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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2018

sozialkritisch und aktuell

Der Sprengmeister
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„Der Sprengmeister“, Mankells erster Roman, 1973 geschrieben, 1997 von ihm wiederentdeckt und geringfügig verändert, und nun auch ins Deutsche übersetzt, büßt über all die Jahre keinerlei Aktualität ein, ...

„Der Sprengmeister“, Mankells erster Roman, 1973 geschrieben, 1997 von ihm wiederentdeckt und geringfügig verändert, und nun auch ins Deutsche übersetzt, büßt über all die Jahre keinerlei Aktualität ein, denn eines der zentralen Themen dieses Romans ist die Kluft zwischen Arm und Reich.

Erzählt wird die Lebensgeschichte des schwedischen Sprengmeisters Oskar Johannes Johansson (1888-1969), der bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt wird und zum Erstaunen aller diesen Unfall überlebt. Sein bescheidenes Leben, in das er sich einschickt und mit dem er zufrieden ist, wird eher sachlich und mit etlichen Wiederholungen erzählt. Im Hintergrund liest man über Industrialisierung, Arbeiterunruhen, Entstehen der Gewerkschaft, Sozialismus, Aufkommen der Arbeiterparteien, dem beständigen Verändern der Welt... und doch bleibt es für die Arbeiter im Roman und die Ärmeren so, wie Johansson schon zu Beginn des Buches sagt : „Alles hat sich verändert, nur nicht für uns.“.
Spannend zu lesen fand ich auch das Nachwort Mankells von 1997, in dem er berichtet, das sich in den 25 Jahren seit Schreiben des Romans für die Armen und Ausgebeuteten nicht viel verändert habe – außer, dass es nun am Rande schwedischer Großstädte Ghettos für die Armen gäbe.

Der Roman umfaßt inklusive der Anmerkungen des Autors 180 Seiten ( beginnt mit S. 7); er läßt sich zügig lesen, bleibt genauso aktuell und berührend , wie andere sozialkritische Romane Mankells, wie seine Afrikaromane, beispielsweise „Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt“.

Veröffentlicht am 02.08.2018

schön, informativ und hilfreich

Das kleine Buch: Wildblumen auf Wiesen und Almen
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Beginnend mit der Einteilung von unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten werden im Anschluß daran 26 Kurzportraits von „Wildblumen auf Wiesen und Almen“ vorgestellt, von denen die meisten auch in meiner ...

Beginnend mit der Einteilung von unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten werden im Anschluß daran 26 Kurzportraits von „Wildblumen auf Wiesen und Almen“ vorgestellt, von denen die meisten auch in meiner Gegend, wachsen.
Zu jeder Pflanze findet sich ein eindeutiges Foto, eine Auflistung volksgebräuchlicher Namen samt des lateinischen und seiner Herkunftsgeschichte. Zudem erfährt man über Geschichten, Volksglauben und Mythen, den Einsatz in der Volksmedizin Althergebrachtes und auch, ob die entsprechenden Pflanze heute noch eingesetzt bzw. wie genutzt wird. Hier habe ich sehr viele spannende Überlieferungen und Geschichten gelesen und auch bei der heutigen Verwendung von Pflanzenteilen etliches, mir ganz unbekanntes entdeckt, beispielsweise dass sich
Bocksbartwurzeln wie Schwarzwurzeln und seine Stiele wie Spargel zubereiten läßt.

Wie immer bietet dieses schön illustrierte „kleine Buch“ einen schönen, informativen Überblick über verschiedene Wildblumen, deren Sagen und Verwendung.

Veröffentlicht am 02.08.2018

klein und informativ

Das kleine Buch: Der Laubbaum
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„Der Laubbaum“ aus der Serie „das kleine Buch“ befaßt sich mit Redewendungen rund um den Baum und den Wald und stellt Kurzportraits von 22 heimischen Laubbäumen vor. Zu jedem Laubbaum findet sich eine ...

„Der Laubbaum“ aus der Serie „das kleine Buch“ befaßt sich mit Redewendungen rund um den Baum und den Wald und stellt Kurzportraits von 22 heimischen Laubbäumen vor. Zu jedem Laubbaum findet sich eine kleine Fotostrecke mit Foto des gesamten Baumes, Blatt, Früchten und Borke. Zudem informiert ein Steckbrief über die wichtigsten Daten, beispielsweise Lebensdauer, Geschichte, Bodenbeschaffenheit, Nutzung von Früchten, Borke, Blättern und Holz u.a. in Färberei, Volksmedizin oder Möbelbau und zu erzählten Geschichten und Sagen.

Wie immer bietet dieses kleine Buch einen schönen Überblick zu dem Thema; ich habe sogar einen mir gänzlich unbekannten Baum ( die Elsbeere) entdecken können. Schön illustriert, mit knappen, verdichteten Informationen rund um den Laubbaum – prima.

Veröffentlicht am 01.08.2018

kreative Modelle und Anleitungen machen Lust aufs Nachnähen

Rock-Festival. Fabelhafte Modelle zum Nähen für Groß und Klein
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Das Buch wirkt sehr abwechslungsreich; bunte Fotos, viele verschiedene Röcke und viele beschriftete Skizzen machen schon beim ersten Durchblättern Spaß und Lust darauf, einen Rock nachzuarbeiten.

Die ...

Das Buch wirkt sehr abwechslungsreich; bunte Fotos, viele verschiedene Röcke und viele beschriftete Skizzen machen schon beim ersten Durchblättern Spaß und Lust darauf, einen Rock nachzuarbeiten.

Die Autorin stellt verschiedene Grundtypen, passend zu den beiden beiliegenden Schnittmusterbögenfür viele verschiedene Größen vor ( A-Form und Glockenrock). Diese werden dann bei den verschiedenen Modellen des Buches variiert, beispielsweise durch verschiedene Bündchen, durch Knopfleiste oder Reissverschluß, durch einen elastischen Einsatz bei einem Schwangerschaftsrock. Mein absoluter Favorit unter den Modellen ist der Tellerrock, im Besonderen der, der aus einer runden Tischdecke genäht wird. Die Idee finde ich total pfiffig und bin seitdem auf der Suche nach einem schönen Stück, das ich umarbeiten werde. Die dazu gegebene Anleitung verstehe ich, eher eine ungeübte Wenig- und Einfachnäherin, und freue mich auch schon auf die Umsetzung.

Bei den anderen Modellen bin ich da erst mal nicht ganz so mutig, denn die Anleitungen fordern mich ganz schön. Bei vielen Basics empfinde ich die Skizzen sowie die Erklärungen ziemlich anschaulich, beispielsweise bei Knopfleiste, Seitennaht oder Kellerfalte, wobei gerade bei den Basics einiges dabei ist, was ich schon mal genäht habe. Neu entdeckt habe ich hier die Anleitung für den verdeckten Reissverschluß, die ich vor Jahren schon einmal gelesen und wieder vergessen hatte; hier wird es so gut erklärt, dass ich es diesesmal behalten werden. Die Skizzen, die mit Kommentaren, Pfeilen und ganzen Diagrammen bestückt wurden, verwirren mich sehr, obgleich ich die beim Tellerrock schon verstehe.

Wahrscheinlich werden geübte Näherinnen leichter mit den Anleitungen zurecht kommen als ich. Die Vielfalt der Modelle und Kombinationen beeindrucken mich schon sehr, und ich werde mich nach und nach an schwierigere davon heranwagen und immer etwas dazulernen. Mich wird das Buch lange begleiten, da die Schnittmuster in Originalgröße von Gr. 98 bis 46 viele Möglichkeiten bieten.

Veröffentlicht am 01.08.2018

vielseitig und ausführlich

Lavendelschätze
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Die Biologin und Heilpraktikerin Elke Puchtler stellt in diesem Buch verschiedene Anbauorte samt Verarbeitungen des Lavendels in Deutschland, Frankreich und Schottland sowie unterschiedliche Zuchtformen ...

Die Biologin und Heilpraktikerin Elke Puchtler stellt in diesem Buch verschiedene Anbauorte samt Verarbeitungen des Lavendels in Deutschland, Frankreich und Schottland sowie unterschiedliche Zuchtformen des Lavendels vor. Hier erhält man auch wichtige Tipps und Inspirationen für den eigenen Anbau, die Vermehrung oder Gartengestaltung mit Lavendel.

Im zweiten Teil des Buches finden sich vielfältige kulinarische Rezepte mit Lavendel, von Getränken, Vorspeisen, herzhaften Gerichten, Nachspeisen oder süßen Gebäcken. Meine Rezeptfavoriten sind hier die gebackenen Kartoffeltürmchen mit Lavendel sowie der Birnen-Ziegenkäse-Flammkuchen mit Lavendel. Zu manchen Rezepten erhält man ein Foto ( hätten gerne mehr sein dürfen), zu fast allen einen Extra-Tipp, beispielsweise zu einem perfekt passenden Getränk, einer Beilage oder einer Variante des Rezeptes. Die Rezepte sind gut erklärt und lassen sich leicht nacharbeiten.

Der dritte große Buchabschnitt erläutert die Lavendelgeschichte in der traditionellen Europäischen Medizin, Aromatherapie und -pflege, zeigt den Unterschied zwischen Destilat und Hydrolat auf und wird durch verschiedene heil- und pflegekräftige Rezepte abgerundet, beispielsweise für Inhalierstifte, Badezusätze, Massageöle oder ein Naturparfum.


Insgesamt finde ich die ausführliche Darstellung des Lavendels, samt Gartennutzung, der Weiterverabeitung, beispielsweise als Imkertabak, und auch der Rezepte sehr ansprechend und hilfreich.