Profilbild von katze102

katze102

Lesejury Star
offline

katze102 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katze102 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2018

alles Wichtige kurz und knackig auf den Punkt gebracht

Das kleine Buch vom Aufräumen
0

Vorab: „Das kleine Buch vom Aufräumen“ heißt nicht grundlos so; wenn man die Überstände des Covers nicht mitberechnet, entspricht seine Größe ziemlich genau Din A6. Auf 87 Seiten, denn das Buch bzw. die ...

Vorab: „Das kleine Buch vom Aufräumen“ heißt nicht grundlos so; wenn man die Überstände des Covers nicht mitberechnet, entspricht seine Größe ziemlich genau Din A6. Auf 87 Seiten, denn das Buch bzw. die Einführung beginnt mit S. 7, werden kurz und knapp in 7 Kapiteln Tipps rund um das Aufräumen im Haus sowie Nebenräumen, im Terminkalender, Denkmustern oder Einkaufsgewohnheiten gegeben.

Da ich mich mit dem Aufräumen und Los-/ Freilassen von Dingen intensiver beschäftigen wollte, habe ich mir zeitgleich mehrere Bücher dazu besorgt und muß der Autorin zustimmen, dass es sich bei dem Ordnungschaffen genauso verhält, wie beim Abnehmen: Schnelle Hauruck-Methoden bringen kurzfristig sichtbaren Erfolg, um diesen langfristig zu sichern, muß man sein Verhalten ändern. Und meiner Meinung nach verhält es sich mit einem Aufräumratgeber genauso wie mit der richtigen Diät, die zu einem persönlich passen muß. „Das kleine Buch vom Aufräumen“ gibt kurz und knapp viele wichtige Tipps und Hinweise zum Aufräumen, Loslassen, Gleichgesinnte finden und bietet auf etlichen Seiten sehr ansprechende Zitate alter Philosophen.
Mich, wahrscheinlich auch, weil ich unter den anderen Aufräumratgebern meinen Favoriten bereits gefunden habe, überrascht dieser Ratgeber nicht mit vielen neuen Tipps. Seine Stärke liegt eindeutig darin, dass alles kurz und knackig auf den Punkt gebracht wird und ich bin sicher, dass viele ihn genau deshalb lieben werden und tatsächlich beinhaltet er auch alles an Erkenntnissen, die man benötigt. Für mich persönlich reicht es so leider nicht wirklich aus, um tatsächlich auf lange Sicht mein Verhalten zu verändern; aber zum Glück tickt da jeder anders.

Diesen Ratgeber halte ich besonders geeignet für Leute, die es selbst beim Buch schon aufgeräumter und kürzer mögen, die dieses Buch als Einstieg oder als schnelle Erinnerung um sich wieder auf Kurs zu bringen, besonders schätzen werden.

Veröffentlicht am 23.02.2018

gute Anleitungen zu vielen verschiedenen, ansprechenden Schmusebegleitern

Schnuffeltücher und Kuscheltiere häkeln
0

Carolina Guzman-Benitez betreibt unter dem Namen „One & Two Company“ einen Blog samt Vertrieb ihrer Häkelanleitungen. In diesem Buch finden sich insgesamt für 20 verschiedene Häkelanleitungen für je ein ...

Carolina Guzman-Benitez betreibt unter dem Namen „One & Two Company“ einen Blog samt Vertrieb ihrer Häkelanleitungen. In diesem Buch finden sich insgesamt für 20 verschiedene Häkelanleitungen für je ein Schnuffeltuch für die ganz Kleinen sowie die dazu passende Kuschelfigur für etwas Größere. Diese Idee gefällt mir sehr gut, denn so begleitet das ans Herz gewachsene, vertraute Schmusetier das älter gewordene Kind in einer altersangepaßteren Form einfach weiter.

Zu Beginn des Buches werden verschiedene Deckchenformen und -muster samt Bild und Anleitung vorgestellt, die mich allesamt an gehäkelte Topflappen erinnern und, da sie nicht aus Baumwolle, sondern aus Merino oder anderem sehr weichen Garn gearbeitet wurden, ganz weich und kuschelig werden. Danach folgen die Anleitungen zu den achtzehn verschiedenen Tieren ( Teddy, Hase, Hund, Katze, Zebra, Nashorn, Giraffe, Nilpferd, Frosch, Schäfchen, Panda, Kuh, Ente, Schweinchen, Rentier, Maus, Fuchs, Affe) sowie einem Puppenjungen und Puppenmädchen.
Bei den Schmusetüchern werden Kopf samt Armen auf das entsprechende Tuch genäht, für die Kuscheltiere häkelt man die zweite Anleitung, die für Amigurumi. Sowohl was die Auswahl des entsprechenden Schmusedeckchens als auch die Wahl der zu verarbeitenden Garne geben dem Schmusetier zudem eine ganz persönliche Note.
Am Ende des Buches werden noch das Arbeiten verschiedener Maschen und letzte Handgriffe erklärt, wobei ich für die Nacharbeitung der Anleitungen schon zumindest Grundkenntnisse im Häkeln voraussetzen würde; für absolute Neueinsteiger empfinde ich die Häkelarbeiten als zu kniffelig.
Sehr gut gefällt mir der Hinweis der Autorin, für die Kleineren im Schmusetuch statt eingesetzter Sicherheitsaugen lieber die Augen aufzusticken. Auch ich halte dies für besonders wichtig und sicher, habe diesen Hinweis schon bei vielen Anleitungen vermißt und empfinde hier das Gesamtkonzept als genauestens durchdacht.

Schon beim ersten Durchblättern sprachen mich Teddy, Schaf, Rentier, Affe, Maus und Fuchs besonders an und ich werde sie nach und nach häkeln, was Dank der guten Anleitungen, Häkeldiagramme und begleitenden Fotos gut machbar sein wird. Gerade als Geschenk halte ich diese Schnuffeltücher – und etwas später folgen das passende Amigurumi – für äußerst gelungen.
Das Buch wird mich sicherlich soviele Jahre begleiten, wie später die gehäkelten Tiere ihren kleinen Menschen......

Veröffentlicht am 22.02.2018

großartig erzählt, sehr emotional und spannend

17 Erkenntnisse über Leander Blum
0

Irmgard Kramer erzählt in ihrem Roman „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ in zwei Erzählsträngen einen Roman über wahre Freundschaft, Leidenschaft zum Malen und Sprayen, über Verlust, Verzweiflung und ...

Irmgard Kramer erzählt in ihrem Roman „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ in zwei Erzählsträngen einen Roman über wahre Freundschaft, Leidenschaft zum Malen und Sprayen, über Verlust, Verzweiflung und Liebe.
So läßt sie in dem einen Erzählstrang Leander seine Erlebnisse ausmalen: über die tiefe Freundschaft zwischen Jonas und ihm, die sich seit ihrer Geburt kennen, schon immer befreundet waren, gemeinsam malten und eine außergewöhnliche Leidenschaft und Begabung dafür entwickelten. Sie beide sind unzertrennlich, können sich immer auf einander verlassen und sind als Streetartkünstler mit ihren Sprühdosen als BLUX in Wien unterwegs. Ihre grandiosen Kunstwerke sind stadtbekannt, aber niemand weiß, wer dahinter steckt. Eines Tages begegnen sie einem Mädchen, wegen ihrer langen Zöpfe Rapunzel genannt, und Leander verliebt sich in sie, wird von Jonas immer wieder, daraufhin gewiesen, dass Rapunzel einen Freund hat und legt das geforderte Versprechen ab, sich dieses Mädchen aus dem Kopf zu schlagen....
Im anderen Erzählstrang beschreibt Lila ihr Leben in ihrer Familie, ihr Kennelernen von Leander, der plötzlich nach den Ferien in ihrer Schulklasse als Neuzugang sitzt und, da sie am ersten Schultag krank war nur noch den freien Platz neben ihm einnehmen kann. Sie erlebt Leander als sehr still, in sich selbst zurückgezogen, häufig schläft er im Unterricht ein, geht ihr eher aus dem Weg. Lila empfindet ihn als Gespenst und doch sucht sie immer wieder Kontakt zu ihm, möchte sein Geheimnis verstehen, verliebt sich in ihn und weiß nicht, wie sie mit seinen Zurückweisungen umgehen soll...
Mehr möchte ich vom Inhalt gar nicht verraten.


Um genügend Hintergrund- und Insiderwissen für den Roman um Leander Blum zu erhalten, begleitete Irmgard Kramer tagelang den Streetartkünstler PEKS durch Wien und verschafft damit dem Leser einen schönen Einblick in diese Kunstszene.
Irmgard Kramer erzählt gleichermaßen einfühlsam und spannend; als Leser setzt man nach und nach einzelne Puzzlestücke zusammen und hat eine Ahnung von einem Teil dessen, was geschehen wird – und doch bleibt vieles unvorhersehbar und überraschend bis zum Ende des Buches. Den Schreib- und Erzählstil empfand ich als unglaublich fesselnd; das Buch hat mich bis zu seinem Ende in seinen Bann gezogen, mich berührt und zutiefst begeistert - und auch nach dem Zuklappen wirkt es noch nach.

Veröffentlicht am 22.02.2018

dem Zufall nachhelfen und entspannt gärtnern

Selbst ist die Pflanze
0

Sigrid Tinz stellt zunächst verschiedene Strategien der Pflanzen vor, durch Ausläufer, Brutzwiebeln, Absenker, durch Fallschirmsamen, die vom Wind weitergetragen oder elaiosomenbehaftete Samen, die per ...

Sigrid Tinz stellt zunächst verschiedene Strategien der Pflanzen vor, durch Ausläufer, Brutzwiebeln, Absenker, durch Fallschirmsamen, die vom Wind weitergetragen oder elaiosomenbehaftete Samen, die per Ameisentaxi beispielsweise in Mauer- oder Wegfugen getragen werden, sich selber auszusäen oder zu vermehren.
Danach stellt sie eine kaum abreißende Menge an Pflanzen vor, sortiert nach unterschiedlichen Standorten und Bedürfnissen an Boden, Licht oder Wasser; zu jedem dieser Kapitel findet sich eine Artenliste als Empfehlung und am Ende des Buches eine große Übersicht, die sie alle zusammenfaßt, Hinweise auf entsprechende Seitenzahl, Lebenszyklus oder zum Fördern bzw. Lenken gibt.
Unter den vorgestellten Pflanzen gibt es viele, die die meisten als „Unkraut“ ansehen und aus dem Garten entfernen, obwohl sie sich ja selber den perfekten Platz zum Wachsen ausgesucht haben und an den Gärtner keine weiteren Ansprüche stellen. Der Leser erfährt, wie einfach, preiswert, regional und entspannt sich gärtnern läßt, wenn man die Schönheit dieser Pflanzen erkennt und sie dort wachsen läßt bzw. einschränkt, wenn es genug von ihnen im Garten gibt, welche man zügig entfernen sollte, weil sie sonst garantiert Überhand nehmen oder welche kaufbaren Pflanzen, einmal eingesetzt, sich selbst weitererhalten, vielleicht durch den Garten „wandern“ bis sie den perfekten Standort gefunden haben – und auch, dass die, die nicht wiederkommen, wohl eben diesen nicht gefunden haben.
Ich muß gestehen, dass im Buch derart viele Pflanzennamen vorkamen, dass ich es nur in Rechnernähe gelesen und ganz viele Pflanzen online nachgeschlagen habe; viele von eben diesen kenne ich seit vielen Jahren aus unserem Garten, hätte aber nie deren Namen gewußt – und fürchte, ich werde sie auch ziemlich schnell wieder vergessen. Einige jedoch habe ich mir eingeprägt um sie dieses Jahr beim Jäten zu verschonen, wie beispielsweise den kriechenden Günsel, den ich immer für eine wilde Minzart gehalten und aus Sorge, er könne alles überwuchern, halbherzig entfernt hatte. Für mich konnte ich eine Liste an Pflanzen erstellen, die nun weiter in unseren Garten bleiben oder ergänzt werden.
Besonders der Gedanke, dass man selber dann nicht mehr nachsäen oder -pflanzen muß, gefällt mir sehr gut; obwohl ich schon seit Jahren diese Richtung, eher unbewußt, verfolge, werde ich es nun konsequenter und mit noch mehr Spaß ausbauen.

Veröffentlicht am 18.02.2018

große Auswahl an wunderschönen Motiven - die meisten davon sind ziemlich kniffelig

Kirigami
0

Marion T. Nichols hat für dieses Buch 100 Tier-Falt-Scherenschnitte zusammengestellt, die zu Beginn des Buches verkleinert in einer fünf Seiten umfassenden Übersicht, nach Seitenzahl geordnet, zu sehen ...

Marion T. Nichols hat für dieses Buch 100 Tier-Falt-Scherenschnitte zusammengestellt, die zu Beginn des Buches verkleinert in einer fünf Seiten umfassenden Übersicht, nach Seitenzahl geordnet, zu sehen sind. Danach beschreibt sie zunächst anschaulich, wie man die Blätter faltet und das gedruckte Motiv ausschneidet; an manchen Stellen sind Kreise eingezeichnet, die man mit einer Zange auslocht – ansonsten benötigt man nur eine scharfe Schere. Darauf folgen die jeweils eine Seite großen Motiv-Bögen, auf denen sich neben der Tierzeichnung auch eine Faltlinie befindet.

Die Motive weisen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade auf; ich finde sie allesamt sehr ansprechend und auch, selbst die einfacheren, ziemlich kniffelig. Grundsätzlich erinnert mich die Technik an das Schneiden von gefalteten Deckchen aus Faltpapier, was einige von uns wahrscheinlich aus Kindergartenzeiten kennen. Die hier aufgeführten Motive sind jedoch wesentlich anspruchsvoller, so dass ich die meisten von ihnen für Kinder nicht unbedingt geeignet finde. Man muß schon sehr genau arbeiten, damit die Tierschneeflocke nach dem Auseinanderfalten wirklich exakt geschnitten ist und gut aussieht.
Ich habe farbiges Druckerpapier mit Glitzer-Effekt benutzt ( 90g/qm), welches schon recht anstrengend zu schneiden war, jedoch hinterher dafür haltbarer ist. Stellenweise habe ich zum Schneiden das Gefaltete einmal aufgeklappt und dann durch die Schnitte die zweite Hälfte mit Bleistift markiert. Ich denke, dass die Schneidearbeit bei dünnerem Papier wesentlich einfacher ausfällt. Die geschnittenen Faltdeckchen gefallen mir allesamt sehr gut; sie machen sich sehr hübsch am Fenster, als Deko auf einer Wand, einer Kladde, einer Box oder einer Grußkarte....
Ganz besonders gut gefällt mir, dass im Buch ein Link angegeben ist um alle Vorlagen herunterladen zu können, falls man keinen Kopierer, sondern nur einen Drucker zur Verfügung hat oder, so wie ich, sein Buch nicht quälend aufbiegen möchte, um zu kopieren. Zudem läßt sich beim Herunterladen die Größe des Motives verändern.

Fazit: Riesenauswahl an wunderschönen Motiven, wovon die meisten schon sehr anspruchsvoll in der Ausführung sind.