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Veröffentlicht am 15.07.2017

Leider keine Romantik auf Düne sieben, sonder eher Ernüchterung auf hartem Asphalt

Mit dir auf Düne sieben
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Jette hat eigentlich einen Traumjob - auf der schönen Insel St. Peter-Ording  hat sie als Hochzeitsplanerin viel zu tun und richtet neben Traumhochzeiten auch Kindergeburtstage aus.
Ihr aktueller Auftrag ...


Jette hat eigentlich einen Traumjob - auf der schönen Insel St. Peter-Ording  hat sie als Hochzeitsplanerin viel zu tun und richtet neben Traumhochzeiten auch Kindergeburtstage aus.
Ihr aktueller Auftrag ist aber alles andere als leicht , muss sie doch die Hochzeit ihres Ex, der sie selbst vor dem Altar hat stehen lassen, und seiner neuen Freundin wuppen.
Da weht der Nordseewind den charmanten Musiker Marten in ihr Leben und alle Sorgen und Nöte scheinen vergessen....


Ich liebe Romane, die am Meer spielen und war ganz angetan vom tollen Cover, das sofort Urlaubsfeeling und Wegträumen verspricht.
Daher habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut und nun bin ich sehr enttäuscht

Die Geschichte von Jette hatte ich mir unendlich romantisch und mit viel Gefühl vorgestellt. Doch irgendwie war da so rein gar nichts, was mich an meine Erwartung dran brachte. Die Erzählung ist irgendwie seicht wie das Wasser in den Prielen bei Ebbe, die Romantik ist nur ansatzweise vorhanden und die Protagonisten sind beinahe leblos, ohne jegliche Ecken und Kanten. Sie wirken austauschbar, haben keinen Wiedererkennungswert und werden daher fast nebensächlich. 
Lediglich die wundervolle Beschreibung der Insellandschaft hat mich ein wenig in Urlaubsstimmung versetzt und ich konnte mich ein wenig an den Strand wegträumen. Das ist aber , neben dem wirklich schönen Cover, der einzige Pluspunkt, der mir einfällt.

Der Sprachstil ist zwar leicht und flüssig, lässt aber keinen Charme, Witz oder gar große Emotionen erkennen. Spannung  oder gar unerwartete Wendungen habe ich ihr leider vergeblich gesucht.

Fazit: Leider konnte ich hier nicht auf Düne sieben schweben, ich wurde eher auf den harten Boden der Tatschen zurückgeholt


Herzlichen Dank an Netgalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares

Veröffentlicht am 12.07.2017

Gelungene Fortsetzung der Romantrilogie

Das Herz der Schneetänzerin
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Bremen, 1950 - die Nachkriegszeit hat Deutschland noch fest in der Hand. Die Zeiten des Wiederaufbaus und der Entbehrung sollen endlich der Vergangenheit angehören, auch für Anna und ihre Familie. 
Annas ...

Bremen, 1950 - die Nachkriegszeit hat Deutschland noch fest in der Hand. Die Zeiten des Wiederaufbaus und der Entbehrung sollen endlich der Vergangenheit angehören, auch für Anna und ihre Familie. 
Annas Job in der Kantine der Amis trägt dazu bei, dass endlich wieder Lachen und Liebe in ihr Leben Einzug hält.
Aber ist  Anna wirklich für neues Herzklopfen und Zärtlichkeiten bereit , solange sie nicht weiß, was aus ihrer Jugendliebe Adam geworden ist ? Das Schicksalsrad dreht sich weiter....

Im zweiten Teil der Familiensaga um Anna Finke hat Judith Nicolai wieder großes Kino aufgeboten.  Die Geschichte knüpft nahtlos an den ersten Teil an und sofort ist man wieder mittendrin im Geschehen. 
Annas Herz hängt immer noch an Gut Mechnitz und an Adam, ihrer Jugendliebe. Die Ungewissheit über seinen Verbleib nagt doch an ihr.
So ist sie eher recht verhalten, als ihr der GI Samuel Avancen macht. Sie versucht sich gegen die Gefühle zu wehren, die in ihr toben. Das Gefühlschaos ist schön beschrieben und für mich als Leser nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt. Ich habe mich mehr als einmal gefragt, was ich an Annas Stelle gemacht hätte...und meine ehrliche Antwort darauf: ich weiß es nicht. Das kann glaube nur jemand beantworten, der tatsächlich diese Situation miterlebet hat - die harte Zeit des Krieges , die Entbehrungen und das Sehnen nach Normalität, Liebe und Geborgenheit.
Der Sprung zur Normalität, mit all der Ausgelassenheit , der Fröhlichkeit und dem Spaß, den Anna erlebt ist ebenfalls gut gelungen und hat mir kurzweilige Lesestunden beschert.

Die neuen Charaktere sind sauber ausgearbeitet und fügen sich harmonisch in die bereits bestehende Geschichte ein, so dass die Fortsetzung des Romans ein rundes Gesamtbild ergibt.  Die Zeit des Neuanafangs, des Wiederaufbaus und vor allen Dingen die Beschreibungen der Gefühlslage von Anna stehen in einem ausgewogenen Verhältnis und ergeben somit einen Schmöker, der Dramatik und Liebe vereint.

Ein herzliches Dankeschön geht an Claudia Weber von dotbooks, die mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 11.07.2017

Chaos in der Provence

Willkommen in der Provence
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Wenn der Himmel nach 25 Jahren Ehe nicht mehr voller Geigen hängt, der Ehemann plötzlich sang- und klanglos verschwindet, dann muss "frau" eben das Leben in den Griff bekommen und auf eigenen Beinen stehen.

Vivianne, ...

Wenn der Himmel nach 25 Jahren Ehe nicht mehr voller Geigen hängt, der Ehemann plötzlich sang- und klanglos verschwindet, dann muss "frau" eben das Leben in den Griff bekommen und auf eigenen Beinen stehen.

Vivianne, Schweizer Urgestein und der Liebe wegen nach Frankreich umgezogen, muss die bittere Erfahrung machen, dass der Mann, den sie zu kennen glaubte, eben nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Er hat nicht nur Vivianne verlassen, sondern ihr auch einen Haufen Schulden hinterlassen und das Konto leer geräumt.

Um das Haus nicht zu verlieren, beschließt sie kurzerhand, ihre Privatzimmer zu vermieten und so kommt Leben in die Bude. Die Vielfältigkeit ihrer Gäste ist eine Bereicherung für ihr Leben und sie lernt, dass sie nicht auf die Bussi-Bussi-Gesellschaft angewiesen ist, in der sie sich die ganze Zeit bewegte.

Mit viel Augenzwinkern und überspitzen Charakteren erzählt die Autorin vom Leben nach der 40 und so ist manch amüsante Szene dabei, die mich zum Lächeln brachte. Lediglich im letzten Drittel wird die Geschichte leicht nervig, da es sich nicht mehr um die Hauptperson, sondern viel mehr um das Schicksal Eloises dreht.Dieser Nebenschauplatz ist in meinen Augen vollkommen überflüssig und nimmt der tollen Geschichte um Vivianne den Wind aus den Segeln. Auch das sehr offenen Ende lässt mich mit viel zu vielen Fragen zurück.

Ich bin daher sehr zerrissen, was meine Meinung zum Buch betrifft. Der Beginn und der Mittelteil waren sehr spritzig und humorvoll, der Schluss eher zäh und zu sehr gestellt.

Daher kann ich nur 3 von 5 Sternchen vergeben

Veröffentlicht am 09.07.2017

Faszination Familiengeheimnis - ein wundervolleas Buch, das von der ersten Seite an begeistert

Das Tal der Rosen
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Barbara hat gerade herausgefunden, dass ihr Verlobter David es mit der Treue nicht ganz so genau nimmt, da trudelt auch noch die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ins Haus.
Omas Wunsch ist es , in den ...

Barbara hat gerade herausgefunden, dass ihr Verlobter David es mit der Treue nicht ganz so genau nimmt, da trudelt auch noch die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ins Haus.
Omas Wunsch ist es , in den Schweizer Berge begraben zu werden und so macht sich Barbara auf, um diesen letzten Wunsch zu erfüllen.
In den Schweizer Bergen trifft sich auf Conradin, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt. Er ist Barbara behilflich, etwas Licht ins Dunkel zu bringen und gewinnt dabei immer mehr ihr Herz.
Am Tag der Beerdigung steht jedoch Barbaras Ex-Verlobter vor der Tür und das Schicksalsrad beginnt sich munter zu drehen...

Ich liebe Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen und die um ein Familiengeheimnis gestrickt sind - und dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert.
Ladina Bordoli hat mit "Das Tal der Rosen"  einen Roman geschrieben, der in meinen Augen alles hat, was es zu einem guten Buch braucht.
Die Geschichte lebt von den wunderschönen Landschaftsbeschreibungen der Schweizer Bergwelt, die sehr bildhaft dargestellt wird, so dass ich die klare Bergluft beim Lesen einatmen kann. Die schroffen Felsen sind allgegenwärtig und verkörpern ein wenig die Hürden, die Barbara nehmen muss, um endlich Gewissheit zu haben.
Die Erzählstränge der beiden Zeitebenen sind sehr schön miteinander verknüpft, so dass sich nach und nach das Lesepuzzle löst. Die Gedanken und die Gefühlswelt der Protagonisten sind sehr schön ausgearbeitet, so dass sich eine stimmige Geschichte ergibt.
Die Charaktere sind sehr schön skizziert und lassen gerade für Barbara sofort Sympathie aufkommen,
Conradin ist mir ebenfalls sofort ans Herz gewachsen, ist er doch sehr hilfsbereit und taut in seinem Beruf, der für ihn mehr Berufung als Job ist, auf.
Barbaras Ex hat sofort all  meine Antipathie, die sich auch im Lauf der Geschichte nicht verflüssigt hat . Aber jedes Buch braucht eben seinen Miesepeter und den hat man hier mit David sehr schön ausgearbeitet.
Die Nebencharaktere haben ebenfalls ein stimmiges Bild ergeben, so dass eine rundherum gelungene Geschichte entstanden ist.

Wer Bücher liebt, die ein altes Familiengeheimnis offenbaren, zu dem noch ein wenig Faszination in der Bergwelt findet, der ist mit diesem Roman sehr gut beraten. 
Daher glatte 5 Sterne !!

Herzlichen Dank an NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares.

Veröffentlicht am 04.07.2017

Debütroman mit viel ungenutztem Potential

Hallig Flieder oder Die Dinge des Lebens
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Wenn nichts mehr geht, dann ab auf die Hallig. so oder ähnlich muss Rosa gedacht haben, denn sie flüchtet auf Hallig Hooge, um dem drohenden Burn Out zu entfliehen.
Ihr Freund Tom, Dauerstudent und alles ...

Wenn nichts mehr geht, dann ab auf die Hallig. so oder ähnlich muss Rosa gedacht haben, denn sie flüchtet auf Hallig Hooge, um dem drohenden Burn Out zu entfliehen.
Ihr Freund Tom, Dauerstudent und alles andere als lebensfähig, verbummelt lieber seine Zeit, als endlich im Leben anzukommen. Rosa möchte das nicht länger hinnehmen und versucht mit dem nötigen abstand einen klaren Kopf zu bekommen.
Bereits auf der Fahrt an die Nordsee lernt sie Arne kennen und die Funken fliegen...

Elisa Maria Brock hat mit ihren Debütroman eigentlich eine wundervolle Liebesgeschichte erschaffen, die vor der traumhaften Kulisse der Hallig spielt.
Rosa, die Hauptprotagonistin, lernt auf der Hallig, das Wesentliche vom Nichtige zu unterscheiden.
Auch ihre Gefühle zum Kieler Arzt Arne werden schön beschrieben - es bleibt aber leider alles etwas oberflächlich. Hier fehlt der Tiefgang, so dass mir die  Charaktere nicht lebendig genug sind.

Leider sind sehr viele Rechtschreibefehler und fehlerhafte Interpunktion vorhanden, so dass diese Fehler das Lesen erschwert haben. Manchmal hapert es an der Logik und die Sätze sind aus ihrem Zusammenhang gerissen. Ab und anl ist der Satzbau unendlich lang und verschachtelt, dann wiederum folgen nur ganz kurze knappe Sätze, was den Schreibstil etwas holprig erscheinen lässt.Hier wäre eine Überarbeitung durch ein gutes Lektorat zu empfehlen.

Die eingefügten Bilder der Hallig sind an und für sich eine nette Idee, um Urlaubsflair zu erzeugen und die Geschichte bildlicher werden zu lassen, Leider ist die Qualität sehr schlecht (unscharf, rote Streifen im Bild), so dass das Anschauen keine rechte Freude macht

Eine Überarbeitung des Romans ist zu empfehlen, damit aus diesem Debut kein Reinfall wird - denn Talent hat die Autorin