Traum, sondern Wirklichkeit ist, in dieser schönen, bunten Welt zu leben.

Faszinierend, wie man mit wenigen klaren Worten und einer kindgerechten Sprache die Harmonie und die Schönheit unseres Lebens auf der Erde beschreiben kann. Das Buch regt Kinder dazu an, über die kleinen und großen Wunder des Lebens mit Eltern und pädagogischen Fachkräften zu sprechen und eigene Erfahrungen miteinzubringen.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Du musst nicht perfekt sein

Das Ei mit dem Knacks
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Osterhasenmädchen Pasqua möchte für den bunten Osterstrauch die ausgeblasenen Eier bemalen und hat vergessen, aus welchen beiden Farben sie grün mischt. Ein kurzer Hoppelabstecher zu ihren Freunden soll ...

Osterhasenmädchen Pasqua möchte für den bunten Osterstrauch die ausgeblasenen Eier bemalen und hat vergessen, aus welchen beiden Farben sie grün mischt. Ein kurzer Hoppelabstecher zu ihren Freunden soll Abhilfe schaffen. Währenddessen geht Ei Anton stiften, denn er hat einen Knacks in der Schale und denkt, dass er mit diesem Fehler nicht mehr schön genug für den Osterstrauß ist...


Was für ein wunderschönes Kinderbuch, das mit seinen liebevollen Zeichnungen sofort die Herzen der Kinder und ERwachsenen höher schlagen lässt. Egal ob Fuchs, Lamm, Osterhase oder Ei - jede Figur ist mit Hingabe gezeichnet, hat niedliche Gesichtszüge und ein freundliches Wesen.

Kindgerecht wir die Botschaft in die Erzählung eingestreut, dass es vollkommen in Ordnung ist, anders zu sein und trotz kleiner Ecken und Macken zur Gemeinschaft gehört und akzeptiert wird, so wie man ist. Es wird sogar hier noch betont, in dem Ei Anton einen besonders schöne und auffallende Dekoration bekommt, damit er zu einem echten Ei-Catcher wird :)

Man kann auch mit Makel kleine und große Abenteuer erleben, schön sein und Freunde finden - nichts ist perfekt im Leben und die Welt steht dir offen. Du bist, wie du bist - und das ist gut so !

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Glück nach italienischem Rezept

Das Italien-Prinzip: So geht Glück!
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Glücksratgeber gibt es viele und Stefan Maiwald distanziert sich ausdrücklich davon, dass er eben einen solchen geschrieben hat. Und er hat Recht, denn "Das Italien-Prinzip: So geht Glück"" ist nicht noch ...

Glücksratgeber gibt es viele und Stefan Maiwald distanziert sich ausdrücklich davon, dass er eben einen solchen geschrieben hat. Und er hat Recht, denn "Das Italien-Prinzip: So geht Glück"" ist nicht noch ein Ratgeber zum Glücklichsein, er ist vielmehr Impulsgeber für das Verinnerlichen von italienischen Gepflogenheiten, Selbstverständlichkeiten und dem kleinen Quäntchen Lebensfreude, das als I-Tüpfelchen quasi wie die Kirsche auf der Sahne mitgeliefert wird.

In seinem kleinen Büchlein geht es um die Rückkehr zu bewusstem Genuss, regionalem Anbau und gemeinsamem Mahlzeiten mit der Familie an einem großen Tisch, dem Pflegen von Freundschaften und von Ritualen, die das Leben auf der einen Seite zwar unglaublich berechenbar machen, aber auch für Stabilität, Verlässlichkeit und Geborgenheit sorgen.

Das Leben wird draußen gelebt und nicht drinnen im Verschlossen geführt, was unweigerlich dazu führt, dass man in Kontakt kommt, sich gegenseitig hilft, respektiert und so Teil einer großen Gemeinschaft wird. Und wenn ich Teil einer solchen bin, fällt das Lächeln einfach leichter, die Augen strahlen mit der Sonne um die Wette und die Sorgen gehen flöten.

Wer all diese kleine und großen Anregungen beherzigt, in seinen Alltag integriert und umsetzt - wobei hier auch gilt, dass kein Zwang dahinter steckt, sondern die Umsetzung mit Freude und Spaß zur Selbstverständlichkeit wird - wird schon bald spüren, dass das kleine große Glück Einzug hält und quasi überall zu finden ist.

Mit amüsanten Anekdoten und Wortwitz lässt Stefan Maiwald hier den Leser eine Blick in das südlich-unbeschwerte Leben erhaschen, der als Impuls fürs eigene Umdenken gelten soll...gut gemacht und kurzweilig zu lesen.

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