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Veröffentlicht am 21.05.2020

Die einzige Möglichkeit, das Meer dauerhaft mitzunehmen ist...Meerglas

Träume in Meeresgrün
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Amelie hat ein gebrochenes Herz und eine vernarbte Seele. Beides soll während eines Familienurlaubes in Nova Scotia heilen. Kaum in Kanadas wilder Schönheit angekommen, zieht sich Amelie die Laufschuhe ...

Amelie hat ein gebrochenes Herz und eine vernarbte Seele. Beides soll während eines Familienurlaubes in Nova Scotia heilen. Kaum in Kanadas wilder Schönheit angekommen, zieht sich Amelie die Laufschuhe an und versucht, ihren Kopf freizubekommen und ein bisschen auch den Problemen davon zulaufen. Doch das Schicksal geht seinen eigenen Weg und stellt ihr den attraktiven Callum vor die Füße. Beide ahnen nicht, dass diese Begegnung der Anfang eines absoluten Gefühlschaos ist….

„Träume in Meeresgrün“ von Miriam Covi ist eine warmherzige Geschichte, die von großen Verlusten, Trauer und vielen unterdrückten Gefühlen erzählt. Mit leisen, aber eindrucksvollen Worten lässt sie den Leser am Leben von Amelie teilhaben, das bisher alles andere als rosig verlaufen ist. Allzu früh muss sie mit dem Verlust der geliebten Mutter zurechtkommen, Schuldgefühle plagen sie. Selbst ihre Berufung, weiter als Goldschmiedin zu arbeiten, versagt sie sich und zieht sich immer mehr zurück. Lediglich ihre Liebe zu außergewöhnlichen Schmuckstücken aus Meerglas ist ihr gebelieben.
Miriam Covi schildert in einem wahren Kaleidoskop der Farben den Farbrausch von Nova Scotia – hummerrote, sonnengelbe, azurblaue und meeresgrüne Häuser säumen die Straße, wirken einladend und heißen den Leser herzlich wollkommen.
Die Erinnerungen von Amelie hängen an einem besonderen Anhänger aus Meerglas und sie ahnt nicht, dass es zu diesem Anhänger eine aufregende Geschichte gibt. Hinter jede Scherbe verbirgt sich eine eigene Welt und diese Welt öffnet sich nach und nach für Amelie.
Die Familiengeschichte wird neu geschrieben und die Autorin lässt kleine und größere Katastrophen aus der Vergangenheit wiederaufleben, konfrontiert nicht nur ihre Figuren in der Geschichte, sondern auch den Leser mit den schmerzhaften Ereignissen, die bis heute nicht verarbeitet sind. Manchmal möchte man einfach nur hingehen und den Betroffenen lauf zurufen: Redet doch endlich miteinander. Schweigen hat noch nie Probleme gelöst.
Sie trifft genau den richtigen Ton, wenn die Narben auf der Seele langsam heilen und sich die Herzen wieder öffnen.
Manche Szenen wirken allerding etwas zu gestellt und lassen mich an der Glaubwürdigkeit des Erzählten zweifeln. Es gibt einfach zu viele Zufälle, zu viele schicksalshafte Begegnungen und Ereignisse, die hier in geballter Form aufeinandertreffen.
Dieses Manko wird allerdings durch schlagfertige Dialoge, gefühlsbetonte Szenen, die mit einem Hauch Erotik gewürzt sind und einem verrückten Hund namens Skipper wieder ausgemerzt.
Der Roman ist genau richtig, um sich mit einer kuschligen Decke und einer heißen Tasse Tee auf dem Lieblingssessel zu lümmeln, die Seele baumeln zu lassen und alle Facetten von grün zu genießen.
Ein Roman mit viel Herz, traumhaften Setting und einer Geschichte zum Wohlfühlen.
Manchmal muss es eben Mee(h)r sein 😊

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Hervorragende Idee, nicht ganz so glücklich inder Umsetzung

Limonensommer
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Früher waren Katharina, Lene und Judith unzertrennlich. Doch ihre Freundschaft ist zerbrochen, weil ausgerechnet ein Beau sich zwischen sie gedrängt hat. Nach zwanzig Jahren Funkstille soll sich das ändern, ...

Früher waren Katharina, Lene und Judith unzertrennlich. Doch ihre Freundschaft ist zerbrochen, weil ausgerechnet ein Beau sich zwischen sie gedrängt hat. Nach zwanzig Jahren Funkstille soll sich das ändern, denn Judith beschließt, nach dem Tod ihrer Mutter, endlich mit Vergangenem abzuschließen und aufzuräumen. Sie macht sich auf den Weg in die Schweiz und nach Ligurien, um zu klären, was zu klären ist. Lässt sich das Band der Freundschaft wieder kitten?

Nach „Das rosa Haus am Meer und „Wo die Liebe hin tanzt“ ist „Limonensommer“ der dritte Roman aus der Feder von Susanne Fülscher, der sich mit Freundschaft, Vergangenheitsbewältigung, großen Gefühlen und südlicher Sonne befasst.
Doch leider kann „Limonensommer“ trotz des spritzigen Titels und des fröhlichen bunten Covers nicht an die sehr gute Qualität der beiden Vorgängerromane anknüpfen.
Die Figuren wirken in meinen Augen oberflächlich und unreif, ja ich habe das Gefühl, dass die Mittvierzigerinnen den Schuhen der Pubertät noch nicht entwachsen sind und rumzicken, eifersüchtig sind und auch sonst nicht viel mit Frauen im besten Alter gemein haben.
Susanne Fülscher versucht zwar, die Hintergründe für das Zerwürfnis nach und nach für den Leser zugänglich zu machen, aber mir fehlt hier Tiefgang und Glaubwürdigkeit. Die Idee zum Buch ist sehr gut, gerade was den Reifeprozess der Freundinnen, das Zerwürfnis und das Wiederaufleben der Freundschaft betrifft, aber ich kann ich mit der Umsetzung nicht anfreunden.
Da gibt es Lene, die mit dem Auftreten ihrer MS-Erkrankung merkt, dass sie sich doch mehr zu Frauen hingezogen fühlt. Sie bleibt über die Dauer des ganzen Romans ein wenig farb- & glanzlos, läuft eher als Nebenrolle mit und wirkt im Vergleich zu den anderen eher wie ein Mauerblümchen.
Katharina ist die Zicke in Personalunion und hat das Zepter fest in der Hand, was die Jugendzeiten betrifft. Im Erwachsenenalter vergräbt sie sich eher und suhlt sich in Selbstmitleid.
Judith ist die schillerndste Persönlichkeit von allen – auf ihre grandiosen Erfolge als Schauspielerin wird oft und gerne hingewiesen. Das lässt sie, völlig zu Unrecht, überheblich erscheinen, obwohl sie das eigentlich nicht ist.
Die Erzählung wirkt oft wie eine Sequenz aus „LaBoum“ und ich kann keinen Zugang zu den Figuren, weder damals noch heute, entwickeln.
Ein paar Schicksalsschläge hier, ein Missgeschick da - aber richtig aufregend und mitreißend wird es nicht.
Noch nicht einmal der Zauber Liguriens kann mich darüber hinwegtrösten, dass dieses Buch mich leider nicht packen kann.
Der Roman wird sicherlich seine Liebhaber finden - Für mich leider kein süßer Limoncello, sondern eher der Biss in die saure Zitrone ☹

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Heilkraft aus der Wurzel - ganz ohne chemische Keule

Die Kraft der Wurzeln
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„Die Kraft der Wurzeln“ ist ein wunderschön illustriertes Buch mit ganz vielen praktischen Tipps zur richtigen Anwendung von Wurzeln in der Heilkunde, aber auch zum Genießen.
Miriam Wiegele streift durch ...

„Die Kraft der Wurzeln“ ist ein wunderschön illustriertes Buch mit ganz vielen praktischen Tipps zur richtigen Anwendung von Wurzeln in der Heilkunde, aber auch zum Genießen.
Miriam Wiegele streift durch Wald und Wiese, heimische Gärten und die Bergwelt und zeigt so die Vielfalt an Wurzeln, deren Heilwirkung wir uns zum Nutzen machen können.
Eine kurze Einführung, was Wurzen eigentlich sind, über den Aufbau der Wurzel bis hin zur besten Erntezeit ermöglicht so dem Laien den Einstieg in die Wurzelkunde.
Angefangen von A wie Alant, der antibakteriell und krampflösend bei Bronchialerkrankungen wirkt bis Z wie Zaunrübe, die als Mittel gegen Schlaganfälle, Epilepsie und Rheuma in homöopathischen Dosen gereicht wird, ist alles zu finden, was es an bekannten und weniger bekannten Wurzeln zu finden gibt.
Die erklärenden Texte sind kurz und knackig gehalten, beinhalten aber alles an notwendigen Informationen und Wissen, um die heilsamen Wirkungen kennenzulernen. Dazu kommen hilfreiche Tipps zur Zubereitung und Anwendung der einzelnen Wurzeln. Küchentipps für heimische Wurzeln wie Karotten, Rote Bete, Kartoffeln und Meerrettich vervollständigen das Ganze. Die Wurzel verbindet den Menschen mit dem dichten Geflecht der Vorratskammer der Natur.
Mystisches, sagenhaftes und magisches darf natürlich hier nicht fehlen.
Das Buch ist eine wundervolle Idee, kleine und größeren Blessuren ohne chemische Keule den Garaus zu machen, leckere Gerichte zu zaubern und im Einklang mit der Natur zu gesunden und zu genießen.
Für mich ein toller Ratgeber, der mit hilfreichen und praxisnahen Tipps endlich einmal Anwendung finden wird und nicht ,wie so viele andere Bücher, im Regal vertaubt.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Kann der Wald heilen ?

Kerngesund mit der Kraft des Waldes
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Maximilian Moser geht mit „Kern gesund – Mit der Kraft des Waldes“ der Frage nach, warum es immer mehr Menschen wieder in die Natur zieht, vorzugsweise in den Wald. Denn der Mensch hat erkannt, dass der ...

Maximilian Moser geht mit „Kern gesund – Mit der Kraft des Waldes“ der Frage nach, warum es immer mehr Menschen wieder in die Natur zieht, vorzugsweise in den Wald. Denn der Mensch hat erkannt, dass der Wald in seiner Ursprünglichkeit Balsam für Körper und Seele ist. Mit seiner Ruhe und Stille sorgt er bei stressgeplagten Menschen für inneren Einklang und Ausgeglichenheit und bereits nach wenigen Minuten ist die Ruhe zu spüren, die sich im ganzen Körper ausbreitet.
Während im ersten Teil des Buches viel Medizinisches und komplexe Abhandlungen zu finden sind, kann man im zweiten Teil eher auf den Lebensraum Wald zugreifen und fühlt sich wohl. Die Abhandlungen sind sachlich und fachlich für den Kenner verständlich, aber für den Laien doch eher zäh zu lesen und mit den Schaubildern eher verwirrend, als erklärend.
Ja, zu einer ausgewogenen Ernährung und damit zu einer Erhaltung der Gesundheit gehört eine möglichst fleischlose Ernährung, regelmäßiges Fasten und das Kaufen von saisonalen und regionalen Produkten. Aber diese wiederkehrenden Hinweise haben m. E in einem Buch über die Kraft des Waldes nicht wirklich etwas verloren. Man kann sie anreißen und als Randbemerkung stehenlassen, um sich dann ausführlich dem eigentlichen Thema Wald zu widmen. Moser verliert sich aber in meine Augen zu oft in diesem Thema und lässt damit den Kern des ganzen auf ein Minimum schmelzen.
Waldbaden, der Trend aus Japan, wird eher zweitrangig behandelt und auf die eigentliche Heilkraft von Wurzeln und Kräutern wenig bis gar nicht eingegangen.
Dafür findet man im Serviceteil unendlich viele Hinweise auf weiterführende bzw. ergänzende Literatur, die hier als sinnvolle Erweiterung des Buches empfohlen wird.
Für mich ist der Kern des Buches leider nicht getroffen worden und ich bleibe ein wenig enttäuscht zurück, denn mit gerade einmal knapp 40 Seiten wird die hier auf die (Heil-)Kraft des Waldeseingegangen bzw. hingewiesen und das ist mir eindeutig zu wenig.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Faszination Unterwasserwelt

Geheimnisvolle Schönheiten
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„Geheimnisvolle Schönheiten – Meeresbewohner im Dunkel“ ist für mich ein brillanter Bildband, der mit einzigartigen Fotos die faszinierenden Bewohner tief im Meer als Hauptdarsteller ins rechte Licht rückt. ...

„Geheimnisvolle Schönheiten – Meeresbewohner im Dunkel“ ist für mich ein brillanter Bildband, der mit einzigartigen Fotos die faszinierenden Bewohner tief im Meer als Hauptdarsteller ins rechte Licht rückt. Fotograf Tobias Friedrich setzt mit der „Blackwater Photography“ Meeresbewohner so gekonnt in Szene, so dass ich das Gefühl habe, mit ihm im Taucheranzug durch die Tiefen des Meeres zu gleiten und bei seinen einzigartigen Shootings dabei zu sein.
Neugierig und von der Strahlkraft seiner Fotos überwältig, schaue ich mir die Meeresbewohner an, die mir regelrecht aus den Seiten entgegenschwimmen. Egal ob Seepferdchen, Schnecken, Haie oder Wale – die Bilder sind gewaltig und zeigen mit ihrer Intensität die Schönheit der Schöpfung, die unter Wasser zu finden ist.
Gegliedert in die Bereiche von 0 bis 5 Meter bis hin zu einer Wassertiefe von 50 bis 100 Meter hat Friedrich bekannte und weniger bekannte Meeresbewohner abgelichtet.
Filigrane Korallen, silbern blinkende Fischschwärme und Hammerhai geben sich ein Stelldichein vor seiner Kamera und sorgen so für die perfekte Inszenierung vor tiefschwarzem Hintergrund.
Mein Lieblingsfoto ist das einer Qualle, deren filigrane Tentakel und der durscheinende Quallenkörper schon fast floureszierend blau vor dem tiefschwarzen Hintergrund leuchtet. Rundherum sind kleine hellblaue Punkte‚ (ich wüsste zu gerne, welche Meeresbewohner das sind), sodass man meint, dass sich die Qualle in einer fernen Galaxie fortbewegt und zwischen hunderten von Sternen zu schweben scheint. Poesie in den Tiefen des Meeres.
Doch bei all meiner Euphorie und überschäumenden Begeisterung gibt es einen kleinen Dämpfer – die kurzen einleitenden Texte zu Beginn der einzelnen Fotostrecken im jeweiligen Tiefenabschnitt sind leider die einzigen erklärenden Hinweise, die der Fotograf in seinem Buch gibt.
Ich hätte schon ganz gerne gewusst, welcher Fisch, oder welches Säugetier sich gerade vor seiner Linse bewegt und mir diesen Bildband zu einem echten Unterwasserhighlight macht.
So muss sich leider einen Punkt abziehen und vergebe gerne 4 Sterne

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