Ganz ok für den Krimihunger zwischendurch
Tod im LeuchtturmJulia hat 29 Jahre lang keinen Fuß mehr auf den Boden ihrer Heimatinsel Neuwerk gesetzt, denn die Erinnerungen an einen ungeklärten Mordfall sind zu stark. Doch es ist an der Zeit, ihr Schweigen zu brechen ...
Julia hat 29 Jahre lang keinen Fuß mehr auf den Boden ihrer Heimatinsel Neuwerk gesetzt, denn die Erinnerungen an einen ungeklärten Mordfall sind zu stark. Doch es ist an der Zeit, ihr Schweigen zu brechen und deswegern kehrt sie zurück – nur um kurz darauf tot in der Badewanne ihres Pensionszimmer gefunden zu werden. Margo Valeska, ihre Freundin, glaubt nicht an die Theorie, dass Julia sich das Leben genommen hat. Die Hamburger Polizei ermittelt und stößt auf Ungereimtheiten. Doch wer schreckt nicht davor zurück, eine junge Frau umzubringen? Kommissarin von Menkendorf muss ein Puzzle im Watt lösen…
Schon auf den Klappentext fängt die Verwirrung an, denn hier wird von einer Maria gesprochen, die ums Leben kommt, aber im Buch ist diese Maria nicht zu finden. Stattdessen heißt die Tote Julia Lange und ihre Vorgeschichte sorgt für ordentlich Wirbel.
Die Ermittlungen auf Neuwerk sind manchmal recht undurchsichtig und wirr, denn es sind viele Personen an der Aufklärung des Falles beteiligt, die meines Erachtens nicht wirklich zur Lösung notwendig gewesen sind.
Da ist Margo Valeska, die Malerin, die immer wieder mal in Schwierigkeiten gerät, weil sie auf eigene Faust ermittelt, aber so richtig dazugehören tut sie nicht wirklich. Ihr Auftauchen verwirrt mich und dadurch, dass keine richtige Zugehörigkeit zum eigentlichen Fall entsteht, sorgt sie für mehr Unruhe im Geschehen, als dass sie hilfreich wäre. Die Episoden in und um ihre Malkurse sind zudem manchmal recht unglaubwürdig und lassen sie in einem recht zweifelhaften Licht erscheinen.
Der Umgangston zwischen den Kommissaren und ihren Vorgesetzten ist schon recht rau, einige versuchen sich durch schmieriges Gehabe und Oberlehrerhaftigkeit zu profilieren und das gefällt mir nicht.
Der Fall an und für sich ist recht schnell erzählt und schon nach wenigen Seiten ist ein Hauptverdächtiger ausgenmacht, denn sein snobistisches Auftreten macht ihn von Beginn an unglaubwürdig. Seine fragwürdigen Geschäftsmethoden kommen recht deutlich ans Licht und so ist es nicht verwunderlich, dass er die Strippen zieht.
Die Spannung hält sich somit in Grenzen und wird durch kleinere Episoden zwar recht häufig gepusht, aber alles in allem verläuft der Spannungsbogen eher mäßig.
Auch wenn es viele Tote gibt und viele Nebenschauplätze gibt, die Rekonstruktion des Falles sehr akribisch geschildert wird – ich kann leider nicht wirklich mitraten, Vermutungen anstellen und die Puzzlestücke zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen, denn die Fährte ist schon recht deutlich gelegt.
Ein netter Nordseekrimi mit viel Lokalkolorit, der für den Krimihunger zwischendurch gut geeignet ist, aber ohne Mehrwert