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Veröffentlicht am 15.09.2016

wundervolles Garten- und Kochbuch

100 Rezepte aus meinem Garten
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Barbara Bonisolli läßt den Leser an ihrem Gartenglück teilhaben, erklärt ihre Gartenarbeit, gibt 100 Rezepte weiter, bei denen Obst und Gemüse aus ihrem Garten eine wichtige Zutat sind und erzählt von ...

Barbara Bonisolli läßt den Leser an ihrem Gartenglück teilhaben, erklärt ihre Gartenarbeit, gibt 100 Rezepte weiter, bei denen Obst und Gemüse aus ihrem Garten eine wichtige Zutat sind und erzählt von ihren Bienen, Hühnern und Laufenten.

Besonders hilfreich und praxisnah erscheint mir die Aufarbeitung im Jahresverlauf: das Buch ist in Kapitel zu den Jahreszeiten unterteilt. Zu Beginn des Kapitels werden mehrere aktuelle Gemüse- und Kräutersorten vorgestellt ( später im Jahr auch Obst), jeweils versehen mit Hinweisen zur Vor- und Nachkultur, guten und schlechten Partnern und entsprechende Pflanztipps, manchmal auch zu unterschiedlichen Sorten, gegeben. Dem folgen Rezepte, in denen Produkte aus dem eigenen Garten verwendet werden. Jeweils in diesem Rezeptteil finden sich ein paar schmalere, bräunliche Seiten, mit speziellen Anleitungen, z.B. der Saatgutaufbewahrung und Vorkeimen auf der Fensterbank / Gewächshaus, Vorbereitung der Beete, Kompost im Frühjahr;oder im Winter, wie der Garten winterfest gemacht wird). Die vorgestellten Rezepte wurden sehr abwechslungsreich gestaltet und die Produkte aus dem eigenen Garten bleiben nur eine Zutat von mehreren; es handelt sich also keinesfalls um vegetarische Rezepte. Die Einteilung in einfache bis aufwendige Rezepte finde ich sehr gelungen.

Die vielen wunderschönen Fotos aus dem Garten und der Rezepte ergänzen die Anleitungen und Rezepte perfekt, lassen den Leser das Buch immer wieder durchblättern.

Ich selber halte auch Bienen und Hühner im Garten und habe mich über das Vorstellen dieser gefreut. Meine Gemüsebeete sind wesentlich kleiner und so bin ich gezwungen, meine Aussaat unbedingt zu planen. Bislang habe ich das eher im freestyle erledigt; dieses Jahr werde ich dann mal einen Plan dazu machen, wobei mir die Beschreibungen dieses Buches helfen werden ( besonders die Angaben zur Vor- und Nachkultur).

Fazit: Ein wunderschönes Buch mit Gartenanleitungen und tollen Rezepten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

kreative und inspirierende Projekte

Urban Gardening: Gemüse anbauen auf kleinstem Raum
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Der Untertitel verrät es schon: Gemüse anbauen auf kleinstem Raum. In diesem Buch werden Beispiele aus verschiedenen Ländern vorgestellt, auf Dächern, Balkonen, Quadratmeterbeeten u.m..

Nicht die Selbstversorgung, ...

Der Untertitel verrät es schon: Gemüse anbauen auf kleinstem Raum. In diesem Buch werden Beispiele aus verschiedenen Ländern vorgestellt, auf Dächern, Balkonen, Quadratmeterbeeten u.m..

Nicht die Selbstversorgung, sondern das kreative Nutzen des Gegebenen für seine eigene kleine Ernte als willkommene frische Ergänzung des Speiseplans steht in diesem Buch im Mittelpunkt. Die kleinste vorgestellte Möglichkeit besteht aus Gläsern, in denen Keimsprossen herangezogen werden, die lehrreichste auf der Ladefläche eines Pick-ups, das als Unterrichts-Anschauungsobjekt über Land fährt, die mutigste war für mich das Schlüssellochbeet in Lesotho und die innovativste der Garten im Container, ein in sich abgeschlossenes System, in dem nicht nur Pflanzen, sondern auch Fische großgezogen werden.Vorgestellt werden auch ein Tee-(Kinder)-Garten, ein Dachgarten in London, ein Spargarten ( der im Jahr umgerechnet nur 65 Euro kosten darf), Gemeinschaftsgärten oder origenelle Nutzungsmöglichkeiten, wobei die vorgestellten Möglichkeiten eher Anregungen als Arbeitsanleitungen darstellen. Aber auch kleine Tipps und Tüfteleien werden beschrieben; mir gefällt besonders gut die aufgehängte und vor allem schneckenfreie Salatkugel. Die ein oder andere Möglichkeit bei den bepflanzten Gefäßen läßt mich etwas stutzen, z.B. Gummistiefel oder Autoreifen; hierbei überwiegen meine Bedenken in meinem Gemüse verstoffwechselte Weichmacher oder Ölrückstände wiederzufinden. Am Ende des Buches findet man auf zwei Seiten nützliche Adressen, z.B. die blogs und Firmen der im Buch vorgestellten Microgärtner und mehr.
Insgesamt fand ich die vorgestellten Ideen sehr abwechslungsreich, originell und inspirierend und durch die vielen Fotos und Praxistipps wird jeder Leser neue Ideen für seinen Gemüseanbau auf kleinstem Raum gewinnen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

rundum wunderschön, interessant und inspirierend

Weihnachten in Norddeutschland
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Jutta Kürtz entführt den Leser in ihrem Buch „Weihnachten in Norddeutschland“ in die Zeit von St. Martin bis zu Mariae Lichtmess, erläutert Bräuche und ihren Ursprung und rundet das Erzählte durch Gedichte, ...

Jutta Kürtz entführt den Leser in ihrem Buch „Weihnachten in Norddeutschland“ in die Zeit von St. Martin bis zu Mariae Lichtmess, erläutert Bräuche und ihren Ursprung und rundet das Erzählte durch Gedichte, Bilder, Liedtexte, Oblaten, literarische und dokumentarische Geschichten u.a. von Storm H. Chr. Andersen, Thomas Mann ab. Sie berichtet zudem noch über Los- und Orakeltage, die Entwicklung der Feiertage über Jahrhunderte, verrät viele Rezepte, auch von regionalen, fast vergessenen Spezialitäten, wie z.B. Kinjeeskoken.

Viele der Bräuche sind den letzten Generationen verlorengegangen und ich fand es sehr interessant, davon zu lesen; manches Mal habe ich mich auch an Erzählungen der Älteren erinnert, z.B. dem Wäpwäp. Einiges kannte ich aus meiner Kindheit und bei vielen Erklärungen habe ich gestaunt, denn die Ursprünge, die oft Jahrhunderte zurückliegen, waren mir unbekannt. Besonders spannend fand ich den dänischen Einfluß auf das Brauchtum in Norddeutschland, wie z.B. Julklapp; das war mir ganz neu, genauso, wie regionale Eigenheiten, z.B. die unterschiedlichen Arten von Schwippbögen o.ä. oder bsonderem Brauchtum auf Amrum, Föhr oder Rügen.

Das Buch war äußerst interessant, hat mir viel Unbekanntes nahegebracht; die Illustration finde ich wunderschön, auch die vielen Rezepte, Geschenkideen.... Nach dem Fest ist ja bekanntermaßen vor dem Fest - mit diesem Buch noch ein Stückchen mehr, denn ich freue mich schon sehr darauf, viele der im Buch entdeckten Anregungen umzusetzen.

Fazit: Ein wunderschönes Buch über Weihnachten in Norddeutschland – wie es immer schon war, wie es ist und was seine Besonderheiten ausmacht; sehr interessant und inspirierend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderbar erzählte, skurril komische und kurzweilige Geschichte

Der Pfau
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Lady und Lord McIntosh besitzen in den schottischen Highlands Ländereien, Cottages und ihr Anwesen. Um den teuren Unterhalt und die schon seit Jahrzehnten notwendigen Restaurierungen und auch zeitgemäße ...

Lady und Lord McIntosh besitzen in den schottischen Highlands Ländereien, Cottages und ihr Anwesen. Um den teuren Unterhalt und die schon seit Jahrzehnten notwendigen Restaurierungen und auch zeitgemäße Installationen durchführen zu lassen, vermiten sie die Cottages sowie den Westflügel ihres Wohntraktes an Urlaubsgäste. Eines Tages im September spielt einer der auf dem Anwesenden lebenden Pfauen verrückt, greift den blauen Wagen der Gäste eines Cottages an und beschädigt ihn. Offensichtlich leidet das Jungtier unter einer pubertären Hormonverwirrung und sieht in allem, was blaugefärbt ist, einen Konkurrenten, den es zu besiegen gilt.

Als nun eine köpfige Bankergruppe mit Köchin, Psychologin und Hund zu einem Teambuilding über das Wochenende in den Westflügel einzieht, gibt es mehrere blaue Gegenstände, die der verwirrte Pfau attakiert. Lord McIntosh weiß sich, um diese Attacken zu unterbinden, keinen anderen Rat, als den Pfau in den Wald zu locken und ihn dort zu erschießen.

Und eben dieser tote Pfau löst eine Menge Mißverständnisse, skurrile Situationen aus.

Die turbulente Geschichte lebt besonders davon, dass alle Beteiligten so grundverschieden in ihrer Art dargestellt werden und auch das ganze Geschehen ebenso unterschiedlich wahrnehmen. Jeder hat andere Einzelheiten beobachtet, weiß andere Details und kombiniert für sich alleine, denn niemand hält seine Beobachtung für wirklich wichtig oder möchte damit niemandem zu treten….

Eine wunderbar erzählte, skurril komische und kurzweilige Geschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

eine wunderbare Geschichte, großartig erzählt

Der Trick
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In „Der Trick“ werden die Geschichten von Mosche und Max erzählt:

Mosche Goldenhirsch, der zum Ende des ersten Weltkriegs in Prag geboren wird; sein Vater, Rabbi, glaubt nicht so Recht an die unbefleckte ...

In „Der Trick“ werden die Geschichten von Mosche und Max erzählt:

Mosche Goldenhirsch, der zum Ende des ersten Weltkriegs in Prag geboren wird; sein Vater, Rabbi, glaubt nicht so Recht an die unbefleckte Empfängnis, von der seine Frau ihm nach seiner frühzeitigen und endgültigen Rückkehr aus dem Krieg erzählt. Mosches Eltern halten sich an die Absprache, nicht dieses jeweilige Geheimnis des anderen zu thematisieren. Als Mosche ungefähr acht Jahre alt ist, kämpft seine Mutter mit dem Tod; der Nachbar Moses von oben will sie unbedingt sehen, was zu einer größeren Szene vor Mosches Augen führt. Der Junge kümmert sich rührend um seine Mutter und nachdem sie in seinen Armen verstorben ist, kümmert Moses sich ohne das Wissen des Rabbi um ihn, z.B. führt er Mosches eines Abends in den gastierenden Zauber-Zirkus aus. Dort darf er in der Vorführung bei einem Zaubertrick dem „Halbmondmann“ assistieren, „fängt Feuer“, läuft später von zu Hause weg; er will unbedingt beim „Halbmondmann“ in die Lehre gehen und selber Magier werden. Seine Reise um den bereits abgereisten Zauber-Zirkus zu finden, sein beruflicher und privater Werdegang, mit Höhen und Tiefen, auch besonders in der Zeit des zweiten Weltkrieges werden beschrieben….

Max, 1997 geboren, lebt mit seinen Eltern in Los Angeles; er ist zehn Jahre alt, als seine Eltern sich trennen und die Scheidung wollen. Beim Auszug des Vaters hilft Max einen Karton zu tragen, der ihm hinfällt und einiges herausfällt. Beim Einsammeln hält Max eine Schallplatte in der Hand mit Zaubersprüchen des Grossen Zabbatini; einer davon ist der für die ewige Liebe. Max läßt sich diese LP von seinem Vater schenken und will den Zauberspruch bei seinen Eltern anwenden. Doch leider hat die Platte an der entscheidenden Stelle einen Sprung und so macht sich Max auf, den Grossen Zabbatini zu finden….

Die beiden Erzählstränge wechseln sich kapitelweise ab, weisen manchesmal Parallelen auf und natürlich begegnen sich die beiden…, mehr verrate ich nicht.

Emanuel Bergmann hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, dabei gut recherchiertes Wissen über Zauberkunst, Judentum, die Nazizeit zusammengefügt, sehr spannend, mit einer ordentlichen Portion Humor und Dramatik erzählt. Es gibt so viele Wendungen, Unvorhergesehenes, Fäden, die nach vielen Jahren zusammenlaufen…
Mich hat dieses Buch sehr gefangen und begeistert; es fällt schwer, es mal aus der Hand zu legen.

Was für ein Debütroman! Meine absolute Leseempfehlung!