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Veröffentlicht am 03.04.2018

too much - verschreckt mich eher als dass es mich zu begeistern vermag

Man wohnt nur mit dem Herzen gut
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In diesem Buch stellen fünf eifrige Flohmarktgängerinnen ihre gesammelten und weiß angestrichenen Werke vor, wobei sich jede von ihnen nach eigenen Angaben einem anderen Shabby-Chic-Stil zugehörig fühlt: ...

In diesem Buch stellen fünf eifrige Flohmarktgängerinnen ihre gesammelten und weiß angestrichenen Werke vor, wobei sich jede von ihnen nach eigenen Angaben einem anderen Shabby-Chic-Stil zugehörig fühlt: rustikal-romantisch, elegant, barock, französisch-skandinavisch oder verschnörkelt. Vieles entdeckt man bei allen wieder und außer, dass vielleicht beim romantischen Stil ein paar Häkeldeckchen mehr aufgelegt wurden, konnte ich keine wirklich großen Unterschiede finden. Zudem berichten sie von ihrer Sammelleidenschaft, die sich stetig verändert ( „Ich durchlief im Laufe der Jahre nahezu alle angesagten Stilrichtungen“ S.6), je nachdem, was gerade in ist, also offensichtlich alle toll finden. Das hat für mich nicht ganz so viel mit eigenem Geschmack und Stil zu tun, aber das kann man ja auch anders sehen... immer wieder finden sich Blasen mit Tipps zum Sammeln, Umgestalten und Plazieren der Schätze. Da wird beispielsweise ein 20 Jahre alter Röhrenfernseher shabbychic „versteckt“, indem die Mauer aufgestemmt wurde und das Hinterteil des Fernsehers im Nachbarraum heraushängt ( ich vermute, darüber wird ein weißer Schrank gestülpt, damit es nicht so stört). Der „Rahmen des eingelassenen Fernsehers wird weiß gestrichen und eine verschnörkelte Leiste obendrüber geklebt.

Wie schon erwähnt, wird in jedem der unterschiedlichen Stile gesammelt, was das Zeug hält und in jede (noch) freie Ecke gestellt, nachdem es weiß gestrichen wurde. Alte Fenster auf der Fensterbank, an das Fenster angelehnt, jede Menge Dekoschränke gefüllt mit Dekoartikeln, menschengroße Schneiderbüsten / Puppen, die alte Kleider tragen, eine neben der Toilette an die Wand gelehnte Tür, auf die der Toilettenpapierrollenhalter montiert wurde, an den Wänden kaum ein freier Platz, alles vollgehängt und vollgestellt. Vieles wirkt auf mich äußerst krampfhaft; es muß partout irgendein alter Flohmarktfund zweckentfremdet extrem originell ausgestellt werden; sei es ein montierter Fleischwolf, in den eine Stumpenkerze gestellt wurde oder eine Lampe, die als Deko einfach so in einem Blumenkübel gestopft wurde

Ich kenne keine der vorgestellten Shabby-Chic und DIY Darstellerinnen von Instagram oder ihrem Blog. Bislang war ich davon überzeugt, dass mir Shabbychic gefällt, stelle nach Durchsicht dieses Buches fest, dass ich da ein ganz anderes Verständnis als die Autorinnen habe: Ich selber mag schöne, alte Sachen, denen man ihr Alter auch ruhig ansehen darf. Mich stört es nicht, wenn da mal etwas Lack abgeblättert ist und ich käme nie auf die Idee, alles, was in der Wohnung steht, weiß überzutünchen, damit alles so herrlich zusammenpaßt. Zudem mag ich es, wenn einzelne, schöne Stücke besonders dekorativ in Szene gestzt werden, viel Freifläche besteht und nicht Staubfänger meinen Lebensraum okkupieren. Ich muß gestehen, für mich grenzt das alles eher an zugestellte Rumpelkammern in Weiß als an schön dekorierte Räume, in denen man leben könnte. Mich schreckt das, was ich zu sehen bekomme eher ab, als dass es mich in seinen Bann zieht und mir spukt die ganze Zeit beim Durchblättern ein Lied von Georg Danzer im Kopf herum und, würde mein Zuhause so aussehen, würde ich auch nach dem Notausgang fragen.

Das Buch wurde sehr aufwändig gestaltet und zahlreiche professionelle Fotos vermitteln ein detailliertes Bild des vorgestellten Shabby-Chics. Am Ende des Buches finden sich fünf Shabby-Kuchenrezepte ( z.B. eine Bisquitrolle) sowie Shabby-Chic-Adressen ( Flohmärkte und Geschäfte).
Dennoch konnte mich das Buch trotz seiner hochwertigen Aufmachung und Gestaltung nicht in seinen Bann ziehen.
Für mich ist das gezeigte Sammelsurium viel zu viel, die Fotos sind Wimmelbilder für Erwachsene mit Hang zum Ansammeln weißer Sachen. Was ich sehe, inspiriert mich nicht, sondern schreckt mich eher ab. Aber zum Glück sind die Geschmächer da ja ganz unterschiedlich....

Veröffentlicht am 03.04.2018

langzeiterprobte Anpassungs- und Überlebensstrategien der Pflanzen lehrreich und faszinierend dargestellt

Pflanzenrevolution
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Nachdem mich bereits Stefano Mancusos Bücher „Intelligenz der Pflanzen“ und „Aus Liebe zu den Pflanzen“ schwer begeistert haben, war ich auf sein neues Werk überaus gespannt.

In „Pflanzenrevolution“ beschreibt ...

Nachdem mich bereits Stefano Mancusos Bücher „Intelligenz der Pflanzen“ und „Aus Liebe zu den Pflanzen“ schwer begeistert haben, war ich auf sein neues Werk überaus gespannt.

In „Pflanzenrevolution“ beschreibt der Autor, der übrigens als Professor an der Universität Florenz tätig ist und in seinem Institut Forschungen leitet, in verschiedenen Kapiteln, welche Strategien die Pflanzenwelt entwickelt hat, beispielsweise zur autonomen Energieversorgung, zur Resilienz oder auch zur Anpassung an die Lebensbedingungen. Verständlich, dass wir von ihren Strategien beeindruckt sind und von diesen lernen können, haben sie mit ihrer erfolgreichen Entwicklung bereits Urzeiten bevor der Mensch die Bildfläche überhaupt betreten hat, damit begonnen.

Kapitelweise widmet sich Stefano Manusco einem Aspekt der Pflanzenwelt, wie unter anderem dem Pflanzengedächnis ohne Gehirn, Mimikry und Mimese, Bewegung ohne Muskelkraft, wie Pflanzen ihre süchtiggemachten Pflanzensklaven ( z.B. auf ihr lebende Ameisen) mit unterschiedlich zusammengesetztenAusscheidungen der Extrafloralen Nektarien zu aktuell nötigen Spezialeinsätzen bringen oder, wie Pflanzen kooperieren. Aber auch Geschichten über Forschung und Umsetzung des Erkannten werden erzählt, beispielsweise wie ein Riesenseerosenblatt in der Architektur zur Problemlösung nachempfunden wurde, über Pflanzen im All oder das Projekt der Jellyfish Barge, auf denen mit 90% Salzwasser und Solarenergie eßbare Salate gezogen werden.

Einige der vorgestellten Phänomene kennt man sicherlich, wobei sie üblicherweise ganz anders dargestellt werden als in diesem Buch, nämlich als zufällige Mutation mit höheren Überlebenschancen. Die hier aufgezeigte Sicht, dass die Pflanzen selber eine Absicht und damit verbunden eine eigenständige Handlung vollziehen, finde ich ausgesprochen interessant und halte sie für eine notwendige Ergänzung der ganzheitlichen Sicht. Einige der aufgeführten Beispiele müßten selbst Skeptiker zum Grübeln bringen, z.B. wenn eine Pflanze beschrieben wird, die, je nachdem auf welcher Wirtspflanze sie rankt, genau deren Blätter nachahmt – auch mehrere verschiedene, wenn denn die Ranke über verschiedene Pflanzen hinwegwächst. Auch die Sicht der bislang als automatisch in der Pflanze ablaufende Vorgänge, nun als gewollte und gesteuerte Vorgänge zu betrachten, finde ich sehr beeindruckend.

Das Buch hält so viele neue Betrachtungsweisen der Pflanzen bereit sowie zahlreiche Beispiele, deren Strategien zu nutzen, ist dabei wissenschaftlich fundiert und doch gut verständlich geschrieben, so dass man als Leser weder um das Staunen noch um seine Begeisterung herumkommt. Ich kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen......

Veröffentlicht am 02.04.2018

hilfreich für alle, die auf Anglizismen stehen und noch nie etwas von Vorbereiten oder Vorratshaltung gehört haben

Alles schön vorbereitet
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Die beiden Autoren erklären, wie man sich einfache Mahlzeiten die ganze Woche über zubereiten kann; dabei geben sie im Buch selber an, dass man die Rezepte nicht ganz so ernst nehmen sollte; dem stimme ...

Die beiden Autoren erklären, wie man sich einfache Mahlzeiten die ganze Woche über zubereiten kann; dabei geben sie im Buch selber an, dass man die Rezepte nicht ganz so ernst nehmen sollte; dem stimme ich unbedingt zu. Der Gedanke an sich, dass man am Wochenende einen groben Speiseplan für die nächste Woche erstellt wird jetzt für die meisten nicht ganz so revolutionär daherkommen – viele nutzen dafür die Sonderangebotsblätter, die als Werbung den zum Wochenende verteilten Stadtteilzeitungen beiliegen. Das wurde hier auch gar nicht thematisiert, sondern vielmehr liegt diesem Buch die Idee zugrunde, am Wochenende, an dem man endlich mehr Freizeit hat als in der Woche, das Essen für die nächste Woche vorzubereiten und den Kühl-, Vorrats- sowie Gefrierschrank so voll zu bestücken, dass man stets einfach nur hineinlangen kann und nicht auf Fertigprodukte zurückgreifen muß.

Da wird Obst kleingeschnibbelt und in Einzelbeuteln eingefroren um Smoothies schnell herzustellen; diese Gefrierbeutelportionen nennen sich dann „Smoothie Prep Packs“, auf Vorrat selbst zusammengemischtes Müsli heißt nun „Home Granola“ und das seit Langem beliebte Bananenbrot wird hier als Cookies gebacken. Fertigsuppen stellt man durch Schichten von kleingeschnittenem Gemüse und Trockennudeln selber auf Vorrat her und dort sollte auch immer Pesto, Guacamole, eingekochte Gemüsemischungen, Dressings oder Croutons vorbereitet stehen, damit man an den Wochentagen daraus schnell eine Mahlzeit zaubern kann. Als weiteres Basic wird noch das Erstellen des „Kaffee-Skyr Smoothie Packs“ beschrieben, für den man Skyr und Kaffee jeweils in Eiswürfelformern einfriert – und schwupps an Wochentagen damit ganz schnell einen Smoothie mixen kann. Neben der Abbildung des Glases mit eben einem solchen Smoothie ( S. 55) kann man lesen „Cooler Drink – cooles Buch“, wobei diese Eigenwertung nicht ganz meiner Ansicht und meinem Geschmack entspricht.

Neben den Basics gibt es auch Rezeptfolgen, bei denen man aus einem extra mehr und deshalb übriggebliebenen Essen in Kombination mit anderen am Sonntag hergestellten oder eingelagerten Lebensmitteln ( z.B. vorgekochten Nudeln, Reis, Salatblättern, Tortillas, Burgerbrötchen u.v.m.) ratzfatz was zu Essen auf den Tisch, in eine der vorgestellten Lunchboxen, Gläser, Dosen.... zaubern kann.
Beispielsweise kann man am Sonntag eine große Portion des „meal Prep goes Gourmet“-Rezeptes „Indoor BBQ – Pulled Pork“, altbewährt im Backofen zubereiten und es am Sonntag mit BBQsauce essen, den Rest dann in Portionsbeuteln für die Woche bereithalten: einmal mit Krautsalat, einmal im Wraps gewickelt, einmal als Kartoffelpie überbacken mit Kartoffelpüree, einmal als Rührei mit Pulled Pork. Die nächste Rezeptreihe widmet sich dann Pulled Chicken, pur, im Burgerbrötchen, im Wrap.... es gibt auch noch eine Serie mit Roastbeef: sonntags pur, dann als Roastbeefröllchen mit Mango,auf einem Sandwich mit Feige, als Roastbeefpäckchen mit Gorgonzola, in Scheiben mit geröstetm Gemüse sowie einzelne Suppenrezepte.

Das Buch wurde schön gestaltet, zu den Rezepten finden sich jeweils professionelle Fotos. Manche Rezepte fand ich ausgesprochen anstrengend zu lesen, besonders wenn die Schrift filigran weiss auf hellgrauem Untergrund wenig Kontrast bietet. Ich muß gestehen, dass ich für mich kein neues Rezept gefunden habe und davon ausgehe, dass jeder, der sich selber bekocht Übriggebliebenes an Folgetagen zu weiteren Mahlzeiten zubereitet – und nicht, dass er es entsorgt um sich von Fastfood zu ernähren. Die Strategie am Sonntag stundenlang in der Küche zu stehen um für die Woche Mahlzeiten vorzubereiten, finde ich wenig reizvoll; da weiß ich meine Freizeit schon besser zu verbringen und freue mich dann im Laufe der Woche lieber über frisch zubereitetes, das nicht schon seit Tagen im Kühlschrank auf seinen Einsatz lauert. Für mich erscheint es auch wenig erstrebenswert, eine Woche lang täglich Pulled Pork zu essen oder anderes mehrere Tage hintereinander ähnliche. Die Planung der Mahlzeiten für ein paar Tage im Voraus war schon immer sinnvoll und ist auch keine wirklich neue Idee, auch nicht mit den vorgestellten Rezepten. Für mich persönlich weiß ich eine frische Zubereitung der Mahlzeiten weitaus mehr zu schätzen und, wenn man über ein wenig Routine verfügt, läßt sich das auch schnell bewältigen. Nudeln lassen sich auch nebenbei kochen, das muß ich nicht schon am Sonntag auf Vorrat.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, für wen dieses wirklich schön aufbereitete Buch tatsächlich eine Hilfe sein sollte, denn wer braucht schon Rezepte, wie er ein Brötchen oder Wrap belegt und aus den seit Jahren angesagten Zutaten Smoothies mixt? Mir scheint, dass sobald man nicht mit kernigen Anglizismen geizt, etwas zwangsläufig zum neuesten Trend erklärt wird.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Einsteigerbuch, das selbst Grundlegendes erklärt

Exotische Früchte selbst ziehen (Mein Garten)
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Die Biologin Dr. Gabriele Lehari erklärt einführend verschiedene Pflanzengruppen bzw. Fruchtformen wie Stein-, Beeren-, Nuss- oder Scheinfrucht sowie Fruchtstand, Hülse und Zapfen, erläutert den Nährwert ...

Die Biologin Dr. Gabriele Lehari erklärt einführend verschiedene Pflanzengruppen bzw. Fruchtformen wie Stein-, Beeren-, Nuss- oder Scheinfrucht sowie Fruchtstand, Hülse und Zapfen, erläutert den Nährwert von Obst und beschreibt wie Samen keimen.
Neben Vorstellen verschiedener Pflanzgefäße erhält der Anfänger auch Informationen zu Anzuchtgefäßen sowie -erde, zum Pikieren, Umtopfen, Pflegen, Düngen oder zur Winterruhe.

Insgesamt werden mehr als 25 Exoten vorgestellt, die ein wenig erfahrenen Hobbygärtnern größtenteils bekannt sein dürften; für die ein oder andere Pflanze finden sich aber auch für diese Leser Tipps. Beispielsweise wäre ich alleine nie auf die Idee gekommen, Papayasamen zu trocknen und als Pfefferersatz zu nutzen obwohl ich sie bereits probiert habe und ihre Schärfe kenne.

Zwischendurch finden sich immer wieder Hinweise zu Fiilmen auf der Kosmos-Plus-App, die beispielsweise zeigen, wie man Saatgut auslöst, reinigt und aussät. Ich muß gestehen, dass ich zu den ganz altmodischen Buchlesern zähle und nichts in einer App nachsehen möchte. Vielleicht hätte man das ein oder andere auf ein paar Fotos darstellen können, aber eigentlich denke ich, dass das nicht wirklich in diesem Buch fehlt. Leser, die schon ein wenig Erfahrung im Gärtnern verfügen, werden wissen, wie man Saatgut vorbereitet und jugendliche oder junggebliebene Neueinsteiger wird die Möglichkeit eine App zu nutzen sicherlich sehr ansprechen. Also würde ich meinen, dass die hier gewählte Lösung perfekt gewählt wurde.

Leider hat sich in diesem Buch ein kleiner Fehler eingeschlichen: auf S. 10 wurden die Untertitel der Fotos vertauscht und somit denen, die die Früchte ( Mangostane und Rambutan) nicht kennen, falsches Wissen vermittelt.
Gerne hätte ich mehr über Erfahrungen der Autorin gelesen, wie sich die selbstgezogenen Pflanzen weiterentwickelt haben, bei welchen sich auch Früchte gebildet haben und wie lange sie sich gedulden mußte.

Insgesamt halte ich das Buch für ganz unerfahrene Junggärtner für besonders geeignet; Grundlagen werden vermittelt, die Erklärungen sind leicht verständlich. Bei Verständnisproblemen kann man in der App sogar erklärende Filme dazu anschauen – und es finden sich im Buch noch vier Rezepte für Zubereitungen mit exotischen Früchten.

Veröffentlicht am 30.03.2018

randvoll mit anschaulichen Fotos, Erklärungen und Problemlösungen

Bist du noch zu retten?
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Bärbel Oftring, unter anderem Diplom-Biologin, hat nach „Wird das was, oder kann das weg?“ nun ein weiteres praxisnahe Gartenbuch geschrieben.

„Bist du noch zu retten?“ zeigt Pflegefehler oder Schädlingsbefall ...

Bärbel Oftring, unter anderem Diplom-Biologin, hat nach „Wird das was, oder kann das weg?“ nun ein weiteres praxisnahe Gartenbuch geschrieben.

„Bist du noch zu retten?“ zeigt Pflegefehler oder Schädlingsbefall auf, die in den Kapiteln „welk oder vergilbt“, „löchrig oder mit anderen Spuren“ sowie „auf der Pflanze sichtbare Tiere“ganz anschaulich beschrieben und Gegenmaßnahmen erklärt werden. Zusätzlich zu den guten, aussagefähigen Fotos, die einen Vergleich mit dem Mißstand an der eigenen Pflanze vereinfachen und einem leicht verständlichen Begleittext, findet der Leser schon in der jeweiligen Übersichtsleiste Symbole dafür, ob er abwarte, handeln, entsorgen oder einfach geniessen sollte.
Zudem vermittelt die Autorin auch einen Anstoß zum Bedenken der eigenen Sichtweise, beispielsweise, die Pflanzen auf den jeweiligen Standort abzustimmen, in Mischkultur biologisch zu gärntnern oder heimische Tiere zu fördern.

Neben der Betrachtung von Nährstoffmangel, Frostschäden, Sonnenbrand oder Tierbefall vermittelt die Autorin vielfältiges spezielles Wissen, was mir in großen Teilen völlig unbekannt war – beispielsweise der Zusammenhang von Wacholder und Birnengitterrost oder, dass es zwei Marienkäferarten gibt, die sich nur von echtem Mehltau ernähren, die vorgestellte Vielfalt an Blattwespen oder die kleine Schmetterlingsübersicht samt Raupen – und endlich weiß ich, wer für das Loch in den abgefallenen Haselnüssen verantwortlich ist oder was es mit den Würmern in den Himbeeren auf sich hat. Sehr gut gefallen haben mir auch die zahlreichen Hinweise auf resistente Sorten, denn manches könnte so viel einfacher sein, als wir es uns machen....

Manche Bücher beginnen erst mit S. 15 und die letzten zig Seiten enthalten Quellen, Anhänge oder Werbung, was die angegebene Seitenzahl häufig immens reduziert. Bei diesem Buch bin ich völlig angetan davon, dass es sogar vor der ersten und nach der letzten Seite Informationen gibt, die über die angekündigten 100 Gartenprobleme hinausreichen: Sowohl die vordere als auch die hintere Umschlagseite kann man ausklappen und findet vorne die Übersicht der Top 10 der hilfreichen Nützlinge im Garten, hinten die TOP 10 der Maßnahmen für einen ökologischen Garten.

Ich selber bin reine Hobbygärtnerin und habe schon einige Gartenratgeber gelesen. Dieses Buch hat mir viele neue Informationen gegeben, läßt Laien schnell und einfach Schadensbildern erkennen und Gegenmaßnahmen nachschlagen; so einfach und dabei so ausführlich habe ich das noch nirgendwo anders gefunden.