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Veröffentlicht am 06.03.2017

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Ein geschenkter Anfang
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Das Buch fängt ganz traurig an -Lou ist gestorben und ich lerne ihre Familie und Lou selbst kennen. Wunderschön finde ich, dass die Liebe von Jo und Lou so klar hervorsticht und mich Teil der Gefühlswelt ...

Das Buch fängt ganz traurig an -Lou ist gestorben und ich lerne ihre Familie und Lou selbst kennen. Wunderschön finde ich, dass die Liebe von Jo und Lou so klar hervorsticht und mich Teil der Gefühlswelt werden lässt.
Auch hat mich der Zauber der Insel gepackt. Sie lässt mich zu einem Teil ihrer manchmal raubeinigen Bewohner werden -die Menschen mit ihren Eigenarten sind schon fast so etwas wie alte Bekannte geworden.


Bei der Testamentseröffnung erklärt der Notar, dass Lou eine Flaschenpost hinterlassen hat. In dieser Flaschenpost ist ein Vertrag, den Jo nur allzu gut kennt und ein Brief von  Lou, den jo erst nach seiner geheimen Mission lesen darf. Jo soll seine Kinder Sarah und Cyrian, die beide schon erwachsen sind, glücklich machen. Keine leichte Aufgabe...


Die scheinbar "glückliche" Familie zeigt nun bei näherem Betrachten tatsächlich tiefe Risse...am allermeisten nimmt mich die kleine Pomme mit. Muss sie doch spüren, dass sie ungewollt und ungeliebt ist. Das tut mir im Herzen weh, wenn ich sehe, wie dieses kleine Mädchen leiden muss. Und dann fasst sie einen Entschluss - damit ihr Papa sie wieder lieb hat, möchte sie Saxophon lernen. Wie verzweifelt muss eine kleine Kinderseele sein, um wirklich so zu denken. Ich bin total traurig, wenn ich die Passagen von Pomme lese...
Cyrian ist auch tief gespalten - er denkt, dass sein Vater seine Mutter betrogen hat und ist sauer. Anstatt sich mit seinem Vater auseinander zusetzen, flüchtet er von der Insel
Sarah bekommt die Perlenkette von Lou von Jo geschenkt-da werden plötzlich Kindheitserinnerungen wach. Sie durfte sie immer tragen, wenn sie Geburtstag hatte. Ein kleiner Lichtblick in der Schilderung von Sarahs bisherigem Leben. Ihre Behinderung scheint sie doch sehr abzustempeln und zum Außenseiter zu machen.
Und Jo, ja der kämpft mit sich und den Geistern der Vergangenheit. Ich glaube, er hat sie die Aufgabe von Lou etwas einfacher vorgestellt...
Im Verlauf der Geschichte und der Zeitspanne von 6 Monaten geschehen viele traurige aber auch viele schöne Ereignisse, die die Familie einander wieder näher bringt. Dieses Buch ist eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle passend zur ganzen Geschichte ist der Brief von Lou zum Schluß - der endgültige Abschied von ihrer Familie ist gleichzeitig ein  wundervolle Neubeginn.
Fazit: Dieses Buch ist ein echtes Geschenk. Absolute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 06.03.2017

Ein Krimi mit Herzblut zur Region geschrieben, und doch ganz anders

Retour
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Retour ist der erste Fall von Luc Verlains und die Geschichte hat mich von Anfang an begeistert. Mit jeder Zeile kann ich die Liebe zur Region und dem Land herauslesen, die der Autor empfindet

Der Schreibstil ...

Retour ist der erste Fall von Luc Verlains und die Geschichte hat mich von Anfang an begeistert. Mit jeder Zeile kann ich die Liebe zur Region und dem Land herauslesen, die der Autor empfindet

Der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben und die Umgebung , ja die hat es mir angetan. Fast so, als wäre ich ein Bewohner des Küstenabschnittes und direkt mit dabei.
Luc gefällt mir g seine Art hat so etwas, das mich auf positive Art einnimmt...
Annouk finde ich auch wunderbar getroffen und zwischen ihr und Luc scheint sich etwas anzubahnen

Der Mordfall an und für sich ist mit ruhigen Stilmitteln erzählt und kommt ganz ohne reißerische Floskeln aus. Die Ermittlungen sind nachvollziehbar, sehr realistisch beschrieben und für mich als Leser sind auch einige falsche Fährten gelegt, die mich bei der Stange halten.

Die Karten in den Buchinnenseiten sind liebevoll gezeichnet und machen für mich die Geschichte und ihre Handlungsorte plastischer und erlebbarer.

Für mich war der Einstieg in die Krimireihe um Luc Verlain ein gelungenes Debut des Autors und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Fazit: Ein Buch wie ein Kurzurlaub im Aquitaine - spannend, ereignisreich und empfehlenswert !

Veröffentlicht am 28.02.2017

Konnte mich weder fesseln, noch begeistern:-(, daher Abbruch nach der 11. Kurzgeschichte

Sieben Windstärken - Jurek P
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Beschreibung des Buches (übernommen)

24 Nordoststorys – so steht es als Untertitel auf dem Umschlag. Gemeint sind 24 Kurzgeschichten mit nordöstlichem Lokalkolorit, in denen mitunter von der See und den ...

Beschreibung des Buches (übernommen)

24 Nordoststorys – so steht es als Untertitel auf dem Umschlag. Gemeint sind 24 Kurzgeschichten mit nordöstlichem Lokalkolorit, in denen mitunter von der See und den Boddengewässern die Rede ist und auch von Wind, viel Wind. Geschichten von Leuten, wie sie uns dort heute begegnen könnten, Geschichten, die nachdenklich stimmen können und auch solche mit recht wunderlichen, wenn nicht sogar mystischen Wendungen – bis hin zu Krimis, solche kommen auch vor.

Der Leser segelt mit sieben Windstärken durch die menschliche Psyche, so etwa hat es mal in der Ostsee-Zeitung dazu gestanden.

Ich hatte mich auf 24 anrührende und spannende Kurzgeschichten rund um die See und ihre Bewohner gefreut.

Und dann hielt ich ein Buch in den Händen, dass mich dermaßen enttäuscht und runtergezogen hat, so dass ich nach der 11. Kurzgeschichte aufgehört habe zu lesen. Dieses Buch stellt für mich keine Unterhaltung, sondern eine Art Therapie und Vergangenheitsbewältigung dar. Überall nur Mord und Totschlag, Vergewaltigung und Alkohol, Arbeitslosigkeit und Depressionen.

Ich weiß leider nicht, was der Autor mir mit diesen Geschichten sagen möchte - mich hat er leider überhaupt nicht erreicht


Veröffentlicht am 27.02.2017

Geteiltes Glück ist doppeltes Glück

Madame Cléo und das große kleine Glück
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Über den Inhalt (übernommen)

Einst war Madame Cléo ein erfolgreiches Pariser Mannequin, heute kann sie kaum noch ihre Altbauwohnung in Berlin bezahlen. Daher vermietet sie ein Zimmer unter und findet ...

Über den Inhalt (übernommen)

Einst war Madame Cléo ein erfolgreiches Pariser Mannequin, heute kann sie kaum noch ihre Altbauwohnung in Berlin bezahlen. Daher vermietet sie ein Zimmer unter und findet in Adamo und seiner kleinen Tochter Mimi wahre Freunde. Doch die Vergangenheit lässt Madame Cléo, die Grande Dame mit Herz, nicht los. Ein großer, unerfüllter Traum erwacht zu neuem Leben, als Mimi eines Tages eine riesige Summe Geld findet. Madame Cléo hat eine bezaubernde Idee und jede Menge Briefumschläge ...

Ein Roman, der den Duft des Glücks verströmt, von charmanter Sehnsucht und einer Prise Großstadt-Märchen

Ich bin immer noch ganz gefangen in den glücklichen Lesemomenten, die dieses Buch mir beschert hat.

Die liebevollen Charaktere von Cleo, Mimi und Adamo haben mich mit ihrem Feenstaub und Glitzer direkt ein Teil der ungewöhnlichen WG werden lassen. Ich konnte die Zweifel von Adamo miterleben, habe seine Trauer um die verstorbene Liebe seines Lebens mitgefühlt und war Teil seiner langwierigen Entscheidung...

Mimi ist ein Goldstück - zwar ein wenig altklug, aber das ist nicht weiter schlimm, denn sie bewegt sich ja nur in der Welt der Erwachsenen. Trotzdem ist ihr Herzchen voller Liebe und Magie- sie glaubt an das Gute im Menschen und gibt diesen Glauben auch an jeden, der ihr begegnet weiter.

Und dann ist da auch noch Madame Cleo - die Grande Dame. Um ganz ehrlich zu sein, so einen Großmutter-Ersatz wünsche ich mir An Madame Cleo ist immer noch der Zauber der vergangenen Tage zu spüren, ihre Eleganz und ihr herzliches Auftreten sind eine Bereicherung für den Leser.

Die Geschichte ist eine Hommage an das Leben, mit all seinen kleinen Glücksmomenten und eine Hommage an Coco Chanel.

Vielen Dank an die Autorin, die folgendes Zitat aus "Der kleine Prinz" wunderbar in ihrem Buch zur Geltung gebracht hat:

"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar"






Veröffentlicht am 26.02.2017

Nicht nur Rosen können blühen...

Ein Sommer im Rosenhaus
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Sandra ist seit zwei Jahren Witwe und beschließt, dass mit Mitte 40 das Leben noch so viel mehr zu bieten hat, als das Alleine sein. Also bietet sie kurzentschlossen auf das Gärtnerhaus in Bantekow mit ...

Sandra ist seit zwei Jahren Witwe und beschließt, dass mit Mitte 40 das Leben noch so viel mehr zu bieten hat, als das Alleine sein. Also bietet sie kurzentschlossen auf das Gärtnerhaus in Bantekow mit seinem verwunschenen Rosengarten- und gewinnt die Auktion.
Sie packt ihre Sachen und verlässt Hamburg, um in dem kleinen Örtchen am Ostseestrand nochmal ganz von vorne anzufangen.


In diesem wundervollen Buch von Nele Jacobsen lernen wir Sandra kennen und schätzen. sie ist eine so warmherzige Persönlichkeit, die trotz Zögern und Zaudern ihren eigenen Weg geht. Und das gegen alle Vorbehalte der Dorfbewohner.


Ihr zur Seite steht Freundin Ulli, die zu Beginn des Buches leicht nervig war, jedoch mit dem Fortgang der Geschichte auch zu einer wirklich guten Freundin für mich wurde.


Dann ist da noch Julian - der kauzige Engländer, der Rosen und seinen deutschen Familiensitz über alles liebt - er schreckt auch nicht vor Verrat zurück.


Man merkt diesem Buch an, dass Nele Jacobsen die Liebe zur Ostsee und zu den Rosen mit jeder Zeile in die Geschichte einfließen lässt. Ausführliche Erklärungen zur Rosenzucht, Pflege und Erhalt von seltenen Pflanzen sind sauber recherchiert und machen direkt Lust, selbst Rosen im eigenen Garten zum Blühen zu bringen.


Wunderschön für mich als Leser war auch, dass die einzelne Charaktere mit Fortgang der Geschichte ebenfalls aufgeblüht sind und somit ihren Teil zu einer Liebesgeschichte der besonderen Art beigetragen habe- einer Liebesgeschichte an das Leben, die Ostsee und der Königin der Pflanzen: die Rose.


Ständiger Begleiter während des Lesens waren mir als Ohrwurm "The Rose" von Bette Midler und "La Mer" von Charles Trenet - sie passen hervorragend als musikalische Untermalung zu diesem Buch.


Danke an Nele Jacobsen für ein Buch voller Herzenswärme und
Ostseeliebe.