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Veröffentlicht am 12.03.2017

Packender Roman, der unter die Haut geht

Die verbotene Zeit
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Inhalt (übernommen)


London 1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant ...

Inhalt (übernommen)


London 1975: Nach einem schweren Autounfall sind Carlas Erinnerungen wie ausgelöscht, und sie setzt alles daran, die verlorene Zeit zu rekonstruieren. Der Journalist David Grant behauptet, sie sei auf der Suche nach ihrer Schwester gewesen, die vor sechzehn Jahren spurlos an der Küste von Cornwall verschwand. Doch kann sie ihm vertrauen? Und was verbergen ihre Eltern vor ihr? Die Wahrheit führt Carla weit zurück in die Vergangenheit, in das Berlin der Dreißigerjahre, zu einer ungewöhnlichen Freundschaft und einer verbotenen Liebe, aber auch zu einer schrecklichen Schuld ...


Wieder einmal ist es Claire Winter gelungen, einen derart packenden, spannenden und fesselnden Roman zu schreiben, der unter die Haut geht, mich berührt und mir beim Lesen mancher Romanpassagen sogar die Tränen in die Augen getrieben hat.
Ich liebe Bücher, die auf zwei Zeitebenen spielen und bei denen nach und nach Geheimnisse gelüftet werden.
Claras Story und auch die Geschichte um Edith und Dora sind sehr mitreißend geschildert. Der Autorin gelingt es zudem, eine sehr authentisch wirkende, beklemmende Atmosphäre zu schaffen, so dass ich mich sehr gut in die Gedankenwelt der Protagonisten hineindenken konnte, die getrieben waren zwischen dem Wunsch der jüdischen Bevölkerung zu helfen und ihrer Angst vor Entdeckung. Sauber recherchierte Hintergründe geben den Personen richtig historischen Flair und man fühlt sich direkt in die Zeit hineinversetzt, in der Angst. Verunsicherung aber auch politischer Fanatismus an der Tagesordnung waren.
Obwohl die Romantik in diesem Buch eine eher untergeordnete Rolle spielt, waren die Szenen von Edith und Jules so herzzerreißen geschildert, dass ich manchmal die Tränen nicht zurückhalten konnte. Die Ereignisse in der dunkelsten Zeit Deutschlands haben mich betroffen gemacht, aufgewühlt und die Wut im Bauch geschürt.


Dieses Buch hat mich sehr berührt und wird noch lange in mir nachklingen. Daher kann ich gar nicht anders, als 5 Sterne zu vergeben, denn eine so packende Geschichte hat nicht weniger verdient.


Danke an Claire Winter für diese unglaublich fesselnde, niveauvolle Story


Veröffentlicht am 09.03.2017

Verschroebene Charaktere, tolle Geschichte = richtig guter Krimi

Hopsgegangen
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Ein dickes Lob an den Autor - endlich mal ein Buch, in dem alle Charaktere Sympathiepunkte bekommen.
Angefangen bei Lukas Born, der nicht nur die Raute im Herzen, sondern selbiges noch auch dem rechten ...

Ein dickes Lob an den Autor - endlich mal ein Buch, in dem alle Charaktere Sympathiepunkte bekommen.
Angefangen bei Lukas Born, der nicht nur die Raute im Herzen, sondern selbiges noch auch dem rechten Fleck hat. Seine leicht verschrobene Art hat mich von Anfang begeistert und mich ein Fan von ihm werden lassen. Dass bei Lukas nicht alles perfekt ist, lässt ihn glaubwürdiger und lebensnaher erscheinen.
Manolo ist mein absoluter Liebling- ich mag es, wenn in Krimis auch tierische Kumpel vorhanden sind, denen mein Herz beim Lesen nur so zu fliegt.
Die Bewohner des Campingplatzes sind echte Originale und wirken tatsächlich wie mitten aus dem Leben - echt, herzlich, raubeinig, verpeilt und liebenswürdig. Ein breites Sammelsurium an Charakteren, die immer für einen Lacher gut waren und für kurzeilige Unterhaltung gesorgt haben.
Der Lokalkolorit war bei allen hervorragen platziert und ich fühlte mich für die Dauer des Buches als Bewohner von Happy Eiland.
Die Geschichte um den Pharmaskandal war sauber recherchiert, alle Hintergründe waren stimmig und gaben so ein rundes Gesamtbild ab.
Was zu Beginn ein entspannter, mit komischen Szenen gespickter , gemütlicher Krimi war, wurde schnell mit einem straff gespannten Spannungsbogen und Hang zur Dramatik ein richtig guter Krimi. Es gab mal kurze Spannungspausen, in dem ich als Leser gut durchatmen konnte, um dann schon wieder auf den nächsten Seiten mitzufiebern und meine eigenen Vermutungen anzustellen.
Fazit: Wer Lukas Born noch nicht kennt, sollte schnell zum nächsten Buchhändler seines Vertrauens flitzen und sich die Bücher kaufen - absolute Leseempfehlung !

Veröffentlicht am 09.03.2017

Seichte Unterhaltung für zwischendurch, mehr leider nicht

Der Traumfänger
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Laras Leben läuft gerade nicht wirklich gut, als sie die Reißleine zieht und kurzerhand alle Brücken abbricht. Sie fährt nach Haffkrug an die Ostsee und beginnt dort ein neues Leben.
In Marie findet sie ...

Laras Leben läuft gerade nicht wirklich gut, als sie die Reißleine zieht und kurzerhand alle Brücken abbricht. Sie fährt nach Haffkrug an die Ostsee und beginnt dort ein neues Leben.
In Marie findet sie eine neue Freundin  und auf ihrem Gestüt neue Arbeit. Beide Mädchen setzten Maries Traum ,aus dem Gestüt einen Ferienhof zu machen, in die Tat um und Stallbursche Björn ist dabei nicht nur hilfreiche Stütze, sondern schleicht sich auch in Maries Herz.
Doch Björn ist nicht von dieser Welt und so beginnt für Lara eine Reise zwischen Traum und Wirklichkeit.....


Ich hatte mir so unendlich viel Magie, Romantik und eine zauberhafte Geschichte erhofft. Dieser Traum wurde jedoch nur im letzten Lesedrittel erfüllt.


Die Charaktere waren leider farb- und glanzlos, es fehlte ihnen irgendwie Gefühl und Herz. Die Sätze waren meist kurz und knackig gehalten, so dass kein flüssiges Leseschema entstanden ist. Irgendwie fehlte der Tiefgang in der Geschichte und so kam keine richtige Spannung auf - selbst als es um Laras Beziehung zu Björn ging, wurde es zwar ein wenig aufregend, jedoch fehlte es mir hier an der nötigen Dramatik.


Lediglich das Happy End war mit Glanz, Glitzerstaub, Magie und viel Herz beschrieben - so hätte ich mir die ganze Geschichte gewünscht.


So bleibt es für mich leider nur seichte Unterhaltung, die man schnell zwischendurch lesen kann - mehr leider nicht

Veröffentlicht am 06.03.2017

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Ein geschenkter Anfang
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Das Buch fängt ganz traurig an -Lou ist gestorben und ich lerne ihre Familie und Lou selbst kennen. Wunderschön finde ich, dass die Liebe von Jo und Lou so klar hervorsticht und mich Teil der Gefühlswelt ...

Das Buch fängt ganz traurig an -Lou ist gestorben und ich lerne ihre Familie und Lou selbst kennen. Wunderschön finde ich, dass die Liebe von Jo und Lou so klar hervorsticht und mich Teil der Gefühlswelt werden lässt.
Auch hat mich der Zauber der Insel gepackt. Sie lässt mich zu einem Teil ihrer manchmal raubeinigen Bewohner werden -die Menschen mit ihren Eigenarten sind schon fast so etwas wie alte Bekannte geworden.


Bei der Testamentseröffnung erklärt der Notar, dass Lou eine Flaschenpost hinterlassen hat. In dieser Flaschenpost ist ein Vertrag, den Jo nur allzu gut kennt und ein Brief von  Lou, den jo erst nach seiner geheimen Mission lesen darf. Jo soll seine Kinder Sarah und Cyrian, die beide schon erwachsen sind, glücklich machen. Keine leichte Aufgabe...


Die scheinbar "glückliche" Familie zeigt nun bei näherem Betrachten tatsächlich tiefe Risse...am allermeisten nimmt mich die kleine Pomme mit. Muss sie doch spüren, dass sie ungewollt und ungeliebt ist. Das tut mir im Herzen weh, wenn ich sehe, wie dieses kleine Mädchen leiden muss. Und dann fasst sie einen Entschluss - damit ihr Papa sie wieder lieb hat, möchte sie Saxophon lernen. Wie verzweifelt muss eine kleine Kinderseele sein, um wirklich so zu denken. Ich bin total traurig, wenn ich die Passagen von Pomme lese...
Cyrian ist auch tief gespalten - er denkt, dass sein Vater seine Mutter betrogen hat und ist sauer. Anstatt sich mit seinem Vater auseinander zusetzen, flüchtet er von der Insel
Sarah bekommt die Perlenkette von Lou von Jo geschenkt-da werden plötzlich Kindheitserinnerungen wach. Sie durfte sie immer tragen, wenn sie Geburtstag hatte. Ein kleiner Lichtblick in der Schilderung von Sarahs bisherigem Leben. Ihre Behinderung scheint sie doch sehr abzustempeln und zum Außenseiter zu machen.
Und Jo, ja der kämpft mit sich und den Geistern der Vergangenheit. Ich glaube, er hat sie die Aufgabe von Lou etwas einfacher vorgestellt...
Im Verlauf der Geschichte und der Zeitspanne von 6 Monaten geschehen viele traurige aber auch viele schöne Ereignisse, die die Familie einander wieder näher bringt. Dieses Buch ist eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle passend zur ganzen Geschichte ist der Brief von Lou zum Schluß - der endgültige Abschied von ihrer Familie ist gleichzeitig ein  wundervolle Neubeginn.
Fazit: Dieses Buch ist ein echtes Geschenk. Absolute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 06.03.2017

Ein Krimi mit Herzblut zur Region geschrieben, und doch ganz anders

Retour
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Retour ist der erste Fall von Luc Verlains und die Geschichte hat mich von Anfang an begeistert. Mit jeder Zeile kann ich die Liebe zur Region und dem Land herauslesen, die der Autor empfindet

Der Schreibstil ...

Retour ist der erste Fall von Luc Verlains und die Geschichte hat mich von Anfang an begeistert. Mit jeder Zeile kann ich die Liebe zur Region und dem Land herauslesen, die der Autor empfindet

Der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere sind sehr lebendig beschrieben und die Umgebung , ja die hat es mir angetan. Fast so, als wäre ich ein Bewohner des Küstenabschnittes und direkt mit dabei.
Luc gefällt mir g seine Art hat so etwas, das mich auf positive Art einnimmt...
Annouk finde ich auch wunderbar getroffen und zwischen ihr und Luc scheint sich etwas anzubahnen

Der Mordfall an und für sich ist mit ruhigen Stilmitteln erzählt und kommt ganz ohne reißerische Floskeln aus. Die Ermittlungen sind nachvollziehbar, sehr realistisch beschrieben und für mich als Leser sind auch einige falsche Fährten gelegt, die mich bei der Stange halten.

Die Karten in den Buchinnenseiten sind liebevoll gezeichnet und machen für mich die Geschichte und ihre Handlungsorte plastischer und erlebbarer.

Für mich war der Einstieg in die Krimireihe um Luc Verlain ein gelungenes Debut des Autors und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Fazit: Ein Buch wie ein Kurzurlaub im Aquitaine - spannend, ereignisreich und empfehlenswert !