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Veröffentlicht am 02.03.2023

Sein oder nicht sein....

Böses Licht
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Shakespeares Richard III. wird am Burgtheater aufgeführt und zieht die Menschen in den Bann. Ist es die blutrünstige Darstellung, die die Zuschauer:innen fasziniert oder sind es tatsächliche die Darsteller:innen, ...

Shakespeares Richard III. wird am Burgtheater aufgeführt und zieht die Menschen in den Bann. Ist es die blutrünstige Darstellung, die die Zuschauer:innen fasziniert oder sind es tatsächliche die Darsteller:innen, die endlich einmal zeigen können, was in ihnen steckt ? Auf jeden Fall wartet eine böse Überraschung auf die Theaterbegeisterten, denn eine echte Leiche ziert den Thron auf der Bühne. Ausgerechnet für Schreiber, der als Garderobier bei allen beliebt gewesen ist, ist der letzte Vorhang gefallen. Die Frage nach dem Warum bleibt, erst recht, als ein nächstes Opfer zu beklagen ist....


Ursula Poznanski wagt sich auf die Bretter, die die Welt bedeuten und inszeniert ein Rache-Epos, das sich sehen lassen kann, Schon alleine mit dem Cover gelingt es, eine düstere und zugleich geheimnisvolle Atmosphäre zu schaffen, die die Welt des Theaters widerspiegelt. Im zweiten Band ihrer Krimi-Reihe steht Fina Plank wieder im Mittelpunkt und darf zeigen, wie gut sie kombinieren und Hinweise aufspüren und zusammensetzen kann.

Die einzelnen Kapitel wirken wie die Akte einer Theateraufführung und werden durch viele unterschiedliche Charaktere belebt. Es gelingt der Autorin, das Flair des Theaters inklusive dem so typischen Geruch nach Theaterschminke, einem Hauch von Staub in den Samtvorhängen und Polstersesseln, sowie Neid unter den Darstellenden zu sehr plastischen Bildern zusammenzusetzen und in diese ihren Plot einzupflanzen.

'#Metoo, Affären, Intrigen, Futterneid und falsche Freunde sind die Grundzutaten für diesen Krimi, der durch die Schauspieler:innen einen ganz besondere Note erhält. Denn es fällt schwer, hinter die Masken der Darsteller:innen zu blicken, da diese die Kunst des Verstellens und Vorspielens nahezu perfekt beherrschen.

Zwischen Theaterblut und scharfen Messern tummeln sich rücksichtslose Kolleg:innen, eine mehr als aufdringliche Anhängerin der Theaterkunst und Finas Schwester Calli, die anhänglich ist wie eine Schmeißfliege und dermaßen über die Stränge schlägt, dass ich mich manchmal frage, wie Fina das alles aushält.

Die Spannung ist mitunter schon als dramatisch zu bezeichnen, denn Poznanski spielt hier mit wirkungsvollen Bildern und pusht so das ganze hoch, halt ihre Leser:innen bei der Stange und wartet mit der ein oder anderen Überraschung auf. Bis Fina die Auflösung präsentiert, ist dieser Ausflug in die Welt des Theaters abwechslungsreich und voller guter Ideen. Und trotzdem fehlt mir manchmal das gewisse Etwas...

Der zweite Teil knüpft an den Erfolg des Debüts an und macht Lust auf weitere Fälle mit Fina und Co.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Familie ist wie ein Baum - die Zweige wachsen in unterschiedliche Richtungen, aber die Wurzeln halten alles zusammen

Die Töchter der Kornmühle
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Bisher war das Verhältnis der beiden Schwestern Rena und Viktoria eher lose geknüpft, denn ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften haben sie mehr entzweit als geeint. Das ändert sich, als Hilka, ...

Bisher war das Verhältnis der beiden Schwestern Rena und Viktoria eher lose geknüpft, denn ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften haben sie mehr entzweit als geeint. Das ändert sich, als Hilka, durch einen Herzinfarkt mehr als geschwächt, den Wunsch äußert, mit ihren beiden Töchtern zu sprechen. Hilka weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, um endlich reinen Tisch zu machen und die Geheimnisse aufzudecken, die sie schon ihr ganzes Leben lang mit sich herumträgt. Als sie zu erzählen beginnt, ändert sich alles....


Regine Kölpin entführt ihre Leser:innen mit ihrem seelenvollen und bildhaften Schreibstil wieder an die Nordseeküste und lässt die alte Kornmühle geradezu majestätisch aus den Seiten steigen. Und genau so , wie es in im Gebälk und den Flügeln der Mühe ächzt und knarzt, so knarzt es auch im Familienkonstrukt. Denn das, was Hilka auf ihre alten Tage zu erzählen hat, ist keine leichte Kost.

Dabei verwebt die Autorin die schreckliche Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg mit Geschehnissen, die nicht stattgefunden haben zu einer neuen Realität, die unglaublich authentisch und mitreißend erzählt wird. Während Rena eher den bodenständigen Part einnimmt und fast schon verbissen für den Erhalt der Mühle kämpft, ist Viktoria eine Getriebene, eine Ruhelose, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Immer auf der Suche nach dem eigenen Ich und einem Heimathafen, lässt sie sich von einem Ort zum anderen treiben und versucht dort ihr Glück.

Die Schilderungen von Hilka sowie die Tagebucheinträge gehen unter die Haut und zeichnen ein sehr lebhaftes Bild von der Zeit, als die Welt in Schutt und Asche gelegen hat. Vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges drehen sich die Flügel der alten Kornmühle und mahlen nicht nur das Mehl, sondern wirbeln auch so manchen Staub auf, der sich über die Jahre auf die Geheimnisse gelegt hat.Lügen, Intrigen und große Gefühle gehören damals wie heute zur Tagesordnung und es gelingt der Schreibenden, diese Komponenten zu einer mitreißenden Handlung zusammenzufassen.

Die Ängste von Tjade sind zum Greifen nahe, seine Liebe zu Hilka geht zu Herzen und der Wandel, der durch seinen Einsatz an der Front mit ihm geschieht, ist für die Leser;innen nachvollziehbar und geht unter die Haut. Zudem schafft es Kölpin, der Enkel:innengeneration einen Einblick in das Leben ihrer Großmütter und Großväter zu geben, denn diese Generation hat viel zu erzählen.

Es ist ein ständiger emotionaler Wechsel zwischen den Rückblenden in die 1940er Jahre und dem Leben in der Gegenwart, der nicht nur die beiden Schwestern wieder einander näher bringt. Köplin schildert mit viel Fingerspitzengefühl, wie das Entblättern der Wahrheit auch ein Annähern und Versöhnen der beiden Schwestern mit der eigenen Herkunft und der Familiengeschichte ist.

Auch wenn Viktoria manchmal recht unnahbar erscheint und Rena ihr vermeintlich das Wasser abgräbt, so sind beide Frauen doch auf ihre Art und Weise liebenswert. Ihre Geschichte berührt mich und es fließen auch schon mal ein paar Tränchen. Der geschwisterliche Zusammenhalt wird mit jeder gelesenen Seite größer und Kölpin gelingt, was vorher unmöglich schien - beide Frauen versöhnen sich und können, trotz unterschiedlicher Lebenseinstellungen, sich gegenseitig Halt und Trost geben.

Kölpin schreibt authentische Geschichten zum Anfassen, miterleben und nachfühlen und dafür gibt es wieder 5 Sternchen

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Düstere Schatten der Vergangenheit

Ein letztes Opfer: Thriller
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Die Idee von Vera auf der "Literarischen Seite" der Grazer Tageszeitung die ersten Schreibversuche ihrer Leser:innen zu veröffentlichen,schlägt ein wie eine Bombe. Sie kann sich vor Zuschriften nicht retten. ...

Die Idee von Vera auf der "Literarischen Seite" der Grazer Tageszeitung die ersten Schreibversuche ihrer Leser:innen zu veröffentlichen,schlägt ein wie eine Bombe. Sie kann sich vor Zuschriften nicht retten. Die Qualität ist durchwachsen, bis sie auf ein Gedicht stößt, das sie vollkommen einnimmt. Wort- und bildgewaltig erzählt der Dichter dort von einer Schuld, die er auf sich geladen hat und dass er von der Dorfgemeinschaft verstoßen wurde. Veras Interesse ist geweckt und für sie steht fest, dass sie den Dichter unbedingt persönlich kennenlernen muss. Ihr Besuch in den Bergen steht allerdings unter keinem guten Stern, denn das, was sie über den Dichter erfährt, versetzt sie in Angst und Schrecken...


Heidi Troi wagt den Sprung ins Thriller-Genre und dieser ist ihr mehr als hervorragend gelungen, denn mit "Ein letztes Opfer" jagt sie ihre Leser;innen regelrecht durch die Seiten, immer auf der Suche nach der Wahrheit. Dabei sind die Schilderungen der Umgebung mehr als plakativ und es entsteht beim Lesen das Bild eines unheimlichen und bedrohlichen Waldes, dessen Bäume die Äste nach den Leser:innen ausstrecken, um sie in die Tiefen des Waldes zu ziehen und sie dort auf Ewig festzuhalten.

Die Autorin hält uns Lesenden den Spiegel vor, denn wie oft brechen wir allzu schnell den Stab über einem Menschen und überschütten ihn mit Vorurteilen und einer unverrückbaren Meinung, hören ihm nicht mehr zu und schenken dem, was er sagt, keinen Glauben.

Der Plot ist extrem gut ausgearbeitet und überrascht mit viele Wendungen, die für immer wieder neue Grübeleien sorgen. Auch ist Troi eine Meisterin darin, ganz spezielle Charaktere zu erschaffen. Mit der Zirmer-Kattl ist ihr die Garstigkeit in Personalunion gelungen, denn diese Frau hat die sprichwörtlichen Haare auf den Zähnen und ich möchte sie nicht zur Feindin haben.

Hingegen ist Wilhelm Schneider, der von allen nur verachtet und verurteilt wird, ein doch sehr empfindsamer Mensch, der eine schwere Schuld mit sich trägt, die ihn für immer gezeichnet hat. Aber ist er auch deswegen für die Morde verantwortlich, die jedes Jahr zur gleichen Zeit geschehen ?

Es gelingt Troi, hier immer wieder falsche Fährten zu legen und eine geheimnisvolle Stimme auf dem Off ihre Geschichte erzählen zu lassen, die bis zum Schluss wirklich unerkannt bleibt. Es sind Geheimnisse, die wie Ungeziefer aus den Ecken kriechen und ihre Geheimnisträger bis in den letzten Winkel verfolgen. Bis zum Showdown bleibt der Spannungsbogen zum Zerreißen gespannt und die Leser:innen blättern fast schon süchtig die Seiten um. So geht Thriller und Heidi Troi hat bewiesen, dass sie auch dieses Genre wunderbar bedienen kann!

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Natur trifft Seele

Gärten des Jahres 2023
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Gärten des Jahres - die Buchreihe ist ein Fest für die Sinne und zeigt die einzigartige Vielfalt, mit der die Gartenplaner:innen und -Gestalterinnen aus "verwohnten" Grünflächen florale Regenbögen, verwunschene ...

Gärten des Jahres - die Buchreihe ist ein Fest für die Sinne und zeigt die einzigartige Vielfalt, mit der die Gartenplaner:innen und -Gestalterinnen aus "verwohnten" Grünflächen florale Regenbögen, verwunschene Zaubergärten oder Lebens(t)räume in der Natur entstehen lassen. Ihre Projekte strahlen behagliche Wärme, einen Hauch von Exklusivität und verspielter Leichtigkeit aus und zeigen, wie idyllisch und individuell sich das grüne Wohnzimmer gestalten lässt und die Wünsche der Besitzer:innen in Erfüllung gehen, ja noch übertroffen werden.

Von der Idee über die Planung bis hin zur Umsetzung dürfen die Leser:innen die einzelnen Projekte begleiten, denn sie werden in sehr aufschlussreichen Sachbeiträgen erläutert, sodass die ein oder andere Idee sich im Hinterkopf festsetzt und für den eigenen Garten Anwendung finden wird. Leicht verständliche Skizzen verdeutlichen die Grundidee und runden den informativen Teil ab.

Highlight im Buch sind aber, wie jedes Jahr, die prachtvollen Aufnahmen, die die Leser:innen regelrecht zum Lustwandeln einladen. Eindrucksvolle Lichtspiele im Waldgarten, bunte Blumenteppiche, mediterranes Flair, Wellnessoasen oder individuelle Lösungen zeigen aktuelle Trends in der Gartengestaltung, verleihen jedem Garten eine einzigartige Atmosphäre und machen ihn zu einem Ort mit Wohlfühlgarantie.

Ich bin ein großer Fan dieser Buchreihe und finde die diesjährige Ausgabe wieder wunderbar inspirierend - 5 Sternchen

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Komprimierte Zusammenfassung der "Gärten des Jahres"-Bücher

101 Traumgärten
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Ich kenne, liebe und lese seit Jahren die Bücher zum Wettbewerb "Gärten des Jahres" und bin immer wieder aufs Neue fasziniert, wie wunderschön die Gärten sind, die zu Recht zu den Preisträger gehören.

Konstanze ...

Ich kenne, liebe und lese seit Jahren die Bücher zum Wettbewerb "Gärten des Jahres" und bin immer wieder aufs Neue fasziniert, wie wunderschön die Gärten sind, die zu Recht zu den Preisträger gehören.

Konstanze Neubauer zeigt in ihrem Buch "101 Traumgärten" eine komprimierte Zusammenfassung der letzten Jahre und bedient sich hierbei bereits bekannter Texte und veröffentlichten Fotos aus der Buchreihe. Wer diese nicht kennt, wird hier die Eintrittskarten zum Himmel finden, kleine Paradiese auf Erden, die in üppigen Farben leuchten und das Leben in ihnen lebenswert machen.

Wer aber die Jahrbücher aufmerksam gelesen hat, entdeckt nichts Neues und dürfte daher enttäuscht sein - so wie ich.

Die Qualität des Buches ist hervorragend, das Bildmaterial ist stimmig ausgewählt, aber es ist alles eben schon mal dagewesen und steht hübsch aufgereiht in meinem Bücherschrank.

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