Unterhaltsame Krimikomödie
Aktiv sterbenNomen est Omen- aber doch nicht im kleinen Städtchen Galgen. Dort geht es lauschig und gemütlich zu und wenn demnächst auch noch Kurgäste kommen, ist die Erholung perfekt. Doch es scheint jemand etwas ...
Nomen est Omen- aber doch nicht im kleinen Städtchen Galgen. Dort geht es lauschig und gemütlich zu und wenn demnächst auch noch Kurgäste kommen, ist die Erholung perfekt. Doch es scheint jemand etwas gegen die idyllische Ruhe zu haben, denn ausgerechnet im Kühlhaus vom Hotel Waldfrieden macht es sich eine Leiche bequem. Das Aus des Hotel scheint vorprogrammiert, gäbe es da nicht die Angestellten, die kräftig ihre Nasen in Angelegenheiten stecken, die sie normalerweise nichts angehen...
Wenn sich ein Buch selbst nicht so ganz ernst nimmt und der Autor mehr Augenzwinkern statt Tinte verbraucht, dann ist es Zeit für den großen Auftritt des Hotels Waldfrieden. Der recht plüschige Mikrokosmos ist Dreh- & Angelpunkt von Bösewichten, heimlichen Affären, die gar nicht mehr so heimlich sind und liebenswerten Charakteren, die ein wenig Krimiluft schnuppern wollen.
Das Hotel ist in die Jahre gekommen, hat trotz Renovierung nicht wirklich zahlungskräftige Gäste anlocken können und trotzdem gibt es etwas, das es aufweisen kann - nämlich Menschen mit Herz, die für die wenigen Gäste da sind, um ihnen den Aufenthalt so schön wie möglich zu gestalten.
Lüdicke gelingt es, den Hotelbetrieb mit all seinen Abläufen sehr gut zu schildern und auch mal Türen zu öffnen, die uns sonst verborgen bleiben. Es ist, als habe er einen magischen Schlüssel, der gemeinsam mit den doch sehr unkonventionellen Ermittlungsmethoden der Angestellten das Krimi-Genre und den Humor einfließen lässt.
Es gibt zwar keine großartigen Aufreger, aber die braucht es auch nicht unbedingt, denn der Roman weiß gut zu unterhalten und trotzdem das ein oder andere Rätsel zu verstecken, das es zu enttarnen gilt. Eine gelungene Mischung aus Cosy-Crime und Komödie, Ermittlungsarbeit und möglichen Täter:innen, die für ordentlich Wirbel zwischen den Türen des Hotels sorgen.
Kurzweilig zu lesen und für einen verregneten grauen Nachmittag genau die richtige Lektüre.