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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2023

Ein kleiner Buchschatz

Das Dschungelbuch 1 & 2 (2022)
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Wir alle kennen und lieben die Disney-Verfilmung, sind mit den wunderbaren Bildern von Mogli, Balu und King Loui aufgewachsen. Doch der Film ist nur ein kleiner Auszug dessen, was Kipling als wort- & bildgewaltigen ...

Wir alle kennen und lieben die Disney-Verfilmung, sind mit den wunderbaren Bildern von Mogli, Balu und King Loui aufgewachsen. Doch der Film ist nur ein kleiner Auszug dessen, was Kipling als wort- & bildgewaltigen Schatz verfasst hat. Damit auch die Geschichte im 21. Jahrhundert weiterhin Groß und Klein fasziniert, hat Andreas Nohl sich an eine neu Übersetzung gewagt, die sprachlich moderner ist und trotzdem nichts an Authentizität eingebüßt hat.

Es geht nichts von der Faszination "Dschungelbuch" verloren - im Gegenteil - mit dieser neuen Übersetzung ist das Leseerlebnis intensiver. Die einzelnen Kapitel sind in sich abgeschlossen und tragen die Leser:innen mit ihren wundervollen Zeichnungen von Paloma Tarrio Alves durch die Handlung. Intensive Farben, klare Formen und ohne jeglichen Schnickschnack geben sie zu 100 Prozent den Inhalt des Buches wieder und verbinden die literarische Reise in den Dschungel mit den optischen Anreizen.

Nohl gelingt es, den angesammelten Staub auf den Buchdeckeln des Klassikers wegzuwischen und mit seiner neuen Übersetzung das Besondere des Buches wieder hervorzuheben. Ganz große Klasse, dafür gibt es 5 Sternchen

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Veröffentlicht am 29.01.2023

Das Leben schreibt manchmal die besten Dramen

Den Letzten beißen die Robben
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Gerda ist den Müßiggang leid und sucht sich kurzerhand Abwechslung und Zerstreuung in der örtlichen Theatergruppe. Ob sie wohl die ganz großen Erfolge feiern wird ? Mit der ihr zugedachten Rolle wohl eher ...

Gerda ist den Müßiggang leid und sucht sich kurzerhand Abwechslung und Zerstreuung in der örtlichen Theatergruppe. Ob sie wohl die ganz großen Erfolge feiern wird ? Mit der ihr zugedachten Rolle wohl eher nicht, denn Gerda findet sich in einem Musical wieder. Doch nach den Proben geht es erst so richtig rund, denn ein Mitglied des Ensembles wird tot aufgefunden. Das ruft unser Ermittlerteam aufs Tablett und jetzt heißt es, zwischen Eifersuchtsdramen, falschen Freunden und Scheinheiligen zu ermitteln. Das Drama kann beginnen...


Regine Kölpin schickt im finalen Band ihrer Küsten-Krimi-Reihe ihre liebenswerten Hobby-Ermittler:innen ins Rennen und beweist einmal mehr, dass das Alter nichts mit Stillstand und Langeweile zu tun hat. Die Lacher sind unweigerlich vorprogrammiert, wenn Gerda anstatt der erhofften großen Rolle eine tierische Nebenrolle zugedacht bekommt und ihr niedliches Reibeisen verzweifelt versucht, die richtigen Töne zu treffen.

Der Fall ist wieder humorig und kurzweilig von der Schreiben gestaltet, entführt an die mörderische Nordseeküste und geizt nicht mit frieisichen Originalen. Das macht den Roman mehr als authentisch und glaubhaft. Es gibt Figuren, die ihre Nase wie einen Tauchsieder in alles reinstecken müssen, alles besser wissen und immer auf der Hut sind, bloß ihm im entscheidenden Moment den Erfolg für sich verbuchen zu können. Dann wiederum versucht jemand mit allen Mitteln, von sich abzulenken und legt schon fast eine bühnenreife Show hin.

Auch entpuppt sich die Theaterbühne als eher wackliges Gerüst, denn hier wird gelogen, dass sich die Bretter biegen. Falsche Fährten, vorschnelle Verdächtigungen und jede Menge skurrile Szenen machen diesen Krimi zu einer gelungen Strandkorblektüre. Manchmal hätte der Spannungsbogen ein bisschen mehr gestrafft sein können, aber das Ermitteln auf eigene Faust hat unglaublich viel Spaß gemacht.

Schade, dass Kölpin die älteren Herrschaften nun in Rente schickt, aber den Ruhestand haben sich sich wirklich verdient.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Herzerwärmend und wunderschön illustriert

Ich hab´ dich lieb
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Es ist der Satz, den wir alle so unglaublich gerne hören und der unser Herz ganz weit werden lässt: "Ich hab' dich lieb". Mehr als diese vier Wörter braucht es nicht, um dem Gegenüber zu sagen, was er/sie ...

Es ist der Satz, den wir alle so unglaublich gerne hören und der unser Herz ganz weit werden lässt: "Ich hab' dich lieb". Mehr als diese vier Wörter braucht es nicht, um dem Gegenüber zu sagen, was er/sie für uns bedeutet.

Das kleine Büchlein zeigt auf charmante Weise, wie ein kleines flauschiges Küken seine Gefühle zum Ausdruck bringt und welche Gefühle seine Liebeserklärung auslöst. Die Maus hüpft vor Freude in die Luft , die Gans vollführt einen Freudentanz und der Hase lässt sich überglücklich in die Pusteblumen plumpsen. Am schönsten aber ist die innige Umarmung von Mutter Henne an das kleine Küken.

Die Zeichnungen sind herzallerliebst, die Tiergesichter einfach nur goldig. Manchmal ist weniger mehr, dann hier braucht es nicht vieler Worte, um nach dem zuklappen des Buches ein Lächeln auf den Lippen zu haben.

Eine wunderschöne Geschenkidee, um auf besondere Art und Weise zu sagen - Ich hab' dich lieb

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Über die Macht der Worte und ein achtsames Miteinander

Das alles sind WIR
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Lina und Lars haben sich auf den Schulstart gefreut. Alles ist neu und aufregend und auf die Kennenlernstunde hat richtig viel Spaß gemacht. Lars hat auch direkt neue Freunde gefunden, aber bei Lina sieht ...

Lina und Lars haben sich auf den Schulstart gefreut. Alles ist neu und aufregend und auf die Kennenlernstunde hat richtig viel Spaß gemacht. Lars hat auch direkt neue Freunde gefunden, aber bei Lina sieht es anders aus. Sie ist geknickt und verletzt, weil Annabelle ihr richtig fiese Sachen gesagt hat. Doch Lars steht für Lina ein....


"Das alles sind WIR" fängt die Situation des Schulstarts sehr gut ein und Michel Engler ermöglicht so Jungen und Mädchen, die sich ebenfalls in der gleichen Situation befinden, sich direkt in die Geschichte einzufühlen. Auch zeigt der Autor sanft, aber mit Nachdruck, was Worte, wenn sie einmal ausgesprochen worden sind, anrichten können. Worte knallen manchmal wie Peitschenhiebe, können demütigen, verletzen, beeinflussen das Selbstwertgefühl und hinterlassen tiefe Spuren auf der Seele des Kindes.

Es gelingt Engler mit einfühlsamen Worten, die Werte Vielfalt, Toleranz, Zusammenhalt und Achtsamkeit kind- & altersgerecht zu transportieren. Die Zeichnungen von Julianne Swaney setzten dabei perfekt den Inhalt der Geschihcte in belebte Szenen um, sodass hier eine sehr authentische und nachfühlbare Situation entsteht.

Ein gelungene Beitrag, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen und in ihnen das Wir-Gefühl und ein ein achtsames Miteinander zu stärken.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Nur bedingt hilfreich, wenn es darum geht, Kinder für ihre eigenen Gefühle stark zu machen

Das alles sind Gefühle
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Lars ist wütend, auf sich selbst und auf seine Mama. Warum ? Er hat das Glas mit Marmelade fallen lassen, dann ist es auf den Fiesen zersprungen und Mama hat ihn ordentlich ausgeschimpft. Ganz rot vor ...

Lars ist wütend, auf sich selbst und auf seine Mama. Warum ? Er hat das Glas mit Marmelade fallen lassen, dann ist es auf den Fiesen zersprungen und Mama hat ihn ordentlich ausgeschimpft. Ganz rot vor Zorn rennt Lars in den Garten, denn so,wie er gerade ist, will er eigentlich gar nicht sein. Doch ein kleiner Gartenbewohner erklärt ihm, dass Gefühle zu uns gehören und wichtig sind...


Ich mag normalerweise die Bücher von Michael Engler, denn sie gehen auf unverkrampfte, liebevolle Weise Themen an, die Kinder interessieren und ihnen Werte wie Achtsamkeit und Selbstfürsorge vermitteln. Doch mit dem vorliegenden Buch "Das alles sind Gefühle" bin ich nicht ganz so glücklich.

Zwar bekommen Kinder durch den Maulwurf die Möglichkeit, ein paar der unterschiedlichsten Gefühle, die in ihnen wohnen, kennenzulernen. Aber warum katalogisiert der Autor in "gute" und "blöde" Gefühle ? Warum werden von ihm Wut und Angst negativ dargestellt und suggerieren so den Kindern, dass sie, wenn sie eben jene "negativen" Gefühle empfinden, ganz schnell etwas dagegen tun müssen, um wieder ein "gutes " Gefühl zu erleben ?

Hier wird leider keine Beziehung zu den Kindern hergestellt und das Kind kann nicht nachvollziehen, warum die Wut plötzlich da ist. Viel hilfreicher wäre hier der Hinweis gewesen, dass Wut nur eine der Facetten auf der Gefühlsskala ist. Sie kommt und geht wie alle anderen Gefühle. Das Buch hingegen suggeriert den Kindern, dass Wut etwas ist, was sie negativ beeinflusst.

Das Buch ist zwar schön illustriert, bietet aber in meinen Augen nur bedingt eine Möglichkeit, mit Kinder entspannt über die eigenen Gefühlswelt ins Gespräch zu kommen und sie zu ermutigen, ihre eigenen Gefühle offen auszuleben.

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