Zuerst ganz spannend, dann aber wird's richtig kitschig
Das Flüstern der Magnolien
Bevor Julia noch einmal einen Schritt auf die Menschen zu geht, muss erst Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden. Wie kann sie ahnen, dass eben genau dieser Himmel mit Eli zum Greifen nah ist ? ...
Bevor Julia noch einmal einen Schritt auf die Menschen zu geht, muss erst Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden. Wie kann sie ahnen, dass eben genau dieser Himmel mit Eli zum Greifen nah ist ? Ein Stapel alter Briefe bringt nicht nur Licht in längst vergessene Zeiten, er zeigt auch Julia auf, dass die Zeit für Zärtlichkeit immer wieder neu beginnt...
Zuerst war ich ganz angetan vom vielversprechenden Genremix aus Romance, Mystery und historischen Zeitgeschehen. Doch irgendwie ist der Feuereifer beim Lesen genauso schnell verloschen, wie vorher entflammt.
Die beiden Zeitstränge sind zwar recht gut miteinander verknüpft und die Ereignisse, gerade aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs, sind sehr spannend geschildert, aber nach und nach verlieren sich die Personen in so viel Kitsch, dass ich manchmal darüber nachgedacht habe, das Buch zur Seite zu legen und irgendwann fertig zu lesen. Die Charaktere sind anfangs noch recht schön gezeichnet, verlieren sich dann aber immer mehr in der Schublade Gutmensch und alles läuft wie am Schnürchen. Kein Problemchen, kein Wölkchen oder gar ein schlecht gelaunter Mensch trüben die Geschichte und das ist mir echt zu viel des Guten. Es entsteht kein rechter Bezug zu den Personen und dieses schmalzig-kitschige Gehabe geht mir dann doch recht schnell auf den Nerv. Die Geschichte mit ihrem Ausgang wird recht schnell durchschaubar, Daran ändert auch nichts die extrem konstruierte Dramatik am Schluß - im Gegenteil, es macht das Buch noch unglaubwürdiger.
Schade, gerade mit dem Potential der geschichtlichen Ereignisse hätte dies ein wundrvoller Roman werden können.
Ich bedanke mich herzlich beim Verlag und bei NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares.