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Veröffentlicht am 24.04.2019

Schwachelt leider etwas und kommt nicht an seine Vorgägner heran

Das bedrohte Glück
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Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1894 und Luise hat dann doch kleinbei gegeben und Hans Petersen geheiratet. Doch Glück sieht anders aus, deshalb stürzt sie sich in Arbeit, um somit ihrem Mann aus ...



Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1894 und Luise hat dann doch kleinbei gegeben und Hans Petersen geheiratet. Doch Glück sieht anders aus, deshalb stürzt sie sich in Arbeit, um somit ihrem Mann aus dem Weg zu gehen. Luise trägt nicht nur ein Kind unter dem Herzen, sondern auch ein großen Geheimnis mit sich herum, das alles, aber auch wirklich alles was ihre Zukunft betrifft, mit einem Schlag vernichten könnte.
Auch Onkel Karl trägt schwer an seinem Geheimnis, das ausgerechnet ein Kleinkrimineller gelüftet hat und ihn nun in das Hand hat...

"Das bedrohte Glück" ist der dritte Teil der Hansen-Saga und für mich leider auch bisher der schwächste Teil, sodass ich leider noch nicht mit Bestimmtheit sagen kann, ob ich mir den vierten und letzten band als Abschluss gönnen werde.
Die Geschichte hat sich zwar von band zu Band weiter entwickelt, aber die Figuren treten irgendwie auf der Stelle und es fehlt ihnen irgendwie der Schritt in die richtige Richtung, damit auch sie mich wieder vollends von sich begeistern können.
Gerade was Luise betrifft, hätte ich mir hier von der Autorin wesentlich mehr erwartet. Ihre Zerrissenheit und ihr wohl gehütetes Geheimnis bieten so viel Potential für eine mitreißende Geschichte, aber Carsta wickelt alles so unglaubwürdig ab, dass mir Luise schon fast unsympathisch dadurch wird.
Wie kann sie auf der einen Seite mit Herzblut und Tatendrang all ihre Energie in den Erhalt des Kontors stecken und auf der anderen Seite akribisch ihre Flucht nach Kamerun vorbereiten, damit sie endlich in den Armen ihres Geliebten glücklich werden kann ? So ganz will das nicht zusammenpassen und das macht in meinen Augen die Geschichte kaputt.
Hier werden auch die Fäden der ersten beiden Teile weiter gesponnen und zu einem doch recht stimmigen Bild verknüpft, aber es fehlt an Spannung, an überraschenden Wendungen und so fühlt sich dieser dritte Teil leider an wie ein typisches Sandwichkind- er ist da, aber irgendwie bekommt er nicht die richtige Aufmerksamkeit geschenkt, um zu einem echten Reißer zu werden.
Da nützen auch die Machenschaften und die Umtriebigkeit mancher Figuren nicht viel, die hier das Salz in der Suppe sind.
Schade, denn die Geschichte an und für sich ist wirklich gut, aber hier fehlt eindeutig die Raffinesse, um mich in Begeisterungsstürme ausbrechen zu lassen.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Eine irische Legende, die mit Spannung und Faszination bis zur letzten Seite gespickt ist

Das geheime Turmzimmer
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Was gibt es für einen Büchernarren aufregenderes und spannenderes, als die Bibliothek einer alten irischen Burg zu katalogisieren ? Carragh glaubt sich im siebten Bücherhimmel, als sie von diesem wundervollen ...

Was gibt es für einen Büchernarren aufregenderes und spannenderes, als die Bibliothek einer alten irischen Burg zu katalogisieren ? Carragh glaubt sich im siebten Bücherhimmel, als sie von diesem wundervollen Auftrag erfährt.
Auf der Burg angekommen, erweist sich dieser Auftrag wirklich als spannend und aufregend, denn zum einen gibt es da Lord Aidan, der Carraghs Herz ins Stolpern bringt und zum anderen sind da Legenden und Mythen, die sich um die Burg ranken Als sie dann auch noch ein altes Tagebuch findet, das Hinweise auf die Lösung eines alten Geheimnisses enthält, ist Carraghs Neugier geweckt und sie ahnt nicht, dass ihr Schicksal von nun an mit diesem Tagebuch eng verknüpft ist....

Schon alleine das Cover übt eine gewisse Faszination auf mich aus und ich möchte nach dem Lesen des Klappentextes sofort nach Irland reisen, um im Land der Mythen und Sagen der geheimnisvollen Geschichte auf den Grund zu gehen.
Laura Andersen entführt den Leser mit ihrem packen Schreibstil sofort auf die grüne Insel, man spürt sofort, dass dort etwas geheimnisvolles in der Luft liegt.
Die Handlung ist vielschichtig angelegt, weiß mit vielen undurchschaubaren Wendungen zu begeistern und übt so auf mich einen gelrechten Sog aus, der mich quasi in das Buch hineinzieht.
Hier fließen viele Elemente ineinander und das macht das Buch so besonders - die Aufklärung der mysteriösen Todesfälle bedient hervorragend den Krimisektor, die Entdeckung des Tagesbuches mit all seinen Geheimnissen macht Leser aus der Sparte Familiensaga glücklich und ein Hauch von Liebe weht natürlich auch zwischen den Seiten durch. Hier ist wirklich für jeden etwas dabei und die Autorin weiß geschickt die einzelnen Genres miteinander zu verknüpfen
Das gelingt ihr durch die wirklich eindrucksvoll ausgearbeitete Geschichte, die von dem Wechselspiel der verschiedenen Zeitebenen lebt. Die Figuren sind facettenreich und sehr lebhaft angelegt, beleben die Szenen und machen es mir so unendlich leicht, ihnen durch die Geschichte zu folgen, an den Ereignissen teilzuhaben und so mit der Erzählung eins zu werden.
Carragh ist der Autorin dabei sehr gut gelungen, denn die junge Frau weiß mich von Anfang an zu begeistern und es fällt mir leicht, mich mit ihr zu identifizieren und in ihre Haut zu schlüpfen. Ihre Gefühls- & Gedankenwelt ist somit auch meine und das macht diesen Roman zu einem ganz intensiven Leseerlebnis. Es gibt Szenen, da krabbelt mir ein kalter Schauer der Spannung über den Arm und lässt mir die Gänsehaut nur so über den Rücken laufen, dann der Wechsel zu gefühlsintensiven Sequenzen, die mir sehr ans Herz gehe und immer wieder ein Hauch Mystik, der mich fasziniert...mehr kann man als Leser eigentlich nicht wollen und deswegen verdient dieses Buch meine volle Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderem Glück

Die Glücksagentur
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Juliette kümmert sich liebevoll um ihre jüngere Schwester, wuppt dabei noch den Job als Journalistin und zieht quasi noch nebenbei als Alleinerziehende ihren Sohn groß. Alles scheint irgendwie zu funktionieren, ...

Juliette kümmert sich liebevoll um ihre jüngere Schwester, wuppt dabei noch den Job als Journalistin und zieht quasi noch nebenbei als Alleinerziehende ihren Sohn groß. Alles scheint irgendwie zu funktionieren, bis man ihr kündigt und Juliette vor der Frage steht, was sie nun mit ihrem Leben anfangen soll..
Sie kehrt zurück in ihr kleines Heimatdorf nach Südfrankreich und gründet dort eine Agentur, die anderen beim Neustart hilft und somit Glücksmomente verschafft. Doch beim Organisieren um das Lebensglück von fremden Menschen darf Juliette ihr eigenes Wohlbefinden nicht hinten an stellen. Wird sie ihr Glück finden und dann auch rechtzeitig erkennen ?

Ich habe bereits mehrere Bücher von Lorraine Fouchet gelesen und mag ihren teilweise doch sehr poetischen Schreibstil.
Diese Geschichte wurde bereits von der Autorin 2003 veröffentlicht und jetzt vom Verlag überarbeitet und das merkt man der Erzählung auch deutlich an. Zwar ist der eigentliche Inhalt flüssig vorgetragen, die Figuren liebevoll ausgestaltet, aber die Handlung wirkt sehr gediegen und teilweise überholt, denn es liegen immerhin 16 Jahre zwischen der Erstveröffentlichung und der Neuauflage.
Juliette ist von der Autorin mit viel Selbstbewusstsein ausgestattet, steht mit beiden Beinen fest im Leben und weiß, wie man kleine und große Probleme anpackt .
Ihr zur Seite stellt die Autorin ihre jüngere Schwester, die manchmal eine echt Zicke sein kann und ihr somit versucht, das Leben schwer zu machen. Ein wenig kann man die Handlungen ja nachvollziehen, wenn man da Schicksal der beiden berücksichtig.
Juliettes Sohn muss schon in jungen Jahren lernen, mit seinem Diabetes umzugehen und das formt ihn in meinen Augen zu einer starken Persönlichkeit-
Die vierte im Bunde ist Juliettes Freundin Sarah, die mit Juliette noch einmal Gas gibt und durchstartet.
Die Skepsis der Dorfbewohner der Glückagentur und ihren Betreiberinneng gegenüber bringt die Autorin hier schön zu Geltung und zeigt somit auch den Bezug zum "echten" Leben. Nicht jede Idee, die man selbst gut findet, findet bei jedem Anklang und man rennt erst gegen Mauern, um sie dann irgendwann zu durchbrechen und Akzeptanz zu finden. Diese Wandlung hat die Autorin nachvollziehbar in die Geschichte eingearbeitet und glaubhaft rübergebracht.
Irgendwie fehlt mir hier aber das gewisse Etwas, ein bisschen Pepp, damit der Roman locker, flockig um die Ecke kommt und mich komplett von sich begeistern kann. Die Poesie, die sonst in Fouchets Romanen zu finden ist, kann man hier leider mit der Lupe suchen, die Glückmomente gehen irgendwie komplett in der Geschichte unter, ihnen fehlt der Glanz, damit sie wie kleine Sterne funkeln können.
Für mich reicht dieses Buch nicht an die bisher gelesenen Roman der Autorin heran und ich habe hier leider nicht meine kleine und großen Glückmomente beim Lesen gefunden

Veröffentlicht am 20.04.2019

Für Liebhaber von Downtown Abbey - gelungener Auftakt der Trilogie

Hill House - Die drei Freundinnen
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Der romantische Garten von Hill House ist der Hüter der großen und kleine Geheimnisse von Alice und ihren Freundinnen. Immer wenn es etwas zu besprechen gibt, zieht sich Alice mit Rose und Vera in die ...

Der romantische Garten von Hill House ist der Hüter der großen und kleine Geheimnisse von Alice und ihren Freundinnen. Immer wenn es etwas zu besprechen gibt, zieht sich Alice mit Rose und Vera in die vertrauten Gefilde zurück. So auch jetzt - der Erste Weltkrieg steht unmittelbar bevor und Alice möchte die vertraute Umgebung nicht verlassen. Doch es bleibt ihr nichts anders über, denn Vaters Assistent macht ihr Avancen, die sie nicht gewillt ist, hinzu nehmen. Sie flüchtet an die italienische Küste zu ihrer Tante, aber auch dort kommt sie nicht zur Ruhe. Sie trifft auf Reporter Lorenzo und entdeckt dabei, dass Liebe etwas wunderbares sein kann und steht erneut vor einer Entscheidung...

"Hill House" ist das gelungene Auftakt der Romantrilogie von Annis Bell. Wer Downtown Abbey liebt, wird dieses Buche geradezu verschlingen und nicht mehr aus der Hand legen, bis das Buch mit einem Seufzer auf den Lippen beendet ist.
Annis Bell gibt hier einen Einblick in das Leben dreier Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein können und hebt dabei in diesem ersten Teil Alice besonders hervor, um ihre Geschichte für den Leser ausführlich, sehr lebendig und von wundervollen Landschaftsbildern begleitet, zu erzählen.
Die Figuren sind sehr liebevoll ausgearbeitet und die Autorin hat ihnen eine ordentliche Portion Leben eingehaucht, denn sie bewegen sich scheinbar mühelos zwischen den Seiten und lassen mich an ihren Schicksalen teilhaben.
Der Zwiespalt der Freundinnen den aktuellen Ereignissen gegenüber, gerade weil sie so unterschiedlich sin,d ist sehr schön zu spüren.
Rose steht für die Rechte der Frauen ein, was zu Beginn des noch jungen neuen Jahrhunderts ja noch nicht selbstverständlich ist, und setzt all ihre Energie ein, um mit den Sufragetten ihre Ziele zu erreichen. Dabei soll sie doch das Heimchen am Herd werden und einem reichen Ehemann als nette Dekoration dienen - doch das ist nicht der Lebensplan, den Rose verfolgt, sondern der ihrer Eltern.
Vera ist den Konventionen und den verstaubten Ansichten ihres Elternhauses entkommen, denn ihre Ausbildung zur Krankenschwester verschafft ihr den nötigen Abstand und den Freiraum, den sie sich wünscht, um endlich auftamen zu können und ihr Leben frei und unabhängig zu gestalten.
Alice hat nach dem Tod der geliebten Mutter die Schule abgebrochen, um sich fortan ganz ihrem Vater zu widmen. Sie hat ein Händchen für alles Schöne und liebt es, den Garten so zu gestalten, das er Ruhepol und blühende Insel für sie wird.
Doch mit ihrer Flucht vor ihren Gefühlen steht sie erneut vor einem großen Problem - ihr Herz schlägt Kapriolen, lässt sie nicht zur Ruhe komme und stellt sie vor die Frage, für welchen Mann sie sich entschieden soll. Ihre innerliche Zerrissenheit ist für den Leser sehr gut zu spüren, der Einblick in ihre Gefühlswelt sehr glaubhaft geschildert.
Die Autorin hat einen Blick für die Ausstattung der Szenerien, die notwendig ist, um die Authentizität dieser Zeitreise zu vermitteln. Es stimmt einfach alles - die Sprache der Personen ist zeitgemäß, die historischen Ereignisse sind gut recherchiert und mit in die Erzählung eingearbeitet, die Figuren bewegen sich in ihren wunderschönen Kleidern aus kostbaren Stoffen und so entsteht ein sehr abwechslungsreiches eindrucksvolles Bild von damals.
Der Atem von Downtown Abbey streift den Leser, verzaubert mit wunderschönen Szenen und lässt viele eindrucksvolle Bilder entstehen, die die Zeitreise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen und die Neugier auf den Folgeband wecken.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Inselliebe

Die Bücherinsel
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Sandras Leben auf der kleine Insel ist geprägt vom Leben im Einklang mit der Natur.Sie genießt die herrlichen Sonnenuntergänge, den Wind in den Haaren und genießt das Leben.
Mehr oder weniger freiwillig ...

Sandras Leben auf der kleine Insel ist geprägt vom Leben im Einklang mit der Natur.Sie genießt die herrlichen Sonnenuntergänge, den Wind in den Haaren und genießt das Leben.
Mehr oder weniger freiwillig rutscht sie als Teilnehmerin in einen Leserkreis, der sich munter über alle Arten von Bücher und deren Inhalt austauscht. Mittendrin der smarte Björn, der Sandras Herz ins Stolpern bringt.
Doch Sandra fühlt sich irgendwie fehl am Platz, denn keiner kennt ihr Geheimnis - sie kann nämlich weder lesen noch schreiben. Wie soll sie diese Hürde meistern und mit den anderen Teilnehmern über Bücher diskutieren ?
Sandra greift zu einer List und die führt letztendlich auch dazu, dass die Gefühle für Björn immer mehr werden....

"Die Bücherinsel" ist ein wundervoller kleiner Inselroman, der mit einem doch sehr ernsten Thema um die Ecke kommt. Janne Mommsen verpackt dabei die Probleme von Sandra als Analphabet in geschickt in die kleinen und großen Konflikte der Inselbewohner, nimmt somit die Schwere heraus und gibt so seiner Schlüsselfigur dien notwendigen Spielraum, um sich zu entwickeln und den Weg zurück ins "lesende" Leben zu finden.
Sandras Energie und Tatendrang gefällt mir, denn irgendwie wirkt das alle schon ansteckend und ich freue mich immer mit ihr, wenn sie ein kleines Hindernis genommen hat und erste Erfolge zu verzeichnen sind. Dem Einfallsreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt und es scheint, als würden dem Autor nie die guten Ideen ausgehen, denn er überrascht immer wieder mit neuen Konzepten und Projekten, damit Sandra endlich ans Ziel kommt.
Die Inselbewohner sind dem Autor auch diesmal wieder gut gelungen und ich bin erneut mittenunter ihnen, wenn sie ihre Spleens und Macken ausleben
Ganz besonders gut gefällt mir aber, dass Janne Mommsen den Zauber der Insel tatsächlich mit all ihren Farben zu Papier bringt und mich so mit den vielen Facetten der Insel vertraut macht.
Egal ob romantischer Sonnenuntergang, wildes Wellenspiel, gemütliches Picknick zwischen den Dünen - Mommsen weiß genau, wie man Inselflair und Küstenzauber in Worte fasst und den Leser mit einem Hauch Meerweh versorgt.
Eine wunderschöne Liebesgeschichte, die man gerne im Strandkorb zur Entspannung liest - gehört in jede Strandtasche