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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2018

Der Klappentext verspricht eine völlig andere Geschichte

Hummersommer
1

liza hat ihrer Heimat schon lange den Rücken gekehrt und doch muss sie wieder in ihr kleines Städtchen zurückkehren. Ihr Vater ist schwer erkrankt und sie muss sich nicht nur damit auseinandersetzen, ihn ...

liza hat ihrer Heimat schon lange den Rücken gekehrt und doch muss sie wieder in ihr kleines Städtchen zurückkehren. Ihr Vater ist schwer erkrankt und sie muss sich nicht nur damit auseinandersetzen, ihn bald zu verlieren, sondern die längst verdrängt geglaubten Erinnerungen aus der Vergangenheit keimen wieder auf. Eliza muss sich der Frage stellen, ob sie wirklich noch dazu gehört und eine von ihnen ist, oder ob das Band tatsächlich schon lange zerschnitten wurde....

Dieses Buch hat mich durch seinen Titel, den interessanten Klappentext und dem wirklich tollen Cover dazu verführt, es zu lesen. Doch anstatt von Hummersommer, salziger Meeresbrise und einfühlsamer Familiengeschichte habe ich hier ein Buch gelesen, das in mir gähnende Langeweile hervorgerufen hat. Die Geschichte an und für sich ist vom Ansatz her gut gedacht, aber die Ausführung denkbar schlecht umgesetzt. Nebensächlichkeiten verlieren sich in ellenlangen Sätzen. Erklärungen, die es m. E nicht bedurft hätte, schmücken Seite um Seite aus, belanglose und uninteressante Personen bekommen so viel Handlungsspielraum, der nicht notwendig gewesen wäre und nehmen so den eigentlichen Hauptcharakteren den Platz auf der Bühne für einen tollen Auftritt.
Stellenweise plätschert die Geschichte einfach nur vor sich hin und ich weiß nicht, was mir die Autorin sagen möchte. Es fehlt der Kick, die Spannung, einfach irgendwie etwas Besonderes, um dieses Buch zu einem echten Pageturner zu machen. Leider hat diese Geschichte mich nicht begeistern können und ich kann keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Bewegendes schicksal, das unter die haut geht und berührt

Der Pub der guten Hoffnung
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Wenn Eltern ihr Kind zu Grabe tragen, ist das nicht nur ein schwerer Verlust, es führt auch unweigerlich dazu, dass sich die Elternteile emotional voneinander entfernen. Sam und Hannah sind sich nach ...

Wenn Eltern ihr Kind zu Grabe tragen, ist das nicht nur ein schwerer Verlust, es führt auch unweigerlich dazu, dass sich die Elternteile emotional voneinander entfernen. Sam und Hannah sind sich nach dem Amoklauf ihres Sohnes so fremd geworden, dass nichts mehr ihre Beziehung retten kann. So nimmt Sam das Angebot seines Freundes an kurzfristig im Pub auszuhelfen. Die Arbeit ist willkommene Abwechslung und so lernt Sam, sich mit den Ereignissen auseinander zusetzen und schöpft neue Hoffnung. Dich in Herzensdingen lässt sich das Schicksal nicht einfach so dreinreden....

Alexandra Zöbeli packt einen schweren Stoff in eine emotionsgeladene Geschichte, die bewegt, berührt und nachdenklich macht. Trotz aller Heftigkeit der Ereignisse ist dieses Buch nicht erdrückend, sondern sehr leicht zu lesen, was dem tollen Erzählstil der Autorin geschuldet ist. Die Geschichte wirkt, gerade durch ihre wundervoll dargestellten Charaktere, sehr lebhaft und macht es mir so leicht, all die Emotionen nachzuspüren, die im Verlauf des Romans durchlebt werden. Die Zerrissenheit der Eltern ist sehr gut nachvollziehbar, auch die Resignation des eigenen "Versagens" ist fühl- und spürbar. Ich habe das Gefühl, Sam und Hannah auf ihrem schweren Weg zu begleiten und so ihre Entwicklung mitzuerleben, die von der völligen Entfremdung mit Selbstzerfleischung hin zum vorsichtigen Antasten und Annähern geht. Eine echte Achterbahn der Gefühle, dich mich fasziniert und mich über das Gelesene nachdenken lässt. Man muss sich auf diesen Roman ganz einlassen, um auch die Botschaft zu verstehen: Auch wenn das Leben dir einen schweren Schicksalsschlag vor die Füße wirft - es gibt immer jemand, der zu dir hält und dein Leben bereichert. Nimm es an und mach das beste daraus !

Herzlichen dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 03.04.2018

Grandioses Staffelfinale - macht eindeutig noch mehr Lust auf alle folgenden Romane

Man trifft sich stets zweimal (Teil 2)
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Auch wenn mittlerweile drei Monate ins Land gezogen sind, ist Janna noch lange nicht über den Verlust ihres Partner Markus hinweg. Zu tief sitzt der Schmerz und die Trauer. Als dann ein Fremder vor der ...

Auch wenn mittlerweile drei Monate ins Land gezogen sind, ist Janna noch lange nicht über den Verlust ihres Partner Markus hinweg. Zu tief sitzt der Schmerz und die Trauer. Als dann ein Fremder vor der Haustür um ihre Hilfe bittet, ist Janna zunächst hin und her gerissen. Soll sie noch einmal den Schritt wagen und sich als Agentin betätigen ? Doch viel zeit zum Überlegen bleibt ihr nicht, denn der Wettlauf um Leben und Tod hat schon längst wieder begonnen...

Mila Roth hat mit diesem Staffelfinale alle Register ihres Könnens gezogen und mir so atemlose Spannung von der ersten Seite an beschert. Der letzte Fall dieser ersten Staffel ist so komplex gestrickt, voller hochexplosiven Kleinigkeiten und Wendungen, die mich an das Buch fesseln und es in einem Rutsch haben durchlesen lassen. Ich habe, kaum dass ich angefangen habe zu lesen, das Buch nicht mehr weglegen können, es geht ein regelrechter Sog von ihm aus und ich habe nichts mehr von meinem Umfeld mitbekommen. Atmosphärisch dicht und vielschichtig ist der Fall geschildert und die Charaktere überzeugen erneut durch ihre Vielfalt. Es gelingt der Autorin, ein abwechslungsreiches Setting zu gestalten, das immer wieder neu und voller Spannung aufgebaut wird, sodass ich atemlos die Ereignisse verfolge und deren Auflösung entgegenfiebere. Die Geschichte schließt nahtlos an den Vorgänger an und es ist nicht zu merken, dass eine kurze Lesepause entstanden ist. Sofort ist man wieder mitten drin in der Geschichte , leidet mit Janna, spürt ihre Zweifel, ermittelt und ...ach, lest einfach selbst, denn diese Krimiserie ist einfach nur viel zu gut, um "nur" über sie zu sprechen. Sie ist perfekt für alle Leserinnen, in denen eine kleine Agentin mit Herz steckt

Veröffentlicht am 02.04.2018

Toller Krimi mit harten Fakten

Die Toten vom Ennert
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Kommissarin Mira Jäger muss in einem Fall ermitteln, der ihr ganzes Geschick erfordert. Der Tote war ein früherer Bekannter von ihr und der Mord bringt alte wehmütige Erinnerungen ans Tageslicht. Als ...

Kommissarin Mira Jäger muss in einem Fall ermitteln, der ihr ganzes Geschick erfordert. Der Tote war ein früherer Bekannter von ihr und der Mord bringt alte wehmütige Erinnerungen ans Tageslicht. Als dann aber weitere Leichen im Naherholungsgebiet den Waldboden pflastern, steht Mira vor einem Rätsel. Was haben die Toten mit ihrer Vergangenheit zu tun ?

Karin Büchel entführt über den Zeitraum von 4 Wochen in einen spannenden Krimi, der mit viel Lokalkolorit glänzt und tolle Ermittler hervorbringt. Beide Kommissare sind sympathisch und ihre Ermittlungen sind logisch aufgebaut. Die Suche nach dem Täter, nach den Zusammenhängen und dem Motiv ist atmosphärisch dicht und lässt genügend Spielraum für eigenen Ermittlungsansätze und Spekulationen. Trotz aller Ernsthaftigkeit während der Ermittlungen wird der Roman auch mit vielen amüsanten und lockeren Szenen aufgepeppt, sodass eine gelungenen Mischung aus Krimi und "Szenen einer Ehe" entsteht. Für mich war das Buch leider viel zu schnell zu Ende und ich würde ich freuen, wenn ich mehr von dem tollen Ermittlerduo lesen könnte und hoffe auf eine oder gar mehrere Fortsetzungen

Veröffentlicht am 02.04.2018

Vielseitige Geschichte mit tollen Schauplätzen

Eine Liebe in Apulien
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Viola tritt den schwersten Gang ihres Lebens an - sie hat das Erbe ihrer Großmutter angenommen und von nun an nennt sie ein kleines Haus in Apulien ihr Eigen. Doch bevor sie zwischen Olivenbäumen, duftenden ...

Viola tritt den schwersten Gang ihres Lebens an - sie hat das Erbe ihrer Großmutter angenommen und von nun an nennt sie ein kleines Haus in Apulien ihr Eigen. Doch bevor sie zwischen Olivenbäumen, duftenden Bougainvilleen und der Sonne von Apulien ihr Leben genießen darf, muss sie eine Aufgabe erfüllen, die ihr Leben auf den Kopf stellen wird....

Ich bin immer sehr neugierig auf mir noch unbekannte Autoren und ihre Geschichten. Daher habe ich mich sofort vom Cover magisch angezogen gefühlt und neugierig den Klappentext studiert. Und dieses Appetithäppchen hat nicht zu viel versprochen- die Autorin schafft es nämlich, mit ihrem wunderschönen Schreibstil den Zauber des Südens aufs Papier zu bannen, die Sonne ins Wohnzimmer zu holen und den Duft der Bougainvillea dezent im ganzen Haus zu verbreiten. Die Charaktere sind schön angelegt und überzeugen die ihre Handlungen, es gibt wie in jedem guten Buch Personen, denen mein Herz sofort zufliegt, aber auch eine echte Bitch, die ich aus tiefstem Herzen verachte. Der Erzählstrang ist logisch aufgebaut, es sind genügend spannende Momente vorhanden, um immer tiefer in die Geschichte zu versinken und so herauszufinden, welche Aufgabe Viola bewältigen muss, damit sie letztendlich der Magie des Südens erliegt und dem Zauber Apuliens verfällt.
Für mich ein wundervoller sommerlicher Roman, der farbenfroh und sehr lebendig erzählt ist.
Gerne spreche ich hier meine Leseempfehlung aus !