Voller Charisma, Charme und Blütenpracht ...faszinierend bis zur letzten Seite
Die Tochter des BlütensammlersAnna steckt mitten in den Renovierungsarbeiten ihres kleinen geerbten Hauses, als sie ein altes Tagesbuch und eine silberne Schatulle mit Samenkörner findet. Sofort ist ihre Neugier geweckt und sie versinkt ...
Anna steckt mitten in den Renovierungsarbeiten ihres kleinen geerbten Hauses, als sie ein altes Tagesbuch und eine silberne Schatulle mit Samenkörner findet. Sofort ist ihre Neugier geweckt und sie versinkt in den Aufzeichnungen.
Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und taucht tief ein in eine faszinierende Welt zu Ende des 19. Jahrhunderts, in der Elisabeth sich auf den Weg nach Chile macht, um dort eine sagenumwobene Pflanze zu finden, deren Gift Fluch und Segen zugleich ist. Inmitten der farbenprächtigen Blüten muss aber Elisabeth feststellen, dass zwischen all der Blütenpracht auch eine große Gefahr auf sie lauert...
Manchmal fehlen mir einfach die Worte, um ein Buch wirklich so treffend zu beschreiben, das es dem Gelesenen gerecht wird. Hier reichen ja kaum die Superlativen aus, um es wirklich so zu loben, wie es ihm zusteht.
"Die Tochter des Blütensammlers" glänzt mit ganz viel Charme, einer farbenprächtigen Schilderung der Blüten und lässt seine charismatischen Figuren regelrecht durch die Geschichte tanzen.
Die Autorin weiß geschickt das kleine Tütchen mit den Samenkörnern zu öffnen, die Geschichte wohl dosiert auf zwei Zeitebenen zu erzählen, damit zum Schluss dann die ganze Blütenpracht zum Vorschein kommt.
Der Erzählstrang von Elisabeth lässt mich eine beeindruckende Zeitreise erleben und ich bin angetan von der Exotik und der Vielfalt, die hier auf der anderen Seite des Ozeans zu finden sind. Es ist eben eine ganz andere Welt, in die Elisabeth eintauchen kann und die so viel Interessantes, aber auch Gefährliches zum Vorschein bringt. Aufmerksam lese ich jede Seite, verfolge die spannenden Einzelheiten und es fällt mir schwer, ins Hier und Jetzt zurückzukommen.
Geschickt wird das Auftauchen in die Gegenwart, die ja Annas Geschichte beinhaltet, von der Autorin in das bestehende Grundgerüst eingearbeitet und so kann ich auch Anna sehr gut folgen, wenn sie das Geheimnis ihrer Familie ergründet und sich in den Tagebuchseiten verliert. Anna steht in meiner Beliebtheitsskala ein bisschen hinter Elisabeth, denn sie lässt mich nicht zu hundert Prozent an sich heran und das lässt sie ein weinig kühl und distanziert erscheinen. Im Grunde ist sie aber eine sehr sensible Frau, die Angst davor hat, verletzt zu werden. Beide Frauen sind auf ihre eigene Art stark und gehen ihren Weg, egal was sich ihnen in den Weg stellt.
Zum Schluss klappe ich das Buch mit einem Seufzer zu, denn das Verlassen der exotischen Blütenpracht mit all ihren Farben und Düften fällt mir doch extrem schwer und ich wünsche mir, dass es irgendwie weitergeht...evtl. ist eine Fortsetzung geplant ? Ich fände es großartig.