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Veröffentlicht am 16.05.2020

Imposante Kulisse, aber der Geschichte fehlt das gewisse Etwas

Die Dünenvilla
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Der deutsche Arzt Friedrich Böhm hat einen Traum – an den langen Sandstränden von Martha’s Vineyard soll ein Sanatorium entstehen. Doch Böhms Kinder teilen seine Visionen nur bedingt. Sohn Thomas soll ...

Der deutsche Arzt Friedrich Böhm hat einen Traum – an den langen Sandstränden von Martha’s Vineyard soll ein Sanatorium entstehen. Doch Böhms Kinder teilen seine Visionen nur bedingt. Sohn Thomas soll laut Vaters Wunsch mit in das Sanatorium einsteigen, doch dessen Herz schlägt eher für die Psychologie. Tochter Julia ist der Wildfang der Familie und nur schwer zu bändigen. Ganz anders ihre Zwillingsschwester Sophia, die aufgrund einer Kinderlähmung in sich gekehrt und sehr zurückhaltend ist. Als Sophia ihr Herz an den Naturforscher Scott verliert, bremst sie sich erst aus und kämpft gegen ihre Gefühle an. Sie braucht erneut allen Mut, um wieder Fuß zu fassen…

„Die Dünenvilla“ wird vor der imposanten Kulisse der amerikanischen Ostküste erzählt und lässt das Amerika Ende des 19. Jahrhunderts wieder lebendig werden. Konventionen, Wilder Westen, interessante Erfindungen - all das lässt Nicole Winter in bunten Farben und bildhaften Schilderungen wieder lebendig werden und entführt so in die aufregende Zeit, als an diesem traumhaften Fleckchen Erde alles in Aufbruchsstimmung ist.
Jedoch gelingt es Nicole Winter nicht wirklich, diese flirrende Stimmung und die Neugier über das ganze Buch aufrecht zu halten.
Zum einen ist da Julia, die mit ihrer quirligen, weltoffenen Art den Leser fast vom Stuhl reißt, weil sie vor Eifer und Neugier fast überzuschäumen droht. Was sie an Energie zu viel hat, besitzt Sophia eindeutig zu wenig. Unterschiedlicher in ihrem Wesen könnten Zwillinge nicht sein.
Während Julia das Leben mit offenen Armen empfängt und in vollen Zügen genießt, bremst sich Sophia immer wieder selbst aus, versinkt in Selbstmitleid und nimmt ihre Behinderung als willkommene Ausrede.
Auf Dauer ist dies sehr ermüdend zu lesen und ich möchte mehr als einmal Sophia an den Schultern packen, kräftig durchschütteln und ihr den Kopf zurechtrücken.
Die Geschichte verliert sich im Mittelteil des öfteren in vielen Wiederholungen bereists gelesener Szenen, auch wenn sie immer wieder anders ausgestaltet sind. Eine Straffung hätte hier gut getan, um so den Leser bei der Stange zu halten.
Die Neugier auf die Fahrt mit dem Heißluftballon steht Sophie zwar auf der Nasenspitze, aber mir sind die Szene viel zu sehr mit angezogener Handbremse geschildert. Von Pioniergeist, Aufregung und Abenteuerlust spüre ich hier leider viel zu wenig.
Die Suche nach der großen Liebe, egal ob sie Thomas oder seine Schwestern betrifft, ist eher sehr verhalten geschildert und der Werdegang der Geschwister wird mir zu nüchtern wiedergegeben.
Der generationenübergreifende Interessenkonflikt bietet in meinen Augen sehr viel Potential für aufschlussreiche Gespräche, hitzige Diskussionen und intensive Gedankenaustausche, aber die Autorin kann diese Vorlagen nicht richtig umsetzen. Ich vermisse die Möglichkeit, mich in die Figur hineinversetzen, denn normalerweise leide, lache, weine und liebe ich mit den Romanfiguren – hier bliebe ich oft außen vor und bin eher stiller Beobachter.
Schade, ich hatte mir etwas mehr von diesem Buch erhofft und so gebe ich hier nur gemeinte 3 Sternchen.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Warum in die Ferne schweifen....

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
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Gerade jetzt ist die Sehnsucht nach fernen Ländern, wunderschönen, aufregenden Reisezielen und neuen Eindrücken riesengroß. Das Fernweh hat so ziemlich jeden von uns gepackt und wir planen unseren Urlaub, ...

Gerade jetzt ist die Sehnsucht nach fernen Ländern, wunderschönen, aufregenden Reisezielen und neuen Eindrücken riesengroß. Das Fernweh hat so ziemlich jeden von uns gepackt und wir planen unseren Urlaub, der, aufgrund der momentan vorherrschenden Situation, dieses Jahr in heimischen Gefilden stattfinden wird.
„Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland“ weckt die Lust auf Urlaub im eigenen Land und schürt die Neugier auf Städte, Sehenswürdigkeiten und Gaumenschmaus.
Die qualitativ hochwertigen Fotos vermitteln die ersten optischen Eindrücke, die Texte sind informativ und mit interessanten Inhalten versehen.
Wer will schon nach Louisiana, wenn er mit dem Schaufelradschiff vor der imposanten Kulisse der Hamburger Elbphilharmonie Südstaatenzauber genießen kann.
Der violette Zauber der blühenden Heide braucht den Vergleich mit den wogenden Lavendelfeldern der Provence nicht zu scheuen.
Die stolzen Kreidefelsen von Rügen verzaubern mit ihrer schneeweißen Küste und können somit die Normandie locker in die Tasche stecken. Wenn man dann noch die 102 Stufen des Leuchtturms Dornbusch auf Hiddensee erklommen hat und den Blick in die Ferne schweifen lässt, dann ist man dem Himmel unendlich nah.
Für Hollywood-Feeling sorgt die Medienstadt Babelsberg und im angrenzenden Filmpark ist Action pur angesagt, wenn man bei einer der vielen Live-Shows den Stuntmen zusehen darf.
Die romantische Mandelblüte an der Südlichen Weinstraße taucht die ganze Region in ein zart rosafarbenes Blütenmeer und Mallorca kann einpacken.
Frankfurt am Main, auch Mainhattan genannt, lässt den Besucher – gerade nachts- fast vergessen, dass die imposante Skyline mitten in Hessen steht.
Wer lieber Schlösser a la Versailles besichtigen möchte, dem sei Schloss Herrenchiemsee ans Herz gelegt, denn der Spiegelsaal des Schlosses steht dem Original in Versailles in nichts nach und ist eine Hommage des Märchenkönigs an den Sonnenkönig.
Überhaupt hat der Märchenkönig vieles an Sehenswürdigkeiten zu bieten, die an Prunk und Glanz kaum zu übertreffen sind. Orientalisch wird es im Königshaus am Schachen, das den Besucher in ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht entführt, märchenhaft im Schloß Linderhof , das eingebettet in den Ammergauer Alpen den Betrachter träumen lässt.
Das Buch verführt zum Urlaub in Deutschland - egal ob Kult(o)ur, romantischer Kurztrip oder Genussreise , es ist für jeden etwas dabei. Viele Ziele kann man zu dem noch perfekt als Kurzurlaub einplanen.
Deutschland ist schön…kommt, lasst es uns entdecken !

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Eher seichtes Gewässer

Ostseegrund
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Einst Stolz einer ganzen Nation, sinkt die „Georg Büchner“ auf ihrer letzten Fahrt. Vor Polens Küste geht das Traditionsschiff unter. Aber warum ausgerechnet vor Polens Küste? Und welche Verbindungen gibt ...

Einst Stolz einer ganzen Nation, sinkt die „Georg Büchner“ auf ihrer letzten Fahrt. Vor Polens Küste geht das Traditionsschiff unter. Aber warum ausgerechnet vor Polens Küste? Und welche Verbindungen gibt es zu dem Toten im Segelboot im Barther Bodden? Die Ermittlungen dringen in ein dicht gestricktes Netz aus Geldgier, Korruption und ausgefeilten Intrigen ein und werden manch einem beinahe zum Verhängnis…

Vor dem realen Hintergrund des Untergangs des Rostocker Wahrzeichens strickt hier Oliver G. Wachlin einen Regio-Krimi, der als raffiniert erzählt, authentisch und hochspannend angepriesen wird.
Doch leider kann ich diese Lobpreisungen nicht teilen, denn der Krimi verliert sich schon zu Beginn im Fachjargon der Angler und Seefahrer. Für mich als Laie beider Genres ist es somit recht schwer, in das Buch hineinzufinden und ich versuche trotzdem, dem Ganzen eine Chance zu geben.
Im Verlauf des Buches wird es aber leider nicht besser, denn es gibt unendlich viele Nebenschauplätze und somit viele Handlungen, die der Autor bedient. Es entsteht ein regelrechtes Gewusel an wichtigen und weniger bedeutungsvollen Szenen und es tauchen viele Personen auf, die manchmal besser im Hintergrund geblieben wären.
Die Ermittler Hansen und Oehler sind ein ungleiches Paar, das auffällt und für ordentlich Zündstoff untereinander sorgt. Oehler besteht auf seine Zigarette und ein Bierchen, während die junge Kommissarin Hansen eine Verfechterin des Nichtraucherschutzes ist und so immer wieder bei ihm aneckt.
Einzig Knoop, Kommissar a.D, lässt mein Herz höher schlagen. Der alte Herr kann schon mal die charmante Seite auf den Tisch legen und ist ermittlungstechnisch den andern beiden weit voraus.
Kevin Bont ist eher ein Störfaktor und hat so gar nichts mit dem smarten Ermittler vom MI6 gemein, der hier Paten gestanden hat. Bont verliert sich recht häufig und gern in der Fäkalsprache und nutz diverse Kraftausdrücke, um sich im Leben zu behaupten.
Leider setzt der Autor auch sehr viel Schleichwerbung ein, um bestimmte technische Geräte, Automarken, Zigaretten etc. wirkungsvoll in seinem Roman zu präsentieren. Das muss nun wirklich nicht sein.
Der eigentliche Fall wird ziemlich in den Hintergrund gedrängt und plätschert eher so vor sich hin. Zwar bekommt der Leser hier einen Einblick in die alten, immer noch funktionierenden Stasi-Strippen, wird Zeuge von Klüngelei und Geldgier, aber es bleibt alles recht oberflächlich und die guten Ideen verpuffen leider, ohne vorher große Spannung erzeugt zu haben. Die letzten 50 Seiten erzeugen noch mal ein bisschen Nervenkitzel und Aufregung, aber das ist eindeutig zu wenig für einen mitreißenden Fall.
„Ostseegrund“ ist leider ein Regio-Krimi der schwächeren Sorte, bekommt daher von mir nur 2 Sternchen und leider keine Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Ein echter Glücksroman

Das Glück ist lavendelblau
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Manchmal kommt es knüppeldick - erst ist der Job weg und dann erfährt Penelope, dass ihre Großmutter einen Unfall hatte. Hals über Kopf packt sie ihre Sachen und düst von Berlin Richtung Provence, um für ...

Manchmal kommt es knüppeldick - erst ist der Job weg und dann erfährt Penelope, dass ihre Großmutter einen Unfall hatte. Hals über Kopf packt sie ihre Sachen und düst von Berlin Richtung Provence, um für ihre Großmutter und deren Pension da zu sein. Das gemütliche kleine Haus beherbergt nicht nur freundliche Gäste, es ist auch das Zuhause von geheimnisvollen Liebesbriefen, die Penelope ins Grübeln bringen. Wer ist der Schreiber dieser glühenden Worte? Während Penelope versucht, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, erinnert sie sich an glückliche Kindheitstage in der Provence und an Jonas, ihren besten Freund in Berlin. Irgendwie vermisst sie ihn, doch Jonas hat Frau und Kind…

„Das Glück ist labendelblau“ ist ein echter Glücksroman mit Wohlfühlfaktor, denn Pauline Mai hat hier ganze viel Charme, warmherzige Charaktere und viel Liebe als Grundzutaten für ihren zauberhaften Roman verwendet.
Irgendwie fühlt es sich so an, als würde man im Garten des kleinen Hexenhäuschen auf einer Schaukel sitzen, sich dabei entspannt von Episode zu Episode schwingen und ein dezenter Lavendelduft umhüllt mich wie ein großes Seidentuch.
Penelope ist in Herzensdingen eine kleine liebenswerte Chaotin, die noch auf der Suche nach der großen Liebe ist. Dass sie dabei immer an den Falschen gerät, macht ihr sehr zu schaffen. Erst ist es Oskar, der mit ihr per Telefon Schluss macht – geht’s noch? Und dann Raphael, der eher einem selbstverliebten Pfau gleicht und nur auf das schnelle Abenteuer aus ist. Dass ihr Herz schon längst an Mister Right vergeben ist, muss Penelope erst noch herausfinden und einige Stolpersteine meistern.
Ihre Gäste, ein englischer Herr mit guten Manieren und sein gutaussehender Enkel, sind eine echte Bereicherung für die Pension und die Gespräche sind tiefgründig und faszinierend. Welche Rolle sie beim Lüften des Geheimnisses spielen…das müsst ihr schon selbst lesen, denn die beiden Herren haben es faustdick hinter den Ohren 😊
Die Autorin verzaubert nicht nur mit einem traumhaft schönen Setting, denn man sieht das kleine Hexenhäuschen inmitten der Lavendelfelder und dem üppig blühenden Garten direkt vor sich stehen, sondern sie führt den Leser auch in Versuchung , in dem sie den Duft nach frisch gebackenen Eclairs und anderen Backwaren durch die Seiten ziehen lässt. Man darf diese Romanze definitiv nicht mit hungrigem Magen lesen, denn sonst schlagen sich die im Buch befindlichen Kalorien direkt auf die Hüfte des Lesers 😉
Ich mag die Geschichte sehr, denn sie ist voller Lebensfreude und Lebenslust, meistert den Spagat zwischen Leichtigkeit und ernsten Themen mit Bravour und sie lädt zum Träumen und Verweilen ein.
Am liebsten möchte ich sofort ein Zimmer in Penelopes kleiner Pension buchen und bei ihr Gast sein.
Dieses Buch ist für alle, die das Träumen nicht verlernt haben…ein lavendelfarbener Traum vom großen Glück.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

An die Teller, fertig...los !

7 Tage, 7 Teller
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katikatharinenhof vor einer Minute
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich beschäftigen täglich die beiden großen W-Fragen : "Was ziehe ich an ?" und "Was koche ich ?"
Zumindest auf die letzte Frage ...


katikatharinenhof vor einer Minute
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich beschäftigen täglich die beiden großen W-Fragen : "Was ziehe ich an ?" und "Was koche ich ?"
Zumindest auf die letzte Frage habe ich jetzt immer die passende Antwort, denn "7 Tage, 7 Teller" ist für mich d a s Kochbuch gegen Frust am Esstisch und Langweile auf dem Teller.
Gegliedert in die vier Jahreszeiten, findet man hier raffinierte Rezepte, die einfach in der Umsetzung sind und dabei den Gaumen bis aufs Äußerste verwöhnen. Da es heute ja oft schnell, schnell gehen muss und somit meist nicht viel Zeit zum Kochen bleibt, sind die Gerichte in der Zeitspanne von 25 bis 40 Minuten zubereitet....und das meist mit Zutaten, die sowieso im Vorratsschrank zu finden oder mal schnell beim Kaufmann um die Ecke oder im Hofladen besorgt sind. Durch die Verwendung von regionalen und saisonalen Zutaten kommt auch die Nachhaltigkeit nicht zu kurz.
Die Rezepttexte sind leicht verständlich verfasst und somit spielend leicht umzusetzen. Die Mengenangaben reichen für 2 bis 4 Personen und so ist für jede Haushaltsgröße etwas dabei. Egal ob vegetarisch oder mit Fleisch, hier darf nach Herzenslust geschlemmt werden. Die qualitativ hochwertigen Fotos bieten schon einmal einen optischen Anreiz und machen Lust aufs Nachkochen.
Das Herz meines Mannes schlägt bei Steak-Tortilla höher, das Teenieherz unserer Tochter hüpft bei Thai-Salat mit Hähnchenbrust und der Brotsalat mit Kerbel und Spargel hat mein Herz im Sturm erobert.
"7 Tage, 7 Teller" ist endlich einmal ein Kochbuch, das ausgiebig genutzt wird und nicht sinnlos im Bücherregal herumsteht und verstaubt. Also an die Teller, fertig...los !

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