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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Zähflüssig, wenig Spannung - schwankt zwischen Selbstfindungsposse und Bergbauernklischee

Die Schmugglerin
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Endlich ist die Zeit des Ersten Weltkrieges vorbei, doch Maria fühlt sich alles andere als frei. Der Vater lebt in einer Zwischenwelt aus Wahn und Irrsinn, der Bruder ein Krüppel, ein anderer als Schmuggler ...

Endlich ist die Zeit des Ersten Weltkrieges vorbei, doch Maria fühlt sich alles andere als frei. Der Vater lebt in einer Zwischenwelt aus Wahn und Irrsinn, der Bruder ein Krüppel, ein anderer als Schmuggler verhaftet. Es bleibt Maria also nicht anderes übrig, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und fortan als Schmugglerin ihr Tagwerk zu verrichten. Als dann auch noch eine Theatergruppe ins Dorf kommt, schlüpft Maria nicht nur in Männerkleider und wandelt so auf dem schmalen Grat zwischen den Grenzen, sie überritt auch Konventionen...

Ehrlich gesagt habe ich mir hier einen abenteuerlichen Roman mit historischem Hintergrund erhofft, der mich in die Bergwelt und das harte Leben in die Nachkriegsjahre nach dem Ersten Weltkrieg entführt. Zwar ist deutlich zu spüren, dass Maria aufbegehrt und sich gegen die vorgefertigte Schublade wehrt, aber es fehlt dem ganzen an einer guten Portion Spannung. Irgendwie schleicht die Geschichte so vor sich hin, es passiert nicht wirklich etwas aufregendes und die Schmuggeltouren bleiben auch mehr oder weniger blass.
Dass Maria sich gegen alle Konventionen auflehnt und sich der lesbischen Liebe hingibt - nun ja, kann man schreiben, muss man aber auch nicht. Es fehlt hier eindeutig der Kick, ein wenig Erotik, überhaupt ein bisschen mehr Pfeffer, um die Geschichte würzig und schmackhaft zu machen.
Es wird mit zu vielen Bergbauernklischees gearbeitet , die Zweifel und Ängste Marias verschwinden fast in einer Mischung aus Posse und bemüht herbeigeführter Dramatik, von der leider nichts zu spüren ist. Die Charaktere sind zwar vielschichtig angelegt, bleiben aber oberflächlich und reißen mich leider nicht wirklich mit.
Schade, die Idee ist wirklich gut - in meinen Augen aber leider nicht fesselnd genug umgesetzt,

Veröffentlicht am 05.04.2018

Wenn das Cover etwas anderes verspricht- kein sommerlich-leichter Roman, sondern eher depressic

Hortensiensommer
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Johanna hat den alleseits gepriesenen "Grünen Daumen " und kann verwahrloste und verwilderte Gärten in wunderschöne blühende Oasen verwandeln. Ganz anders sieht es da in ihrer Seele aus - durch ein tragisches ...

Johanna hat den alleseits gepriesenen "Grünen Daumen " und kann verwahrloste und verwilderte Gärten in wunderschöne blühende Oasen verwandeln. Ganz anders sieht es da in ihrer Seele aus - durch ein tragisches Ereignis erscheint ihr die Welt nur noch grau und leer. Bis Mieter Philipp nebst Klara in Johannas Leben schneien und sich die Welt plötzlich wieder zu drehen anfängt und bunt wird....

Hier ist es mal wieder so weit - ich habe mich vom Cover zum Lesen verleiten lassen und eine Bauchlandung erlebt. Anstatt Sommerfeeling mit Hortensienblüten, erfrischendem Eis und süßen Früchten, wie es mir das Cover vermitteln möchte, bekomme ich düsteres grau, Gewitterwolken und todtraurige Szenen, die mir das Lesen echt schwer machen. Eine absolut irreführende Strategie, die vom Verlag nicht gut gewählt ist. Das angekündigte tragische Ereignis ist wirklich schwer zu verkraften, aber dass es einem die Luft beim Lesen nimmt, ist bestimmt nicht Sinn und Zweck des Buches...
Die Charaktere sind recht einfach und oberflächlich gehalten, wirken dadurch austauschbar und lassen auch mit ihren Dialogen keine sonderlichen sprachlichen Fähigkeiten erkennen. Auch Klara, die kleine Tochter von Philipp, wirkt als Kind eher gestelzt und ich vermisse dieses Gefühl, dass mir ihr kleines Herzchen beim Lesen zufliegt. Es gibt nur einige wenige Szenen, in denen die depressive Stimmung aufgehoben wird und so etwas wie Leichtigkeit Einzug hält. Für einen Sommerroman einfach zu wenig- vielleicht sollten Titel und Cover geändert werden, damit der Bezug zum Buch eher passt.

Herzlichen Dank an Corinna Schindler und den Heyne-Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Der Klappentext verspricht eine völlig andere Geschichte

Hummersommer
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liza hat ihrer Heimat schon lange den Rücken gekehrt und doch muss sie wieder in ihr kleines Städtchen zurückkehren. Ihr Vater ist schwer erkrankt und sie muss sich nicht nur damit auseinandersetzen, ihn ...

liza hat ihrer Heimat schon lange den Rücken gekehrt und doch muss sie wieder in ihr kleines Städtchen zurückkehren. Ihr Vater ist schwer erkrankt und sie muss sich nicht nur damit auseinandersetzen, ihn bald zu verlieren, sondern die längst verdrängt geglaubten Erinnerungen aus der Vergangenheit keimen wieder auf. Eliza muss sich der Frage stellen, ob sie wirklich noch dazu gehört und eine von ihnen ist, oder ob das Band tatsächlich schon lange zerschnitten wurde....

Dieses Buch hat mich durch seinen Titel, den interessanten Klappentext und dem wirklich tollen Cover dazu verführt, es zu lesen. Doch anstatt von Hummersommer, salziger Meeresbrise und einfühlsamer Familiengeschichte habe ich hier ein Buch gelesen, das in mir gähnende Langeweile hervorgerufen hat. Die Geschichte an und für sich ist vom Ansatz her gut gedacht, aber die Ausführung denkbar schlecht umgesetzt. Nebensächlichkeiten verlieren sich in ellenlangen Sätzen. Erklärungen, die es m. E nicht bedurft hätte, schmücken Seite um Seite aus, belanglose und uninteressante Personen bekommen so viel Handlungsspielraum, der nicht notwendig gewesen wäre und nehmen so den eigentlichen Hauptcharakteren den Platz auf der Bühne für einen tollen Auftritt.
Stellenweise plätschert die Geschichte einfach nur vor sich hin und ich weiß nicht, was mir die Autorin sagen möchte. Es fehlt der Kick, die Spannung, einfach irgendwie etwas Besonderes, um dieses Buch zu einem echten Pageturner zu machen. Leider hat diese Geschichte mich nicht begeistern können und ich kann keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 16.03.2018

Man liest wie durch Watte - es bleibt alles sletsam weit weg

Das einfache Leben
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Adele und Elisabeth kehren in den 1990er Jahren zurück in ihren Heimatort. Ihre Träume vom, Leben haben sich in der Ferne nicht erfüllt und so reift der Entschluss, auf dem kontaminierten Fabrikgelände ...

Adele und Elisabeth kehren in den 1990er Jahren zurück in ihren Heimatort. Ihre Träume vom, Leben haben sich in der Ferne nicht erfüllt und so reift der Entschluss, auf dem kontaminierten Fabrikgelände des verstorbenen Bruders einen Rosengarten anzupflanzen. Es ist an der der Zeit, aus dem Schandfleck etwas wundervolles Neues zu zaubern, doch jeder rät den beiden davon ab. Je mehr Gegenwehr von außen kommt, desto überzeugter greifen die beiden Schwestern in die Umsetzung des Traumes ein...


"Das einfache Leben" von Marie Brunntaler hat mich leider nicht überzeugen können. Die komplette Geschichte wirkt auf mich wie durch Watte erzählt und die Charaktere bleiben dadurch seltsam weit weg von mir. Adele und Elisabeth wirken stumpf und farblos, auch wenn Adele ein richtige durchtriebenes Früchtchen ist. Ihr Leben, das durchaus interessant ist, wird dabei sehr glanzlos abgehandelt und lässt so die ganze Person wächsern erscheinen. Auch Elisabeth hat einen aufregenden Job und eine aufregende Zeit als Geliebte hinter sich, aber auch hier wirkt die Protagonistin sehr teilnahmslos und fad. Die Erzählung plätschert recht monoton vor sich her und lässt mich leider überhaupt nicht in das Geschehen eintauchen. Die Ereignisse wirken auf mich eher wie an mehreren losen Fäden angeknüpft und das macht es mir unendlich schwer, überhaupt bis zum Schluss bei der Stange zu belieben.
Schade, denn ich hatte mit vom Klappentext eine Geschichte erhofft, die mich fasziniert und bewegt. Die Idee ist richtig gut und es steckt eine Menge Potential drin, aber die Umsetzung ist in meinen Augen nicht gelungen.


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 10.03.2018

Vorhersehbar und nach Schema F geschrieben - leider eine Enttäuschung

Bernsteinzauber und Liebesglück
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Einst wurde ein Bernstein als Herz geschliffen und in drei gleichgroße Teile als Medaillon umgearbeitet. Die Trägerinnen haben sich geschworen, ihre Kette nur demjenigen zu schenken, der ihr Herz erobert ...

Einst wurde ein Bernstein als Herz geschliffen und in drei gleichgroße Teile als Medaillon umgearbeitet. Die Trägerinnen haben sich geschworen, ihre Kette nur demjenigen zu schenken, der ihr Herz erobert und die einzig wahre Liebe ist.
Jahre später machen die Enkeltöchter auf den Weg, um die Medaillons ihrer wahren Bestimmung zu übergeben. Unabhängig voneinander reisen sie an die deutschen Küsten und der salzige Wind weht ihnen ein paar schöne Männer vor die Füße...


Ich liebe Romane, die an deutschen Küsten oder auf deutschen Inseln ihre Handlung angesiedelt haben und habe mich auf dieses Buch extrem gefreut. Während der ersten Kapitel bin ich auch sofort dem Küstenzauber erlegen und habe gedacht, dass ich hier ein echtes Wohlfühlbuch in den Händen halte.
Zugegeben, hier wird das Rad der Liebesgeschichte nicht wirklich neu erfunden und die Geschichten sind einfach gehalten, gleichen sich in der Ausgestaltung wie ein Ei dem anderen und die Handlung ist fast identisch. Die Charaktere sind oberflächlich und austauschbar und ihre Handlungen rufen bei mir manchmal einfach nur Kopfschütteln hervor. Hier ein Bussi, da ein Knutscher, ab in die Betten und das ist dann die große Liebe ? Ein bisschen mehr Romantik und Glaubwürdigkeit, etwas mehr Abwechslung, eine Prise Drama und ein Schwung Spannung wären hier die perfekten Zutaten gewesen. So bleibt leider nur der Eindruck dreier Geschichten, die nach Schema F gestrickt sind und ich bin sehr enttäuscht. Lediglich die tollen Landschaftsbeschreibungen lassen so etwas wie Küstenzauber aufkommen, ansonsten ist von der anfänglichen Begeisterung nicht mehr viel übrig geblieben.