Profilbild von kati-katharinenhof

kati-katharinenhof

Lesejury Star
offline

kati-katharinenhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kati-katharinenhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2019

Mein emotionalstes Leseerlebnis 2019 !

Sag ihr, ich war bei den Sternen
0

Was gibt es schöneres, als die Liebe zu deinem Herzensmenschen mit einer Hochzeit und einem Baby zu krönen ? Nur wenige Tage vor der Hochzeit ist Maddie aufgeregt wie noch nie, als ihr plötzlich das Schlimmste ...

Was gibt es schöneres, als die Liebe zu deinem Herzensmenschen mit einer Hochzeit und einem Baby zu krönen ? Nur wenige Tage vor der Hochzeit ist Maddie aufgeregt wie noch nie, als ihr plötzlich das Schlimmste passiert, was man sich vorstellen kann- ein Unfall macht all ihre schönen Pläne zunichte und Maddie fällt ins Koma.

Doch wie ist es, wenn du nach dem Erwachen feststellen musst, dass dein Traum vom Glück ausgeträumt und wie eine Seifenblase zerplatzt ist ? Maddie muss sich erst wieder in der Welt zurecht finden, doch das erfordert viel Verständnis und Fingerspitzengefühl...




Dieses Buch ist das emotionalste Leseerlebnis, das ich bisher in 2019 erfahren habe.



„Sag ihr, ich war bei den Sternen“ zieht alle Register, um ganz tief ins Herz zu gehen und sich dort einen Platz zu suchen, den es für immer einnehmen wird.

Dani Atkins beschreibt mit leisen, einfühlsamen Worten eine unglaubliche Geschichte, die mir mehr als einmal Taschentuchmomente beschert hat und die ich ganz ergriffen gelesen habe.

Ich erlebe eine Liebe, die voller Zuneigung, gegenseitigem Respekt und Verständnis ist und die durch einen Unfall bis in die Grundfesten erschüttert wird. Ich sitze mit Ryan am Bett von Maddie und hoffe mit ihm jeden Tag, dass sie den Weg zurück ins Leben findet.

Was dann passiert, ist für mich als Leser so unglaublich, so unfassbar, dass ich über das ganze Buch hinweg fasziniert bin, wie die Autorin die Handlung für mich als Leser erlebbar macht. Ich bleibe nicht etwa außen vor, nein, ich schlüpfe nacheinander in die Figuren, trete an ihre Stelle im Buch und erlebe so die Geschichte mit jeder Faser meines Herzens mit. Die Emotionen packen mich, schicken ich auf eine Achterbahn der Gefühle und ich bin hemmungslos den Empfindungen ausgeliefert, die die Autorin wachruft.

Die Figuren sind von Dani Atkins zum Leben erweckt worden und besitzen die Fähigkeit, ihre Geschichte nicht nur zu erzählen, sondern für den Leser fühlbar zu machen. Jede Gefühlsregung ist wahrnehmbar, jeder kleine Fortschritt wird von mir freudig bejubelt, jedes Ereignis mit Hoffen und Bangen durchlebt.

Den Inhalt kann und will ich hier nicht näher besprechen, denn das würde zu viel verraten und so die Spannung und Stimmung verleiden, denn dieses Buch lebt davon, dass man regelrecht in den einzelnen Seiten aufgeht und ein Teil des Buches wird.

Dani Atkins schreibt ein Buch, das nicht nur das Herz, sondern auch die Seele des Lesers berührt und vor dieser Gabe verneige ich mich in tiefer Dankbarkeit – dieses Buch hat für mich einen ganzen Sternenregen verdient, denn es ist ein traumhaft schöner, warmherziger Roman über die Kraft der Liebe, der Zuversicht und der Hoffnung, das alles gut wird im Leben.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Weihnachtsduft zwischen den Buchdeckeln

Winterzauber im kleinen Café an der Mühle
0

Sophie strahlt mit dem Lichterglanz um die Wette, denn ihr Leben gleicht gerade einer absoluten Glückssträhne. Sie liebt ihren Traummann Peter von ganzem Herzen und mit Tante Dottis Bistro hat Sophie auch ...

Sophie strahlt mit dem Lichterglanz um die Wette, denn ihr Leben gleicht gerade einer absoluten Glückssträhne. Sie liebt ihren Traummann Peter von ganzem Herzen und mit Tante Dottis Bistro hat Sophie auch einen Glücksgriff getätigt. So blickt sie gelassen dem Adventsstress entgegen. Doch es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt, denn ausgerechnet die Adventszeit haben sich die Bewohner von Wümmerschied und Sollensbach für ihre nächste Fehde ausgesucht, denn beide Dörfer stehen sich als Konkurrenten um den Titel den schönsten Weihnachtsdorfes gegenüber - und Sophie steckt wiedereinmal mittendrin...

Geradezu magisch werde ich von diesem traumhaft schönen Cover angezogen, es weckt sogleich die Sehnsucht nach Kerzenschein, Weihnachtsduft und einer romantischen Geschichte.
Das Autorenduo hat tief in die Ideenschublade rund um das Weihnachtsbuch gegriffen und mit ganz viel Lichterglanz , Humor und tollen Ideen die Geschichte rund um das kleine Café fortgeführt. Für Leser, die den
Vorgängerband nicht kennen, ist der Einstig eher schwierig, denn es wird viel Wissen um die Ereignisse vorausgesetzt und das kann bei manchen Lesern, die die Geschichten und Geschichtchen rund um das kleine Café noch nicht kennen, ein wenig den Lesespaß trüben.
Für diejenigen aber, die Sophie und Co bereits kennen, liest sich der Roman gewohnt flüssig und humorvoll. Denn das Autorenduo weckt das Gefühl, im Café herzlich willkommen zu sein und auf gute Freunde zu treffen.
Die Zwistigkeiten von Wümmerschied und Sollensbach werden mit Augenzwinkern geschildert und es wird der Zwiespalt deutlich, in dem sich Sophie befindet. Es gibt einige Entscheidungen zu treffen, die zukunftsweisend sind - doch über allem steht der Winterzauber, der dem Buch einen ganz besonderen Flair verlieht.
Ein zauberhafter Roman, den man am besten bei Tee oder Punsch, leckeren Weihnachtsplätzchen und vor dem knisternden Feuer im Kamin genießt.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Kindheit im Zweiten Weltkrieg

Der Kinderzug
0

Barbara ist Lehrerin und soll im Sommer 1943 eine Gruppe Mädchen im Rahmen der Kinderlandverschickung begleiten. Die Aufregung ist groß, denn es ist eine Reise ins Ungewisse und niemand weiß, was sie vor ...

Barbara ist Lehrerin und soll im Sommer 1943 eine Gruppe Mädchen im Rahmen der Kinderlandverschickung begleiten. Die Aufregung ist groß, denn es ist eine Reise ins Ungewisse und niemand weiß, was sie vor Ort erwartet. Die Unterkunft erweist sich als Glücksgriff und die Mädchen verbringen eine recht angenehme Zeit mit Barbara. Als die Aufforderung zur Räumung der Unterkunft eintrifft, beginnt für Barbara und die Mädchen eine mehr als zwei Jahre dauernde Irrfahrt, in der sie mit dem wirren Weltbild der Nazis mehr als einmal konfrontiert werden...

"Der Kinderzug" von Michaela Küppers beleuchtet ein mir bisher noch weitgehend unbekanntes Thema - nämlich die Kinderlandverschickung im Zweiten Weltkrieg.
Die Autorin schildert die Ereignisse für den Leser aus vier unterschiedlichen Blickwinkeln und das macht das Buch für mich unglaublich interessant und ich bin mehr als einmal froh, dass ich eine unbeschwerte Kindheit im Frieden erleben durfte. Denn das, was Küppers hier für den Leser so anschaulich und sehr authentisch zu Papier bringt, ist geradezu erschütternd.
Die Schilderungen aus der Sicht der Kinder gehen direkt ins Herz und ich betrauere den Verlust ihrer unbeschwerten Kindheit. Der Blick aus Kinderaugen auf die grausame Fratze des Krieges hat sich tief in mir eingebrannt und lässt ich ganz oft innehalten - am liebsten möchte ich Giesela, Edith, Schmitti , Karl und all die anderen Kinder ganz fest in den Arm nehmen, ihnen Trost und Zuversicht geben und ihnen sagen, dass am Ende alles gut wird.
Die Figur der Barbara ist der Autorin hervorragend gelungen, denn sie zeigt mit aller Deutlichkeit dem Leser auf, welche Kraftanstrengung sie als Lehrerin aufbringen muss, um die Kinder zu loyalen und weltoffenen Menschen zu erziehen und sie eben nicht in den NS-ideologischen Blindflug stürzen zu lassen. Barbara hat mit ihrer liebenswerten Art den Kindern Halt gegeben, ist ihnen sowohl Vertraute als auch Respektsperson und hat mit ihrer Beharrlichkeit den Kindern mehr als einmal das Leben gerettet. Eine denkbar schwierige Aufgabe, denn der Spagat zwischen der nach außen hin verkörperten Parteitreue und er eigentlichen inneren Einstellung gegen die vorherrschende NS- Ideologie ist für Barbara nicht einfach und sie schlittert mehrmals haarscharf am Rand des Abgrunds vorbei.
Küppers packt ein wenig bekanntes Thema sehr sensibel an, findet zu jeder Zeit die richtigen Worte und weiß geschickt die vor Ort herrschende Atmosphäre dem Leser mit eindrucksvollen Bildern zu vermitteln.
Für mich ein Blick in die Vergangnenheit, der mich noch lange, lange beschäftigen wird.

Veröffentlicht am 24.10.2019

Erstens ist alles anders und zweitens als man denkt...

Der Tod tanzt in Graz
0

Österreich hält im wahrsten Sinne des Wortes den Atem an, denn der Tod scheint unter den Künstlern des Landes sein Unwesen zu treiben. Erst wird per Fernschuss einem bekannten und beliebten Volksmusiker ...

Österreich hält im wahrsten Sinne des Wortes den Atem an, denn der Tod scheint unter den Künstlern des Landes sein Unwesen zu treiben. Erst wird per Fernschuss einem bekannten und beliebten Volksmusiker das Licht ausgepustet und dann folgt gleich der zweite Mord hinterher. Das ruft Lemberg und Hinterher auf den Plan und die Ermittlungen beginnen....
Bisher sind mir Trost, Lemberg und Co als Ermittler unbekannt und ich bin quais quer in diese Krimireihe eingestiegen. Das war mein Fehler, denn mir fehlen so wichtige Hinweise, Hintergründe und Informationen, um mit den doch recht eigentümlichen und nicht gerade einfachen Figuren klarzukommen. Ohne dir Vorgeschichte zu kennen, ist der Einstieg dann recht holprig und mühsam und ich finde keinen Zugang zum Schreibstil des Autors, der recht deftig und mit brottrockenem Humor gewürzt ist. Das ist jetzt nicht wirklich mein Ding und ich habe schwer daran zu knabbern.
Die Figuren sind recht gut gewählt, sind mir aber, durch den fehlenden Zugang zur Geschichte, für die Dauer der Erzählung recht fremd geblieben. Es geht schon recht hart zu in der Volksmusikbranche und es ist nicht wirklich alles immer die heile Welt, die man von den Musikern, Gruppen und Akteuren vorgegaukelt bekommt. Dieser Einblick hinter die Kulissen von eitel Sonnenschein und Bergidylle finde ich gut gelungen und er zeigt auf, dass man ruhig etwas genauer hinsehen sollte, wenn mal wieder von Glückseligkeit, Bergheimat und Brauchtum die Rede ist. Es gibt immer zwei Seiten der Medaille und die macht Robert Preis für den Leser erkennbar.
Ansonsten muss ich hier recht neutral bewerten, denn der Autor kann nichts dafür, dass ich bisher die Vorgängerbände nicht gelesen habe. Für Fans seiner Krimi-Reihe ist dieses Buch sicherlich der Knaller - ich gebe neutrale drei Sterne

Veröffentlicht am 24.10.2019

Abgrundtief böse

Mainkurtod
0

Marlene hat einen Traumjob ergattert -sie hat eine neue Stelle als Immobilienmaklerin in Frankfurt angetreten. Sie versteht sich gut mit ihren Kollegen und ist daher umso mehr schockiert, als sie vom mysteriösen ...

Marlene hat einen Traumjob ergattert -sie hat eine neue Stelle als Immobilienmaklerin in Frankfurt angetreten. Sie versteht sich gut mit ihren Kollegen und ist daher umso mehr schockiert, als sie vom mysteriösen Verschwinden zweier Mitarbeiterinnen erfährt. Kurz nach dieser Schreckensnachricht wacht Marlene in einem dunklen Raum auf, die Erinnerung ist nur bruchstückhaft vorhanden und ihr kommt die Erkenntnis, dass irgendetwas mit ihrem neuen Arbeitgeber nicht stimmen kann...

"Mainkurtod" von Franziska Franz ist der abgrundtief böse Blick in die hart umkämpfte Immobilienbranche von Mainhattan. Die Autorin lässt die Atmosphäre der schillernden Bankenmetropole am Main für den Leser vor dem inneren Auge entstehen und öffnet so den Zugang zur Immobilienwelt, ihren Kunden und den Machenschaften, die sich hinter den Kulissen abspielen.
Dabei weiß sie gekonnt mit der Angst von Marlene zu spielen und diese Angst überträgt sich auch auf den Leser. Schnell befindet man sich mit Marlene in der Zwickmühle, weiß nicht mehr, wem man noch glauben schenken darf und stellt seine eigenen Überlegungen an.
Franz geht dabei so unberechenbar vor, dass man gar nicht anders kann, als förmlich an den Seiten zu kleben und die Kapitel voller atemloser Spannung zu lesen. Die Autorin lässt tief in die wirre Gedankenwelt der mutmaßlichen Täter blicken und ermöglicht so dem Leser , mit am Abgrund von Wahn und Obsession zu stehen. Dabei spart sie nicht an grausamen Details und das macht den Roman zu einer nervenaufreibenden Lektüre, die dem Leser regelrecht den Atem nimmt.
Die Handlung baut sich, ebenso wie die Spannung, langsam auf, reißt den Leser regelrecht in die Seiten hinein und überrascht mit einer bitterbösen Offenbarung.
Die Akteure sind sehr abwechslungsreich gestaltet und der Leser weiß durch das gesäte Mistrauen nicht, wem er hier Glauben schenken soll. Das macht diesen Romans so besonders, denn außer der Figur Marlene ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, wer hier gut oder böse ist.
Die Schauplätze sind gut gewählt, zeigen dem Leser auf der einen Seite das gemütliche, gesellige Gesicht der Stadt Frankfurt und geben auf der andere Seite den Blick auf den von Industrie- & Gewerbebetrieben geprägten Stadtteil Fechenheim wieder, dessen Bezeichnung im Allgemeinen nur unter Mainkur bekannt ist.
Wer auf spannende, rasante Krimis mit Lokalkolorit steht, der darf gerne zu diesem Roman greifen, denn von mir bekommt er eine absolute Leseempfehlung !