Profilbild von kati-katharinenhof

kati-katharinenhof

Lesejury Star
offline

kati-katharinenhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit kati-katharinenhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2016

Amerikansicher Kitschroman ohne Weihnachtsfeeling :-(

Hochzeit unterm Mistelzweig
0

Ich muss gestehen, ich habe mich vom tollen Cover zum Kauf des Buches verleiten lassen - die Farbcombi erschien mir auf den ersten Block harmonisch  und perfekt passend zum Thema Weihnachten und Hochzeit..

Was ...

Ich muss gestehen, ich habe mich vom tollen Cover zum Kauf des Buches verleiten lassen - die Farbcombi erschien mir auf den ersten Block harmonisch  und perfekt passend zum Thema Weihnachten und Hochzeit..

Was mich dann allerdings beim Lesen des Buches erwartete, war eine durch und durch amerikanische Romanvorlage, die so gar nicht meiner Vorstellung von Weihnachten und Hochzeiten vereint.

Gaby Summerhill, 54 Jahre alt und seit 3 Jahren Witwe, hat für ihre vier Kinder samt Schwiegerkindern und Enkelsöhnen und -töchtern eine ganz besondere Weihnachtsüberraschung: Per Video-Botschaften kündigt sie ihnen an, dass sie an Weihnachten wieder heiraten wird. Nur den Namen des Bräutigams gibt sie nicht bekannt, weil der nämlich erst vor dem Altar unter den drei Männern auserwählt wird, von denen sie Heiratsanträge erhalten hat. Bis zur Hochzeit geht es nicht nur bei Gaby und ihren Freunden turbulent zu, sondern auch innerhalb ihrer Familie gehen einige Mitglieder plötzlich ganz neue Wege …bis Seite 165 war hier ein heilloses durcheinander an Geschichten rund um die Protagonisten und ein Weihnachtsgefühl wollte sich einfach nicht einstellen.
Sehr hilfreich war das am Anfange aufgeführte Personenverzeichnis, sonst hätte ich mich in diesem ganzen Wirrwarr nicht mehr zurecht gefunden.

Sehr unrealistisch war für mich auch, dass "frau" sich den Bräutigam erst vor dem Altar aussucht - so etwas geht wohl nur in Amerika.

Fazit: Für Liebhaber von amerikanischem Kitsch sicherlich eine wundervolle Lektüre - für mich einfach nur trocken wie ein nadelnder Weihnachtsbaum im Januar

Veröffentlicht am 19.10.2016

Toller Roman über die deutsch-deutsche Geschichte

Die Sturmrose
0

Da ich bisher alle Bücher von Corinna Bomann gelesen habe, war "Die Sturmrose" ein absolutes MUSS für mich.

Die Autorin erzählt mit leisen Worten die Geschichte von Annabel - die auch ein Teil der Geschichte ...

Da ich bisher alle Bücher von Corinna Bomann gelesen habe, war "Die Sturmrose" ein absolutes MUSS für mich.

Die Autorin erzählt mit leisen Worten die Geschichte von Annabel - die auch ein Teil der Geschichte des Bootes Sturmrose ist.
Annabel wuchs in der DDR auf, wurde ihrer Mutter entrissen, kam in ein Heim und wurde schließlich adoptiert.
Als Erwachsene verliebt sie in das in die Jahre gekommene Schiff Sturmrose und kauft es zusammen mit Christian Merten, um das Boot wieder flott zu machen.
Beim Aufräumen des Bootes entdeckt Annabel einen Brief, der sie auf die Geschichte des Schiffes aufmerksam macht.
Als Annabel recherchiert, taucht sie nicht nur in die Vergangenheit des Bootes, sondern auch in ihre eigene ein.

Vor dem Hintergrund einer Liebesgeschichte greift dieses Buch die deutsch-deutsche Geschichte auf, versucht dem Leser einiges aus dem Stasi-Regime klarer werden zu lassen und regt zum Nachdenken an.
Sympathische Protagonisten, eine wunderschöne Beschreibung der Ostseelandschaft und der gewohnt fließende Schreibstil haben mich das Buch nur schwer aus der Hand legen lassen.

Absolute Leseempfehlung !!!

Veröffentlicht am 17.10.2016

Wohlfühlkrimi a la Miss Marple

Tiefer Grund
0

Tiefer Grund war mein erstes Buch um die Ermittler Sarah und Jack - die fehlenden Vorgeschichte haben mir nichts ausgemacht und ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen.

Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten ...

Tiefer Grund war mein erstes Buch um die Ermittler Sarah und Jack - die fehlenden Vorgeschichte haben mir nichts ausgemacht und ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen.

Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten sind sauber ausgearbeitet und sehr sympathisch. Sarah als alleinerziehende Mutter ermittelt eher so nebenbei, was mich sehr an die gute Miss Marple erinnert.
Jack kommt aus Amerika zurück und hilft Sarah, diesen Fall aufzuklären. Er ist ein sanftes, charmante Rauhbein.

Die Geschichte kommt ohne reißerisch Floskeln aus, vermittelt nebenbei auch noch den Charme der englischen Landschaft und ihrer Bewohner. Dabei wird der Krimi nie langweilig oder gar langatmig- im Gegenteil. Der Spannungsbogen wird immer genau so gehalten, das man als Leser bei der Stange bleibt und unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

Ein echter Wohlfühlkrimi eben

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Setting
  • Figuren
Veröffentlicht am 14.10.2016

Eher Reisefüher denn Roman

Der Himmel über der Heide
0

Die Geschichte spielt auf einem Übernachtungshof mit Restaurant in der Heide. Eigentlich ist Vater Hinrich der Chefkoch, aber durch eine ernste Erkrankung muss er ins Krankenhaus. Nun schmeißen Stiefmutter ...

Die Geschichte spielt auf einem Übernachtungshof mit Restaurant in der Heide. Eigentlich ist Vater Hinrich der Chefkoch, aber durch eine ernste Erkrankung muss er ins Krankenhaus. Nun schmeißen Stiefmutter Dorothee und Oma Elli den Hof alleine. Grund für Kati nach über 10 Jahren nach Hause zu fahren und ihre Familie zu unterstützen. Kann der Hof gerettet werden oder muss er verkauft werden?
Kaum ist Kati zu Hause, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Früh hat sie ihre Mutter verloren und vor 10 Jahren ist ihre Zwillingsschwester Jule bei einem Brand umgekommen.
Was ist damals wirklich passiert?
Das Buch wird begleitet von vielen Landschaftsbeschreibungen. Mir war das zu viel und ich fand, dadurch zog sich die Handlung unnötig in die Länge. Diese Beschreibungen machten für mich einen zügigen Lesefluss nur schwer möglich.
Der Hauptcharakter Kati wirkt auf mich kindlich und naiv. Für eine 30jährige Frau kann sie nur schwer mit Personen, zu denen sie ein schwieriges Verhältnis hat und ihrer Vergangenheit umgehen.
Im Buch bedauert sie, dass ihre tote Schwester nicht die Möglichkeit hatte, über ihre Jugend hinaus zu leben. Ist Kati nicht auch immer noch in ihrer Jugend gefangen?
Der Charakter der Stiefmutter ist anfangs nicht klar zu erkennen, aber nach einer Aussprache mit Kati herrscht auch hier Harmonie.
Ihre beste Freundin Flo, der Aushilskoch Pit und ihre Großmutter Elli hingegen muss man einfach mögen. Sie kommen sehr herzlich, bodenständig und lebensfroh rüber.
Der Handlung fehlt die Spannung, das meiste ist vorhersehbar und Probleme sind schnell gelöst. Das Buch scheint recht Harmonie süchtig. Etwas Spannung wird durch die Geschichte der Jule und dem Zerwürfnis mit dem Nachbarn erzeugt. Aber beides wird recht harmlos dargestellt, meist nur angedeutet und die Reaktion der Oma auf den Nachbarn ist nun völlig überzogen gewesen.
Am Ende des Buches befinden sich 12 Rezepte zu Gerichten, die auch im Roman erwähnt werden.
Mein Fazit: wer gerne Landschaftsbeschreibungen liest, gerne kocht und Harmonie mit Happy End Garantie liebt, für den ist das Buch genau richtig.

Veröffentlicht am 14.10.2016

Buch mit Suchtfaktor

Das geheime Spiel
0

Es gibt Bücher, die haben eine enorme Sogwirkung, der man sich schon nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen kann. Dann möchte man eigentlich alles andere vergessen und nur noch lesen, lesen, lesen...
Bei ...

Es gibt Bücher, die haben eine enorme Sogwirkung, der man sich schon nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen kann. Dann möchte man eigentlich alles andere vergessen und nur noch lesen, lesen, lesen...
Bei "Das geheime Spiel" handelt es sich um so ein Buch - ein außergewöhnlicher Roman, in den man abtaucht und sich dabei fühlt, als wäre man hautnah am Geschehen beteiligt. Aus Sicht des Dienstmädchens Grace, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg nach Riverton Manor kommt, wird die Geschichte der beiden Hartford-Schwestern Hannah und Emmeline erzählt. Diese beiden erleben zusammen mit ihrem Bruder David eine unbeschwerte Kindheit, die aber mit dem Ausbruch des Krieges ein jähes Ende findet. Die Begegnung mit dem Dichter Robert Hunter verändert das Leben der Schwestern auf tragische Weise.
Der Leser wird dabei mit einem Geheimnis konfrontiert, das Grace ihr Leben lang mit sich herumträgt, das aber erst ganz am Ende aufgelöst wird. Der Schluss bietet auch noch weitere Überraschungen und rundet das Buch ab zu einem absoluten Lesegenuss!!! Ich kann mir gut vorstellen dieses Buch in ein paar Jahren noch einmal zu lesen, so gut hat es mir gefallen.
Auch die Einblicke in das Leben in dieser Zeit sind sehr interessant und jede Nebenfigur so ausgearbeitet, dass man sich die Personen direkt vorstellen kann. Am Ende ist man traurig, dass man von ihnen Abschied nehmen muss...
Absolut empfehlenswerte Lektüre!