verschiedene Aspekte fundiert und sehr humorvoll durchleuchtet
Wollen wir ewig leben?Barbara Ehrenreich hat sich in zwölf Kapiteln mit unterschiedlichem Schwerpunkten dem Altern samt unterschiedlichen Strategien und Mitteln möglichst alt zu werden, auseinandergesetzt.
Zum einen durchleuchtet ...
Barbara Ehrenreich hat sich in zwölf Kapiteln mit unterschiedlichem Schwerpunkten dem Altern samt unterschiedlichen Strategien und Mitteln möglichst alt zu werden, auseinandergesetzt.
Zum einen durchleuchtet sie, welche Kontrolle wir dafür ausüben und wie sinnvoll das alles ist, z.B. die mittlerweile häufig diskutierten Vorsorgeuntersuchungen, bei denen entdeckte Ergebnisse Operationen nach sich ziehen, obwohl in den meisten Fällen die mögliche Erkrankung das Leben eher nicht verkürzt hätte, vielleicht noch nicht einmal in bedrohlichem Maße ausgebrochen wäre ( beispielsweise bei Brustkrebs- oder Prostatavorsorge). Zudem beschreibt sie modische Zwänge, denen man sich der Gesundheit und des langen Lebens willen unterwirft, obwohl die Wirkung nicht belegt ist, sei es unter anderem durch Fitnesskultur, neueste Ernährungstrends, die neue Achtsamkeit.
Barbara Ehrenreich betrachtet nicht nur die Aspekte des Alterns, sondern zeigt auch eine andere Sichtweise gegenüber Krankheiten, Abnutzungserscheinungen und Entzündungsaltern auf, in der der Körper sich langsam selber bekämpft und dem Ende zuführt. Besonders interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch Ihre ausführlichen Erläuterungen einiger der vielfältigen Wirkungsweisen von Makrophagen sowie paradoxen Effekten bei Immunzellen.
Sowohl ihren Schreibstil als auch ihren feinen, manchmal auch recht bissigen aber niemals plumpen Humor habe ich genossen; selbst sehr ernste Themen und Aspekte hat sie für den Leser so als fast leichte Kost dargeboten. Die vielen verschiedenen Aspekte hat sie abwechslungsreich dargestellt; gerade dieser Wechsel zwischen anspruchsvollem Sachtext, humorvoller Darstellung und Auseinandersetzung mit verschiedenen Texten, beispielsweise von alten Philosophen, fand ich äußerst ansprechend und fesselnd.